Die einzige Geschichte
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Julian Barnes, 1946 in Leicester geboren, arbeitete nach dem Studium moderner Sprachen als Lexikograph, dann als Journalist. Von Barnes, der zahlreiche internationale Literaturpreise erhielt, liegt ein umfangreiches erzählerisches und essayistisches Werk vor, darunter »Flauberts Papagei«, »Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln« und »Lebensstufen«. Für seinen Roman »Vom Ende einer Geschichte« wurde er mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Julian Barnes lebt in London.
Beiträge
Geschichte einer Liebe
Eine Geschichte einer Liebe von einem jungen Mann und einer älteren Frau, zu Beginn sehr dicht am Paarsein und der Liebe, später dann auf den Erzähler fokussiert. Ok, aber dann auch nicht so viel mehr für mich.
Puhh!!! Das war nicht leicht. Dieses Buch hat mich gefordert. Zu Beginn begeistert, dann wurde es zäh, ich habe eine Pause eingelegt und am Ende hat dann doch alles zusammengefunden und einen Sinn ergeben. Besonders ist der Schreibstil. Es gibt viele berührende Momente im Buch. 🙏🏻
er liebt eine deutlich ältere, verheiratete frau mit kindern. sie verlässt die familie und sie ziehen zusammen. der druck macht sie süchtig nach alkohol. sie wird dement, als er noch fit ist. was wird aus seinem leben? es geht um liebe, ihre wichtigkeit und vergänglichkeit. es war krass, aber auch zu langwierig und ich mochte susan nicht.
Am Anfang fand ich gut, dass nicht chronologisch erzählt wurde, sondern nach unsortierten „erinnerten“ Szenen. Es gab viele Längen, flache Charaktere und eine nicht ganz greifbare Liebesbeziehung, von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Ganz und gar nicht, was ich erwartet hatte. 'Die einzige Geschichte' entpuppte sich als soziologische Studie zwischenmenschlicher Beziehungen. Obwohl gelegentlich mit Längen ein tolles Lesevergnügen!
Ein toller Autor. Ein schönes Buch, nicht immer leicht zu lesen, aber das Thema, das mich gefesselt hat.
Jeder Mensch hat eine Liebesgeschichte. Jeder. Vielleicht war sie ein Katastrophe, vielleicht ist sie im Sande verlaufen, vielleicht ist sie gar nicht richtig in Gang gekommen, vielleicht gab es sie nur in Gedanken, das macht sie nicht weniger real. […] Jeder Mensch hat eine. Es ist die einzige Geschichte. Barnes, Julian (2020): Die einzige Geschichte Seite 59 Paul ist jung, er lebt in einer langweiligen Vorstadtsiedlung und er ist verliebt. In die 30 jährige Susan, die auch noch verheiratet ist. Aber so einfach ist das Leben eben doch nicht und die Beziehung sieht sich einigen Problemen gegenüber. Hauptcharakter Paul blickt in diesem Buch ein wenig auf seine einzige Geschichte zurück. Auf seine Beziehung mit Susan, der 30 Jahre älteren verheirateten Frau, der er im zarten Alter von 19 Jahren verfallen ist. Dabei beschäftigt er sich auch mit dem Begriff „Liebe“ und seine Auffassung des Konzepts von „Liebe“ verändert sich auch über die Jahre, genauso wie sich auch seine Beziehung ändert. Es ist ganz spannend mitzuerleben, wie aus „himmelhochjauchzend“ auf einmal auch „zu Tode betrübt“ wird und wie Paul die psychischen Probleme von Susan wahrnimmt und auch damit umgeht. Spannend auch, dass sich oft die Erzählperspektive ändert und der Autor so eine gewisse Distanz zwischen Paul und seiner Geschichte schafft. Eine gute Geschichte lebt auch von seiner äußeren Form und hier brilliert Julian Barnes ganz ohne Frage. Auf der anderen Seite macht der ständige Perspektivenwechsel zwar für die Geschichte Sinn, hat mich aber doch einigermaßen