Der kleine Freund
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Donna Tartt wurde in Greenwood, Mississippi, geboren. Mit fünf Jahren schrieb sie ihr erstes Gedicht. Während ihres Studiums am Bennington College begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman "Die geheime Geschichte" und schrieb sich damit unter die wichtigsten zeitgenössischen Autorinnen Amerikas. Ihr zweites Buch "Der kleine Freund" begeisterte erneut Leser sowie Kritiker und stürmte die internationalen Bestsellerlisten. Ihr neues Werk "Der Distelfink" erscheint demnächst und wird bereits jetzt mit Spannung erwartet.
Beiträge
»Das war also das Geheimnis, das Captain Scott und Lazarus und Robin teilten und das sogar der Kater in seiner letzten Stunde kennengelernt hatte: Das war es — der Übergang in das Buntglasfenster. Als man Scotts Zelt acht Monate später fand, lagen Bowers und Wilson in ihren über den Köpfen geschlossenen Schlafsäcken, und Scott lag in einem offenen Schlafsack und hatte einen Arm über Wilson gelegt. Dort die Antarktis und hier ein frischer grüner Morgen im Mai, aber die Gestalt unter ihrer Handfläche war hart wie Eis. […] ›Es ist schade‹, hatte Scott mit seiner erstarrenden Hand geschrieben, als das Weiß der weißen Unendlichkeit sanft näher rückte und die matte Bleistiftschrift auf dem weißen Papier immer matter wurde, ›aber ich glaube, ich kann nicht mehr schreiben.‹«
————— Leseerfahrung: ⭐️⭐️⭐️✨ In einem Song: You’re Gonna Go Far — Noah Kahan In einem Wort: unvollendet Inhaltliches: Harriet saß »angeschnallt in ihrer Wippe und starrte ihre Mutter mit großen, ernsten Augen an«, als ihr großer Bruder Robin ermordet wurde, ihre Schwester Allison »saß auf dem Gehweg und hatte den Daumen im Mund« (S.22). Robin »hing mit dem Hals an einem Strick, der über einen niedrigen Ast des Tupelobaums geschlungen war, der an der ausgewucherten Lingusterhecke zwischen Charlottes und Mrs. Fountains Haus stand« (S.27). »Obwohl sie nicht einmal sechs Monate alt gewesen war, als Robin starb, sagte Harriet, sie könne sich an ihn erinnern, und Allison und die übrigen Cleves glaubten, dass dies wahrscheinlich der Wahrheit entsprach« (S.41) und im Alter von zwölf Jahren beschließt Harriet, den noch immer ungeklärten Mord an ihrem Bruder Robin aufzuklären. Persönliches: Es bereitete mir große Lesefreude, Harriet und ihren besten Freund Hely auf der Jagd nach dem Mörder ihres Bruders Robin zu folgen und sie auf ihren kindlichen Abenteuern zu begleiten, wenn sie »im Werkzeugschuppen hinter Harriets Haus [saßen], in den sie sich seit Kindheitstagen zurückzogen, wenn sie unter vier Augen miteinander reden wollten«, Wasser gossen auf die von »Chester versteckte[n] ›Kool‹-Zigaretten (einmal hatte Hely in einem Anfall von Niedertracht darauf gepinkelt)« und Tee füllten in seine Flaschen mit ›Kentucky Tavern‹-Whiskey. »Chester hatte sie nie verpetzt, weil er die Zigaretten und den Whiskey gar nicht haben durfte« (S.195f), wenn sie eine Kobra jagten oder sich mit den gefährlichsten Brüdern der County anlegen, die in ihrem Camper Methamphetamin kochten. Und ich musste lachen, wenn Donna Tartt davon erzählt, dass Hely »nicht gut in Baseball [war], er wurde immer als Letzter von denen, die nicht schwul oder behindert waren, in ein Team gewählt« (S.468). Doch im Gegensatz zur ›Geheimen Geschichte‹ und zum ›Distelfink‹ fühlt sich das gesamte Buch an wie unnötig in die Länge gezogene Folgen einer Serie, die zu Beginn einer Staffel ein großes Abenteuer ankündigt, das nie kommt. Denn — Spoilerwarnung —, Harriet weiß auf der letzten Seite des Buchs über den Mörder ihres Bruders genauso viel wie auf der ersten Seite. Und im Nachhinein fühlen sich Harriets und Helys Abenteuer für mich an wie Filler-Folgen einer Geschichte, die überhaupt nicht erzählt wurde. — Gibt noch eine ganz schöne Stelle zum Ende des Buches, die das Zitat oben ganz gut abrundet und die ich deswegen hier gern kontextlos noch anfügen