GRM

GRM

Hardcover
3.270
Soziale SchereMusikJugendkulturDer Tag

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Beschreibung

»Vermutlich war der Einzelne schon immer unwichtig. Es fiel nur weniger auf.«

Die Brave New World findet in wenigen Jahren statt. Vielleicht hat sie auch schon begonnen. Jeden Tag wird ein anderes westliches Land autokratisch. Algorithmen, die den Menschen ersetzen, liegen als Drohung in der Luft. Großbritannien, wo der Kapitalismus einst erfunden wurde, hat ihn inzwischen perfektioniert. Aber vier Kinder spielen da nicht mit – sondern gegen die Regeln. Und das mit aller Konsequenz. Willkommen in der Welt von GRM.

Sibylle Bergs neuer Roman beginnt in Rochdale, UK, wo der Neoliberalismus besonders gründliche Arbeit geleistet hat. Die Helden: vier Kinder, die nichts anderes kennen als die Realität des gescheiterten Staates. Ihr Essen kommt von privaten Hilfswerken, ihre Eltern haben längst aufgegeben. Die Hoffnung, in die sie sich flüchten, ist Grime, kurz GRM. Grime ist die größte musikalische Revolution seit dem Punk. Grime bringt jeden Tag neue YouTube-Stars hervor, Grime liefert immer neue Role-Models.

Als die vier begreifen, dass es zu Hause keine Hoffnung für sie gibt, brechen sie nach London auf. Hier scheint sich das Versprechen der Zukunft eingelöst zu haben. Jeder, der sich einen Registrierungschip einpflanzen lässt, erhält ein wunderbares Grundeinkommen. Die Bevölkerung lebt in einer perfekten Überwachungsdiktatur. Auf der Straße bleibt nur der asoziale, vogelfreie Abschaum zurück. Die vier Kinder aber – die fast keine Kinder mehr sind –, versuchen außerhalb des Systems zu überleben. Sie starten ihre eigene Art der Revolution.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
640
Preis
25.70 €

Autorenbeschreibung

Sibylle Berg lebt in Zürich. Ihr Werk umfasst 27 Theaterstücke, 15 Bücher und wurde in 34 Sprachen übersetzt. Berg ist Herausgeberin von drei Büchern und verfasst Hörspiele und Essays. Sie erhielt diverse Preise und Auszeichnungen, u. a. den Schweizer Buchpreis, den Grand Prix Literatur, den Bertolt-Brecht-Preis und den Johann-Peter-Hebel-Preis. Seit 2024 ist sie Mitglied des Europäischen Parlaments. Bei Kiepenheuer & Witsch erschienen zuletzt die Romane »GRM/Brainfuck« (2019) und »RCE« (2022) sowie der Gesprächsband »Nerds retten die Welt« (2020) und der Gedichtband »Try Praying« (2024).

Beiträge

24
Alle
3

Ein dystopischer Roman, der in Großbritannien der gar nicht Mal allzuweit entfernten Zukunft spielt. Sybille Berg zeigt hier die Abgründe der Menschheit auf, teilweise nicht leicht auszuhalten. In Summe war mir das Buch mit über 600 Seiten aber zu lang und die Story/Stories nicht stringent genug. Hatte etwas Mühe, dran zu bleiben. Daher am Ende mit 3 Sternen ein durchschnittlich gutes Buch, das ich immer noch weiter empfehlen kann. Es ist aber noch viel Luft nach oben.

3

Die neue Weltordnung ist vielleicht gar nicht neu sondern schon Existenz. Mit erschrecken brachte ich mich dazu dieses Buch zu lesen und in eine Gesellschaft einzutauchen die sämtliche Aspekte des Horrors integriert zu haben scheint. Überspitzt und in einem nicht enden wollenden Sprachfluss präsentiert Sibylle Berg Überforderung

Die neue Weltordnung ist vielleicht gar nicht neu sondern schon Existenz. Mit erschrecken brachte ich mich dazu dieses Buch zu lesen und in eine Gesellschaft einzutauchen die sämtliche Aspekte des Horrors integriert zu haben scheint. Überspitzt und in einem nicht enden wollenden Sprachfluss präsentiert Sibylle Berg Überforderung
4

Mit „GRM Brainfuck" wird auch die letzte rosarote Brille zerschlagen und ich muss dankend sagen: Zum Glück! Der Mensch ist ein Scheusal, auf seinen eigenen Vorteil bedacht und darunter leiden die Schwachen.

3

Kann man lesen. Aber ist auch nicht so schnell weggelassen.

0.5

📚 Inhalt Die Überwachungsdiktatur ist fast perfekt. Jeden Tag wird ein anderes westliches Land autokratisch. Algorithmen ersetzen Menschen, Menschen ersetzen einander, es gibt kaum noch Platz für Träume, ausser in der Musik. Aber vier Jugendliche versuchen sich in einer Revolution. 📖 Meinung So ein schlechtes Buch habe ich lange nicht gelesen! Eigentlich habe ich mich sehr über diesen Fund gefreut, da ich es vor ein paar Jahren unbedingt lesen wollte. Es war damals so im Hype, mindestens in meiner Lesebubble. Lange Rede kurzer Sinn: lest es nicht. Es ist langweilig, schlecht geschrieben und in die Länge gezogen. Ich frage mich, wieso ich es überhaupt beendet habe. Ich habe mich beim Lesen nur genervt und die Augen verdreht. Ist direkt wieder aus meinem Regal ausgezogen.