im Leseflow gestört und da hat es auch nicht geholfen, dass das Buch lediglich in drei Teile aufgeteilt ist und ansonsten in keinerlei Kapitel. Ich habe beim Lesen ganz gerne mal eine Verschnaufpause und das hatte ich hier eigentlich nicht. „Die einzige Geschichte“ ist auch kein Buch in dem alles Schlag auf Schlag passiert, die Ereignisse kommen eher schleichend und graduell um die Ecke was Sinn macht, allerdings fand ich es teilweise dadurch auch ein bisschen langweilig. Trotzdem ein unglaublich feinsinniger und schlauer Roman, der mir besser gefallen hat, als ich das gedacht hätte. 3,5 von 5 Sterne
• DIE EINZIGE GESCHICHTE • Endlich gibt es den hoch gelobten Roman von Julian Barnes im Taschenbuch-Format. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mich die Handlung des Klappentextes direkt überzeugen konnte. Es geht um eine verbotene und gesellschaftlich verschmähte Beziehung zwischen dem 19-jährigen Paul und der 48-jährigen Susan. Sie lernen sich bei einem Tennis-Matches ihres Tennisklubs kennen und beginnen eine Affäre. In drei Kapiteln wird der Verlauf der Beziehung zwischen Paul und Susan aus der Sichtweise Pauls geschildert. Dabei kann man sich auf einige Höhen und sehr viel en Tiefen gefasst machen. Leider beginnt das Buch fast direkt mit der Beziehung der beiden und das Kennenlernen und Annäherungsversuche werden ausgelassen. Stattdessen ist es eher eine Abfolge von Situationen, die in einer Art Monolog durch Paul geschildert werden. Punkte, wie der Umgang des Ehemanns mit der frischen Beziehung oder auch das Verhältnis zwischen Paul und seinen Eltern werden nur am Rande erwähnt. Die Beziehung und vor allem die unfassbare Liebe der beiden, bleiben für mich bis zum Schluss ein Rätsel.
Dieses Hörbuch hat mich schwer berührt. Der nüchterne Schreibstil war so klar und treffend. Es erinnerte fast an Tagebucheintragungen. Mehrmals im Buch wurde die Erzählperspektive von ich zu du und am Schluß zu er gewechselt, was für mich gut die Gefühle transportierte. Eine sehr realistisch beschriebene Liebesgeschichte der anderen Art. Große Leseempfehlung.
Ach, ich bin echt dankbar für unsere Wanderbuchrunde. Wenn ich selbst gewählt hätte, wäre es wohl erst einmal ein anderes Buch von Julian Barnes geworden - zumindest hätte mich ein anderes Buch des Autors mehr gereizt. Aber genau wie Danielas Wanderbuch hat mich auch "Die einzige Geschichte" überzeugen können. Und ich finde sogar, dass beide Bücher einen ähnlichen Ansatz verfolgen, es aber auf unterschiedliche Art und Weise tun. Julian Barnes hat mich mit seiner Sprache von der ersten Seite an begeistern können, auch wenn sie stellenweise anstrengend zu lesen war, aber halt auch einfach toll. Der Autor regt mit seiner Geschichte zum Nachdenken an und wirft sogar Fragen auf, die auch Carrie Bradshaw aus Sex and the City in ihrer Kolumne hätte besprchen können. Ansonsten hat das Buch aber nix mit SatC gemeinsam :-). Dass ich den Sprachstil auch stellenweise als anstrengend empfunden habe, zeigt sich darin, dass ich immer das Gefühl hatte, hellwach sein zu müssen, um manche Sätze nicht doppelt und dreifach lesen zu müssen. Es ist auf jeden Fall ein Buch für mich, bei dem ich dran bleiben musste, denn nur so konnte es seine Magie für mich entfalten. Es ist kein Buch, dass ich kleinstteilig gestückelt hätte lesen wollen (hier mal 5 Minuten, da mal 10 Minuten). Dieses Buch erzählt eine tragsiche, traurige Geschichte, eine Art Liebesgeschichte, die ohne Liebesgedöns auskommt und im Endeffekt vermutlich sogar ein Coming-of-Age-Roman, aber einer der