Kein Name bleibt ihm weit und breit
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
James Baldwin, 1924 geboren, ist einer der bedeutendsten US-amerikanischen Schriftsteller. Sein bereits zu Lebzeiten vielfach ausgezeichnetes Werk umfasst Essays, Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Er starb 1987 in Südfrankreich.
Beiträge
Grandioses Sachbuch über den Zusammenbruch der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre 🤩
Aufgeteilt in zwei Teile ähnlicher Länge, mit einem kurzen Epilog, betrachtet James Baldwins viertes Sachbuch den Zusammenbruch der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre. Das Buch, das erstmals 1972 veröffentlicht wurde, beginnt mit einem Überblick über die Kindheit des Autors in Harlem. Baldwin richtet seine Aufmerksamkeit jedoch bald darauf, eine Konstellation anderer Themen in Betracht zu ziehen. Die Ermordung von Malcolm X und Martin Luther King, der McCarthyismus und der Aufstieg des Faschismus in Spanien, die französische Feindseligkeit gegenüber Algerien, nördliche und südliche Formen des Rassismus. Anekdoten neigen dazu, als Ausgangspunkte für ausgedehnte Diskussionen über diese rassenvermittelten sozialen Fragen zu fungieren. Im Vergleich zu Baldwins ersten drei Sachbüchern, die alle in den 1950er und 1960er Jahren veröffentlicht wurden, ist „Kein Name bleibt ihm weit und breit“ weniger von Hoffnung getrieben. Die Wut des Autors pulsiert im gesamten Buch, und sie treibt die Erzählung in Richtung eines Epilogs, der den Beginn einer gewalttätigen Revolution auf der ganzen Welt vorwegsetzt. Was mir während der Lektüre am meisten auffiel, ist die Art und Weise, wie Baldwin seine Erfahrungen als Schwarzer mit der der Algerier in Frankreich kontrastiert. „Man behandelt die Menschen nach Kräften als die Wunder, die sie sind, und schützt sich nach Möglichkeit vor den Katastrophen, die sie werden.“ Dies könnte zu einem meiner Favoriten Baldwins‘ werden - vor allem der Part gegen Ende hat mich tief beeindruckt, wo er über den Tod von King, Malcolm und Medgar Evers (und die Inhaftierung von Huey Newton) spricht. Er geht mit all diesen Männern mit solcher Einsicht und Ehrfurcht um. Er sagt, seine Aufgabe sei es nicht, ein Revolutionär zu sein, sondern ein Zeuge zu sein - und er ist so ein kluger und ergreifender Zeuge. Dieses Buch ist auch sein pessimistischstes (was ich bisher von ihm gelesen habe). Aber wie könnte es das auch nicht sein - er ist ein schwarzer Mann, der zusieht, wie seine Helden einer nach dem anden sterben.. „Die Hoffnung allerdings - die Hoffnung, dass wir Menschen besser sein können, als wir sind - stirbt zuletzt; vielleicht können wir nicht weiterleben, wenn wir diese Hoffnung sterben lassen.“
Was schreibt man nach dem Tod von Martin Luther King und Malcolm X. Was bleibt von den Idealen, von der Zukunft? Noch genauso aktuell wie zu Beginn der 1970er Jahre. Hat sich in den letzten 50 Jahren eigentlich etwas geändert? Zwei Essays die sich mit der Zeit und dem Zustand der Gesellschaft beschäftigen. Und was ist in Amerika anders als in Frankreich, wenn es um die Hautfarbe geht? Spoiler: Nichts.
