Der letzte Satz

Der letzte Satz

Hardcover
3.799
MusikTochterVergänglichkeitKrankheit

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Beschreibung

"Es geht mal wieder um alles – Wie habe ich gelebt? Was habe ich verpasst? Kein Buch über das Scheitern, sondern über das was bleibt!" Dörte Hansen, Literarisches Quartett An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Er ist berühmt, der größte Musiker der Welt, doch sein Körper schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die andere Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise. "Der letzte Satz" ist das ergreifende Porträt eines Künstlers als müde gewordener Arbeiter, dem die Vergangenheit in Form glasklarer Momente der Schönheit und des Bedauerns entgegentritt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
128
Preis
19.60 €

Autorenbeschreibung

Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane "Der Trafikant" (2012), "Ein ganzes Leben" (2014) und "Das Feld" (2018) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. Seine Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Mit seinem Roman "Ein ganzes Leben" stand er auf der Shortlist des International Booker Prize. Zuletzt erschien von ihm der Roman "Der letzte Satz" (2020) bei Hanser Berlin. Robert Seethaler lebt in Berlin und Wien.

Beiträge

34
Alle
4

Eine schwermütige, letzte Reise

Gustav Mahler wird sterben und so reflektiert er auf seiner allerletzten Reise noch einmal über sein Leben. Ruft sich bedeutende und kummervolle Moment in Erinnerung während er auf Deck eines Schiffes sitzt. Seethaler schafft es einem richtiggehend Bilder in den Kopf zu pflanzen. Manchmal hatte ich das Gefühl ich wäre bei dem Sommer in den Bergen dabei. Und auch die traurige, gar schwermütige Stimmung Mahlers konnte ich teils richtig mitfühlen. Es ist ein eher leises, ruhiges Buch und sehr dünnes Buch. Ich fand es stimmungsvoll und gut gelungen.

4.5

Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es hat mich zwar etwas am weniger gefesselt als andere Bücher Seethalers, aber trotzdem bekommt es von mir viereinhalb von fünf Sternen.

Seethaler verknüpft in "Der letzte Satz" bravourös die Alltäglichkeiten eines Lebens mit dem Wirken des grossen Musikers und seiner ambitionierten Frau. Er skizziert Ausschnitte aus seiner Biographie und begleitet Mahler z.B. auf seiner letzten Schiffspassage zwischen Nordamerika und Europa oder rund ums Sommerhaus in Toblach. Es geht um weissen Tee und Hyazinthen auf dem Tisch. Es geht um voluminöse Bettdecken, Vogelstimmen und die Grundidee für einen neuen Satz der 9. Sinfonie. So erzählt er nach und nach immer mehr vom Schicksal des Künstlers, das oft von Krankheit bestimmt war. Alles ist dicht, aber doch so zart und filigran, dass es mir vorkam, als würde ich über die Seiten schweben. Ich erfahre, dass Mahler Einzelgänger und Workoholic war und von sich und anderen Perfektion erwartete. Auch, dass er nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent brillierte und die Aufführungen der Wiener Oper völlig neu gestaltet hat, wusste ich bisher noch nicht. Umso leichter ist es zu verstehen, dass er seiner lebenshungrigen jungen Frau Alma nicht gerecht werden konnte. Mahler hat Alma auf seine Weise mit grosser Intensität geliebt. Doch er konnte ihr nicht den Raum geben, den sie brauchte. Zudem hat das Paar sehr früh eine ihrer Töchter verloren, was die Beziehung zusätzlich belastete. Seethaler gelingt es die inneren Auseinandersetzungen Mahlers mit viel Einfühlungsvermögen zu beschreiben und seinen LeserInnen zugänglich zu machen.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es hat mich zwar etwas am weniger gefesselt als andere Bücher Seethalers, aber trotzdem bekommt es von mir viereinhalb von fünf Sternen.
3

In “Der letzte Satz” geht es um den Musiker Gustav Mahler, der auf seiner letzten Atlantiküberquerung sein Leben Revue passieren lässt. Dabei weiß der Leser manchmal genauso wenig wie der Musiker selbst, ob er sich gerade in Erinnerungen, in einem Dämmerschlaf, im Traum oder in der Realität befindet. Das mag für manchen störend sein, für mich funktionierte es als Stilmittel wunderbar & ich war nicht nur davon, sondern auch von einigen weiteren sprachlichen Raffinessen, die sich Robert Seethaler hat einfallen lassen, begeistert. Seethaler schaffte es mal wieder, mir mit seinem humorvollen, doppelsinnigen Schreibstil einige Schmunzler ins Gesicht zu zaubern. Diese kamen zwar seltener vor, als bei “Der Trafikant”, dafür konnte ich in “Der letzte Satz” ein paar mehr Lebensweisheit einfangen.

