Die Kinder von Nebra

Die Kinder von Nebra

E-Book
4.410
KönigsgrabBörnhöltFrühzeitAntike

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Das Mysterium der Himmelsscheibe, eine Hochkultur im Herzen Europas und der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse - ein großer historischer Roman mit unvergesslichen Figuren, ausgezeichnet mit dem Goldenen Homer 2021!

Nebra vor 4000 Jahren: Lange haben sich die Menschen der Willkür des mächtigen Fürsten Orkon gebeugt, der das Volk quält und ausbeutet, sich nimmt, wonach immer es ihn gelüstet. Jetzt endlich regt sich Widerstand. Die junge Priesterin Rana will Orkons dunkle Herrschaft brechen und die Menschen befreien. Das Werk ihres Vaters soll ihr dabei helfen: eine bronzene Scheibe, die den Sternenhimmel zeigt und eine geheime Botschaft der Götter enthält. Sie steht für die Göttin des Lichts, die dem Hass Liebe entgegensetzt. Doch Ranas Weg ist gefährlich, viel steht auf dem Spiel. Auch das Leben derjenigen, die ihr am liebsten sind ...


Auf einem Hügel bei Nebra stießen Sondengänger Ende der 1990er-Jahre auf eine bronzene Scheibe. Sie zeigt Mond und Sterne, gilt heute als die erste konkrete Himmelsdarstellung der Menschheitsgeschichte. Ein Sensationsfund, den die Finder zunächst an Hehler verscherbelten. Erst 2002 kam die Himmelsscheibe in die kundigen Hände von Archäologen. Seither wird sie erforscht - und hat das Bild unserer Vorfahren geändert. Ulf Schiewe lässt ihre unbekannte Kultur auferstehen und spinnt um sie einen großen, epischen Roman.

Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
619
Preis
9.99 €

Autorenbeschreibung

Ulf Schiewe wurde 1947 im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete lange als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte viele Jahre im Ausland, unter anderem in der Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50. Im Frühjahr 2023 verstarb er nach kurzer schwerer Krankheit.

Beiträge

10
Alle
4

Spannender und sehr interessanter historischer Roman rund um die Himmelsscheibe von Nebra. Super recherchiert, dennoch ein paar Schwächen unter anderem bei der Charakterzeichnung. Aber hat mir insgesamt sehr gut gefallen!

