Love Letters
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Virginia Woolf (1882–1941) gilt als Englands bedeutendste Schriftstellerin der Moderne. Ihre Romane stellen sie als Autorin neben James Joyce und Marcel Proust, zudem verfasste sie zahllose Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. 1917 gründete sie mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem auch Ein Zimmer für sich allein erschien. Als Opfer sexuellen Missbrauchs in der Familie litt sie zeitlebens unter wiederkehrenden schweren Depressionen, am 28. März 1941 nahm sie sich im Fluss Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben.
Beiträge
Neben der Beziehungsebene auch eine wichtige Perspektive der Kultur- und Sozialgeschichte 😻❣️
„Love Letters“ ist ein geniales Abbild durch Briefe und Tagebucheinträge der sich verändernden Beziehungen zwischen den Schriftstellerinnen Virginia Woolf und Vita Sackville-West - die bekanntlich Woolfs Orlando hervorgebracht haben. Diese Sammlung reicht von einem ersten Treffen bei einer Dinnerparty im Jahr 1922 bis zum Tod Virginias durch Selbstmord im Jahr 1941. Ihre frühen Begegnungen waren nicht besonders vielversprechend, stolpernder und unsicherer als die überwältigende, sofortige Anziehung - ihre Wahrnehmungen wurden durch unangenehme erste Eindrücke und die Meinungen anderer Menschen verzerrt. Oberflächlich betrachtet waren Vita und Virginia sehr unterschiedlich: eine schäbige, bohemische, aber heftig verurteilende Virginia stand der weit gereisten, "Sapphistin" und Country-Aristokratin Vita gegenüber. Aber irgendwie fanden sie eine gemeinsame Basis und begannen schließlich eine langsam aufflammende Affäre. Als sie sich zum ersten Mal trafen, war Virginia bereits 40, aber noch nicht auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, während Vita mit 30 eine bekannte Gesellschaftsfigur und angesehene Autorin war. Beide waren in soliden, etablierten, aber unkonventionellen Ehen: Vita fühlte sich frei, die Beziehungen zu Frauen fortzusetzen, die ihrer Ehe vorausgingen, als ihr Ehemann Harold Nicolson seine mit Männern fortsetzte; Virginia und Leonard hatten eine enge, aber "keusche" Art des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit ausgehandelt. Neben der Darstellung ihrer gemeinsamen und getrennten Zeit bieten Vita und Virginias Briefe und Tagebucheinträge einen faszinierenden Einblick in die wichtigsten Momente der Kultur- und Sozialgeschichte: von den Kabaretts Weimarer Deutschlands über die Auswirkungen des spanischen Bürgerkriegs bis hin zum Kampf um die Anpassung und das Überleben der frühen Jahre des Zweiten Weltkriegs. Sie präsentieren auch eine ungewöhnliche Perspektive auf die Liebe und das Verlangen von ihren frühen Anfängen bis zu ihrem allmählichen Verblassen. Aus ihren Briefen wird klar, dass Vita und Virginia jeweils etwas wunderbar anderes und Besonderes an der anderen erkannt haben: Vita ist zunehmend fasziniert von Virginias scharfem Intellekt, der Originalität ihrer Gedanken über Literatur und Kultur; und Virginia von Vitas körperlichem Selbstvertrauen und unabhängigem Geist. Aber selbst dann brauchten sie Jahre, um ihre Gefühle und Wünsche vollständig zu bekennen, und während der ganzen Zeit hatte ich den Eindruck, dass sie etwas zurückhielten. Eine grundlegende Züchtigkeit und eine Stacheligkeit wohnt ihrer Beziehung inne, sie scheinen in einer fragmentierten Intimität gefangen , kommen sich ständig näher und dann springen hastig wieder auseinander - Vita verweilt vor Virginias Haustür und wagt es nicht zu klopfen, Virginia zögert, ein Treffen vorzuschlagen. Virginia ist vorsichtig, sich vollständig auf Vita einzulassen, die für ihre zahlreichen intensiven Affären mit Frauen berüchtigt ist; Vita ist besorgt über das, was sie über Virginias fragilen psychischen Zustand gehört hat. In den frühen Stadien ihrer Liebesbeziehung scheinen sie oft stellvertretend durch die Erfahrungen des anderen zu leben: Der Job ihres Mannes bedeutete, dass Vita unerschrocken häufig um die Welt zu Orten reiste, von denen Virginia nur träumen konnte; Virginia jongliert mit häufigen Anfällen von schlechter Gesundheit, aber ist fest in literarischen Kreisen von Bloomsbury und London verankert, die Vita faszinierend, aber schwer zu handhaben fand. Eine Konstante scheinen ihre engen Bindungen zu Tieren, insbesondere zu ihren Hunden, sowie ihre aufkommenden Schreibimpulse zu sein, die jeweils bestrebt sind, Wege zu finden, Wahrnehmungen über die Sprache und ihre Weltoffenheit auszudrücken. Letztendlich bittersüß, aber unglaublich überzeugend.
