Orlando: A Biography
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Eine wundervolle Biografie und Verwandlung📖❤️
Orlando von Virginia Woolf ist ein Buch, womit ich nicht rechnete, dass es etwas Witz und Charme hat und so spannend ist.😄😍 In dem Buch geht es um den Mann Orlando, der am königlichem Hofe arbeitet und in den sich Königin Elisabeth verliebt. Er wird zum Schatzmeister befördert und führt ein Leben in adeliger Gesellschaft. Dieses hat er recht schnell satt. Verfolgt von einer "verliebten" Herzogin, lässt er sich nach Konstantinopel versetzen. Dort fällt er in einen tiefen Schlaf und wacht auf... als Frau im viktorianischen Zeitalter. 400 Jahre wird Orlando begleitet. Vom elisabethanischen Zeitalter, über das viktorianische, bis hin zum Ende der 1920er. Ich muss sagen, dass ich bis zu Verwandlung zur Frau, es relativ unspektakulär fand. Für mich ging die Geschichte erst richtig los und wurde auch spannend, als Orlando als Frau aufwachte. Ihre Gedankengänge mit zu bekommen, hatten mich nicht selten schmunzeln und lachen lassen. Natürlich war es auch wichtig, Orlando als Mann mitzubekommen und welche Erfahrungen und Gedanken er machte und hatte. Virginia Woolf hat einen interessanten und für mich mittlerweile außergewöhnlichen Schreibstil, den ich sehr mag. Ich las tatsächlich gleich die Geschichte, anstatt das Vorwort und ich kam richtig gut rein beim Lesen, von Anfang an. Die Geschichte befasst sich mit Frauenbewegung, sowie auch mit Trans🏳️🌈. Es ist schön, festzustellen, dass es in der damaligen Literatur schon solche Themen gab📖🥰. Was ich auch gut fand war, dass die Biografie von Orlando an eine reale Person in Virginia Woolfs Umfeld angelehnt war. Mit dieser Frau hatte sie eine enge Beziehung. Man merkt im Schreibstil, dass es nicht nur für sie Urlaub war beim Verfassen des Buches, sondern auch leicht war, dieses zu schreiben. Ein Buch was ich interessant und lesenswert finde.🥰
Mein erstes Werk, das ich von Virginia Woolf gelesen habe, hat mich begeistert und absolut überrascht (ich wusste vorher nichts über die Handlung, was ein großer Pluspunkt war!). Ich finde es großartig, wie in "Orlando" gesellschaftliche Konventionen und Geschlechterrollen hinterfragt und lächerlich gemacht werden. Damit ist diese "Biographie" immer noch erstaunlich aktuell. Wirklich witzig sind die Stellen, an denen die Leser*in direkt angesprochen wird und bspw. darüber sinniert wird, dass diese von einer solchen Biographie ja recht gelangweilt sein müsse. Warum dann trotzdem "nur" vier Sterne? Teilweise war der Schreibstil für mich dann doch etwas schwerfällig, sodass manche Textstellen sich ziemlich gezogen und träge auf mich gewirkt haben. Dennoch war es bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Virginia Woolf gelesen habe.
Endlich habe ich diesen Klassiker gelesen. Allerdings fällt es mir schwer, diesen Roman zu bewerten. Es gibt Teile und Ideen in diesem Werk, die ich ganz großartig finde (ich möchte nicht spoilern). Und gleichzeitig glaube ich, dass ich andere Teile nicht so zu schätzen weiß, weil ich mich mit der englischsprachigen Literatur zu jener Zeit nicht auskenne. Es gibt Passagen, die so übertrieben antiquiert klingen, dass sie ironisch bzw. satirisch gemeint sein müssen. Denn die Ansatz dieses Romans ist total modern. Mir ist klar, weshalb Virginia Woolf so.eine herausragende Position in der Literatur einnimmt. Um mehr Sterne zu geben, müsste ich aber mehr zeitlich einordnen können; meine Lesebegeisterung war zwischendurch mäßig .... Sorry, Virginia... Ich muss absolut dringend noch weitere Werke von dieser Autorin lesen....