5

Der mir bereits durch viele Werke bekannte Autor Ulf Schiewe hat mit „Die Kinder von Nebra“ sein neustes Werk veröffentlicht. Dies ist (bisher?) ein Einzelband und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Klappentext: Nebra vor 4000 Jahren: Lange haben sich die Menschen der Willkür des mächtigen Fürsten Orkon gebeugt, der das Volk quält und ausbeutet, sich nimmt, wonach immer es ihn gelüstet. Jetzt endlich regt sich Widerstand. Die junge Priesterin Rana will Orkons dunkle Herrschaft brechen und die Menschen befreien. Das Werk ihres Vaters soll ihr dabei helfen: eine bronzene Scheibe, die den Sternenhimmel zeigt und eine geheime Botschaft der Götter enthält. Sie steht für die Göttin des Lichts, die dem Hass Liebe entgegensetzt. Doch Ranas Weg ist gefährlich, viel steht auf dem Spiel. Auch das Leben derjenigen, die ihr am liebsten sind ... Von dem Autor Ulf Schiewe habe ich bereits einige historische Bücher gelesen, bisher konnte er mich immer mit seinen Werken begeistern. Seinem neusten Werk „Die Kinder Nebra“ gegenüber war ich etwas skeptisch. Spielt es doch so gar nicht in der Zeit, welche ich bevorzugt lese. Ein Buch, welches vor 4000 Jahren spielen soll, gehört leider nicht zu meinem typischen Beuteschema. Dennoch habe ich dem Buch eine Chance gegeben, hat mich Schiewe doch bisher immer begeistern können. Und auch dieses Mal ist es dem Autor gelungen, obwohl ich dem Buch gegenüber recht skeptisch war. Meine Erwartungen wurden um ein vielfaches übertroffen. Zuerst ist mir die Gestaltung positiv aufgefallen. Hier wurde ein umfangreiches Bonusmaterial zur Verfügung gestellt, die ich als Leser gerne zu Rate gezogen habe. Gleich zu Beginn ist eine farbige Karte beigefügt wurden. Gerne habe ich sie als Hilfestellung genommen, wenn ich mir unsicher war, welches Volk in welcher Region wohnt, wer der direkte Nachbar von wem war. Hilfreich waren auch das Personenregister oder auch die Götterübersicht. Sehr ansprechend fand ich auch das Nachwort. Hier geht der Autor nochmal auf die Trennung von Fakten und Fiktion ein. Er beschreibt, was seiner eigenen Fantasie entspricht und wo er sich an die aktuellen Ansichten der Wissenschaftler gehalten hat. Ich empfand dies als sehr lehrreich und es hat mir nochmal einen besseren Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse ermöglicht. Wie ich es bereits aus seinen vorherigen Werken gewohnt war, konnte mich auch dieses mal wieder der bildgewaltige und flüssige Schreibstil von Schiewe überzeugen. Er schafft es gekonnt, Bilder in meinem Kopf entstehen zu lassen. Die Schauplätze werden bildhaft beschrieben, ohne dass die Ausschweifungen zu ausufernd sind. Dennoch konnte ich mich gut in diese längst vergangene Zeit hineinversetzen, hatte in Bild vor meinem geistigen Auge. Auch folgt der Autor stetig dem roten Faden – ein klares Ziel ist erkennbar, auf welches gekonnt hingesteuert wird. Dabei werden einige unerwartete Wendungen und spannende Szenen eingebaut, sodass ich gebannt an den Seiten geklebt habe. Was ich auch noch positiv hervorheben möchte: die umfangreiche Recherche des Autors. Man merkt jeder Seite an, dass er sich im großen Maße mit dieser Zeit beschäftigt hat und auch, dass er sich an die derzeitigen Ansichten der Wissenschaftler gehalten hat. Stetig habe ich etwas über diese Zeiten gelernt und es hat mir Spaß gemacht, immer neue Informationen zu erhalten. Oftmals hat mich dieses Wissen in ein Staunen versetzt, hätte ich mir doch rückständigere Lebensumstände vorgestellt. Dies ist eigentlich nicht meine bevorzugte Zeit, meist lese ich historische Romane die deutlich später spielen. Daher habe ich wirklich viel Spannendes lernen können. Besonders haben mir die Darstellungen der Rituale und mögliche Ansichten der Götterkultur gefallen. Auch über die Entstehung der Himmelsscheibe erhält man umfangreiche Informationen, welche ich nur zu gerne mit verfolgt habe. All dies hat Ulf Schiewe gekonnt in die Handlung einfließen lassen, sodass man quasi spielend lernt. Überzeugen konnten mich auch die lebendigen und vielseitigen Charaktere. Sie wirkten auf mich alle so dreidimensional, sie hatten alle ihr persönliches Päckchen zu tragen, hatten eine Vergangenheit oder eine Geschichte, welche sie geprägt haben. Es gibt eine klare Grenze zwischen Gut und Böse, Grauzonen sucht man hier eher vergeblich. Dies hat mich jedoch nicht weiter gestört, hat es doch zum Inhalt des Buches gepasst und hat der Spannung keinen Abbruch getan. Rana ist hier der weibliche Protagonist. Sie ist die Tochter einer Priesterin und eines Schmieds, wohnt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Sie ist eine willensstarke, sture Person, aber sie ist auch stark und kämpferisch. Dabei setzt sie sich für ihre Prinzipien ein und ist dabei nicht selten impulsiv. Zu Beginn hatte ich ein paar kleinere Schwierigkeiten mit ihrer Person, war sie mir doch zeitweise zu aufbrausend oder auch naiv. Doch im Verlauf des Buches ist sie mit den Aufgaben gewachsen, die sie meistern musste. Rana hat eine interessante Charakterentwicklung durchgemacht, welche ich nur zu gerne mit verfolgt habe. Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Ich persönlich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich in dieser Zeit zurechtzufinden – gleich zu Beginn wird man in die Geschichte hineingeworfen und ich musste mich in dieser erst einmal zurechtfinden. Ich musste die Namen aber auch die Völker sortieren. Aber nach nur wenigen Seiten hat sich auch das wieder gelegt und liegt vielleicht auch daran, dass ich mich in dieser Zeit nicht wirklich auskenne. Liegt also nicht unbedingt an dem Buch selbst. Auch dieses Mal konnte mich Ulf Schiewe mit seinem neusten historischen Roman „Die Kinder von Nebra“ wieder überzeugen. Völlig unerwartet, da dies normalerweise nicht meine bevorzugte zeitliche Epoche ist in Bezug auf historische Romane. Dieses Werk besticht durch seine umfangreiche Recherche, eine spannende und fesselnde Handlung, den bildgewaltigen Schreibstil und die plastischen Charaktere. Ich kann es wirklich nur empfehlen und möchte 4,5 Sterne vergeben.

