Kampa Pocket / Wie sollte man ein Buch lesen?
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Virginia Woolf (1882–1941) gilt als Englands größte Autorin der Moderne. Ihre Romane werden in einem Atemzug mit James Joyce und Marcel Proust genannt, zudem verfasste sie zahllose Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. Obwohl Tochter einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie – Thomas Hardy und Henry James gingen in ihrem Elternhaus ein und aus – hat sie nie eine Schule, geschweige denn eine Universität besucht. 1917 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem auch »Ein Zimmer für sich allein« erschien. Als Opfer sexuellen Missbrauchs in der Familie, litt sie zeitlebens unter wiederkehrenden schweren Depressionen. Am 28. März 1941 fand ihr Mann einen Brief auf dem Kaminsims, der mit den Zeilen begann: »Liebster, ich fühle deutlich, dass ich wieder verrückt werde ...« Virginia Woolfs Leiche wurde in einem nahegelegenen Fluss entdeckt.
Beiträge
Ein kleiner Klassiker von Mrs. Woolf der erfrischt.🌼
Um es mit Mrs. Woolfs Worten zu zitieren: „Und tatsächlich ist der einzige Rat, den ein Mensch einem anderen über das Lesen geben kann, der, auf jeden Rat zu verzichten und dem eigenen Instinkt zu folgen, den eigenen Verstand zu benutzen und zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen." Und mich stellte sich die Frage:„Ist es nicht genau das, was das Lesen aus macht?“😊 Ich finde, mit dieser Textpassage bringt es Mrs. Woolf genau auf den Punkt. Für mich war es erfrischend ihr Essay zu lesen (samt Vorwort und Nachwort von Sheila Heti), wie sie allgemein über die Kritiker denkt. Den Prozess, den ein Buch durchläuft bis zum Verkauf. Was für Gedanken, Zweifel etc., man als Schriftstellerin hat, wenn jemand zum ersten Mal das Buch liest, bevor es veröffentlicht wird. Ja, der engste Personenkreis eines/-er Schriftstellers/-in, sind die größten Kritiker. Und ich stimme dem zu... Damals, sowie heute ist das Thema "Wie sollte man ein Buch lesen?" immernoch aktuell.📖🌼😊
Mir hat das Essay sehr viel Spaß gemacht, an den Gedanken einer besonderen Schriftstellerin teilzuhaben war schon ein Erlebnis. 15.05.2024
Das Buch wurde im Rahmen eines öffentlichen Buchclubs ausgewählt. Ich fand es sehr interessant Bücher aus einer anderen Perspektive heraus zu bewerten, also unter Betrachtung der Lebensumstände der jeweiligen Person, gesellschaftliche Unterschiede, die Zeit, in der die Person lebte, die Lebenserfahrungen die gesammelt wurden, war es ein Mann oder eine Frau... Dadurch dass ich bereits Stephen Kings Buch "Vom Leben und Schreiben" gelesen hatte fiel es mir nicht schwer mich auf diesen Text einzulassen. Für mich wurde der Titel "Wie sollte man ein Buch lesen" zufriedenstellend ausgewählt, auch wenn ich mit einer anderen Erwartungshaltung an den Text gegangen bin. Ich würde es Buch/Autoreninteressierten, denen es nicht nur um Geschichten geht, sondern um eine neue Herangehensweise Bücher zu erleben und die "ganzheitlichere Leseerfahrung" zu trainieren und auszubauen.
“In the first place, I want to emphasise the note of interrogation at the end of my title. Even if I could answer the question for myself, the answer would apply only to me and not to you. The only advice, indeed, that one person can give another about reading is to take no advice, to follow your own instincts, to use your own reason, to come to your own conclusions. If this is agreed between us, then I feel at liberty to put forward a few ideas and suggestions because you will not allow them to fetter that independence which is the most important quality that a reader can possess.” That a reader can possess - dieses im Englischen geschlechtslose “reader” (und alle folgenden reader und writer etc.) übersetzt Antje Rávik Strubel Recht willkürlich mal mit Leserin, mal mit Leser, mal mit Leserinnen oder Leser und Leserinnen. Diese Art der Textmanipulation finde ich mehr als ärgerlich. Derart sinnverändernd in einen Text einzugreifen steht niemandem zu. Es wird beim Lesen dann tatsächlich schwierig zu rekonstruieren, was Virginia Woolf an diesen Stellen geschrieben und gemeint haben könnte. Nachdem ich vor einiger Zeit schon mit großer Begeisterung „Ein Zimmer für sich allein“ in der Kampa-Pocket-Ausgabe gelesen hatte, war ich voller Vorfreude, dieses Buch zu lesen. Vielleicht bin ich deshalb auch besonders enttäuscht. Warum verhunzt man derart das Woolfsche Original, ergänzt es, ohne jeden Hinweis auf dem Umschlag, durch einen Text aus „Ein Zimmer für sich allein“ und packt dann je ein thematisch irgendwie passendes Vor- und dito Nachwort von Sheila Heti dazu? Ich bin dadurch leider ein verärgerter Leser. Die Frage, die sich mir stellt, lautet: „Wie sollte man ein Buch publizieren / übersetzen / edieren?“ So jedenfalls nicht. Echt schade.
Für mich ein emotionales Buch für Leser:innen, das zum Nachdenken einlädt.