Dieses Buch hat mich total überrascht, aber irgendwie auch auf dem falschen Fuß erwischt. Die Geschichte des jungen Adligen Orlando, erstreckt sich über mehr als 300 Jahre, in denen er kaum altert, dagegen zur Halbzeit zum Geschlechtswandler wird. Der Herr Orlando genießt im elisabethanischen Zeitalter die Gesellschaft am Hof der Queen, verliebt sich in eine hübsche Russin und trauert ihrem Verlust nach und langweilt sich zunehmend in seinen verschiedenen Rollen. Nach der sehr kurzen, aber eindrucksvollen Szene der Umwandlung vom Mann zur Frau während eines langen Schlafs kämpft Frau Orlando im viktorianischen Zeitalter mit den frauendiskriminierenden und biederen Ansichten der Gesellschaft. Das Buch ist durchaus aktuell hinsichtlich der Gender-Thematik. Heutzutage würden man es vielleicht Romantic Fantasy mit Magic Realism und eine Transgender-Character bezeichnen. Sprachlich ein Genuss, aber in Bezug auf Handlung und Satire mir einfach zu überdreht. Die für mich interessantes Abschnitte waren die Momente, in dem sich die Erzählerin, also die Biographin Virginia Woolf, direkt an ihre Leserschaft wendet und ihre Rolle als Chronistin ironisch beäugt und wertet. Damit nimmt sie ein ganzes Genre aufs Korn. Virginia Woolf scheint beim Schreiben dieses Buchs geradezu vor Ideen, Kampfgeist und Lebensfreude zu sprühen. Das hätte mich eigentlich begeistern müssen, aber vielleicht war es das falsche Buch in einer verrückten Zeit. Oder mir liegt mir die depressive, melancholische VW, z.B. Mrs Dalloway, einfach mehr. Ich habe es trotzdem nicht bereut, Orlando gelesen zu haben.
Schlägt richtige Kapriolen
Ich bin mit viel Neugier an dieses Buch herangegangen, der Klappentext hat gleichzeitig alles versprochen und doch so wenig angekündigt. Tatsächlich war es genau so, dieses Buch zu lesen. Der Schreibstil ist leicht und verspielt, immer wieder schwillt er an und ab wie ein Flüsschen, was ich sehr genossen habe. Die Gedanken dahinter sind aber sehr clever, immer noch topaktuell, aber nie ausgelutscht oder totgetreten, obwohl sie regelmäßig wiederkommen. In mir persönlich hat der Gedanke ein starkes Echo hinterlassen, dass Orlando nach ihrer Verwandlung in eine Frau feststellt, wie viele Erwartungen an eine derartige Rolle geknüpft sind. Virginia Woolf hat sehr kluge und ausgiebige Gedanken darüber, was es bedeutet eine Frau zu sein und was das bedeutet, aber die Spitzen werden mit einem leicht spöttischen Knicks serviert. Das mag ich. Feminismus wichtig. Aber ich finde, man darf feministisches Gedankengut auch mit einem Augenzwinkern weitergeben.
Schwer zu lesen, aber bis zum platzen mit metaphern und philosophischen Gedanken gefüllt
Die Geschichte folgt dem Leben von Orlando, einem jungen Mann aus der elisabethanischen Zeit, der sich in eine Frau verwandelt. In einer Mischung aus historischer Fiktion, Fantasie und Satire beleuchtet Woolf Themen wie Geschlechtsidentität, Fluidität und die gesellschaftlichen Normen, die das Leben ihrer Protagonistin bestimmen. ✨ Die Erzählung beginnt im 16. Jahrhundert, als Orlando noch ein Mann ist, und begleitet ihn über mehrere Jahrhunderte hinweg, wobei er von einem historischen Moment zum nächsten springt. Der Wendepunkt der Geschichte, Orlando’s Transformation von Mann zu Frau, erfolgt fast beiläufig und wird von Woolf mehr als Kommentar zur Fluidität von Geschlecht und Identität verstanden. Der Roman bietet eine Reflexion darüber, wie das Außenbild einer Person – sei es das Geschlecht oder die gesellschaftliche Rolle – durch die Zeit und soziale Konventionen geprägt wird, während das innere Selbst weniger verändert bleibt. Die Autorin nutzt Orlando als Spiegel, um gesellschaftliche Erwartungshaltungen zu hinterfragen und die Zwänge zu beleuchten, die Geschlechterrollen mit sich bringen. Was mich aber gestört hat, ist privilegierte Sichtweise, die Orlando als aristokratischer Charakter mit all seinen Vorzügen