5

Spannend und kurzweilig!

Mein erster Roman von Ulf Schiewe, der leider in 2023 verstorben ist. Mich hat sein Schreibstil von Anfang an überzeugt und gerade dieser hat das ganze Buch kurzweilig und spannend gemacht. Interessant ist, dass er für seine Recherchen auch die Fachliteratur vom Archäologen Harald Meller zur Himmelsscheibe von Nebra herangezogen hat um somit, soweit es möglich ist, wissenschaftliche Erkenntnisse von der Zeit vor 4000 Jahren mit einfließen zu lassen. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher von Ulf Schiewe lesen.

5

Wahnsinnig spannender Roman mit Sogwirkung „[…], dass es in einer wirren Welt Dinge gibt, die sich nie ändern, auf die man sich verlassen kann.“ (S. 564) Dieses Credo schwebt über dem Roman „Die Kinder von Nebra“ von Ulf Schiewe, den ich erst im Januar mit „Der Attentäter“ kennengelernt habe, der sich aber bereits jetzt in die Riege meiner Lieblingsschriftsteller einreihen darf. Ulf Schiewe nimmt seine Leserinnen und Leser in „Die Kinder von Nebra“ mit in die Bronzezeit vor 4.000 Jahren, lässt uns aus „seiner“ Sicht an der Entstehung der berühmten Himmelsscheibe teilhaben und lässt eine Götterwelt vor den Augen der Leser*innen entstehen, die sich sowohl an den nordischen als auch an den griechischen Mythen orientiert. Die geneigte Leserschaft ist während der Lektüre stets „mittendrin statt nur dabei“: man hört das Plätschern eines Baches, das Rauschen der Blätter, das Hämmern in der Schmiede, Pferdegetrappel und Kriegsgebrüll – Ulf Schiewe schafft es mit seiner einzigartigen (modernen) Schreibweise, ein facettenreiches und intensives Kopfkino loszutreten und als Leser*in kommt man nicht umhin, das Buch immer weiter zu lesen, bis man nach der letzten Seite – äh, am liebsten gleich wieder von vorne beginnen würde :-). Neben der bildhaften Sprache lässt der Autor auch geschickt sein (historisches) Fachwissen einfließen; davon zeugen das Glossar und das mehrseitige, äußerst lesenswerte Nachwort des Autors. Darüber hinaus gibt es ein Personenregister, die Klans und Götter werden genannt und ihre Bedeutung erklärt. Für mich stellt „Die Kinder von Nebra“ ein, wenn nicht DAS historische Roman-Highlight in diesem Jahr dar und bekommt ergo von mir 5 wohlverdiente Sterne und eine absolute Leseempfehlung! ©kingofmusic