5

Epilog eines Künstlerlebens Leider muss ich zugeben: “Der letzte Satz” war mein erster Seethaler. Auch mit Gustav Mahler hatte ich bislang nicht viel zu tun, außer dass ich ganz im Groben über sein Leben und Werk Bescheid wusste. Als Einstiegswerk in Seethalers Schaffen war dieser Kurzroman (nur 128 Seiten) für mich wunderbar geeignet. Man bekommt ein gutes Gefühl für den viel gerühmten Takt, den Seethaler in seiner leisen, eindringlichen Prosa anschlägt. Ja, Seethalers Schreiben ist sehr musikalisch und so passt es wunderbar, dass er sich den Weltmusiker Gustav Mahler als Protagonisten seines neuesten Werks ausgesucht hat. Die Handlung von "Der letzte Satz" ist schnell zusammengefasst. April 1911. Gustav Mahler befindet sich auf seiner letzten Reise per Schiff von New York, wo er sein letztes Konzert gegeben hat, zurück nach Europa. Mahler weiß, dass er an einer unheilbaren Herzentzündung sterben wird. Auf der Schiffsreise, auf der ihn seine junge Frau Alma und seine kleine Tochter Anna begleiten, denkt er über sein Leben nach. Es ist also im Wesentlichen Mahlers Innenleben, was hier beschrieben wird. Die Erinnerungen, die ihn beschäftigen und quälen und solche, die ihm teuer sind. Eine gedankliche Reise also zu den schönen und schlimmen Momenten seines Lebens. Es sind einschneidende Erlebnisse, wie der Tod seiner Tochter Maria, die Begegnung mit berühmten Menschen, seine Liebe zu Alma, natürlich seine Arbeit oder auch nur flüchtige Reflexionen über Gott und die Welt. Wir haben außerdem ein wenig Teil am künstlerischen Schaffensprozess des Komponisten Mahler. Was inspiriert ihn, was setzt diesen komplexen gedanklichen Prozess in Gang, an dessen Ende die unvergängliche Musik steht, der man im Konzertsaal oder auf dem Tonträger lauschen darf. Was wir hier lesen dürfen, ist ganz große Literatur, die sich an nichts weniger als an den großen klassischen Erzählern orientiert und doch ganz eigenständig und einzigartig dasteht in der Flut der belletristischen Publikationen. Dennoch werden manche sagen: zu kurz, zu oberflächlich. Aber sind nicht gerade die flüchtigen, oft nicht “fertig gedachten” Gedanken und Erinnerungen eines großes Künstlers, die wir nicht anders als in Form von Literatur kennenlernen dürfen, eine wahnsinnige Bereicherung? Für mich sind sie es jedenfalls. Ein Buch, das man nicht nur einmal liest, sondern zu dem man immer wieder greifen wird, wenn einem der Sinn nach wehmütig schöner, erstklassiger Literatur steht.

3

Zur Überbrücken zwischen meinem zuletzt gelesenen Buch und der anstehenden Leserunde hatte ich Ende Mai etwas Kurzes für Zwischendurch auf meiner Wunschliste gesucht und mir kurzerhand das Buch „Der letzte Satz“ von Robert Seethaler als ebook heruntergeladen. Ich war neugierig auf den Schreibstil des Autors und außerdem auf den berühmten Komponisten Gustav Mahler, um den es in diesem Kurz-Roman geht. Ich wollte mehr über ihn erfahren, da ich seiner Nichte Alma Rosé Anfang des Jahres in „Das Mädchenorchester in Auschwitz“ begegnet bin, die das Mädchenorchester dirigiert hat. Dieses Buch von Robert Seethaler hat mich leider eher enttäuscht, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Sprachlich, weil ich den Erzählstil Seethalers hier einfach nicht besonders oder überzeugend gefunden habe – auch wenn es sich gut und schnell lesen lies -, inhaltlich, weil es vermutlich einfach zu kurz war, um in irgendeiner Art und Weise für Gustav Mahler ein gutes Gespür zu bekommen. Erschwert hat dies vermutlich auch die Tatsache, dass Gustav Mahler, der sich auf seiner letzten Reise von New York zurück nach Europa befindet, in seinen Erinnerungen recht wild hin und her springt und somit seine Geschichte nicht chronologisch erzählt wird. Grundsätzlich ist das Buch schon interessant, wenn man mehr über Gustav Mahler erfahren und mehr als nur Wikipedia-Einträge lesen will, aber es hätte auch nicht sein müssen.