und Freiheiten durch die Jahrhunderte führt. Virginia Woolf scheint wenig Interesse daran zu haben, die Erfahrungen der weniger privilegierten Schichten in den dargestellten Epochen zu erfassen. Die sehr enge, oft elitär wirkende Perspektive macht das Werk zwar zu einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit Identität und Geschlecht, lässt jedoch andere gesellschaftliche Dimensionen praktisch komplett außer Acht. Auch die Tatsache, dass Orlando nach seiner:ihrem Geschlechterwechsel stärker in die stereotypen Rollen einer Frau verfällt, fand ich störend. Obwohl Orlando zunächst keine große Veränderung in der eigenen Identität bemerkt, führt die gesellschaftliche Rolle einer Frau sie zunehmend zu mehr Bescheidenheit und Eitelkeit. Hier stellt sich die Frage, ob Virginia Woolf nicht selbst bestimmte Rollenbilder zementiert, statt sie zu hinterfragen. 🤔🔍 Für mich war es anfangs eine Herausforderung, da ich das Hörbuch auf Englisch hörte, was viel Konzentration erforderte. Die poetische Sprache, die so oft zwischen Historie und Fiktion schwankt, verlangt mir einiges ab. Die Übergänge von Orlando’s männlicher zu seiner weiblichen Perspektive sind geschickt eingebaut (ich hab aber ehrlicherweise kurz gebraucht, um es zu checken). Trotz der Komplexität des Textes gibt es immer wieder humorvolle und satirische Momente, in denen Woolf die Gesellschaft und ihre Konventionen aufs Korn nimmt. 🎧📚 Die Geschichte springt nicht nur zwischen Jahrhunderten und Geschlechtern, sondern auch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Stufen und literarischen Strömungen. Besonders spannend ist die Auseinandersetzung mit der Literatur und dem Veränderten literarischen Geschmack im Laufe der Jahrhunderte. Orlando, der zu Beginn des Romans als Dichter kämpft, um Anerkennung zu finden, erlebt eine Welt, in der Literatur und Kunst kontinuierlichen Wandlungen unterzogen werden. 📖🖋️ Was ich jedoch wirklich groß anmerken muss - und ja, das Buch ist 1928 erschienen - ist der Rassismus im Roman. In mehreren Passagen wird die „barbarische“ Welt Afrikas und des Osmanischen Reiches in einem echt kritischen und herabwürdigenden Ton beschrieben, der wirklich unangenehm zu hören ist. Solche Darstellungen wirken besonders unangemessen, wenn man bedenkt, dass Woolf selbst eine sehr progressive Haltung in vielen anderen Bereichen einnahm. ⚠️ Fazit: Virginia Woolf gelingt es, ein Bild von Identität zu zeichnen, das viel weniger starr und viel flexibler ist, als wir es oft in der Gesellschaft sehen. Orlando als Charakter ist so viel mehr als nur eine literarische Figur; er:sie wird zu einem Symbol für das stetige Streben nach Selbstfindung und einem Leben jenseits von Normen. Für Fans von Virginia Woolf wahrscheinlich ein Muss, für mich nach "Ein Zimmer für sich allein" erneut die Frage, ob sie und ich einfach keine Besties werden. ⭐⭐⭐
Konnte mich leider nicht überzeugen. In vielen Abschnitten fehlte mir der Zugang und somit erschloss sich mit der Sinn nicht wirklich.
read it for uni didn't like it (but I din't get everything either, so maybe that's the reason I didn't like it, who knows)
Meisterwerk oder Meisterinwerk
Ich habe das Buch gelesen, als ich noch sehr jung war und zuerst hatte ich die Verfilmung mit Tilda Swinton gesehen. Jetzt habe ich mir eine gebundene Ausgabe gekauft. Als ich den Anfang jetzt las, war es doch ganz schrecklich martialisch, dass hatte ich früher besser weggesteckt, durch viele Ritterfilme. Das Buch wird dann feinsinniger. Damals verstand ich nicht viel von der englischen Geschichte und hätte am liebsten englische Geschichte studiert, Virginia war da echt im Vorteil. Gut die Story von Elisabeth I. und Maria Stuart kannte ich. Virginia zeigt was für den Orlando m. Ein selbstverständliches Recht war ist für Orlando w. aufgehoben und sie muss kämpfen. Na ich will nichts verraten. Ich werde das Buch demnächst nochmals gernr lesen.
