Die Wahrheiten meiner Mutter

Die Wahrheiten meiner Mutter

E-Book
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Beschreibung

Johanna ist keine gute Tochter. Um sich zu retten, hat sie die Familie verlassen. Jetzt, dreißig Jahre später, ist sie wieder zu Hause. Sie sucht Nähe, sie will den Kontakt zur Mutter erzwingen, doch die verweigert sich kühl jeder Annäherung. Heimgesucht von den Erinnerungen an die Kindheit zieht Johanna sich in eine einsame Hütte am Fjord zurück, wo es an ihr ist, die Verhältnisse zu ordnen und sich aus den familiären Zwängen zu befreien. Vigdis Hjorth erzählt in »Die Wahrheiten meiner Mutter« drastisch von unseren zerrütteten Beziehungen, von Sehnsucht und Enttäuschung und davon, wie man der Vergangenheit begegnet, ohne sich selbst aufzugeben. 
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
400
Preis
12.99 €

Autorenbeschreibung

Vigdis Hjorth, 1959 in Oslo geboren, ist eine der meistrezipierten Gegenwartsautorinnen Norwegens. Sie ist vielfache Bestsellerautorin, wurde für ihr Werk unter anderem mit dem norwegischen Kritikerprisen und dem Bokhandlerprisen ausgezeichnet und war für den Literaturpreis des Nordischen Rates, den National Book Award sowie den International Booker Prize nominiert. Bei S. FISCHER erschienen die Romane »Die Wahrheiten meiner Mutter« und »Ein falsches Wort«. Für ihren neuesten Roman »Wiederholung« wurde Vigdis Hjorth 2024 mit dem Kritikerprisen ausgezeichnet. Nach Stationen in Kopenhagen, Bergen, in der Schweiz und in Frankreich lebt Vigdis Hjorth heute in Oslo.

Beiträge

17
Alle
5

Johanna ist keine gute erwachsene Tochter. Zumindest aus Sicht der Familie nicht, seit sie ihren ersten Mann für einen anderen Mann verlassen und nach USA ausgewandert ist. Und seit sie diese düsteren Bilder mit dem Titel "Mutter und Tochter" gemalt und ausgestellt und damit die Mutter in der Öffentlichkeit diskreditiert hat. Und noch dazu nicht zur Beerdigung des Vaters gekommen ist. Nun ist Johanna zurück in Norwegen und möchte ihre traumatische Kindheit hinter sich lassen, sich mit der Mutter, vor der sie immer Angst hatte, aussprechen. Doch die verweigert sich. Ein sehr berührender, trauriger und auch liebevoller Roman über Mütter, Töchter, Schwestern und vererbte Traumata. Die Erzählweise und - geschwindigkeit vertiefen die Eindrücke noch. Dieses Buch wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben.

3

Puhh Das war wirklich anstrengend zu lesen. Ich glaube irgendwann hat es mich nur noch genervt "Ich habe Mutter angerufen" Dieser Satz kommt so unzählige Male vor und ich wünschte man hätte es anders rüber gebracht....

4

Schwere Kost Johanna trennt sich von ihrer Familie um ihr Leben zu leben und nicht das welches ihre Mutter gerne gesehen hätte. Der Schreibstil ist ungewöhnlich. Die Geschichte wird nur aus Johannas Sicht erzählt. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Die Atmosphäre im Buch fand ich düster und manchmal auch beklemmend. Das Setting hat mir sehr gefallen und wird auch toll beschrieben. Ein Buch über eine schwere Mutter-Tochter Beziehung. Ich empfehle es sehr gerne weiter.

5

Dieses Buch hat mich komplett zerstört! Ich kann es jeder Tochter empfehlen, die nach Antworten sucht.

Wir begleiten hier Johanna auf ihrer ganz persönlichen Reise zur Heilung ihres Herzens. Besser kann man es gar nicht beschreiben! Die Autorin versteht es in einer Klarheit nach Antworten zu suchen und sich versteht es Fragen zu formulieren, die sich Töchter von Mütter aus einer toxischen Verbindung stellen. Sie gehen so tief in die Seele hinein und ziehen dich dann einmal quer durch das Buch sodass am Ende nichts mehr von dir übrig bleibt. Ich schätze es ist der Ausgang dieses Geschichte der so sehr mit mir gesprochen hat, dass ich es definitiv als Lebenshighlight verbuchen kann. Eine absolute Leseempfehlung! Harte Kost aber wenn euch solche Situationen bekannt vorkommen , so wie es die Autorin hier beschreibt, werdet ihr voll auf eure Kosten kommen.

Dieses Buch hat mich komplett zerstört! Ich kann es jeder Tochter empfehlen, die nach Antworten sucht.
4

Am Ende nochmal ganz stark, zwischendrin habe ich ein wenig die Konzentration verloren 🙈 Sprachlich aber ganz schön und inhaltlich transportiert es eine bedeutsame Message.