Ich kann nicht beschreiben wie sehr ich Virginia Woolf liebe ❤️
Eine Liebesgeschichte der besonderen Art
Da ich mich ja gerade an Mrs. Dalloway versucht habe, könnte nichts passender sein als den Briefverkehr zwischen Virginia Woolf und Vita Sackville West zu lesen, den beide von 1922-1941 geführt haben. Sie waren sich als Freundinnen eng verbunden, zeitweise ein Liebespaar und haben sich auf körperlicher und geistiger Ebene mit Zärtlichkeiten überschüttet. Beide lebten in Partnerschaften, die zumindest tolerant gegenüber polyamorösen Beziehungen waren. Es war für mich eine große Bereicherung zu lesen, wie sie sich erst kennengelernt haben, sich anfreunden und sich gegenseitig auf intellektueller Ebene austauschen, aber schon schnell auf Besuche drängen die dann die Grenzen einer Freundschaft schnell stark überschreiten. Ansprachen wie, „du Liebste“, „mein Liebling“, „Orlando“ (ein Metamorphosen Roman von Woolf) oder „liebster Schatz“. lassen ahnen, wie sehr sich beide geliebt haben. Sie befinden sich häufig an unterschiedlichen Orten der Welt, lassen uns teilhaben an ihrer Arbeit und dem gesellschaftlichen Leben und finden immer wieder zueinander. Deutlich wird die Entwicklung der Beziehung. Sind die gerade in einem Konflikt miteinander, merkt man dies sofort. Bewundernswert finde ich in diesem Fall den Willen und auch die Fähigkeit, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, um sich wieder wohlgesonnen zu sein. Sie kennen sich irgendwann so gut, dass sie auch die wunden Punkte der anderen benennen können und um ihr Wohl besorgt sind. Die Briefe und Tagebucheinträge sind Zeitdokumente, die uns in eine Gesellschaft entführen, zu der man vielleicht sonst keinen Zugang hätte. Wir sind gleichzeitig Lernende und Voyeure. Wenn man Menschen so nah kommt, kann man sich ihnen nur verbunden fühlen. Virginia Woolf wählt am 28. März 1941 den Freitod. Als Vita Sackville-West 1962 an Krebs stirbt, stehen zwei Bilder auf ihrem Schreibtisch, dass ihres Mannes und ein Porträt ihrer Freundin. Eine Empfehlung für alle, die sich mit literarischen Ikonen beschäftigen möchten, Interesse an zwei Frauen haben die nicht nur literarisch Geschichte geschrieben haben und eine Liebesgeschichte erleben möchten, die sehr besonders und kein bisschen kitschig ist.
„Meisterwerke der Sehnsucht.“ Besser als Alison Bechdel kann man es nicht beschreiben.
Diese Briefsammlung lässt uns teilhaben an der wundervollen und innigen Beziehung von Virginia Woolf und Vita Sackville-West. Vom ersten Treffen, über eine immer tiefergehende Freundschaft, bis hin zur Liebesbeziehung. Wir bekommen mit, wie sich ihre Leben gestalten. Sie ihre Texte schreiben, Bekanntschaften pflegen, verreisen, erkranken. Und sich dabei stets vermissen, stets aneinander denken, stets beisammen sind. Es ist bezaubernd, Virginia und Vita zu begleiten und ich bin dankbar dafür, dass diese Briefe (und auch die Tagebucheinträge) zugänglich gemacht worden sind. Somit bekommen wir einen lebendigen Eindruck in die Gefühlswelt der beiden Frauen und sie ihre Beziehung(en) geführt haben. Ausserdem erfahren wir auch, welch schriftstellerisches Talent die beiden besitzen. Virginia Woolf ist ein weitläufiger Begriff, Vita scheint hierzulande leider etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Deshalb möchte ich diese Wissenslücke auch noch stopfen, und mir irgendwann auch einen Text von ihr zu Gemüte führen. Bis dahin habe ich die Erinnerung an diese Briefe, diese Beziehung, diese Gefühle...