möchte: »Am Ende — ganz am Ende, als der Wind die Zeltwand blähte und eindrückte, als eine einzelne Kerzenflamme auf dem verlorenen Kontinent blakte —, hatte Captain Scott mit tauben Fingern in einem kleinen Notizbuch von seinem Scheitern geschrieben. Ja, er hatte tapfer das Unmögliche in Angriff genommen, hatte den toten, nie bereisten Mittelpunkt der Welt erreicht: aber umsonst. Alle Tagträume hatten ihn im Stich gelassen. Und ihr wurde klar, wie traurig er gewesen sein musste, dort draußen in der antarktischen Nacht, Evans und Titus Oates schon verloren unter endlosem Schnee, Birdie und Dr. Wilson still und stumm in ihren Schlafsäcken, wo sie davontrieben und von grünen Wiesen träumten.« — Ähnliche Leseerfahrungen: Hard Land (Benedict Wells)
![»Das war also das Geheimnis, das Captain Scott und Lazarus und Robin teilten und das sogar der Kater in seiner letzten Stunde kennengelernt hatte: Das war es — der Übergang in das Buntglasfenster. Als man Scotts Zelt acht Monate später fand, lagen Bowers und Wilson in ihren über den Köpfen geschlossenen Schlafsäcken, und Scott lag in einem offenen Schlafsack und hatte einen Arm über Wilson gelegt. Dort die Antarktis und hier ein frischer grüner Morgen im Mai, aber die Gestalt unter ihrer Handfläche war hart wie Eis. […] ›Es ist schade‹, hatte Scott mit seiner erstarrenden Hand geschrieben, als das Weiß der weißen Unendlichkeit sanft näher rückte und die matte Bleistiftschrift auf dem weißen Papier immer matter wurde, ›aber ich glaube, ich kann nicht mehr schreiben.‹«](https://social-cdn.read-o.com/images/1726678142219-3.jpg)
Für den kleinen Freund benötigt man trotz seiner tollen Sprache und dichten Atmosphäre einen langen Atem. Ein Roman, den ich nur Freunden von Donna Tartt empfehlen würde.
🖤🖤🖤
„Der kleine Freund“ las ich vor zehn Jahren und diese perfekt ausgefeilte und den Puls entschleunigende Geschichte, geht mir noch heute nicht aus dem Kopf. Viele Leser haben sich an dem Inhalt gestoßen, zwischen den Seiten gelangweilt und am Ende des Romans auf einen auflösenden Tusch gewartet, der in der Tat nicht kam. Haben sich verhoben an der Geschichte, deren Inhaltsangabe falsch interpretiert wurde. Denn „Der kleine Freund“ ist eine sehr ruhige Schreibe und wird wirklich nicht Jedermann’s Geschmack treffen. Das Buch ist eher Charakter- und Milieustudie als Krimi mit auflösendem Abschluß zu verstehen. Donna Tartt läßt sich mit dem Erzählen der Geschichte um die Familien Cleve und Ratliff sehr viel Zeit. Sie huscht nicht einfach über die Charaktere, nein, sie beschreibt ihr Leben. Es gibt nicht nur schwarz und weiß zwischen den Seiten, sondern auch die unterschiedlichen Grauzonen werden beleuchtet. Mit diesen ganz besonderen leisen Tönen und die Sprache der Autorin, die Bilder, Düfte und Empfindungen erwachen lassen. Wenn ich zwischen den Seiten mit Harriet und Hely auf dem Rad durch Alexandria fahre, auf der Suche nach dem Mörder meines Bruders und ich auf der Couch die Hitze der Wüste atmen kann und in einer schlaflosen Nacht die Grillen zirpen höre, dann bin ich in einem Roman gut aufgehoben. Als totale Außenseiterin, alleine, trotz Schwester Allison und Mutter Charlotte, die in ihrem Gram das eigene Leben und das der Kinder vergisst, findet Harriet Trost in Alleingängen und bei ihren verschobenen Tanten und Ida, der Haushälterin. Das Gegenstück der Geschichte, die Familie Ratliff, am absoluten Tiefpunkt der Sucht angelangt, spiegelt diese Randgruppe haargenau das Drogenmilieu der damaligen wie heutigen Zeit wider. Zumindest könnte ich es mir genauso vorstellen. Denn Donna Tartt kann, wie sie in dem gesamten Buch unter Beweis stellt, nicht nur schönen Situation Leben einhauchen. Sie gibt dem Gefährlichen ein Gesicht. Sie schreibt über Rassenhass, Drogensucht, Mord und heruntergekommenen Wohnsiedlungen samt ausgestorbenen Geschäftshäusern und ihrer vergessenen Einwohner. Wer hat Lust auf eine kleine Zeitreise in die 70er?
