Antichristie: Roman

Antichristie: Roman

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28
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4

Genau meine Nische

Antichristie ist ein wilder Ritt. Hier kommt so viel zusammen, dass man richtig viel Aufmerksamkeit mitbringen muss, um hier ja nichts zu verpassen. Ich glaube wenn man sich persönlich nicht für die Geschichte Indiens, Kolonialismus, Rassismus und für die Literatur von Agatha Christie und auch für Zeitreisen oder Doktor Who interessiert, dann wird einem das Ganze auch eher wirr und vielleicht manchmal langweilig erscheinen. Für mich hat diese Mischung aber sehr gut gepasst.

1

Ich hab mich durch das Buch gequält. Es wäre so ein gutes Thema. Wichtig. Interessant. Doch die Umsetzung für mich schrecklich. Mir hat alles gefehlt vom roten Faden bis auf die Tiefe der Charaktere

4

Durga‘s Mutter ist gerade gestorben, aber anstatt sich Zeit für die Aufarbeitung zu nehmen, nimmt Durga einen Job an. Sie ist Drehbuchautorin und soll an einer Produktion einer (antirassistischen) Neuverfilmung von Agatha Christie mitwirken. Während dieser Zeit passieren mehrere Dinge: 1. die Queen stirbt und ganz England ist in Aufruhr. 2. Durga findet sich auf einmal im Jahr 1906, im Körper eines jungen Inders, inmitten der Kolonialzeit und der Revolution wieder. Unbeabsichtigt wechselt sie immer wieder zwischen den Zeiten und taucht in die Geschichte Indiens und Englands ein. - Mithu Sanyal hat mit „Antichristie“ einen verrückten, geschichtlich hochinformativen Roman geschrieben, der sich genremäßig nicht so richtig verorten lässt. Gesellschaftskritik, Sience-Fiction, Krimi, Geschichte, Psychologie, von allem ist ein bisschen was dabei. Das Gelesene ist anspruchsvoll, es dauert eine Weile in die Geschichte rein zu kommen, sich zu orientieren, aber es lohnt sich in jedem Fall dran zu bleiben. Die Autorin dringt tief in die Kolonialzeit ein, thematisiert die Ungerechtigkeit, die „Befreiung“ und die Auswirkungen, die die damalige Politik auch im Heute noch verursacht. Zum Geschichtsverständnis ist es ein unglaublich wichtiger Beitrag. Das Werk ist derart komplex, dass man es sicherlich mehrfach lesen muss, um alles in Gänze zu erfassen. Wie schon bei „Identitti“, dem Debüt der Autorin, fühlt man sich an und an leicht überfordert und verwirrt, aber auf der anderen Seite auch gut unterhalten. Eine Empfehlung für alle, die gern abseits vom Mainstream lesen, die sich gern Bildung aus Romanen mitnehmen und Lust auf eine crazy Geschichte haben.

3.5

Nach dem Klappentext hatte ich etwas anderes erwartet, als einen Zeitreise-Roman voller popkultureller Referenzen über den indischen Befreiungskampf. Ich habe viel über diesen und seine Protagonisten gelernt. Und wie von Mithu Sanyal zu erwarten war, trotzt das Buch vor verdeckten Referenzen auf historische Ereignisse oder kulturwissenschaftliche Theorien. Nicht alles habe ich verstanden, was aber die Handlung nicht behindert. Ich hätte mir das Buch um 100-150 Seiten schlanker gewunschen. Nichtsdestotrotz war es eine lehrreiche und unterhaltsame Reise in London des frühen 20. Jahrhunderts.