Brilliant über den Zusammenbruch der Bürgerechtsbewegung der 50/60er
**** Worum geht es? **** Eine Kindheit in Harlem, die Ermordung von Martin Luther King und das Lebenswerk von Malcolm X. Die Rede ist von James Baldwins Leben und seinem zutiefst persönlichen Buch. Hier mit einem neuen Vorwort zu seinem 100sten Geburtstag. Die Kämpfe unserer Zeit. **** Mein Eindruck **** Man kann Baldwin nicht lesen ohne anschließend voller Schwere auf das 20ste Jahrhundert Amerikas und der ganzen Welt zu schauen. Noch heute ist Baldwin aus der Literatur nicht wegzudenken, 100 Jahre nach seiner Geburt und 52 Jahre nach der Erscheinung dieses Werkes, sind seine Worte, Werte und Sichtweisen auf die Welt der Schwarzen und Weißen noch genauso relevant und einnehmend. In diesem Buch befindet sich ein Stück Geschichte, das man so erzählt, nirgendwo anders findet. Eine gewisse Hommage an Malcolm X und ein Blick in das Leben des Autors. Baldwin beendet das Buch mit den Worten, dass er dieses Werk wohl nie zu Ende bringen wird, es nie zu Ende sein wird. Wer dieses Buch liest, wird darin viel Wahrheit in der aktuellen Zeit und auch in seinem Wesen finden. Das Buch ist höchstpersönlich. Das Vorwort was in der Neuerscheinung 2024 hinzugefügt wurde bereichert ungemein. Eloquent, anders als Baldwin, aber genauso bedacht, erfahre ich eine Einordnung und werde als Kind der 90er in eine Zeit geführt, die trotz allem für mich immer nie ganz greifbar sein wird. Die Gegenüberstellung von Malcolm X und Martin Luther King ließ mich dieses Buch, es war ein Re-Read, anders als zuvor erleben. Ich nuancierte gesagtes im Sinne des Vorworts. Ob dies nun gewollt oder gar gut ist, sei dahingestellt, aber letztlich erlebte ich einen mir bekannten Text neu, was in jedem Sinne eine Bereicherung für meinen Geist war. **** Empfehlung? **** Wer Baldwin nicht kennt, sollte dies wohl ändern. Wer Baldwin und dieses Werk kennt kann mit dem Vorwort eventuell auch eine neue Reise erleben. So oder so ist das Buch ein literarisches Werk, dass nicht wegzudenken ist und somit jederzeit zu empfehlen ist.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
James Baldwin, 1924 geboren, ist einer der bedeutendsten US-amerikanischen Schriftsteller. Sein bereits zu Lebzeiten vielfach ausgezeichnetes Werk umfasst Essays, Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Er starb 1987 in Südfrankreich.
Beiträge
Grandioses Sachbuch über den Zusammenbruch der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre 🤩
Aufgeteilt in zwei Teile ähnlicher Länge, mit einem kurzen Epilog, betrachtet James Baldwins viertes Sachbuch den Zusammenbruch der Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre. Das Buch, das erstmals 1972 veröffentlicht wurde, beginnt mit einem Überblick über die Kindheit des Autors in Harlem. Baldwin richtet seine Aufmerksamkeit jedoch bald darauf, eine Konstellation anderer Themen in Betracht zu ziehen. Die Ermordung von Malcolm X und Martin Luther King, der McCarthyismus und der Aufstieg des Faschismus in Spanien, die französische Feindseligkeit gegenüber Algerien, nördliche und südliche Formen des Rassismus. Anekdoten neigen dazu, als Ausgangspunkte für ausgedehnte Diskussionen über diese rassenvermittelten sozialen Fragen zu fungieren. Im Vergleich zu Baldwins ersten drei Sachbüchern, die alle in den 1950er und 1960er Jahren veröffentlicht wurden, ist „Kein Name bleibt ihm weit und breit“ weniger von Hoffnung getrieben. Die Wut des Autors pulsiert im gesamten Buch, und sie treibt die Erzählung in Richtung eines Epilogs, der den Beginn einer gewalttätigen Revolution auf der ganzen Welt vorwegsetzt. Was mir während der Lektüre am meisten auffiel, ist die Art und Weise, wie Baldwin seine Erfahrungen als Schwarzer mit der der Algerier in Frankreich kontrastiert. „Man behandelt die Menschen nach Kräften als die Wunder, die sie sind, und schützt sich nach Möglichkeit vor den Katastrophen, die sie werden.