Der Morgenstern

Der Morgenstern

Hardcover
4.343
MorgensternGiorgio AgambenBram StokerReligion

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Beschreibung

Es ist Sommer in Norwegen. Eigentlich eine beschauliche, sonnengetränkte Zeit. Doch nun scheint etwas aus den Fugen geraten zu sein. Krabben spazieren an Land, Ratten tauchen an überraschenden Stellen auf, eine Katze kommt unter seltsamen Umständen ums Leben. Kurzum: Die Tiere verhalten sich wider ihre Natur. In seinem neuen Roman schildert Karl Ove Knausgård eine Welt, in der die Natur und die Menschen aus dem Gleichgewicht sind, obwohl das Buch eigentlich ganz realistisch vom Leben einiger Menschen, neun an der Zahl, während mehrerer Hochsommertage erzählt, und zwar in deren eigenen Worten. Da ist der Literaturprofessor Arne, der mit seiner Familie die Tage im Sommerhaus verbringt, an sich selbst zweifelt und mit seinem Nachbarn Egil über den Glauben an Gott diskutiert. Da ist die Pastorin Kathrine, die plötzlich merkt, dass sie ihre Ehe als Gefängnis empfindet. Da ist der Journalist Jostein, der auf einer exzessiven Trinktour von den mysteriösen Morden an Mitgliedern einer Death Metal Band hört, während seine Frau Turid in einer psychiatrischen Anstalt als Nachtwache arbeitet. Ihnen allen unerklärlich ist das Auftauchen eines neuen Sterns am Himmel, den auch die Wissenschaft nicht wirklich erklären kann. Ist er der Vorbote von etwas Bösem oder im Gegenteil die Verheißung von etwas Gutem?
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
896
Preis
28.80 €

Autorenbeschreibung

Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor der Gegenwart. Die Romane seines sechsbändigen, autobiographischen Projektes wurden weltweit zur Sensation. Sie sind in 35 Sprachen übersetzt und vielfach preisgekrönt. 2015 erhielt Karl Ove Knausgård den WELT-Literaturpreis, 2017 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur, 2022 nahm er in Kopenhagen den Hans-Christan-Andersen-Literaturpreis entgegen. Er lebt in London.

Beiträge

14
Alle
4

"Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern!" Ich haben diesen, den ersten Teil, gelesen, nachdem ich den dritten Teil so spannend fand. Da reicht dieser Roman für mich nicht ganz ran. Wieder werden immer die gleichen Stunden aus der Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Ganz so wie in "Und täglich grüßt das Murmeltier". Da ist die Pfarrerin, deren Mann ihr vorwirft fremd gegangen zu sein. Und Arne, dessen Frau eine Künstlerin und in einer manischen Phase ist. Sie alle sehen diesen besonderen Stern am Himmel aufgehen und merkwürdige Dinge passieren. "Morgenstern heißt auf Latein Luzifer, was Lichtträger bedeutet." Was hat der Teufel damit zu tun? Wir Leser bemerken, dass keine Menschen sterben. Die schlimmsten Krankheiten werden diagnostiziert, ein tragisches Busunglück heschieht mit schlimmsten Verletzten, aber alle bleiben am Leben. Die Geschichte entwickelt wieder diesen unglaublichen Sog lässt mich grübeln. Wieviel Unerklärliches passiert, auch wenn es eigentlich nicht sein kann? Können Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft parallel existieren? Überhaupt geht es viel um die biblische Menschheitsgeschichte. Es wird reichlich philosophiert und besonders der Teil in dem Egil seitenweise Ergüsse niederschreibt "Über den Tod und die Toten" hat mich sehr ermüdet und fast aufgegeben lassen. Aber diese Reihe hat etwas unheimlich, im warsten Sinne des Wortes, faszinierendes, so dass es für mich dann mit Teil vier weitergehen wird, den ich schon hier liegen habe. Leseempfehlung für alle die etwas Besonderes suchen!