5

Tolles Buch das ca. 4000 Jahre vor unserer Zeit handelt

Hier wird eine teils wahre teils fiktive Geschichte erzählt die ca. 4000 Jahre vor unserer Zeit liegt. Es ist die geschichte um die Himmels Scheibe von Nebra. Die Erzählung ist fesselnd aber auch grausam und brutal, eben der damaligen Zeit angepasst. In einer Zeit als man noch an mehrere Götter glaubte entbranndet ein Kampf unter den Clans um die Macht von gut und Böse. Die Willkür der Fürsten und die unterdrückten und auch Sklaven, die Bauern und die Clan Herren alle ginden ihren Platz. Welcher Gott ist der richtige, welcher leitet das Land. Es geht um elend und Vertreibung um Hoffnung, Hilfsbereitschaft und an den Glaube an das richtige. Das Buch hat mich von Anfang bis Ende fesseln können. Dies war mein erstes Buch von Ulf Schiewe den vor kurzem verstorbenen Autor. Gerne werde ich noch weitere Bücher von ihm lesen.

5

Spannender Roman über eine lang vergangene Zeit

In dem Roman „Die Kinder von Nebra“ lässt der Autor die Bronzezeit wiederauferstehen und erzählt die fiktive Entstehung der Scheibe von Nebra. Dies tut er so gekonnt, dass mir die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen sind und es mir nicht unmöglich erscheint, dass sich die Geschichte genau so abgespielt haben könnte. Die Stämme, die Sitten und Gebräuche sind während des Lesens lebendig geworden. Einfach ein tolles Buch über eine lang vergangene, spannende und geheimnisvolle Zeit.

5

In seinem neuen Roman entführt uns Ulf Schiewe in die Welt vor viertausend Jahren. Die Protagonistin Rana ist eine eigenwillige junge Frau, die mit ihrer Familie in einem kleinen Ort nahe der Gera-Mündung ein zufriedenes Leben führt. Ist sie anfangs noch unschlüssig, wie ihr weiteres Leben aussehen soll, so bestärkt eine unschöne Begegnung mit Arrak, dem Sohn des Fürsten Orkon, die junge Frau, dem Wunsch ihrer Mutter nachzukommen und ihr als Priesterin der Göttin Destarte nachzufolgen. Fürst Orkon und seine Anhänger huldigen Hador, dem Gott der Unterwelt und des Totenreichs. Orkon nutzt seine Macht brutal aus, um das Volk zu knechten und auszubeuten. Eines Nachts erscheint Rana die Göttin des Lichts im Traum. Destarte fordert sie auf, sich gegen Orkons dunkle Herrschaft zu stellen. Währenddessen schmiedet Ranas Vater eine Bronzescheibe, die ein geheimes Wissen birgt. Zusammen mit wenigen Verbündeten macht sich Rana auf, den Menschen das Licht ihrer Göttin nahe zu bringen. Die mystische Bronzescheibe ihres Vaters soll ihr dabei he.fen. Kann sie wirklich etwas gegen die finstere Übermacht Orkons und seiner Krieger ausrichten? Bei der Bronzescheibe, die Ranas Vater Utrik gefertigt hat, handelt es sich um die geheimnisvolle, real existierende Himmelsscheibe von Nebra. Sie ist das Herzstück des Romans, um das sich die Handlung dreht. Wie der Autor im Nachwort verrät, war es eine Herausforderung für ihn, als er gebeten wurde, einen Roman über die Himmelsscheibe und ihre Entstehung zu schreiben. Das kann ich gut nachvollziehen, denn die Geschichte spielt in einer Zeit, über die nicht allzu viel bekannt ist. Wer Ulf Schiewe kennt, weiß, dass der Autor sehr authentische Romane schreibt, immer in dem Bemühen, möglichst viele bekannte Fakten zu verarbeiten und sich mit der Handlung nahe an der Realität zu bewegen. Gerade hier, bei einem Roman über die Bronzezeit, setzte das eine extrem intensive Recherchearbeit voraus. Man merkt es dem Roman an, dass sich der Autor bis ins Detail mit dieser damaligen Welt, ihren Sitten und Gebräuchen, ihren Herrschern und Göttern, beschäftigt hat. Hinter vielen Schauplätzen und Höhepunkten in der Handlung stecken tatsächliche Erkenntnisse und Entdeckungen, über die man nichts Näheres weiß, die ihr Geheimnis nicht preisgeben, aber trotzdem unsere Phantasie anregen. So ist dieser Roman entstanden, indem der Autor um diese Tatsachen herum seine Handlung aufgebaut hat. Seine Protagonisten sind allesamt glaubwürdig. Sprachlich ist das Buch eher neutral gehalten, denn eine Anpassung an die damalige Sprache ist sowieso unmöglich, und jeder Versuch, dies zu erreichen, würde unweigerlich unbefriedigend ausfallen. Die Handlung baut einen sehr hohen Spannungsbogen auf, so dass dieses Buch für mich ein wahrer Pageturner war, den ich am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte. Andererseits habe ich es genossen, in diese fremde, geheimnisvolle Welt mit ihrer Mythologie und ihren Sitten und Gebräuchen einzutauchen und möglichst lange dort zu verweilen. Mich hat dieser Roman ungemein gefesselt und mit seinen farbigen, lebendigen Bildern begeistert. Ein Buch von Ulf Schiewe lesen bedeutet für mich auch immer, viel Neues zu erfahren und dazu zu lernen. So birgt jedes Kapitel nicht nur mitreißende Ereignisse, sondern zugleich eine Geschichtsstunde vom Allerfeinsten. Auch die äußere Aufmachung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Die Gestaltung ist sehr hochwertig und schön. Auf dem Cover sieht man die Himmelsscheibe in voller Pracht, und auf den inneren Buchdeckeln findet man eine Karte mit den Handlungsorten. Personenverzeichnis, Glossar, das informative und sehr interessante Nachwort des Autors sowie Übersichten zu den Göttern und den beteiligten Klans runden dieses großartige Buch ab.

