Deutschstunde

Deutschstunde

Taschenbuch
4.017

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Beschreibung

Siggi Jepsen ist in einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche. Dort muss er eine Strafarbeit schreiben zum Thema „Die Freuden der Pflicht“. Sofort fällt ihm dazu sein Vater Ole Jepsen ein. Sein Vater ist Polizist in einem abgelegenen Ort im Norden Deutschlands. Mit seinem unbedingten Gehorsam unterstützt der Dorfpolizist das Naziregime. Ohne Rücksicht auf Familie, Freunde oder Nachbarn erfüllt er alle Befehle von oben. Nach und nach verliert er dadurch auch seinen Sohn. Mein Vater hat das Skizzenbuch des Malers verbrannt! Ich sehe ihn erschrocken an. Er sieht zufrieden aus, steht ruhig da und raucht. Er ist zufrieden, wie nach einem vollbrachten Auftrag. In diesem Moment fürchte ich mich zum ersten Mal vor meinem Vater. Siegfried Lenz erzählt in seinem fesselnden Roman „Deutschstunde“ auch ein Stück deutscher Geschichte. Dabei steht im Mittelpunkt, wie die einzelnen Menschen in ihrem Alltag politisches Unrecht unterstützten oder aber mit Widerstand bekämpften.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
216
Preis
14.40 €

Beiträge

14
Alle
2

Ich musste es für meinen Deutsch-LK lesen, da es Abitur Pflichtlektüre am beruflichen Gymnasium in NRW ist. Ich fürchte meine Schüler werden dieses 600 Seiten-Monster nicht schaffen....

Oh man. In diesem Buch geht es um Siggi Jepsen, der in einer Jugendbesserungsanstalt einen Deutsch-Aufsatz verfassen soll mit dem Thema "die Freuden der Pflicht". In diesem Aufsatz erzählt er von seiner Vergangenheit zu Zeiten des Nationalsozialismus, als sein Vater, der Polizeiposten Rügbüll, das von den Nationalsozialisten auferlegte Malverbot bei seinem guten Freund, dem Maler Nansen, durchsetzten sollte. Naja, die Story ist vielleicht ein wenig bewegend, spannend eher weniger. Sprachlich ist das Werk eine echte Herausforderung. Wäre nun nichts, was ich in meiner Freizeit lesen würde. Ich fürchte, dass meine SchülerInnen erhebliche Probleme beim Lesen haben werden

3.5

Interessant, aber laaaaaaaang...

Die Geschichte an sich ist durchaus interessant und auch wenn ich zweimal kurz davor war es abzubrechen, konnte ich mich dann doch nicht überwinden das Buch einfach zur Seite zu legen. Es gibt sehr viele Beschreibungen von Räumen die man hätte (meiner Meinung) nach weglassen können. Im Allgemeinen wird sehr viel drum herum geredet. Aber irgendwie möchte man dann doch wissen wie die Geschichte sich entwickelt und ausgeht, man muss halt wirklich die "wichtigen" Informationen aus dem Ganzen Rausfiltern. Wie oben schon geschrieben ein interessantes Buch, aber sehr langatmig. Werde mir wahrscheinlich noch den Film dazu anschauen.

3.5

Ein Buch zum gemeinsamen Lesen

Dieser Roman hat mich echt gefordert. Teilweise liest sich das Buch flüssig, wird sogar etwas spannend. Größtenteils ist es allerdings sehr dicht und zäh geschrieben. Trotzdem ist es durchweg interessant und unmittelbar. Ich bin der Meinung, man sollte es mit anderen zusammen lesen und sich ständig darüber austauschen. Dadurch bekommt der Inhalt noch mehr Gewicht. Rückblickend bin ich froh, mich an dieses Werk getraut zu haben.

5

Ich wollte das Buch schon sehr lange lesen und wurde nicht enttäuscht.

3

Ansich eine spannende Geschichte aber, leider viel zu langatmig erzählt.

Durch die vielen Zeitsprünge und das Einstreuen unwichtiger Informationen über Landschaft und Ausblick aus dem Fenster kam beim Lesen häufig Langeweile auf und die Spannung war völlig verbannt. Insgesamt gesehen aber eine sehr tiefgründige Story, die zum Nachdenken, Hinterfragen und Mitfühlen anregt.

3.5

Ein wichtiges Buch zur Aufarbeitung deutscher Geschichte leider manchmal etwas langatmig