2

Leider hat mir das Buch nicht so gut gefallen, wie andere von Sibylle Berg. Ja, es ist bedrückend, unangenehm und irgendwie abstoßend. Das kennen und lieben wir von Berg in dieser Form. Nur diesmal fehlte mir die Story. Man erfährt viel über die dystopische nahe Zukunft und über viele einzelnen Personen, die oftmals nur ein einziges Mal auftauchen. Die Hauptfiguren bleiben einem fremd. Die einzigen zwei positiven Aspekte waren hier natürlich der Schreibstil und die Vorstellung einer nahen (leider aber ziemlich ungemütlichen) Zukunft.

3.5

Ein skurriler, brutaler Roman. Der sehr zum nachdenken anregt.

3

200 Seiten weniger hätten dem Buch nicht geschadet.

Ein sehr beeindruckendes Buch. Der Schreibstil, die Perspektivwechsel, die grausame Realität. Leider war es für meinen Geschmack einfach etwas zu lang und hat sich dadurch wiederholt. Ein paar Bettszenen und Ditos weniger hätten dem Buch denke ich gut getan.

0.5

Ich konnte schon von Beginn an leider nichts damit anfangen. Schade

4

„ - was ist los mit dieser Welt. Ist es denn nirgends schön. Oder warm. Gibt es denn nirgends Menschen in geordneten Verhältnissen?” Grime oder auch GRM ist ein Musikgenre, der vor 20 Jahren in London aufkam und der Sound Gewalt und Hass darstellt, genau, wie die vier Kinder Hannah, Don, Peter und Karen, die sich später in der Geschichte zu Teenager entwickeln, all diese Aggressionen und Wut in sich tragen. Mit den Eltern in der Unterschicht aufgewachsen, erleben sie Gewalt und werden verstoßen. Wegen Mangel an Liebe und Fürsorge flüchten die Protagonist_innen von Rochdale nach London. Doch schnell merken sie, dass sie plötzlich ohne Nichts stehen. Kein Geld, kein Essen, keine Unterkunft. Aber sie haben noch sich und teilen sich die gleichen Sorgen. Immerhin etwas. Um sich an die Despoten zu rächen, beschließen sie eine Liste mit Namen aufzustellen. Damit die Rache auch gelingt, suchen sie sich in London nach einem sicheren Ort und wollen den Staat hacken. Sie greifen zu soziale Medien zu, verwenden die künstliche Intelligenz usw. Was sie wollen, ist eine Revolution, die zeigt, was der Staat mit ihnen alles macht. Lange habe ich mich nicht gewagt ein Buch von Sibylle Berg zu lesen, als ich von überall höre, wie Sibylle schreibt oder tickt. Doch GRM war das erste Buch und habe es als toll empfunden. Hier die Gründe: Sibylle beschreibt eine dystopische Zeit, einem futuristischen Großbritannien nach dem Brexit. Überspitzt stellt Sibylle die Gegenwart dar, obwohl ich denke, dass sie gar nicht so weit entfernt von der Realität ist. Wir haben es nur nicht vor Augen. Die Kapitalismuskritik im Roman, die Sibylle auch oft in den Theaterstücken aufführt, ist berechtigt und hart. Schockierend versucht Sibylle die Analyse der politischen Verhältnisse den Lesenden näher zu bringen. Erstaunlich, wie viel Arbeit und Recherche Sibylle in diesem Roman gesteckt hat. Mit vielen Wissenschaftler_innen, Professor_innen, usw. sprach Sibylle, um die dystopische Welt, die Welt von GRM zu beschreiben und wie ein Blick in die Kristallkugel den Untergang unserer Welt zu zeigen. In GRM stirbt die Hoffnung nicht zuletzt. In GRM gab es nie Hoffnung. Vorerst nicht. Drogenabhängige Menschen als Müll (=J-Wort) zu bezeichnen, fand ich sehr schwierig und hätte auch nicht sein müssen! Dass Sibylle viele Themen versucht zu behandeln und doch nur an der Oberfläche kratzt, ist keine Kritik an dem Buch. Denn es ist am Ende nur ein Roman und kein Sachbuch! Oft war ich tatsächlich sprachlich überfordert, weil so viele Figuren ins Spiel kamen. Es ist chaotisch, wirr, hart, kalt, lustig und ich liebe es! Wer Sibylle Berg nicht kennt und die Interviews auch nie gesehen hat, sollte dies – meiner Meinung nach – spätestens vor einem Buch tun. Sibylle Bergs Humor ist anders wild. Sobald man diese versteht, sind die Texte einfach witzig. Viele würden es zu depressiv, zu kalt, zu zynisch beschreiben. Ich würde sagen Sibylles Texte sind wie Spiegel unserer gescheiterten Gesellschaft. Wer das nicht rafft  #checkyourprivilege „(…) die Menschen sind nur zufrieden, wenn sie tot sind. Dann ist endlich mal Ruhe. Dann wollen sie nichts mehr.“

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