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Autorenbeschreibung
Virginia Woolf (1882–1941) gilt als Englands bedeutendste Schriftstellerin der Moderne. Ihre Romane stellen sie als Autorin neben James Joyce und Marcel Proust, zudem verfasste sie zahllose Essays und hinterließ umfangreiche Tagebücher. 1917 gründete sie mit ihrem Mann Leonard den Verlag The Hogarth Press, in dem auch Ein Zimmer für sich allein erschien. Als Opfer sexuellen Missbrauchs in der Familie litt sie zeitlebens unter wiederkehrenden schweren Depressionen, am 28. März 1941 nahm sie sich im Fluss Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben.
Beiträge
Neben der Beziehungsebene auch eine wichtige Perspektive der Kultur- und Sozialgeschichte 😻❣️
„Love Letters“ ist ein geniales Abbild durch Briefe und Tagebucheinträge der sich verändernden Beziehungen zwischen den Schriftstellerinnen Virginia Woolf und Vita Sackville-West - die bekanntlich Woolfs Orlando hervorgebracht haben. Diese Sammlung reicht von einem ersten Treffen bei einer Dinnerparty im Jahr 1922 bis zum Tod Virginias durch Selbstmord im Jahr 1941. Ihre frühen Begegnungen waren nicht besonders vielversprechend, stolpernder und unsicherer als die überwältigende, sofortige Anziehung - ihre Wahrnehmungen wurden durch unangenehme erste Eindrücke und die Meinungen anderer Menschen verzerrt. Oberflächlich betrachtet waren Vita und Virginia sehr unterschiedlich: eine schäbige, bohemische, aber heftig verurteilende Virginia stand der weit gereisten, "Sapphistin" und Country-Aristokratin Vita gegenüber. Aber irgendwie fanden sie eine gemeinsame Basis und begannen schließlich eine langsam aufflammende Affäre. Als sie sich zum ersten Mal trafen, war Virginia bereits 40, aber noch nicht auf dem Höhepunkt ihres Ruhms, während Vita mit 30 eine bekannte Gesellschaftsfigur und angesehene Autorin war. Beide waren in soliden, etablierten, aber unkonventionellen Ehen: Vita fühlte sich frei, die Beziehungen zu Frauen fortzusetzen, die ihrer Ehe vorausgingen, als ihr Ehemann Harold Nicolson seine mit Männern fortsetzte; Virginia und Leonard hatten eine enge, aber "keusche" Art des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit ausgehandelt. Neben der Darstellung ihrer gemeinsamen und getrennten Zeit bieten Vita und Virginias Briefe und Tagebucheinträge einen faszinierenden Einblick in die wichtigsten Momente der Kultur- und Sozialgeschichte: von den Kabaretts Weimarer Deutschlands über die Auswirkungen des spanischen Bürgerkriegs bis hin zum Kampf um die Anpassung und das Überleben der frühen Jahre des Zweiten Weltkriegs. Sie präsentieren auch eine ungewöhnliche Perspektive auf die Liebe und das Verlangen von ihren frühen Anfängen bis zu ihrem allmählichen Verblassen. Aus ihren Briefen wird klar, dass Vita und Virginia jeweils etwas wunderbar anderes und Besonderes an der anderen erkannt haben: Vita ist zunehmend fasziniert von Virginias scharfem Intellekt, der Originalität ihrer Gedanken über Literatur und Kultur; und Virginia von Vitas körperlichem Selbstvertrauen und unabhängigem Geist. Aber selbst dann brauchten sie Jahre, um ihre Gefühle und Wünsche vollständig zu bekennen, und während der ganzen Zeit hatte ich den Eindruck, dass sie etwas zurückhielten. Eine grundlegende Züchtigkeit und eine Stacheligkeit wohnt ihrer Beziehung inne, sie scheinen in einer fragmentierten Intimität gefangen , kommen sich ständig näher und dann springen hastig wieder auseinander - Vita verweilt vor Virginias Haustür und wagt es nicht zu klopfen, Virginia zögert, ein Treffen vorzuschlagen. Virginia ist vorsichtig, sich vollständig auf Vita einzulassen, die für ihre zahlreichen intensiven Affären mit Frauen berüchtigt ist; Vita ist besorgt über das, was sie über Virginias fragilen psychischen Zustand gehört hat. In den frühen Stadien ihrer Liebesbeziehung scheinen sie oft stellvertretend durch die Erfahrungen des anderen zu leben: Der Job ihres Mannes bedeutete, dass Vita unerschrocken häufig um die Welt zu Orten reiste, von denen Virginia nur träumen konnte; Virginia jongliert mit häufigen Anfällen von schlechter Gesundheit, aber ist fest in literarischen Kreisen von Bloomsbury und London verankert, die Vita faszinierend, aber schwer zu handhaben fand. Eine Konstante scheinen ihre engen Bindungen zu Tieren, insbesondere zu ihren Hunden, sowie ihre aufkommenden Schreibimpulse zu sein, die jeweils bestrebt sind, Wege zu finden, Wahrnehmungen über die Sprache und ihre Weltoffenheit auszudrücken. Letztendlich bittersüß, aber unglaublich überzeugend.