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Eine wundervolle Biografie und Verwandlung📖❤️
Orlando von Virginia Woolf ist ein Buch, womit ich nicht rechnete, dass es etwas Witz und Charme hat und so spannend ist.😄😍 In dem Buch geht es um den Mann Orlando, der am königlichem Hofe arbeitet und in den sich Königin Elisabeth verliebt. Er wird zum Schatzmeister befördert und führt ein Leben in adeliger Gesellschaft. Dieses hat er recht schnell satt. Verfolgt von einer "verliebten" Herzogin, lässt er sich nach Konstantinopel versetzen. Dort fällt er in einen tiefen Schlaf und wacht auf... als Frau im viktorianischen Zeitalter. 400 Jahre wird Orlando begleitet. Vom elisabethanischen Zeitalter, über das viktorianische, bis hin zum Ende der 1920er. Ich muss sagen, dass ich bis zu Verwandlung zur Frau, es relativ unspektakulär fand. Für mich ging die Geschichte erst richtig los und wurde auch spannend, als Orlando als Frau aufwachte. Ihre Gedankengänge mit zu bekommen, hatten mich nicht selten schmunzeln und lachen lassen. Natürlich war es auch wichtig, Orlando als Mann mitzubekommen und welche Erfahrungen und Gedanken er machte und hatte. Virginia Woolf hat einen interessanten und für mich mittlerweile außergewöhnlichen Schreibstil, den ich sehr mag. Ich las tatsächlich gleich die Geschichte, anstatt das Vorwort und ich kam richtig gut rein beim Lesen, von Anfang an. Die Geschichte befasst sich mit Frauenbewegung, sowie auch mit Trans🏳️🌈. Es ist schön, festzustellen, dass es in der damaligen Literatur schon solche Themen gab📖🥰. Was ich auch gut fand war, dass die Biografie von Orlando an eine reale Person in Virginia Woolfs Umfeld angelehnt war. Mit dieser Frau hatte sie eine enge Beziehung. Man merkt im Schreibstil, dass es nicht nur für sie Urlaub war beim Verfassen des Buches, sondern auch leicht war, dieses zu schreiben. Ein Buch was ich interessant und lesenswert finde.🥰
Mein erstes Werk, das ich von Virginia Woolf gelesen habe, hat mich begeistert und absolut überrascht (ich wusste vorher nichts über die Handlung, was ein großer Pluspunkt war!). Ich finde es großartig, wie in "Orlando" gesellschaftliche Konventionen und Geschlechterrollen hinterfragt und lächerlich gemacht werden. Damit ist diese "Biographie" immer noch erstaunlich aktuell. Wirklich witzig sind die Stellen, an denen die Leser*in direkt angesprochen wird und bspw. darüber sinniert wird, dass diese von einer solchen Biographie ja recht gelangweilt sein müsse. Warum dann trotzdem "nur" vier Sterne? Teilweise war der Schreibstil für mich dann doch etwas schwerfällig, sodass manche Textstellen sich ziemlich gezogen und träge auf mich gewirkt haben. Dennoch war es bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Virginia Woolf gelesen habe.
Endlich habe ich diesen Klassiker gelesen. Allerdings fällt es mir schwer, diesen Roman zu bewerten. Es gibt Teile und Ideen in diesem Werk, die ich ganz großartig finde (ich möchte nicht spoilern). Und gleichzeitig glaube ich, dass ich andere Teile nicht so zu schätzen weiß, weil ich mich mit der englischsprachigen Literatur zu jener Zeit nicht auskenne. Es gibt Passagen, die so übertrieben antiquiert klingen, dass sie ironisch bzw. satirisch gemeint sein müssen. Denn die Ansatz dieses Romans ist total modern. Mir ist klar, weshalb Virginia Woolf so.eine herausragende Position in der Literatur einnimmt. Um mehr Sterne zu geben, müsste ich aber mehr zeitlich einordnen können; meine Lesebegeisterung war zwischendurch mäßig .... Sorry, Virginia... Ich muss absolut dringend noch weitere Werke von dieser Autorin lesen....