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Autorenbeschreibung
Virginia Woolf (1882–1941) gilt als Englands größte Autorin der Moderne. Ihre Romane werden in einem Atemzug mit James Joyce und Marcel Proust genannt, zudem verfasste sie zahllose Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. Obwohl Tochter einer wohlhabenden Intellektuellen-Familie – Thomas Hardy und Henry James gingen in ihrem Elternhaus ein und aus – hat sie nie eine Schule, geschweige denn eine Universität besucht. 1917 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem auch »Ein Zimmer für sich allein« erschien. Als Opfer sexuellen Missbrauchs in der Familie, litt sie zeitlebens unter wiederkehrenden schweren Depressionen. Am 28. März 1941 fand ihr Mann einen Brief auf dem Kaminsims, der mit den Zeilen begann: »Liebster, ich fühle deutlich, dass ich wieder verrückt werde ...« Virginia Woolfs Leiche wurde in einem nahegelegenen Fluss entdeckt.
Beiträge
Ein kleiner Klassiker von Mrs. Woolf der erfrischt.🌼
Um es mit Mrs. Woolfs Worten zu zitieren: „Und tatsächlich ist der einzige Rat, den ein Mensch einem anderen über das Lesen geben kann, der, auf jeden Rat zu verzichten und dem eigenen Instinkt zu folgen, den eigenen Verstand zu benutzen und zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen." Und mich stellte sich die Frage:„Ist es nicht genau das, was das Lesen aus macht?“😊 Ich finde, mit dieser Textpassage bringt es Mrs. Woolf genau auf den Punkt. Für mich war es erfrischend ihr Essay zu lesen (samt Vorwort und Nachwort von Sheila Heti), wie sie allgemein über die Kritiker denkt. Den Prozess, den ein Buch durchläuft bis zum Verkauf. Was für Gedanken, Zweifel etc., man als Schriftstellerin hat, wenn jemand zum ersten Mal das Buch liest, bevor es veröffentlicht wird. Ja, der engste Personenkreis eines/-er Schriftstellers/-in, sind die größten Kritiker. Und ich stimme dem zu... Damals, sowie heute ist das Thema "Wie sollte man ein Buch lesen?" immernoch aktuell.📖🌼😊
Mir hat das Essay sehr viel Spaß gemacht, an den Gedanken einer besonderen Schriftstellerin teilzuhaben war schon ein Erlebnis. 15.05.2024
Das Buch wurde im Rahmen eines öffentlichen Buchclubs ausgewählt. Ich fand es sehr interessant Bücher aus einer anderen Perspektive heraus zu bewerten, also unter Betrachtung der Lebensumstände der jeweiligen Person, gesellschaftliche Unterschiede, die Zeit, in der die Person lebte, die Lebenserfahrungen die gesammelt wurden, war es ein Mann oder eine Frau... Dadurch dass ich bereits Stephen Kings Buch "Vom Leben und Schreiben" gelesen hatte fiel es mir nicht schwer mich auf diesen Text einzulassen. Für mich wurde der Titel "Wie sollte man ein Buch lesen" zufriedenstellend ausgewählt, auch wenn ich mit einer anderen Erwartungshaltung an den Text gegangen bin. Ich würde es Buch/Autoreninteressierten, denen es nicht nur um Geschichten geht, sondern um eine neue Herangehensweise Bücher zu erleben und die "ganzheitlichere Leseerfahrung" zu trainieren und auszubauen.
“In the first place, I want to emphasise the note of interrogation at the end of my title. Even if I could answer the question for myself, the answer would apply only to me and not to you. The only advice, indeed, that one person can give another about reading is to take no advice, to follow your own instincts, to use your own reason, to come to your own conclusions. If this is agreed between us, then I feel at liberty to put forward a few ideas and suggestions because you will not allow them to fetter that independence which is the most important quality that a reader can possess.” That a reader can possess - dieses im Englischen geschlechtslose “reader” (und alle folgenden reader und writer etc.) übersetzt Antje Rávik Strubel Recht willkürlich mal mit Leserin, mal mit Leser, mal mit Leserinnen oder Leser und Leserinnen. Diese Art der Textmanipulation finde ich mehr als ärgerlich. Derart sinnverändernd in einen Text einzugreifen steht niemandem zu. Es wird beim Lesen dann tatsächlich schwierig zu rekonstruieren, was Virginia Woolf an diesen Stellen geschrieben und gemeint haben könnte. Nachdem ich vor einiger Zeit schon mit großer Begeisterung „Ein Zimmer für sich allein“ in der Kampa-Pocket-Ausgabe gelesen hatte, war ich voller Vorfreude, dieses Buch zu lesen. Vielleicht bin ich deshalb auch besonders enttäuscht. Warum verhunzt man derart das Woolfsche Original, ergänzt es, ohne jeden Hinweis auf dem Umschlag, durch einen Text aus „Ein Zimmer für sich allein“ und packt dann je ein thematisch irgendwie passendes Vor- und dito Nachwort von Sheila Heti dazu? Ich bin dadurch leider ein verärgerter Leser. Die Frage, die sich mir stellt, lautet: „Wie sollte man ein Buch publizieren / übersetzen / edieren?“ So jedenfalls nicht. Echt schade.
Für mich ein emotionales Buch für Leser:innen, das zum Nachdenken einlädt.