4

Verrückt, interessant, anstrengend und auch etwas verwirrend

Eigentlich wollte ich „Antichristie“ von Mithu Sanyal nicht lesen, habe es dann aber über ein Buchabo bekommen und bin im Nachhinein froh, dass ich dadurch „gezwungen“ wurde. Ja, es hat es wie erwartet in sich, aber ich habe viele Denkanstöße mitgenommen und wurde gut unterhalten. Es hat sich also am Ende gelohnt. Durga kommt aus Köln und arbeitet 2002 in London in einem Writer’s Room, dort will sie mit ihren Kolleginnen Agatha Christie politisch korrekt überarbeiten. Sie hat es gerade nicht leicht, da ihre Mutter, zu der sie keine einfache Beziehung hatte, vor kurzem verstorben ist. Und dann findet sich Durga plötzlich auch noch 1906 wieder, als Mann. Dort verschlägt es sie oder ihn :D ins India House, wo er in die indische Unabhängigkeitsbewegung verwickelt wird. Die Geschichte ist wirklich nicht leicht zu lesen ist, was zum einen an den vielen Zeitsprüngen liegt und zudem wusste ich fast gar nichts über die indische Unabhängigkeitsbewegung und war dadurch manchmal von den Figuren und ihren Beziehungen überfordert. Zwischendurch habe ich dann im Internet ein wenig über die Hintergründe recherchiert, dann ging es wieder besser und das ausführliche Personenverzeichnis am Ende des Buches hilft auch. Wahrscheinlich muss man es mehrmals lesen, um alles zu erfassen. Die Themen in diesem Buch sind vielfältig. Es geht um Kolonialismus und seine Folgen, die wir bis heute spüren, aber beispielsweise auch um die Suche nach der eigenen Identität und um Agatha Christie, Dr. Who und Sherlock Holmes. Sanyal bringt auf engem Raum sehr viele Informationen unter, die einen zwar manchmal überfordern, dann aber auch wieder unglaublich gute Denkanstöße bringen und einen zum Reflektieren anregen. Ihr Schreibstil ist total humorvoll. Außerdem lotet sie die Grenzen des Schreibens aus und spielt ganz viel mit dem Text und der Erzählstruktur. Das hat mir richtig gut gefallen und hat die teilweise schwere Kost aufgelockert. Fazit: Ein Buch, das einen herausfordert, aber auch sehr bereichernd und unterhaltsam ist.

Verrückt, interessant, anstrengend und auch etwas verwirrend
3.5

👀Nach „Identitti“ war ich sehr gespannt auf Mithu Sanyals neuen Roman „Antichristie“. Und was soll ich sagen? Dieses Buch hat es in sich! Schon der Einstieg fiel mir wesentlich leichter als bei ihrem Debüt, obwohl ich auch diesmal manchmal von den Figuren und Konstellationen etwas überfordert war. Aber das gehört zum Reiz des Buches – es fordert dich, zwingt dich zum Nachdenken und lässt dich nicht mehr los.

✨ Buddy-Read 🫶🏼✨ 🕰️Die Story springt von London 2022 zurück ins Jahr 1906, und ich fand es richtig spannend, wie Sanyal den Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. Besonders das Setting rund um Agatha Christie hat mich sofort gepackt, obwohl der Roman definitiv kein leichter Snack ist. Es gibt Passagen, da musste ich das Buch zur Seite legen und einfach mal nachdenken (oder googeln 😅). Aber genau das macht es so besonders: Es regt zum Reflektieren an. 💡Was ich unglaublich beeindruckend fand, ist, wie viele Fakten Sanyal auf knappem Raum verpackt. Es fühlt sich fast schon überflutend an, aber genau das spiegelt auch den Wahnsinn der kolonialen Gewalt wider, die sie thematisiert. Ihre humorvolle, witzige Art zu schreiben hilft dabei enorm, diese Dichte an Informationen zu verarbeiten. 📝Ein Zitat, das mich besonders berührt hat: „Erinnern ist dem Hier und Jetzt so unglaublich überlegen, weil man in der Erinnerung die langweiligen Teile herausredigieren kann […]“ – selten habe ich eine schönere Beschreibung gelesen. 🥹 ✨Für mich war „Antichristie“ insgesamt viel besser als „Identitti“. Es ist fordernd, bereichernd, aber auch auslaugend. Doch gerade das macht den Wert dieses Buches aus. Die Auseinandersetzung mit Kolonialismus und den Mechanismen, die bis heute nachwirken, ist keine leichte Kost. Vor allem, weil solche Themen in der deutschen Schulbildung kaum angesprochen werden. Dieses Buch bleibt im Kopf – und genau deshalb ist es so wichtig.