3.5

Göttin des Lichts Rana lebt vor 4000 Jahren in Nebra. Ihr Vater Utrik ist Schmied und ihre Mutter Herdis Priesterin der Göttin Destarte. Herdis hofft, dass Rana ihre Nachfolgerin wird und hat schon früh mit ihrer Ausbildung begonnen, doch Rana hat Angst vor der Verantwortung und den mit der Position verbundenen Aufgaben. Utrik ist früher lange und weit gereist und hat bei Schmieden verschiedenster Völker die unterschiedlichsten Techniken gelernt. Außerdem wurde er in die Geheimnisse der Himmelskörper eingewiesen und will dieses Wissen für die Nachwelt bewahren, da seine Mitmenschen seiner Meinung nach nicht reif und verantwortungsvoll genug dafür sind. Er schmiedet eine Bronzeplatte und arbeitet den Mond und die Sterne aus Gold ein und erklärt nach Ranas Bitten wenigstens seiner Familie deren Bedeutung. Ranas Familie lebt auf dem Gebiet des Fürsten Orkon. Er und sein Sohn Arrak sind überall gefürchtet, weil sie ihre Untertanen immer mehr ausbeuten und sich einfach nehmen, was sie wollen – vor allem Frauen. Als die Repressalien immer schlimmer werden, entschließt sich Rana doch, Priesterin zu werden. Bei ihrer Weihe schickt ihr die Göttin Destarte eine Vision: Rana soll die Himmelsscheibe dazu nutzen, den Fürsten und seine Anhänger zu stürzen … Ulf Schiewe erzählt in seinem 2021 mit dem Goldenen Homer ausgezeichneten historischen Roman „Die Kinder von Nebra“, wie unsere Vorfahren vor 4000 Jahren lebten, arbeiteten und kämpften und bindet die 2002 wiederentdeckte „Himmelscheibe von Nebra“ ein. Er baut seine Geschichte auf einer starken Frauenfigur auf. Rana ist schon früh anders, lieber in der Natur unterwegs als im Haus oder auf dem Hof und immer an Neuem interessiert, intelligent, mutig und vorurteilsfrei. Sie geht offen auf andere Menschen zu und kann sie für sich einnehmen, überzeugen, damit ist sie wie gemacht, die nächste Priesterin zu werden. Als Priesterin weiß sie ihre Position und Kenntnisse zu nutzen, wenn sie ihre Wünsche und Vorstellungen durchsetzen will. Ulf Schiewe romantisiert nichts und schreibt nicht gefällig, sondern schildert das damalige Leben in all seinen Facetten. Er erzählt von den Herrschern, die ihre Macht mit Bündnissen, Abhängigkeit und Erpressung aufrecht hielten. Von den Kriegen, die sie führten – roh, brutal und gewalttätig. Den Angreifern ging es nicht nur ums Gewinnen, sie wollten ihre Gegner demütigen, ihnen ihre Selbstachtung und Würde nehmen, darum wurden sie oft noch geschändet, bevor man sie (endlich) tötete. Er beschreibt den Alltag der verschiedenen Gesellschaftsschichten und Völker, wie sie lebten und arbeiteten oder Handel trieben. Er erzählt von ihren Göttern, Riten, Heiligtümern und Bräuchen, ihren Priestern und verschiedenen Glaubensrichtungen, den Streitigkeiten deswegen. Damit zeichnet er ein sehr umfassendes und aussagekräftiges Bild dieser Zeit.