4

Auf gerade einmal 128 Seiten erstreckt sich die Gesichte des Musikers, Komponisten, Dirigenten Gustav Mahler. Die Leser bekommen Schnipsel aus dessen Leben präsentiert und können sich so den Charakter des Protagonisten zusammensetzen. Bevor ich nach den ersten beiden Kapiteln mit Seethalers Schreibstil warmgeworden bin, hat sich die Erzählung gezogen. Danach wirkte seine Wortwahl jedoch eigenartig beruhigend und fesselnd zugleich. Alles in allem eine schöne, runde Erzählung, die aber vielleicht nicht für jeden geeignet ist.

4

Gustav Mahler auf seiner letzten Reise, ein ergreifendes Portrait. Robert Seethaler zeichnet in melancholischen Worten ein Bild vom Charakter, der Gedankenwelt und dem Leben Gustav Mahlers.

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Wir sind alle sterblich

Eine spannende Geschichte in einem Spagat zwischen der Blüte des Lebens, dem Streben nach Erfolg und der eigenen Sterblichkeit. Der Blick auf den Tod und das Vergangene was an einem Menschen wie Gustav Mahler vorbeizieht, lässt tief blicken und macht den Tod erlebbar.

Wir sind alle sterblich
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„Das Meer lebt, dachte er. Man muss nur lang genug stillstehen, um es atmen zu fühlen.“ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Ich bin ein großer Fan von Robert Seethaler, „Der Trafikant“ & „Ein ganzes Leben“ zählen zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Auf seinem neuen Roman freute ich mich, war aber auch ein bisschen skeptisch, denn zu sagen, dass ich mich für Gustav Mahler interessiere, wäre gelogen. Ich weiß wer er ist & kann seinen Stücken entnehmen, dass ihm die Melancholie, die Seethaler in seinen Texten transportiert, nicht fremd war. Nachdem ich „Der letzte Satz“ gelesen habe, muss ich sagen: ich bin immer noch skeptisch. Ich bin hin- & hergerissen. Beim Trafikanten zBsp. stört es mich nicht, dass mit Sigmund Freud eine reale Person zur Figur eines fiktiven Romans wird, da er nicht Zentrum der Fiktion ist sondern eher dem Protagonistin in seiner Funktion als Psychoanalytiker zur Seite steht. In „Der letzte Satz“ aber wird eben Mahler zum Protagonisten (Freud übrigens hat auch einen Gastauftritt) & das funktioniert für mich nicht immer. Die Sprache Seethalers passt wunderbar, um auf ein Leben zurückzublicken, die schönen & die traumatisierenden Momente Revue passieren zu lassen & zu reflektieren, melancholisch & atmosphärisch. Aber manche Dialoge wirken – obwohl ich die realen Biografien nicht kenne – leicht gekünstelt. Nicht die Unterhaltungen mit dem Schiffsjungen, dafür aber die Gespräche mit seiner Frau Alma. Im Feuilleton & bei den Mahler-Fans kommt der Roman scheinbar weniger gut an; es wird kritisiert, dass Seethaler versuche den Menschen & nicht das Genie zu portraitieren. Ich bin absolut dafür, den Menschen hinter dem musikalischen Ausnahmetalent zu zeigen, glaube aber, mir hätte es besser gefallen, wenn er sich von Mahler sozusagen „anonym“ hätte inspirieren lassen; seinen Protagonisten namenlos gelassen hätte. Und/oder dem Jungen, der für mich die interessanteste Figur war, mehr Platz eingeräumt hätte. Dennoch ein 3,5 Sterne-Buch für mich.

3.5

Gute Story

Traurige aber gute Story über das Leben eines Dirigenten. Der Schreibstil ist angenehm, trotzdem hatte ich leichte Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen.

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