5

Kann mich kaum daran erinnern, wann ich das letzte Mal ein Buch gelesen habe, dass mich so in den Bann gezogen hat, wie dieses hier. Ich habs GELIEBT; jede einzelne Seite. Was für eine Sogwirkung. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und bin nur so durch die knapp 900 Seiten geflogen. 9 Protagonisten, 9 Leben, die entweder nur rein zufällig ineinander übergehen oder ohnehin miteinander verbunden sind. Jede einzelne Sichtweise ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend; nicht alle Fragen werden beantwortet, einiges bleibt in der Schwebe. Eigensinnig, interessant, emotional, verstörend - hatte irgendwie ein bisschen was von Stephen King, ohne gruselig oder brutal zu sein. Schwer zu beschreiben - sondern einfach nur GENIAL. Bin so unglaublich happy, dass man mir das Buch empfohlen hat. Sonst hätte ich es vermutlich nie gelesen. Was ein Highlight!!!

Post image
4

Es hatte etwas von Stephen King und so stand ich teilweise so unter Anspannung, dass ich zusammenzuckte, wenn z.B. eine Handynachricht ertönte. Aber ich bin eben auch keine Horror- oder Thriller-Leserin. Ein „süffiger“ Schreibstil, im eher gehobenen Sinne, lässt einen durch diesen 900-Seiten-Ziegel rauschen. 9 Hauptprotagonisten erleben den Tag der plötzlichen Erscheinung des Morgensterns und den Tag danach. Geschehnisse wie am Fließband und auch so bringt jeder Charakter schon eine interessante eigensinnige Geschichte mit, so dass sehr viele Ideen und Eindrücke auf den vielen Seiten auch ihren Platz finden. Ein hochinteressant gestrickter Plot mit Protagonisten, die entweder in Verbindung stehen oder sich in ihrem Leben nur zufällig zu begegnen scheinen, ohne gesonderte Notiz voneinander zu nehmen. Viele Erzählstränge sind eröffnet, jeder für sich bleibt mit einer Spannung in der Schwebe. Es werden Bände folgen und die Richtung des Genres bleibt an diesem Punkt weiterhin offen. Ja, lohnenswert, wenn man mit offenen Enden noch ein Weilchen leben kann. Auch der philosophische Geist bekommt hier einen extra Gang serviert. Gerade auf dem Kanal literaturcafe diese Diskussion zum Buch gefunden. Nach dem Lesen, ein schöner und interessanter Mehrwert. Dinge, die im Gespräch als offensichtlich für jeden Ersichtlich dargestellt wurden, blieben mir während des Lesens aber verborgen.

4

"Jetzt leuchtete der Morgenstern wieder am Himmel. Was hatte das zu bedeuten?" Zitat, Seite 570 Wie schnell kann man einen Roman von 900 Seiten lesen, der zudem in jedem Kapitel die Perspektive wechselt? Erstaunlich schnell. Der Grund für das rasche Lesetempo ist die Art, wie der Autor den Zugang zur Erzählung und vor allem den einzelnen Protagonisten anlegt. Von Seite 1 an ist der Leser ganz nah dabei und erlebt mit der jeweiligen Person alles hautnah mit. Das fasziniert und fesselt. In diesen heißen Sommertagen scheint alles aus dem Gleichgewicht zu geraten. Und während die Protagonisten nach einem Halt in ihrem Inneren greifen wollen und irrationale Momente mit bereits Gelebten in Verbindung bringen wollen, beschleicht zunehmend ein Gefühl der Unsicherheit und des leisen Grauens den Leser. Obwohl die einzelnen Figuren zunächst überhaupt nichts miteinander zu tun haben, eint sie die Wahrnehmung eines Himmelphänomens. Ein riesiger neuer Stern erleuchtet den Himmel. Was hat es damit auf sich? Der Zauber des Ungewissen, das faszinierend Ambivalente des Romans wird durch den letzten Teil des Buches leider empfindlich gestört. Es handelt sich um einen Essay einer Figur der Geschichte mit dem Titel "Über den Tod und die Toten", der einen pseudo religiösen Ton anschlägt. FAZIT Wäre die Geschichte damit abgeschlossen, wäre der Schaden fatal gewesen. Aber nun hat der norwegische Schriftsteller eine fünfteilige Morgenstern-Reihe angekündigt und bereits zwei weitere Bände veröffentlicht. Daher wird der neugierige Leser nicht umhin kommen, sich der faszinierenden Reise weiterhin zu widmen.

5

Großartig! Ein ganz besonderes Leseerlebnis!