“ Dies könnte zu einem meiner Favoriten Baldwins‘ werden - vor allem der Part gegen Ende hat mich tief beeindruckt, wo er über den Tod von King, Malcolm und Medgar Evers (und die Inhaftierung von Huey Newton) spricht. Er geht mit all diesen Männern mit solcher Einsicht und Ehrfurcht um. Er sagt, seine Aufgabe sei es nicht, ein Revolutionär zu sein, sondern ein Zeuge zu sein - und er ist so ein kluger und ergreifender Zeuge. Dieses Buch ist auch sein pessimistischstes (was ich bisher von ihm gelesen habe). Aber wie könnte es das auch nicht sein - er ist ein schwarzer Mann, der zusieht, wie seine Helden einer nach dem anden sterben.. „Die Hoffnung allerdings - die Hoffnung, dass wir Menschen besser sein können, als wir sind - stirbt zuletzt; vielleicht können wir nicht weiterleben, wenn wir diese Hoffnung sterben lassen.“
Was schreibt man nach dem Tod von Martin Luther King und Malcolm X. Was bleibt von den Idealen, von der Zukunft? Noch genauso aktuell wie zu Beginn der 1970er Jahre. Hat sich in den letzten 50 Jahren eigentlich etwas geändert? Zwei Essays die sich mit der Zeit und dem Zustand der Gesellschaft beschäftigen. Und was ist in Amerika anders als in Frankreich, wenn es um die Hautfarbe geht? Spoiler: Nichts.
Brilliant über den Zusammenbruch der Bürgerechtsbewegung der 50/60er
**** Worum geht es? **** Eine Kindheit in Harlem, die Ermordung von Martin Luther King und das Lebenswerk von Malcolm X. Die Rede ist von James Baldwins Leben und seinem zutiefst persönlichen Buch. Hier mit einem neuen Vorwort zu seinem 100sten Geburtstag. Die Kämpfe unserer Zeit. **** Mein Eindruck **** Man kann Baldwin nicht lesen ohne anschließend voller Schwere auf das 20ste Jahrhundert Amerikas und der ganzen Welt zu schauen. Noch heute ist Baldwin aus der Literatur nicht wegzudenken, 100 Jahre nach seiner Geburt und 52 Jahre nach der Erscheinung dieses Werkes, sind seine Worte, Werte und Sichtweisen auf die Welt der Schwarzen und Weißen noch genauso relevant und einnehmend. In diesem Buch befindet sich ein Stück Geschichte, das man so erzählt, nirgendwo anders findet. Eine gewisse Hommage an Malcolm X und ein Blick in das Leben des Autors. Baldwin beendet das Buch mit den Worten, dass er dieses Werk wohl nie zu Ende bringen wird, es nie zu Ende sein wird. Wer dieses Buch liest, wird darin viel Wahrheit in der aktuellen Zeit und auch in seinem Wesen finden. Das Buch ist höchstpersönlich. Das Vorwort was in der Neuerscheinung 2024 hinzugefügt wurde bereichert ungemein. Eloquent, anders als Baldwin, aber genauso bedacht, erfahre ich eine Einordnung und werde als Kind der 90er in eine Zeit geführt, die trotz allem für mich immer nie ganz greifbar sein wird. Die Gegenüberstellung von Malcolm X und Martin Luther King ließ mich dieses Buch, es war ein Re-Read, anders als zuvor erleben. Ich nuancierte gesagtes im Sinne des Vorworts. Ob dies nun gewollt oder gar gut ist, sei dahingestellt, aber letztlich erlebte ich einen mir bekannten Text neu, was in jedem Sinne eine Bereicherung für meinen Geist war. **** Empfehlung? **** Wer Baldwin nicht kennt, sollte dies wohl ändern. Wer Baldwin und dieses Werk kennt kann mit dem Vorwort eventuell auch eine neue Reise erleben. So oder so ist das Buch ein literarisches Werk, dass nicht wegzudenken ist und somit jederzeit zu empfehlen ist.