4

Ehrlich, komplex und tiefgründig - wie das Leben

Es fiel mir nicht leicht in dieses Buch reinzukommen. Es war durchgehend etwas besonderes und die Sätze blieben verworren - erst zum Schluss merkte ich, dass die Satzstrukturen, der Rahmen und die Worte das Leben wiederspiegeln. Das Leben ist komplex, voll umherfliegender Gedanken und Menschen, die ihre eigenen, nicht immer deutlichen, Gedanken hegen. „Die Wahrheiten meiner Mutter“ kann helfen, sich mit seinen Emotionen auseinanderzusetzen, seine Gedanken laufen zu lassen und unterbewusst Lösungen zu schaffen. Es ist keine leichte Kost, auch wenn die Autorin dieses Thema in eine Art Roman eingebettet hat. Eine klare Weiterempfehlung für alle, die Schwierigkeiten mit Menschen aus ihrer Vergangenheit haben und diese verarbeiten oder auflösen wollen ✨

Ehrlich, komplex und tiefgründig - wie das Leben
5

Ein eigener Stil, der etwas eindringliches hat.

"Es ist verständlich, dass Eltern von ihren Kindern anders gesehen werden wollen, wenn die Kinder reifer und klüger geworden sind. Aber niemand kann von den eigenen Kindern erwarten oder verlangen, dass diese ihr Bild der Mutter aufgeben, das Bild ihrer Kindheit, und niemand kann von den eigenen Kindern verlangen, dass sie das Bild der Mutter ausradieren, das in den ersten dreißig Jahren ihres Lebens geschaffen wurde, um die Mutter unverstellt und objektiv als eine siebzig- oder achtzigjährige Frau zu sehen." In diesem Buch erzählt die Autorin die Gedanken und Gefühlswelt der Figur die ihr eigenes Leben lebte, gegen den Willen und vor allem dem Verständnis der Familie. Jahrzehnte später kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück und verspürt das tiefe Bedürfnis den Kontakt wieder zur Mutter zu suchen und erlangt auf dem Weg dahin viele Erkenntnisse. Die Lesenden bekommen hier einen sehr interessanten Stil zu lesen. Viel Gedankenkonstrukt, viel was die Figur glaubt was andere denken; Gedanken, vermischt mit dem aktuellen Geschehen, mit der Vergangenheit. Ich fand mich relativ schnell zurecht mit dem Stil und muss sagen dass ich ihn als schon tiefgehend und Intim empfand. Das Unverständnis und diese krasse Ablehnung, dieses festhalten an der eigenen "Wahrheit", empfand ich als sehr glaubwürdig und furchtbar. Doch viele verhalten sich sicherlich so wenn sie verletzt sind. "Das Leben geht so schnell vorbei. Es gibt so viele entscheidende Fragen, die wir nie stellen, nur in unserem tiefsten Herzen, es gibt so viele Dinge, die wir auszusprechen vermeiden, obwohl die Menschen, die zu Klärung und Aufklärung beitragen könnten, noch am Leben sind. Wir könnten sie aufsuchen und eine Antwort von ihnen verlangen, aber das tun wir nicht, warum nicht?"

4

„𝘔𝘶𝘵𝘵𝘦𝘳, 𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘳𝘥𝘪𝘤𝘩𝘵𝘦 𝘥𝘪𝘤𝘩 𝘮𝘪𝘵 𝘞𝘰̈𝘳𝘵𝘦𝘳𝘯, 𝘶𝘮 𝘦𝘪𝘯 𝘉𝘪𝘭𝘥 𝘷𝘰𝘯 𝘥𝘪𝘳 𝘻𝘶 𝘩𝘢𝘣𝘦𝘯.“ (𝘚. 99) Johanna verlässt Hals über Kopf ihren Mann und ihr Leben in Norwegen, um mit ihrer großen Liebe nach Amerika zu gehen. Damit stößt sie ihre Familie vor den Kopf und hat nur noch sporadisch Kontakt. Sie heiratet, bekommt einen Sohn, ist Könstlerin und stellt ihre Werke (Mutter und Kind 1 und 2) auch in ihrer Heimatstadt aus. Die Mutter fühlt sich davon überaus angegriffen und als kurz darauf der Vater stirbt, bricht der Kontakt vollends ab. Nach 30 Jahren, der Sohn längst erwachsen, ihr eigner Mann gerade verstorben, kehrt Johanna nach Norwegen, in die Stadt ihrer Kindheit, zurück und will sich mit der verbliebenen Familie bestehend aus Mutter und Schwester aussöhnen, welche jedoch jeglichen Kontakt verweigern. - Wie gelingt Annäherung, wenn eine der Personen dies nicht will? Man könnte fast meinen, dass es unmöglich ist und doch gelingt Vigdis Hjorth genau das. Über die eigenen Gedanken und Erinnerungen nähert sich Johanna ihrer Mutter an, kommt ihr wahrscheinlich näher, als jemals zuvor. Sie nimmt die Vergangenheit auseinander, versucht Rückschlüsse zu ziehen und Fragen zu beantworten. Vieles ist ein Rätselraten, ein Vermuten, ein Schweben zwischen unendlichen Möglichkeiten. Um ihrer Mutter näher zu kommen, stellt Johanna auch sich selbst immer wieder in Frage, durchlebt verschiedenste Gefühle, von Wut, über Verzweiflung, bis hin zu Erleichterung. Sie taucht tief in ihre Kindheit ein, lässt uns daran teilhaben, wie verkorkst es damals schon war und schließt auch irgendwie damit ab, als sie erkennt, dass nicht sie das Problem ist oder war. Ich fand es unglaublich hart zu lesen, wie Johanna immer wieder versucht den Kontakt zur Mutter aufzunehmen und diese sie immer wieder ignoriert. Ich konnte es nicht verstehen, wie die Mutter so derart verbohrt sein kann, immerhin ist es ihre Tochter… ich kann es bis jetzt nicht und doch zeigt es sehr schön, dass wir andere Menschen nicht ändern können, sondern nur uns selbst oder unsere Einstellung zu ihnen. Ich hätte mir sehr einen anderen Ausgang der Geschichte gewünscht, aber es passt sehr gut ins Bild und ist auf eine Weise auch irgendwie schön. Das Buch zu lesen, ist ein bisschen wie denken. Das Geschriebene ist manchmal wirr, ab und zu überschlägt es sich, es wird hin und her gesprungen, viele Emotionen spielen rein. Es fühlt sich an, wie direkt im Kopf der Erzählperson zu verweilen, was mir sehr gut gefallen hat. Ein thematisch dichter Roman über eine schwierige Mutter-Tochter-„Beziehung“, der von Verlust, Enttäuschung, Ablehnung, Verletzung und Abnabelung erzählt und der Protagonsitin erlaubt ihre Kindheit aufzuarbeiten, auf eine Weise, wie ich es noch nicht gelesen habe. Auf jeden Fall gibts eine Leseempfehlung von mir.