Wer von euch hält sich für pflichtbewusst? Finger hoch!👆🏻 Uwe Jepsen ist ein Ausbund an Pflichtbewusstsein. So sehr, dass er sogar über die Gültigkeit der Pflicht hinaus es für seine Aufgabe hält, ihr nachzukommen. Er ist Polizist im fiktiven Rugbüll unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, die gegen den Maler Max Ludwig Nansen (eine Reminiszenz an Nolde/Beckmann/Kirchner) ein Malverbot verhängt haben. Jepsen überbringt die Botschaft und beaufsichtigt gewissenhaft die Entsorgung der Kunstwerke und die Einhaltung des Verbots. Sein Sohn Siggi versteht die Hartherzigkeit des Vaters nicht. Er versteckt Bilder des Malers. Als die Schreckensherrschaft endet fühlt sich Uwe Jepsen nach seiner Entnazifizierung immer noch dafür verantwortlich, den Maler zu schikanieren und seine Bilder zu vernichten. Als er seinem Sohn auf die Schliche kommt, der gegen ihn arbeitet, nimmt er auch diesen in die Mangel. Siggi entwickelt daraufhin die Manie die Bilder des Malers entwenden und verstecken zu müssen. Er wird erwischt und landet in einer Erziehungsanstalt. Dort schreibt er einen Aufsatz über die „Freuden der Pflicht“ und das Ergebnis lesen wir in dem Roman. Siegfried Lenz Meisterwerk wurde nach seinem Erscheinungsjahr 1968 eins der meistverkauften Bücher in der die Deutschstunde nicht nur einen Aufsatz darstellt, sondern auch deutsche Geschichte aufarbeitet. Schnell wurde es zur Schullektüre. Ich habe es allerdings jetzt zum ersten Mal gelesen. Lenz hat hier gleich dreimal Menschen in die Pflicht genommen. Uwe Jepsen, der aus blindem Gehorsam Macht ausübt und sie in Pflichtbewusstsein verkleidet, den Maler Nansen, der es unermüdlich als seine Pflicht ansieht sich dem Druck des Polizisten nicht zu beugen und letztendlich Siggi, der sie umkehrt und eine pathologische Pflicht entwickelt, die Bilder zu retten. Uwe Jepsen ist ein kalter, von sich selbst und den Menschen enttäuschter Mann, der sogar seine Söhne opfern würde, um nach außen hin als fleißiger und gewissenhafter Staatsdiener dazustehen. Er ist blind für Veränderung und die Gefühle seiner Familie. Der Plot ist in Norddeutschland angesetzt, und der Menschenschlag ist auch durch die Sprache gut wiedergegeben. Mir war’s allerdings das ein ums andere Mal zu ausschweifend und 200 Seiten weniger hätten dem Roman ganz gut getan. Durch die Fülle an direkten und indirekten Dialogen, in denen sich Sätze wiederholten und Gespräche stattfanden, die nichts zur Handlung beitrugen, wich die Handlung immer wieder ab, was dem Spannungsbogen schadet. Lenz bediente sich da beides stilistischen mittels wörtliche Rede nicht durch Anführungszeichen zu kennzeichnen, also damals gab’s das auch schon. Die Geschichte wird in zwei Perspektiven erzählt, jeweils von Siggi‘s Ich ausgehend: im Rückblick und in der damaligen Gegenwart der Besserungsanstalt. Zum Schluss hätte ich mir den Plot etwas runder gewünscht, wobei ich mit dem offenen Ende gut leben kann. Inhaltlich ist dies aber ein wichtiges Buch und die Frage danach, wann Verantwortungsbewusstsein endet und Machtmissbrauch beginnt, ist auch heute wieder aktueller geworden. Die Parallelen zu realen Malern sind mir sofort ins Auge gefallen. Allerdings scheint Lenz, als er den Roman geschrieben hat, die nationalsozialistische Vergangenheiten Noldes noch nicht klar gewesen zu sein. Ein wichtiger, moderner Klassiker, der manchmal etwas ausufert, trotzdem aber lesenswert deutsche Geschichte aufarbeitet.

4.5

Siegfried Lenz "Deutschstunde" ist kein Buch, das sich einfach in ein paar Tagen lesen lässt. Es ist ein Buch, das sich Zeit nimmt seine Geschichte zu erzählen und im Gegenzug dazu die Zeit einfordert, die es braucht um diese zu lesen. Ich denke nicht das ich jemals zuvor eine Geschichte gelesen habe, die sprachlich so sanft, ruhig und anschaulich geschrieben war, wie diese. Die langen, für den 'ungeübten' Klassik-Leser vielleicht etwas befremdlich wirkenden, Beschreibungen sind dabei keinesfalls Fehl am Platz, sondern essentiell wichtig für die Geschichte und ihre Sprach- und Erzählmelodie. Nimmt man sich die Zeit dem Buch zuzuhören findet man etwas fantastisches: vielleicht keine weltanschauungserschütternde Erkenntnis, aber doch etwas wichtiges: Verständnis.

2

Das war wirklich ein Kampf, super super langatmig und unspannend erzählt.

5

Lieblingsbuch

Ein kluger Mensch hat damals herausgefunden, dass es um den Maler Emil Nolde geht. Ich habe das Buch damals sehr gemocht, obwohl es ja einige lange Längen hat. Inzwischen ist die Nolde Forschung und das Malverbot wieder etwas weiter und der verehrte Künstler soll dann doch mit den Nazis und deren Denke etwas mehr übereingestimmt haben als man es heutzutage gut finden kann.

5

Ich bin sehr beeindruckt von dieser so poetisch erzählten, bewegenden und nachdenklich machenden Geschichte. Definitiv ein Jahreshighlight und ich freue mich, dass ich mich da "rangetraut" habe!

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