3

„Die Kinder von Nebra“ von Ulf Schiewe wurde Anfang Mai 2021 mit dem goldenen Homer ausgezeichnet und ist fast zeitgleich bei Bastei Lübbe als Taschenbuch erschienen. Das Buch spielt 4.000 Jahre vor unserer Zeit und erzählt eine fiktive Geschichte zur Himmelsscheibe von Nebra, die es wirklich gibt. Nebra vor 4.000 Jahren: Es herrscht Aufruhr im Land der Ruotinger. Seit langer Zeit herrscht ein grausamer Fürst über das Volk und opfert Menschen im Namen Hadors. Als der Sohn des Fürsten es zu weit treibt, beginnt sich Widerstand zu regen. Die junge Priesterin Rana träumt von einer friedlichen Welt, in der alle glücklich zusammenleben und sich gegenseitig achten. In der Arbeit ihres Vaters erkennt sie ein Zeichen, um die Menschen zusammenzubringen. Die Göttin des Lichts soll dem Gott der Unterwelt entgegen treten und das geheime Wissen der Bronzescheibe ist der Schlüssel hierzu. Ein gefährlicher Weg steht ihr bevor, den sie nur mit Hilfe mächtiger Verbündeter bestehen kann. Überraschenderweise habe ich den Roman als Rezensionsexemplar zur Erscheinung der Taschenbuchausgabe von Lübbe zugeschickt bekommen. Ich war schon letztes Jahr neugierig auf das Buch, insbesondere weil es mal zu einer vollkommen anderen Zeit spielt als andere historische Romane, war mir aber auch unsicher, ob es mir nicht zu sehr Abenteuergeschichte sein wird. Im Schreibstil Ulf Schiewes war ich schnell wieder drin, habe ich doch schon einige Bücher des Autors gelesen. Was ich dabei immer wieder verdränge ist die Tatsache, dass der Autor seine Romane im Präsens schreibt. Das erzeugt für mich mehr Nähe und hat zu dieser Art Geschichte meiner Meinung nach besonders gut gepasst. Wie die Welt vor 4.000 Jahren genau war, darüber können wir nur spekulieren und so mochte ich sehr das Gefühl beim Lesen, dass das Geschehen im Buch quasi in diesem Moment stattfindet. Die Orte und Wälder konnte ich mir sehr gut vorstellen und hatte die meiste Zeit über Bilder in meinem Kopf. Der Spannungsbogen hat mir insgesamt gefallen, auch wenn die Geschichte etwas in die Länge gezogen wirkt. Es dauert das halbe Buch bis die Geschichte so weit aufgebaut ist, wie es im Klappentext beschrieben wird. Für mich sollte ein Klappentext höchstens das erste Drittel oder Viertel eines Buches beschreiben, denn im Prinzip konnte ich mir so schon herleiten, was im gesamten Buch passieren wird. Das empfinde ich als suboptimal, weil es so etwas die Spannung aus dem gesamten Buch nimmt. Es wurde wahnsinnig viel Wissen ins Buch eingebracht. Das ist etwas was ich in der Regel sehr mag und ich bewundere den Autor dafür, dass er hier so viel Einbringen konnte, über eine Zeit, die schon so lange her ist. Das Einbinden in die Geschichte ist dem Autor mal besser und mal schlechter gelungen: Zeitweise wurden viele Fakten aneinandergereiht und ich habe mich etwas erschlagen gefühlt, an anderen Stellen wiederum war alles wunderbar mit der Geschichte verbunden und wirkte harmonisch auf mich. Diesmal sehr aufgefallen sind mir einige Klischees, die