4.5

Kolonialismus in England. Mithu Sanyal lässt Durga nach London zu einem Writer’s Room reisen. Dabei landet sie im India House zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Blick auf die indische Geschichte und den Kolonialismus ist sehr lehrreich. Das Buch erhebt dabei keinen Zeigefinger, sondern schildert – an mancher Stelle auch durchaus humorvoll – die damalige Zeit. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich gut.Mithu Sanyals "Anti Christie" ist ein faszinierendes Werk, das gekonnt mit literarischen Konventionen spielt. Die Leser erwartet eine fesselnde Geschichte, die gleichzeitig unterhält und zum Nachdenken anregt. Sanyals Sprache ist präzise und bildgewaltig, wodurch die Figuren und Schauplätze lebendig werden. Die geschickte Verknüpfung von Gesellschaftskritik und spannender Unterhaltung macht "Anti Christie" zu einem besonderen Leseerlebnis. Dieses Buch ist sowohl für Krimifans als auch für Literaturinteressierte wärmstens zu empfehlen.

5

Was für ein interessantes, originelles und gleichzeitig heftiges Buch! Durga ist 50 Jahre alt, deutsch mit indischem Vater, verheiratet, Mutter und Drehbuchschreiberin. Für ein Projekt, das einen Agatha Christie - Film mit Hercule Poirot neu und antirassistisch/antikolonianistisch verfilmen will, reist sie nach London. Dort finden, es ist 2022, gerade die Feierlichkeiten zur Beerdigung der Queen statt Und plötzlich landet Durga als Zeireisende im Jahr 1906. Sie findet sich wieder im Körper eines 20- jährigen homosexuellen Inders und lernt nicht nur Sherlock Holmes und Mahatma Gandhi kennen sondern auch Vinayak Savarkar, den Vater des Hindunationalismus. Darf/kann/muss sie die Geschichte ändern? Ich habe in diesem Buch so viel über Indien, UK und Kolonialismus gelernt, ich bin fassungslos, was ich alles nicht wusste. Unbedingt lesen!

2.5

Ambitionierte Idee, Umsetzung aber leider enttäuschend

Mochte »Identitti« sehr und war auch gleich bei der Ankündigung von »Antichristie« thematisch überzeugt. Dann habe ich angefangen zu lesen – und wenn ich nicht so schlecht Bücher abbrechen könnte, hätte ich nach 100 Seiten aufgegeben. Ja, der Plot ist verschlungen & kompliziert, wir springen durch Zeit, Raum und Identitäten, und ja, die aufgemachten Referenzen sind hierzulande vllt. nicht so geläufig und popkulturell aufgeladen wie die in »Identitti« – das ist aber nicht das Problem, Geschichten dürfen gerne fordern und zum Mitdenken anregen. Mich haben viel mehr der überdrehte Erzählton, die ›Special Effects‹ & die Überfrachtung an Themen in dieser Ausführlichkeit genervt, und auch die Christie/Holmes/Dr. WHO-Universen sind nicht meine Welt. 200 Seiten weniger hätten der wirklich guten Romanidee wahrscheinlich sehr gut getan. So leider für mich eine Enttäuschung. ☹️

Ambitionierte Idee, Umsetzung aber leider enttäuschend
3

Kolonialismus anders betrachtet

Lila, die Mutter von Durga ist verstorben, zur gleichen Zeit wie die Queen. Ganz London ist in höchster Aufregung. Während der Beerdigung von Lila bekommt Durga eine Nachricht aufs Handy, sie wurde einer Gruppe hinzugefügt, der Name der Gruppe „Anti-Christie“. Die Handlungen im Buch erzählen in verschiedenen Zeitebenen, das war für mich manchmal zu sprunghaft und schwierig nachvollziehbar. Man begegnet vielen bekannten Personen, die in den Geschichten Englands und Indiens eine Rolle spielen. Man erfährt viel über den Kolonialismus, und auch dessen Grausamkeiten. Vielleicht habe ich auch eine Bildungslücke, da ich noch nie eine Folge von „Doctor WHO“ gesehen habe? Kann man durch eine Zeitreise in die Vergangenheit die Zukunft ändern? Das bunte Cover passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Ich fand das Buch sehr anspruchsvoll zu lesen.

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