4

Johanna hat vor dreißig Jahren ihre Familie verlassen und seitdem nicht mit ihrer Mutter gesprochen. Nun kehrt sie zurück und sucht über Erinnerungen und Kontakt eine Annäherung. Die Ich-Erzählerin ist in diesem Roman die Ausgegrenzte, obwohl aus ihren Gedanken kein Indiz hervorgeht, das ein derart drastisches Vorgehen von Seiten der Mutter und der Schwester gerechtfertigt hätte. „Sie sind beide so weit weg, dass ich sie nicht sehen kann, ich setze zwei Gespenster an die Stelle, von der ich mir einbilde, dass sie sich dort befinden, das ist unheimlich.“ Es geht um Schuldzuweisungen und Bitterkeit, die sich über die Jahre verhärtet hat. Also seziert die Protagonistin die Vergangenheit, um herauszufinden, an welchen Stellen etwas schiefgelaufen ist. Das passiert in ganzen Episoden oder auch nur einzelnen Sätzen, die alleine auf einer Seite stehen. Herausgekommen ist eine intensive Auseinandersetzung mit einer speziellen Mutter-Tochter-Beziehung. Die eindringliche Darstellung und klaren Worte haben mich berührt und mitgerissen.

3.5

Sehr besonders

Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter bleibt wohl immer eines der komplexesten. Und dieses aufzudröseln, daran macht sich Vigdis Hjorth in ihrem neuen Roman. Johanna hat vor Jahrzehnten ihre Familie, den Ehemann und ihr Heimatland Norwegen verlassen. Es kommt zum Bruch mit der Familie und der Kontakt flacht vollkommen ab. Nun ist sie nach dem Tod ihres zweiten Mannes in die Heimat zurückgekehrt. Sie beginnt sich immer mehr gedanklich mit der Vergangenheit und vor allem der Mutter auseinanderzusetzen und sie merkt, es gibt Leerstellen, die sie füllen muss, im Idealfall zusammen mit der Mutter. Doch diese bleibt kühl und verwehrt sich jedem Annäherungsversuch Johannas. Diese jedoch kämpft und verzweifelt schier an der Ignoranz der Mutter, bis sie zu verstehen beginnt, was das Wesen der Mutter eigentlich ausmacht, welchen Einfluss diese seit frühester Kindheit auf sie hatte und was sie tun muss, um ihren eigenen Frieden zu finden. Das Thema Mutter-Tochter-Beziehung ist sicher ein vielbehandeltes, doch für mich wird es nicht langweilig diese Geschichten zu lesen, da das eben auch zeigt, wie wichtig uns Menschen diese ursprünglichste aller Verbindungen ist und wie kompliziert es sein kann, diese aufrechtzuerhalten. Für mich war dies ein sehr intensives Buch, welches mich extrem hat mitfühlen lassen. Sprachlich ist es sehr besonders, da es aus vielen, zum Teil sehr kurzen Absätzen besteht, doch das macht das Ganze partiell fast schon lyrisch und man fliegt sehr schnell durch die Seiten. Besonders positiv möchte ich die landschaftlichen Beschreibungen hervorheben, vor allem auch die Beschreibung der Hütte Johannas im schneebedeckten Wald (hat extreme Da-hin-wollen-Gefühle in mir geweckt).

Sehr besonders
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