mich teilweise sehr gestört haben und mit den Augen rollen lassen haben und sie haben mir zeitweise auch das Zeitgefühl für die Geschichte genommen. Ich will nicht zu genau auf diesen Punkt eingehen, um nicht zu sehr zu spoilern. Das es vor 4.000 Jahren klarere Rollenbilder gab, möchte ich auch gar nicht abstreiten, aber ich glaube schon, dass diese sich doch etwas differenzierter dargestellt haben als es in dem Buch der Fall ist. Wir haben den abgrundtief bösen Fürstensohn, der wirklich nur Arschloch ist und keinerlei positive Eigenschaften hat, wir haben die Heldin, die natürlich anders als andere Mädchen/Frauen ihrer Zeit ist. Es gab teilweise diverse Ansätze im Buch, diese wurden aber einfach nur erwähnt und nicht weiter verfolgt oder wiederum mit einem anderen Klischee verbunden, was mich hierbei etwas zwiegespalten zurücklässt. Ich habe die Geschichte und das Schicksal der Personen im Buch gerne verfolgt, aber ich kann nicht sagen, dass ich mich einer Person im Buch extrem verbunden gefühlt habe. Gerade bei den Frauenfiguren, empfand ich einige in ihrem Verhalten einfach nur unlogisch. Wahrscheinlich sollte suggeriert werden, dass es sich um komplexe Charaktere handelt, aber dies ist dem Autor meiner Meinung nach nicht so gut gelungen. Insgesamt sind alle Charaktere etwas klischeehaft geraten, an der einen Stelle fällt das mehr ins Gewicht und an anderer Stelle wirkt es hingegen passend. Es geht in diesem Buch, um die Himmelsscheibe von Nebra, die wirklich existiert und in diesem Buch werden die neuesten Erkenntnisse zu dieser Bronzescheibe in einer fiktiven Geschichte verarbeitet. Diese Verknüpfung ist dem Autor gut gelungen, finde ich. In einem ausführlichen Nachwort gibt Ulf Schiewe ausführlich Auskunft darüber. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch nochmals Revue passieren lassen und so für mich die Geschichte besser einordnen. Einige Fakten wurden sehr gut und glaubhaft ins Buch eingearbeitet. Weiteres Zusatzmaterial gibt es in Form einer Karte im Buchumschlag auf denen wichtige Ortsnamen vermerkt sind. Darüber hinaus findet sich noch ein Glossar, eine Übersicht über die Klans und Götter im Buch und ein Personenverzeichnis ganz zum Schluss. Die Vorstellung der Götter ist auch innerhalb des Buches gut gelungen. Jedes Kapitel ist einem anderen Gott gewidmet. Wichtig zu wissen, die Namen sind ausgedacht und an spätere uns bekannte Gottheiten angelehnt. Diese Spekulation halte ich durchaus für realistisch. Fazit: Ein historischer Roman, der für mich Höhen und Tiefen hatte. Die Einbindung der Fakten rund um die Himmelsscheibe von Nebra in eine fiktive Geschichte finde ich gelungen, auch wenn mich das viele allgemeine Wissen manchmal etwas erschlagen hat. Die vielen Klischees haben mich zeitweise genervt und mir ein bisschen das Gefühl für die Zeit genommen, in der der Roman spielt. Empfehlenswert für Personen, die Klischees nicht groß stören und die etwas über das Leben vor 4.000 Jahren und die Bronzescheibe von Nebra erfahren wollen.