Ich kann nicht beschreiben wie sehr ich Virginia Woolf liebe ❤️
Eine Liebesgeschichte der besonderen Art
Da ich mich ja gerade an Mrs. Dalloway versucht habe, könnte nichts passender sein als den Briefverkehr zwischen Virginia Woolf und Vita Sackville West zu lesen, den beide von 1922-1941 geführt haben. Sie waren sich als Freundinnen eng verbunden, zeitweise ein Liebespaar und haben sich auf körperlicher und geistiger Ebene mit Zärtlichkeiten überschüttet. Beide lebten in Partnerschaften, die zumindest tolerant gegenüber polyamorösen Beziehungen waren. Es war für mich eine große Bereicherung zu lesen, wie sie sich erst kennengelernt haben, sich anfreunden und sich gegenseitig auf intellektueller Ebene austauschen, aber schon schnell auf Besuche drängen die dann die Grenzen einer Freundschaft schnell stark überschreiten. Ansprachen wie, „du Liebste“, „mein Liebling“, „Orlando“ (ein Metamorphosen Roman von Woolf) oder „liebster Schatz“. lassen ahnen, wie sehr sich beide geliebt haben. Sie befinden sich häufig an unterschiedlichen Orten der Welt, lassen uns teilhaben an ihrer Arbeit und dem gesellschaftlichen Leben und finden immer wieder zueinander. Deutlich wird die Entwicklung der Beziehung. Sind die gerade in einem Konflikt miteinander, merkt man dies sofort. Bewundernswert finde ich in diesem Fall den Willen und auch die Fähigkeit, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, um sich wieder wohlgesonnen zu sein. Sie kennen sich irgendwann so gut, dass sie auch die wunden Punkte der anderen benennen können und um ihr Wohl besorgt sind. Die Briefe und Tagebucheinträge sind Zeitdokumente, die uns in eine Gesellschaft entführen, zu der man vielleicht sonst keinen Zugang hätte. Wir sind gleichzeitig Lernende und Voyeure. Wenn man Menschen so nah kommt, kann man sich ihnen nur verbunden fühlen. Virginia Woolf wählt am 28. März 1941 den Freitod. Als Vita Sackville-West 1962 an Krebs stirbt, stehen zwei Bilder auf ihrem Schreibtisch, dass ihres Mannes und ein Porträt ihrer Freundin. Eine Empfehlung für alle, die sich mit literarischen Ikonen beschäftigen möchten, Interesse an zwei Frauen haben die nicht nur literarisch Geschichte geschrieben haben und eine Liebesgeschichte erleben möchten, die sehr besonders und kein bisschen kitschig ist.
„Meisterwerke der Sehnsucht.“ Besser als Alison Bechdel kann man es nicht beschreiben.
Diese Briefsammlung lässt uns teilhaben an der wundervollen und innigen Beziehung von Virginia Woolf und Vita Sackville-West. Vom ersten Treffen, über eine immer tiefergehende Freundschaft, bis hin zur Liebesbeziehung. Wir bekommen mit, wie sich ihre Leben gestalten. Sie ihre Texte schreiben, Bekanntschaften pflegen, verreisen, erkranken. Und sich dabei stets vermissen, stets aneinander denken, stets beisammen sind. Es ist bezaubernd, Virginia und Vita zu begleiten und ich bin dankbar dafür, dass diese Briefe (und auch die Tagebucheinträge) zugänglich gemacht worden sind. Somit bekommen wir einen lebendigen Eindruck in die Gefühlswelt der beiden Frauen und sie ihre Beziehung(en) geführt haben. Ausserdem erfahren wir auch, welch schriftstellerisches Talent die beiden besitzen. Virginia Woolf ist ein weitläufiger Begriff, Vita scheint hierzulande leider etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Deshalb möchte ich diese Wissenslücke auch noch stopfen, und mir irgendwann auch einen Text von ihr zu Gemüte führen. Bis dahin habe ich die Erinnerung an diese Briefe, diese Beziehung, diese Gefühle...