Die Nase / Der Mantel
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Nikolaj Gogol (1809-1852) wurde auf einem Landgut in der Ukraine geboren. 1828 ging er nach Petersburg, wo er eine Anstellung im Staatsdienst erhielt. Bereits seine ersten Erzählungen, die er 1831 veröffentlichte, waren ein Erfolg und verschafften ihm Zugang zu den literarischen Kreisen der Stadt. Ab 1831 unterrichtete er an einer Mädchenschule, später an der Universität. Er veröffentlichte weitere Erzählungen und Theaterstücke, die begeistert aufgenommen wurden; er selbst fühlte sich jedoch als bloßer Zeitkritiker missverstanden und lebte von 1836 bis 1848 mit kurzen Unterbrechungen im Ausland, überwiegend in Rom. Seine tiefe Religiosität stürzte ihn in den 1840er Jahren in eine Schaffenskrise. Sein einziger Roman «Die toten Seelen» erschien 1842; den zweiten Teil verbrannte er jedoch. Gogols einzigartige, kunstvolle Sprache, seine unnachahmliche Figurenzeichnung und der gedankliche Reichtum seiner Werke machten ihn zu einem Vorbild für folgende Dichtergenerationen.
Beiträge
Von skurill amüsant zu komisch tragisch
Die Nase Eine sehr skurill unterhaltsame Kurzgeschichte Der Mantel Hat mir deutlich besser gefallen, als Die Nase. Viel Tragik verpackt in komische Umstände. Sehr viel Gesellschaftskritik. Die Tragik des kleinen, unbedeutsamen Mannes, der niemandem etwas Böses will, dem aber sein Umfeld und das Leben selbst nicht gut gesinnt sind.
Mit Gogols Kurzgeschichten kann man sich gelassen mit der russischen Erzähltechnik bekanntmachen und sich dort mal etwas umsehen. Wenn es einem gefällt, kann man alsbald zum nächst grösseren Buch greifen. Für Einsteiger und Neugierige sind diese Texte in meinen Augen sehr empfehlenswert. Wobei man sich vor allem bei der Nase nicht allzu sehr an die Realität klammern sollte. Viel wurde schon über dieses kurze Stück Literatur geschrieben, nachgedankt, interpretiert, aber auf einen grünen Zweig ist dabei noch keiner gekommen. Ich finde, man sollte es als das nehmen, wonach es aussieht: Klamauk, Spass, Unsinn. Seit ich diese Geschichte gelesen habe, schaue ich stets nach, ob sich in meinem Brötchen nicht vielleicht eine Nase versteckt hält. Mir hat das Lesen viel Spass gemacht, eben, weil ich es nicht zu ernst nahm. Es gar nicht ernst nehmen konnte. „Der Mantel“ kommt schon wieder trister und naturalistischer daher. Es ist ein trauriges Bild unserer Gesellschaft, die extrem fixiert ist auf Äusserlichkeiten und schon mehr als ein Schicksal ist dadurch korrumpiert worden. Doch zum Schluss hin giesst Gogol noch einmal einen kleinen Tropfen Fantasie hinzu, sodass auch der Held dieser Geschichte zu dem kommt, was ihm zusteht. Dies ist auch für den Leser versöhnlicher. Das Ende wäre ansonsten sehr ernüchternd. Realistisch und wahr, aber ernüchternd. Und mit nüchtern möchte ein Russe bestimmt nicht viel zu tun haben (so viel Vorurteil darf sein, wenn sich der Major in der Nase fragt, ob er das Wasser mit dem Vodka verwechselt hat).
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Autorenbeschreibung
Nikolaj Gogol (1809-1852) wurde auf einem Landgut in der Ukraine geboren. 1828 ging er nach Petersburg, wo er eine Anstellung im Staatsdienst erhielt. Bereits seine ersten Erzählungen, die er 1831 veröffentlichte, waren ein Erfolg und verschafften ihm Zugang zu den literarischen Kreisen der Stadt. Ab 1831 unterrichtete er an einer Mädchenschule, später an der Universität. Er veröffentlichte weitere Erzählungen und Theaterstücke, die begeistert aufgenommen wurden; er selbst fühlte sich jedoch als bloßer Zeitkritiker missverstanden und lebte von 1836 bis 1848 mit kurzen Unterbrechungen im Ausland, überwiegend in Rom. Seine tiefe Religiosität stürzte ihn in den 1840er Jahren in eine Schaffenskrise. Sein einziger Roman «Die toten Seelen» erschien 1842; den zweiten Teil verbrannte er jedoch. Gogols einzigartige, kunstvolle Sprache, seine unnachahmliche Figurenzeichnung und der gedankliche Reichtum seiner Werke machten ihn zu einem Vorbild für folgende Dichtergenerationen.
Beiträge
Von skurill amüsant zu komisch tragisch
Die Nase Eine sehr skurill unterhaltsame Kurzgeschichte Der Mantel Hat mir deutlich besser gefallen, als Die Nase. Viel Tragik verpackt in komische Umstände. Sehr viel Gesellschaftskritik. Die Tragik des kleinen, unbedeutsamen Mannes, der niemandem etwas Böses will, dem aber sein Umfeld und das Leben selbst nicht gut gesinnt sind.
Mit Gogols Kurzgeschichten kann man sich gelassen mit der russischen Erzähltechnik bekanntmachen und sich dort mal etwas umsehen. Wenn es einem gefällt, kann man alsbald zum nächst grösseren Buch greifen. Für Einsteiger und Neugierige sind diese Texte in meinen Augen sehr empfehlenswert. Wobei man sich vor allem bei der Nase nicht allzu sehr an die Realität klammern sollte. Viel wurde schon über dieses kurze Stück Literatur geschrieben, nachgedankt, interpretiert, aber auf einen grünen Zweig ist dabei noch keiner gekommen. Ich finde, man sollte es als das nehmen, wonach es aussieht: Klamauk, Spass, Unsinn. Seit ich diese Geschichte gelesen habe, schaue ich stets nach, ob sich in meinem Brötchen nicht vielleicht eine Nase versteckt hält. Mir hat das Lesen viel Spass gemacht, eben, weil ich es nicht zu ernst nahm. Es gar nicht ernst nehmen konnte. „Der Mantel“ kommt schon wieder trister und naturalistischer daher. Es ist ein trauriges Bild unserer Gesellschaft, die extrem fixiert ist auf Äusserlichkeiten und schon mehr als ein Schicksal ist dadurch korrumpiert worden. Doch zum Schluss hin giesst Gogol noch einmal einen kleinen Tropfen Fantasie hinzu, sodass auch der Held dieser Geschichte zu dem kommt, was ihm zusteht. Dies ist auch für den Leser versöhnlicher. Das Ende wäre ansonsten sehr ernüchternd. Realistisch und wahr, aber ernüchternd. Und mit nüchtern möchte ein Russe bestimmt nicht viel zu tun haben (so viel Vorurteil darf sein, wenn sich der Major in der Nase fragt, ob er das Wasser mit dem Vodka verwechselt hat).