Philosophische Erzählkunst mit Sogwirkung

5

Etwas Seltsames ist geschehen, doch der Alltag läuft einfach weiter. Und doch ist alles in ein anderes Licht getaucht. Denn am Himmel gibt es einen neuen Stern. Wie üblich kann ich mich dem Sog von Knausgard nicht entziehen. Auch hier wird viel Kaffee und viel Schnaps getrunken, es werden Unmengen Zigaretten geraucht, Küchen aufgeräumt und Kuchen gegessen. Und das alles unter dem seltsamen Stern. Es gibt keinen Tod mehr, ein Protagonist befindet sich im Totenreich, den Vorhof zu Hölle. Über den Tod wird viel nachgedacht, das scheint Knausgard zu liegen. Immerhin hieß sein erster Teil von "Min Kamp" Sterben auf deutsch. Zur Buchmesse hat er den vierten Teil vorgestellt, der wieder aus der Sicht einer Person erzählt. Großartig wie immer. Bin erstmal gespannt auf den zweiten Teil.

4

Knausgård mal anders

Ein neuer Stern taucht am Firmament auf und Menschen, wie Tiere verhalten sich ungewöhnlich. Der Tod scheint in unterschiedlichsten Formen ständig präsent zu sein. Vor diesem Hintergrund lässt uns Knausgård in verschiedenste Leben blicken und wir begleiten die Protagonisten ein Stück durch ihren Alltag. Dabei blicken wir tief in deren Psyche und das ist wahrlich nicht immer angenehm. Das Buch erinnert an ein großes Endzeitszenario, das ich nicht immer ganz zu greifen bekam, da es teilweise sehr in das Bizarre schwenkt. Ich glaube zudem, das liegt auch daran, dass diese Geschichte so fernab von dem ist, was ich sonst von Knausgård gewohnt bin. Da brauchte ich einfach meine Zeit. Ganz heimisch hingegen fühlte ich mich wieder in den ruhigen Alltags- und Naturbeschreibungen, die der Autor so großartig beherrscht. Insgesamt eine Überraschung, die mich voll im Griff hatte und trotzdem genug Raum ließ um voll in den Genuss der Sprache zu kommen. Ich werde die Reihe fortführen, da ich wirklich keine Ahnung habe, wie das alles ausgehen soll.

3

>>Es sah aus, als würde der Wald brennen. Aber es war ein Himmelskörper, erkannte ich, denn das Licht stieg höher und löste sich nur einen Augenblick später vom Bergrücken. Es war ein Stern. << "Der Morgenstern" von Karl Ove Knausgård ist eine Geschichte, die letztlich aus ganz vielen kleinen Eindrücken besteht, deren Lebensschnipseln zu einem Ganzen werden, das sich rund um dieses wundersame Auftauchen des Sternes am Himmel dreht. Was mit scheinbar kleinen Einblicken in Alltägliches beginnt, gipfelt mehr und mehr in teils mysteriösen Ereignissen, bis hin zu dem ein oder anderen erschütternden Moment. Diese Spannung, die Karl Ove Knausgård hier aufbaut und dieses bedrückte Gefühl, was sich für mich als Leser mehr und mehr einstellte, hat mich doch sehr ans das Buch gefesselt. Schließlich wollte ich doch unbedingt wissen, wohin hier die Reise führt. Leider gab es unter den vielen Charakteren keinen, dem ich irgendwie näher kommen konnte. Sobald ich im Ansatz ein Gefühl von Nähe hatte, wechselte die Geschichte in eine andere Perspektive, was es mir insgesamt im Bezug auf die einzelnen Protagonisten und Dynamiken untereinander sehr schwer machte. Hin und wieder stellte sich für mich auch die Frage, wo der rote Faden ist... Führt er mich womöglich an der Nase herum? Bis auf den Stern und das damit verbundene nahende Weltuntergangsszenario blieb dieser mir fern und es fühlte sich für mich beim Lesen zumeist an, als würde ich mich in einer Schwebe befinden, die irgendwie so ein bisschen im großen Nichts verweilt... Mein Fazit: Einerseits ein spannend geschriebenes Buch, anderseits blieb für mich persönlich wenig hängen und letztlich konnte mir dieses große Ganze am Ende nicht viel geben, außer der Frage, wohin das alles wohl noch führen wird... Aber ob es sich für mich letztlich lohnen wird einen Folgeband zu lesen? Hm... dessen bin ich mir noch nicht schlüssig.