Dieses Buch hat mich total überrascht, aber irgendwie auch auf dem falschen Fuß erwischt. Die Geschichte des jungen Adligen Orlando, erstreckt sich über mehr als 300 Jahre, in denen er kaum altert, dagegen zur Halbzeit zum Geschlechtswandler wird. Der Herr Orlando genießt im elisabethanischen Zeitalter die Gesellschaft am Hof der Queen, verliebt sich in eine hübsche Russin und trauert ihrem Verlust nach und langweilt sich zunehmend in seinen verschiedenen Rollen. Nach der sehr kurzen, aber eindrucksvollen Szene der Umwandlung vom Mann zur Frau während eines langen Schlafs kämpft Frau Orlando im viktorianischen Zeitalter mit den frauendiskriminierenden und biederen Ansichten der Gesellschaft. Das Buch ist durchaus aktuell hinsichtlich der Gender-Thematik. Heutzutage würden man es vielleicht Romantic Fantasy mit Magic Realism und eine Transgender-Character bezeichnen. Sprachlich ein Genuss, aber in Bezug auf Handlung und Satire mir einfach zu überdreht. Die für mich interessantes Abschnitte waren die Momente, in dem sich die Erzählerin, also die Biographin Virginia Woolf, direkt an ihre Leserschaft wendet und ihre Rolle als Chronistin ironisch beäugt und wertet. Damit nimmt sie ein ganzes Genre aufs Korn. Virginia Woolf scheint beim Schreiben dieses Buchs geradezu vor Ideen, Kampfgeist und Lebensfreude zu sprühen. Das hätte mich eigentlich begeistern müssen, aber vielleicht war es das falsche Buch in einer verrückten Zeit. Oder mir liegt mir die depressive, melancholische VW, z.B. Mrs Dalloway, einfach mehr. Ich habe es trotzdem nicht bereut, Orlando gelesen zu haben.
Schlägt richtige Kapriolen
Ich bin mit viel Neugier an dieses Buch herangegangen, der Klappentext hat gleichzeitig alles versprochen und doch so wenig angekündigt. Tatsächlich war es genau so, dieses Buch zu lesen. Der Schreibstil ist leicht und verspielt, immer wieder schwillt er an und ab wie ein Flüsschen, was ich sehr genossen habe. Die Gedanken dahinter sind aber sehr clever, immer noch topaktuell, aber nie ausgelutscht oder totgetreten, obwohl sie regelmäßig wiederkommen. In mir persönlich hat der Gedanke ein starkes Echo hinterlassen, dass Orlando nach ihrer Verwandlung in eine Frau feststellt, wie viele Erwartungen an eine derartige Rolle geknüpft sind. Virginia Woolf hat sehr kluge und ausgiebige Gedanken darüber, was es bedeutet eine Frau zu sein und was das bedeutet, aber die Spitzen werden mit einem leicht spöttischen Knicks serviert. Das mag ich. Feminismus wichtig. Aber ich finde, man darf feministisches Gedankengut auch mit einem Augenzwinkern weitergeben.
Schwer zu lesen, aber bis zum platzen mit metaphern und philosophischen Gedanken gefüllt
Die Geschichte folgt dem Leben von Orlando, einem jungen Mann aus der elisabethanischen Zeit, der sich in eine Frau verwandelt. In einer Mischung aus historischer Fiktion, Fantasie und Satire beleuchtet Woolf Themen wie Geschlechtsidentität, Fluidität und die gesellschaftlichen Normen, die das Leben ihrer Protagonistin bestimmen. ✨ Die Erzählung beginnt im 16. Jahrhundert, als Orlando noch ein Mann ist, und begleitet ihn über mehrere Jahrhunderte hinweg, wobei er von einem historischen Moment zum nächsten springt. Der Wendepunkt der Geschichte, Orlando’s Transformation von Mann zu Frau, erfolgt fast beiläufig und wird von Woolf mehr als Kommentar zur Fluidität von Geschlecht und Identität verstanden. Der Roman bietet eine Reflexion darüber, wie das Außenbild einer Person – sei es das Geschlecht oder die gesellschaftliche Rolle – durch die Zeit und soziale Konventionen geprägt wird, während das innere Selbst weniger verändert bleibt. Die Autorin nutzt Orlando als Spiegel, um gesellschaftliche Erwartungshaltungen zu hinterfragen und die Zwänge zu beleuchten, die Geschlechterrollen mit sich bringen. Was mich aber gestört hat, ist privilegierte Sichtweise, die Orlando als aristokratischer Charakter mit all seinen Vorzügen