anderen Art, der vermutlich auch gar kein Coming-of-Age-Roman sein sollte. Ich hatte Daniela gegenüber der Vorteil, dass ich wusste, worauf ich mich bei dem Buch einlasse. Ich wusste, was ich NICHT zu erwarten hatte, nämlich rosa-roten Kitsch und für dieses Vorab-Wissen war ich dankbar. Je länger ich über die beiden Protagonisten Susan und Paul nachdenke, desto faszinierender finde ich sie. Eigentlich kann ich beide nicht wirklich greifen, sie sind sperrig, aber gerade das macht sie aus. Und ich kann trotz der Sperrigkeit mitleiden, sowohl mit Susan und was der Alkohol aus ihr gemacht hat, aber auch was diese toxische Beziehung aus Paul gemacht hat, denn seine Beziehung zu Susan hat sein weiteres Leben für immer geprägt. Für mich hat ihn auch Susans Tod nicht frei machen können. Die Beziehung zu Susan und ihre Alkoholsucht hat ihn zu sehr geprägt, als dass er noch mal das Leben und die Liebe so bedingungslos und unkompliziert hätte erleben/ leben können. Schwierig fand ich die Erzählperspektive im 2. (von 3) Teilen, in dem Paul vom Erzähler mit "Du" angesprochen wird (oder erzählt Paul und sprich den Leser mit "Du" an?). Ich bin schon nicht der größte Freund der Ich-Perspektive (1. Teil), die dritte Person als (allwissender) Erzähler (im 3. Teil) ist mir immer lieber, auch wenn die Ich-Perspektive zumindest in diesem Buch am besten funktioniert hat. Großer Pluspunkt ist für mich immer, wenn ich mir Fragen zum Inhalt, zum Plot stelle und der Autor mir da kurze Zeit später die Antwort darauf gibt. Julian Barnes hat das hier gemacht. Ich mag das, denm das fühlt sich für mich immer so an, als ob ich den Autor und das, was er mir vermitteln will, verstanden hätte.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Julian Barnes, 1946 in Leicester geboren, arbeitete nach dem Studium moderner Sprachen als Lexikograph, dann als Journalist. Von Barnes, der zahlreiche internationale Literaturpreise erhielt, liegt ein umfangreiches erzählerisches und essayistisches Werk vor, darunter »Flauberts Papagei«, »Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln« und »Lebensstufen«. Für seinen Roman »Vom Ende einer Geschichte« wurde er mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Julian Barnes lebt in London.
Beiträge
Geschichte einer Liebe
Eine Geschichte einer Liebe von einem jungen Mann und einer älteren Frau, zu Beginn sehr dicht am Paarsein und der Liebe, später dann auf den Erzähler fokussiert. Ok, aber dann auch nicht so viel mehr für mich.
Puhh!!! Das war nicht leicht. Dieses Buch hat mich gefordert. Zu Beginn begeistert, dann wurde es zäh, ich habe eine Pause eingelegt und am Ende hat dann doch alles zusammengefunden und einen Sinn ergeben. Besonders ist der Schreibstil. Es gibt viele berührende Momente im Buch. 🙏🏻
er liebt eine deutlich ältere, verheiratete frau mit kindern. sie verlässt die familie und sie ziehen zusammen. der druck macht sie süchtig nach alkohol. sie wird dement, als er noch fit ist. was wird aus seinem leben? es geht um liebe, ihre wichtigkeit und vergänglichkeit. es war krass, aber auch zu langwierig und ich mochte susan nicht.
Am Anfang fand ich gut, dass nicht chronologisch erzählt wurde, sondern nach unsortierten „erinnerten“ Szenen. Es gab viele Längen, flache Charaktere und eine nicht ganz greifbare Liebesbeziehung, von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Ganz und gar nicht, was ich erwartet hatte. 'Die einzige Geschichte' entpuppte sich als soziologische Studie zwischenmenschlicher Beziehungen. Obwohl gelegentlich mit Längen ein tolles Lesevergnügen!