5

Zufallsfund, der sich kurz vor Jahresende noch zum Highlight hochmausert! Direkt nach dem Beenden den zweiten Band bestellt.

... und das habe ich schon lange nicht mehr gemacht 👀 Dieses Buch hat eine ordentliche Länge - fast 900 Seiten - und doch empfand ich nicht einen einzigen Moment Langeweile. Von Anfang an war ich gebannt, habe mitgefiebert und Verbindungen entdeckt, deren Wichtig- (und teilweise Richtig-) keit ich noch nicht entschlüsseln konnte. Es ist eigentlich nur der Beginn. Charaktere werden vorgestellt, Atmosphäre heraufbeschworen (und wie gut!), Settings eingegrenzt. Manche Charaktere sind sehr unleidlich (Jostein zB), andere irgendwie morally gray, andere wiederum liebenswert, und doch ist keine*r von ihnen perfekt, jede*r hat Ecken und Kanten und setzt falsche Prioritäten, macht Fehler. Sie unterscheiden sich nicht nur im Erzähler, sondern auch im Ton. Über all den Strängen, die sich bisher nur ganz zaghaft im Hintergrund verbinden, steht das große Thema: Religion & das Leben nach dem Tod. Was bedeutet dieser seltsame Morgenstern, der dort am Himmel aufgeht? Warum passierten so viele Dinge? Es sind noch wahnsinnig viele Fragen offen, aber das stört mich kaum; die Lebendigkeit der Figuren und die Art, wie sie leben und erzählen und fühlen, hat mir schöne Lesestunden beschert (nicht zu vergessen die malerische norwegische Landschaft, die ich quasi vor mir sehen konnte). Außerdem ist es ja auch der erste Teil einer Reihe, und welcher erste Teil beantwortet schon alle Fragen? Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Ein zwischen den Zeilen wahnsinnig sensibler Roman, der mit uns und unserem Glauben, unserem Mensch-Sein spielt. Ich würde am liebsten sofort im zweiten Band verschwinden. Von mir eine absolute Empfehlung!

Zufallsfund, der sich kurz vor Jahresende noch zum Highlight hochmausert! Direkt nach dem Beenden den zweiten Band bestellt.
4.5

"Das Leben selbst war nie das Problem, sondern wie man es sah. Jedenfalls, solange das Leben ohne Hunger oder Not oder Gewalt verlief."

Worum es in dieser Geschichte geht, sagt der Klappentext. Mehr muss ich dazu nicht mehr sagen. Die Geschichte hat mich tief in ihren Bann gezogen - gerade immer wieder diese mystisch anmutenden Momente und Elemente gaben der Geschichte etwas…nicht Greifbares. Da steckte mehr drin als es auf den ersten Blick scheint. Und sowas mag ich ja immer total gerne, ebenso die philosophischen Tiefen, die aber einem nicht mit Wucht ins Gesicht geklatscht werden, sondern sich wunderbar in die Geschichte einfügen. Es sind Alltagsszenen, die wir hier zu lesen bekommen und die einen trotzdem in ihren Bann ziehen. Zwei Tage werden hier erzählt. Zwei Tage aus dem Alltag von neun Figuren. Und es hat - für mich - sehr gut funktioniert. Nur Egil, am zweiten Tag, hatte ein eher zähes Kapitel, aber das war auch okay. Es bleiben Fragen offen. Fragen, die sich aber mit dem letzten Kapitel beantwortet haben, KÖNNTEN! Die Figuren waren allesamt sehr gut gezeichnet, eine Figur hätte ich am liebsten geschüttelt und eine war ein A. Und das ist etwas sehr seltenes bei mir: Es gab keine Figur, die ich wirklich mochte, mit der ich mich identifizierte oder so, was ich normalerweise ja immer brauche. Wenn das nicht der Fall ist, dann müssen sie durchweg interessant sein und ich muss sie zumindest verstehen - und das sind die Figuren und tue ich. Es war nie unerträglich, es waren alle Figuren authentisch, nachvollziehbar und glaubwürdig. Sie hatten Tiefe und Charakter. Was bleibt ist, dass mit dem Wissen des letzten Kapitels, ich diese Geschichte sicherlich noch einmal lesen werde, und ich bin gespannt, wie sie mir dann gefallen und was mir noch alles auffallen wird. Werde ich die für mich wichtigste Frage beantworten können? Was ist mit Liam?? 🧚🏻‍♂️

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