3

Mit Hilfe der bronzenen Himmelsscheibe ihres Vaters möchte die Priesterin Rana den grausamen Herrscher Orkon stürzen, der ihr Volk unterdrückt. Ihre Göttin des Lichts gegen Hass und Zerstörung. . Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, man bekommt also die verschiedensten Einblicke in die wirklich sehr vielen Charaktere. Diese stammen aus verschiedenen Völkern, weshalb es durchaus interessant ist, wie sich die Kulturen voneinander unterscheiden. Aus den verschiedenen Perspektiven ergeben sich auch unterschiedliche, kleinere Handlungsstränge, die sich im Laufe des Buches immer weiter miteinander verflechten und letztendlich zu einer großen Handlung mit vielen verschiedenen Aspekten werden. Die historischen Bezüge, die ebenfalls schön in die Handlung eingeflochten sind, liefern ein paar interessante Informationen über die Völker. Leider ist der Schreibstil sehr anstrengend zu lesen, da er unglaublich langatmig ist. . Langwieriger, historischer Roman

Beitrag erstellen

Mehr von Ulf Schiewe

Alle
Der Bastard von Tolosa
Der eiserne Herzog
Die Mission des Kreuzritters
Die Mission des Kreuzritters
Die Kinder von Nebra
Der Attentäter
Land im Sturm
Die letzte Schlacht: Herrscher des Nordens 3
Herrscher des Nordens - Die letzte Schlacht: Roman (Die Wikinger-Saga 3)
Herrscher des Nordens - Die letzte Schlacht
Odins Blutraben: Herrscher des Nordens 2
Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
Herrscher des Nordens - Odins Blutraben: Roman (Die Wikinger-Saga 2)
Herrscher des Nordens - Thors Hammer
Thors Hammer: Herrscher des Nordens 1
Herrscher des Nordens - Thors Hammer: Roman (Die Wikinger-Saga 1)
Odins Blutraben - Thors Hammer [Herrscher des Nordens 2 Bände].
Der Sturm der Normannen: Normannen-Saga 4
Der Sturm der Normannen
Der Sturm der Normannen: Roman (Die Normannensaga 4)
Die Comtessa & Die Hure Babylon
Bucht der Schmuggler
Bucht der Schmuggler: Gold des Südens
Der Schwur des Normannen: Normannen-Saga 3
Der Schwur des Normannen: Roman (Die Normannensaga 3)
Der Schwur des Normannen
Gold des Südens 5: Die Insel der Piraten (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 5
Gold des Südens 4
Gold des Südens 4: Die dunkle Festung (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 3: Die Bucht der Schmuggler (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 3
Gold des Südens 2
Gold des Südens 1: Die Flucht (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 1
Die Hure Babylon
Die Hure Babylon 5
Die Hure Babylon 6
Die Hure Babylon 2: Serial Teil 2
Die Hure Babylon 4
Die Hure Babylon 3
Die Hure Babylon 1
Die Rache des Normannen: Normannen-Saga 2
Die Rache des Normannen
Die Rache des Normannen: Roman (Die Normannensaga 2)
Das Schwert des Normannen: Normannen-Saga 1
Das Schwert des Normannen
Das Schwert des Normannen: Roman (Die Normannensaga 1)
Die Comtessa
Der Bastard von Tolosa