Ein toller Autor. Ein schönes Buch, nicht immer leicht zu lesen, aber das Thema, das mich gefesselt hat.
Jeder Mensch hat eine Liebesgeschichte. Jeder. Vielleicht war sie ein Katastrophe, vielleicht ist sie im Sande verlaufen, vielleicht ist sie gar nicht richtig in Gang gekommen, vielleicht gab es sie nur in Gedanken, das macht sie nicht weniger real. […] Jeder Mensch hat eine. Es ist die einzige Geschichte. Barnes, Julian (2020): Die einzige Geschichte Seite 59 Paul ist jung, er lebt in einer langweiligen Vorstadtsiedlung und er ist verliebt. In die 30 jährige Susan, die auch noch verheiratet ist. Aber so einfach ist das Leben eben doch nicht und die Beziehung sieht sich einigen Problemen gegenüber. Hauptcharakter Paul blickt in diesem Buch ein wenig auf seine einzige Geschichte zurück. Auf seine Beziehung mit Susan, der 30 Jahre älteren verheirateten Frau, der er im zarten Alter von 19 Jahren verfallen ist. Dabei beschäftigt er sich auch mit dem Begriff „Liebe“ und seine Auffassung des Konzepts von „Liebe“ verändert sich auch über die Jahre, genauso wie sich auch seine Beziehung ändert. Es ist ganz spannend mitzuerleben, wie aus „himmelhochjauchzend“ auf einmal auch „zu Tode betrübt“ wird und wie Paul die psychischen Probleme von Susan wahrnimmt und auch damit umgeht. Spannend auch, dass sich oft die Erzählperspektive ändert und der Autor so eine gewisse Distanz zwischen Paul und seiner Geschichte schafft. Eine gute Geschichte lebt auch von seiner äußeren Form und hier brilliert Julian Barnes ganz ohne Frage. Auf der anderen Seite macht der ständige Perspektivenwechsel zwar für die Geschichte Sinn, hat mich aber doch einigermaßen im Leseflow gestört und da hat es auch nicht geholfen, dass das Buch lediglich in drei Teile aufgeteilt ist und ansonsten in keinerlei Kapitel. Ich habe beim Lesen ganz gerne mal eine Verschnaufpause und das hatte ich hier eigentlich nicht. „Die einzige Geschichte“ ist auch kein Buch in dem alles Schlag auf Schlag passiert, die Ereignisse kommen eher schleichend und graduell um die Ecke was Sinn macht, allerdings fand ich es teilweise dadurch auch ein bisschen langweilig. Trotzdem ein unglaublich feinsinniger und schlauer Roman, der mir besser gefallen hat, als ich das gedacht hätte. 3,5 von 5 Sterne
• DIE EINZIGE GESCHICHTE • Endlich gibt es den hoch gelobten Roman von Julian Barnes im Taschenbuch-Format. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mich die Handlung des Klappentextes direkt überzeugen konnte. Es geht um eine verbotene und gesellschaftlich verschmähte Beziehung zwischen dem 19-jährigen Paul und der 48-jährigen Susan. Sie lernen sich bei einem Tennis-Matches ihres Tennisklubs kennen und beginnen eine Affäre. In drei Kapiteln wird der Verlauf der Beziehung zwischen Paul und Susan aus der Sichtweise Pauls geschildert. Dabei kann man sich auf einige Höhen und sehr viel en Tiefen gefasst machen. Leider beginnt das Buch fast direkt mit der Beziehung der beiden und das Kennenlernen und Annäherungsversuche werden ausgelassen. Stattdessen ist es eher eine Abfolge von Situationen, die in einer Art Monolog durch Paul geschildert werden. Punkte, wie der Umgang des Ehemanns mit der frischen Beziehung oder auch das Verhältnis zwischen Paul und seinen Eltern werden nur am Rande erwähnt. Die Beziehung und vor allem die unfassbare Liebe der beiden, bleiben für mich bis zum Schluss ein Rätsel.
