Der Maler der fließenden Welt

Der Maler der fließenden Welt

Taschenbuch
4.47
KriegsendeHeiratZweiter WeltkriegLiteraturnobelpreis

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Beschreibung

In den dreißiger Jahren hat der Maler Masuji Ono seine Kunst in den Dienst der japanischen Expansionspolitik gestellt. Jetzt, nach dem Krieg, ist sein damaliger Hurrapatriotismus anrüchig geworden, und als seine Tochter heiraten will, wird seine Vergangenheit zur Belastung für die Familie. Seine Lebensbeichte offenbart ein heilloses Geflecht von Schuld und Irrtum. Kazuo Ishiguros eindringlicher, meisterhaft erzählter Roman über einen nicht einmal so unsympathischen Experten des Verdrängens lässt das vom Krieg zerrüttete Japan der Nachkriegszeit wieder auferstehen, ein Land im Umbruch, in dem verschiedene Lebensweisen um die Vorherrschaft kämpfen und ein Volk zwischen Tradition und Moderne nach einem neuen Lebenssinn sucht. Und es zeigt den Kampf des Einzelnen mit seiner Vergangenheit, ein Thema von universeller Gültigkeit, das auch in Deutschland von erschreckender Aktualität ist. „Der Autor spielt sich keineswegs als besserwisserischer Ankläger auf. Statt dessen kreist er mit bemerkenswert behutsamer Eindringlichkeit den Gegenstand seiner Betrachtung ein: das Gewissen des betagten, bis Kriegsende überaus einflussreichen Künstlers Masuji Ono, der sich in den dreißiger Jahren zum ersten Fürsprechers eines neuen „patriotischen Stils“ in der Malerei gemacht hat und von den Mächtigen im Kulturministerium als Berater des „Komitees gegen unpatriotische Aktivitäten“ herangezogen wurde. Am Schluss weiß Ono, dass er vorbehaltlos zu dem Geschehen stehen muss; und er hofft darauf, dass die jungen Menschen durch ihr Verhalten dazu beitragen, das Vergangene in Zukunft läutern zu helfen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
256
Preis
9.30 €

Beiträge

6
Alle
5

Zwischen Erinnerung und fließender Welt - ukiyo

Der Maler der fließenden Welt ist ein leises, tiefes Buch. Ishiguro erzählt von Ono, einem Maler, der im Nachkriegsjapan auf sein Leben zurückblickt – und dabei spürt, wie unzuverlässig Erinnerung ist und wie sehr sich Werte im Strom der Zeit verändern. Gerade die fließende Welt, diese schwebende, vergängliche Welt der Kunst und der Moral, zieht sich durch den Roman und macht ihn so besonders. Was bleibt? Was war richtig? Ishiguro stellt diese Fragen behutsam und ohne einfache Antworten. Ein kluges, fein nuanciertes Buch über Schuld, Wandel und das, was wir uns selbst erzählen. Der Roman zeigt, wie schwierig es ist, mit der eigenen Vergangenheit in einer sich verändernden Welt ehrlich umzugehen — und wie sehr wir dazu neigen, uns selbst zu entlasten. #DerMalerDerFließendenWelt #KazuoIshiguro #ErinnerungUndVergänglichkeit #FließendeWelt

5

Melancholischer Generationenkonflikt im Japan der frühen 1950er Jahre

Die Atmosphäre, die Ishiguro in seinen Büchern hervorruft ist eine ganz besondere, die mir so bisher bei keinem anderen Autor aufgefallen ist. Es ist eine Schwere, der gleichzeitig eine Sehnsucht innewohnt, die einen wünschen lässt, zur selben Zeit durch die Straßen Japans zu laufen wie die Protagonisten. Und das, obwohl das Land unter den Folgen des Krieges ächzt und einer Orientierungslosigkeit unterliegt. Es war für mich eines dieser Bücher, die einem im Gedächtnis bleiben und die ihre Melancholie mit Leichtigkeit auf den Leser übertragen, ohne dass es ein unangenehmes Lesen wird. Der Protagonist, der in seiner Tätigkeit als Maler propagandistische Werke zur Zeit der militanten japanischen Politik der 1930er und 1940er Jahre erschaffen hat, muss sich nach Kriegsende mit seinem Schaffen auseinandersetzen, als die jüngere Generation das Land nach dem verlorenen Krieg übernimmt und "säubert" . Der Protagonist, selber eher Mitläufer als überzeugter Kriegsfreund, rutscht ins gesellschaftliche Abseits, und seine Taten fallen auf das Ansehen der Familie zurück. Er selbst reagiert darauf mit Unverständnis und muss lernen, sich mit der neuen Situation anzufreunden. Das Setting des Romans ist auch über die literarische Qualität hinaus sehr spannend, da sich auch parallelen zu Deutschland ziehen lassen. Auch hier musste sich eine Generation mit Fragen ihrer Kinder zu der Nazizeit auseinandersetzen. Auch hier musste ein zerstörtes und identitätsloses Land seinen Platz in der Welt wiederfinden, welches ein Opfer der Entwicklungen wurde, die es selbst zu verschulden hatte.

5

Kazuo Ishiguro schafft es immer wieder aufs Neue neue, komplexe Szenen zu kreieren, die sich am Ende zu einem wunderschönen Bild zusammenfügen. Klare Leseempfehlung!

5

Familie, Vergangenheit, Kultur

Ich habe bislang noch keinen Roman eines japanischen Autors gelesen. Daher war ich sehr gespannt. Und ich bin begeistert - von der feinen Sprache, von der Ruhe, der Bearbeitung von Themen wie Geschichte, Kultur, Vergangenheit, Familie und Kunst. Mit Gefühl beschreibt Kazuo Ishiguro die Perspektive des Malers Ono. Seine Geschichte, Rückblicke auf Krieg, Veränderung, die Sorge um seinen Ruf und für seine Tochter. Auch wenn das Buch im Englischen erschien: Ein gelungener Einstieg in die Welt japanischer Literatur.

4

Anfangs habe ich mich etwas schwer getan, aber dann fühlte es sich nach kurzer Zeit an als wäre ich direkt an den jeweiligen Schauplätzen!

„Alles was wir geben mussten“ ist eins meiner abslouten Lieblingsbücher und ich war sehr erfreut als ich in unserer lokalen Buchhandlung mehrere Ishiguro Bücher gefunden habe, sein Schreibstil entführt die Leser:innen in seine Welt, egal ob das Thema interessant erscheint oder nicht. Ein besonderer read!

Irgendwie komme ich mit dem Erzählstil nicht klar. Vielleicht ist gerade aber auch nur der falsche zeitpunkt für das Buch, ich werde es zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht nochmal probieren. 

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