und Freiheiten durch die Jahrhunderte führt. Virginia Woolf scheint wenig Interesse daran zu haben, die Erfahrungen der weniger privilegierten Schichten in den dargestellten Epochen zu erfassen. Die sehr enge, oft elitär wirkende Perspektive macht das Werk zwar zu einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit Identität und Geschlecht, lässt jedoch andere gesellschaftliche Dimensionen praktisch komplett außer Acht. Auch die Tatsache, dass Orlando nach seiner:ihrem Geschlechterwechsel stärker in die stereotypen Rollen einer Frau verfällt, fand ich störend. Obwohl Orlando zunächst keine große Veränderung in der eigenen Identität bemerkt, führt die gesellschaftliche Rolle einer Frau sie zunehmend zu mehr Bescheidenheit und Eitelkeit. Hier stellt sich die Frage, ob Virginia Woolf nicht selbst bestimmte Rollenbilder zementiert, statt sie zu hinterfragen. 🤔🔍 Für mich war es anfangs eine Herausforderung, da ich das Hörbuch auf Englisch hörte, was viel Konzentration erforderte. Die poetische Sprache, die so oft zwischen Historie und Fiktion schwankt, verlangt mir einiges ab. Die Übergänge von Orlando’s männlicher zu seiner weiblichen Perspektive sind geschickt eingebaut (ich hab aber ehrlicherweise kurz gebraucht, um es zu checken). Trotz der Komplexität des Textes gibt es immer wieder humorvolle und satirische Momente, in denen Woolf die Gesellschaft und ihre Konventionen aufs Korn nimmt. 🎧📚 Die Geschichte springt nicht nur zwischen Jahrhunderten und Geschlechtern, sondern auch zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Stufen und literarischen Strömungen. Besonders spannend ist die Auseinandersetzung mit der Literatur und dem Veränderten literarischen Geschmack im Laufe der Jahrhunderte. Orlando, der zu Beginn des Romans als Dichter kämpft, um Anerkennung zu finden, erlebt eine Welt, in der Literatur und Kunst kontinuierlichen Wandlungen unterzogen werden. 📖🖋️ Was ich jedoch wirklich groß anmerken muss - und ja, das Buch ist 1928 erschienen - ist der Rassismus im Roman. In mehreren Passagen wird die „barbarische“ Welt Afrikas und des Osmanischen Reiches in einem echt kritischen und herabwürdigenden Ton beschrieben, der wirklich unangenehm zu hören ist. Solche Darstellungen wirken besonders unangemessen, wenn man bedenkt, dass Woolf selbst eine sehr progressive Haltung in vielen anderen Bereichen einnahm. ⚠️ Fazit: Virginia Woolf gelingt es, ein Bild von Identität zu zeichnen, das viel weniger starr und viel flexibler ist, als wir es oft in der Gesellschaft sehen. Orlando als Charakter ist so viel mehr als nur eine literarische Figur; er:sie wird zu einem Symbol für das stetige Streben nach Selbstfindung und einem Leben jenseits von Normen. Für Fans von Virginia Woolf wahrscheinlich ein Muss, für mich nach "Ein Zimmer für sich allein" erneut die Frage, ob sie und ich einfach keine Besties werden. ⭐⭐⭐
Konnte mich leider nicht überzeugen. In vielen Abschnitten fehlte mir der Zugang und somit erschloss sich mit der Sinn nicht wirklich.
read it for uni didn't like it (but I din't get everything either, so maybe that's the reason I didn't like it, who knows)
Meisterwerk oder Meisterinwerk
Ich habe das Buch gelesen, als ich noch sehr jung war und zuerst hatte ich die Verfilmung mit Tilda Swinton gesehen. Jetzt habe ich mir eine gebundene Ausgabe gekauft. Als ich den Anfang jetzt las, war es doch ganz schrecklich martialisch, dass hatte ich früher besser weggesteckt, durch viele Ritterfilme. Das Buch wird dann feinsinniger. Damals verstand ich nicht viel von der englischen Geschichte und hätte am liebsten englische Geschichte studiert, Virginia war da echt im Vorteil. Gut die Story von Elisabeth I. und Maria Stuart kannte ich. Virginia zeigt was für den Orlando m. Ein selbstverständliches Recht war ist für Orlando w. aufgehoben und sie muss kämpfen. Na ich will nichts verraten. Ich werde das Buch demnächst nochmals gernr lesen.