Dieses Hörbuch hat mich schwer berührt. Der nüchterne Schreibstil war so klar und treffend. Es erinnerte fast an Tagebucheintragungen. Mehrmals im Buch wurde die Erzählperspektive von ich zu du und am Schluß zu er gewechselt, was für mich gut die Gefühle transportierte. Eine sehr realistisch beschriebene Liebesgeschichte der anderen Art. Große Leseempfehlung.
Ach, ich bin echt dankbar für unsere Wanderbuchrunde. Wenn ich selbst gewählt hätte, wäre es wohl erst einmal ein anderes Buch von Julian Barnes geworden - zumindest hätte mich ein anderes Buch des Autors mehr gereizt. Aber genau wie Danielas Wanderbuch hat mich auch "Die einzige Geschichte" überzeugen können. Und ich finde sogar, dass beide Bücher einen ähnlichen Ansatz verfolgen, es aber auf unterschiedliche Art und Weise tun. Julian Barnes hat mich mit seiner Sprache von der ersten Seite an begeistern können, auch wenn sie stellenweise anstrengend zu lesen war, aber halt auch einfach toll. Der Autor regt mit seiner Geschichte zum Nachdenken an und wirft sogar Fragen auf, die auch Carrie Bradshaw aus Sex and the City in ihrer Kolumne hätte besprchen können. Ansonsten hat das Buch aber nix mit SatC gemeinsam :-). Dass ich den Sprachstil auch stellenweise als anstrengend empfunden habe, zeigt sich darin, dass ich immer das Gefühl hatte, hellwach sein zu müssen, um manche Sätze nicht doppelt und dreifach lesen zu müssen. Es ist auf jeden Fall ein Buch für mich, bei dem ich dran bleiben musste, denn nur so konnte es seine Magie für mich entfalten. Es ist kein Buch, dass ich kleinstteilig gestückelt hätte lesen wollen (hier mal 5 Minuten, da mal 10 Minuten). Dieses Buch erzählt eine tragsiche, traurige Geschichte, eine Art Liebesgeschichte, die ohne Liebesgedöns auskommt und im Endeffekt vermutlich sogar ein Coming-of-Age-Roman, aber einer der anderen Art, der vermutlich auch gar kein Coming-of-Age-Roman sein sollte. Ich hatte Daniela gegenüber der Vorteil, dass ich wusste, worauf ich mich bei dem Buch einlasse. Ich wusste, was ich NICHT zu erwarten hatte, nämlich rosa-roten Kitsch und für dieses Vorab-Wissen war ich dankbar. Je länger ich über die beiden Protagonisten Susan und Paul nachdenke, desto faszinierender finde ich sie. Eigentlich kann ich beide nicht wirklich greifen, sie sind sperrig, aber gerade das macht sie aus. Und ich kann trotz der Sperrigkeit mitleiden, sowohl mit Susan und was der Alkohol aus ihr gemacht hat, aber auch was diese toxische Beziehung aus Paul gemacht hat, denn seine Beziehung zu Susan hat sein weiteres Leben für immer geprägt. Für mich hat ihn auch Susans Tod nicht frei machen können. Die Beziehung zu Susan und ihre Alkoholsucht hat ihn zu sehr geprägt, als dass er noch mal das Leben und die Liebe so bedingungslos und unkompliziert hätte erleben/ leben können. Schwierig fand ich die Erzählperspektive im 2. (von 3) Teilen, in dem Paul vom Erzähler mit "Du" angesprochen wird (oder erzählt Paul und sprich den Leser mit "Du" an?). Ich bin schon nicht der größte Freund der Ich-Perspektive (1. Teil), die dritte Person als (allwissender) Erzähler (im 3. Teil) ist mir immer lieber, auch wenn die Ich-Perspektive zumindest in diesem Buch am besten funktioniert hat. Großer Pluspunkt ist für mich immer, wenn ich mir Fragen zum Inhalt, zum Plot stelle und der Autor mir da kurze Zeit später die Antwort darauf gibt. Julian Barnes hat das hier gemacht. Ich mag das, denm das fühlt sich für mich immer so an, als ob ich den Autor und das, was er mir vermitteln will, verstanden hätte.