Ich musste das Buch leider abbrechen, nachdem ich für die erste Hälfte schon ewig gebraucht habe. Es wurde zu viel beschrieben, die Story wurde wirr und langweilig. Werde das Ende googeln 🤷🏻♀️
Zuviel Geschwafel und kaum bis kein Inhalt. Es wechselt zwischen totaler Gefühlskälte, nervigen Selbstmitleid und verwirrenden Drogengeschwafel. Total unnötige Randinfornationen füllen die 780 Seiten, wo locker 150 Seiten gereicht hätten. Tut mir leid für alle Fans, aber für mich glatte Zeitverschwendung!
solid 4. was missing a resolution of the whole story though but I still liked it better than the secret history. as expected, the goldfinch is still my favorite book of this author
Dass mich das Buch mehr begeistert als "Der Distelfink" hätte ich gar nicht gedacht. Leider verschenkt das Buch jede Menge durch das offene abrupte Ende. Schade. Trotzdem weiß Donna Tartt mit ihrer realistischen Detailgenauigkeit, ihrem wunderbaren Stil und der Charakterzeichnung sehr zu überzeugen. Solide bis gut, aber nicht überragend. 3-3.5/5
🖤🖤
„Der kleine Freund“ las ich vor zehn Jahren und diese perfekt ausgefeilte und den Puls entschleunigende Geschichte, geht mir noch heute nicht aus dem Kopf. Viele Leser haben sich an dem Inhalt gestoßen, zwischen den Seiten gelangweilt und am Ende des Romans auf einen auflösenden Tusch gewartet, der in der Tat nicht kam. Haben sich verhoben an der Geschichte, deren Inhaltsangabe falsch interpretiert wurde. Denn „Der kleine Freund“ ist eine sehr ruhige Schreibe und wird wirklich nicht Jedermann’s Geschmack treffen. Das Buch ist eher Charakter- und Milieustudie als Krimi mit auflösendem Abschluß zu verstehen. Donna Tartt läßt sich mit dem Erzählen der Geschichte um die Familien Cleve und Ratliff sehr viel Zeit. Sie huscht nicht einfach über die Charaktere, nein, sie beschreibt ihr Leben. Es gibt nicht nur schwarz und weiß zwischen den Seiten, sondern auch die unterschiedlichen Grauzonen werden beleuchtet. Mit diesen ganz besonderen leisen Tönen und die Sprache der Autorin, die Bilder, Düfte und Empfindungen erwachen lassen. Wenn ich zwischen den Seiten mit Harriet und Hely auf dem Rad durch Alexandria fahre, auf der Suche nach dem Mörder meines Bruders und ich auf der Couch die Hitze der Wüste atmen kann und in einer schlaflosen Nacht die Grillen zirpen höre, dann bin ich in einem Roman gut aufgehoben. Als totale Außenseiterin, alleine, trotz Schwester Allison und Mutter Charlotte, die in ihrem Gram das eigene Leben und das der Kinder vergisst, findet Harriet Trost in Alleingängen und bei ihren verschobenen Tanten und Ida, der Haushälterin. Das Gegenstück der Geschichte, die Familie Ratliff, am absoluten Tiefpunkt der Sucht angelangt, spiegelt diese Randgruppe haargenau das Drogenmilieu der damaligen wie heutigen Zeit wider. Zumindest könnte ich es mir genauso vorstellen. Denn Donna Tartt kann, wie sie in dem gesamten Buch unter Beweis stellt, nicht nur schönen Situation Leben einhauchen. Sie gibt dem Gefährlichen ein Gesicht. Sie schreibt über Rassenhass, Drogensucht, Mord und heruntergekommenen Wohnsiedlungen samt ausgestorbenen Geschäftshäusern und ihrer vergessenen Einwohner. Wer hat Lust auf eine kleine Zeitreise in die 70er?
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Autorenbeschreibung
Donna Tartt wurde in Greenwood, Mississippi, geboren. Mit fünf Jahren schrieb sie ihr erstes Gedicht. Während ihres Studiums am Bennington College begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Roman "Die geheime Geschichte" und schrieb sich damit unter die wichtigsten zeitgenössischen Autorinnen Amerikas. Ihr zweites Buch "Der kleine Freund" begeisterte erneut Leser sowie Kritiker und stürmte die internationalen Bestsellerlisten. Ihr neues Werk "Der Distelfink" erscheint demnächst und wird bereits jetzt mit Spannung erwartet.
Beiträge
»Das war also das Geheimnis, das Captain Scott und Lazarus und Robin teilten und das sogar der Kater in seiner letzten Stunde kennengelernt hatte: Das war es — der Übergang in das Buntglasfenster. Als man Scotts Zelt acht Monate später fand, lagen Bowers und Wilson in ihren über den Köpfen geschlossenen Schlafsäcken, und Scott lag in einem offenen Schlafsack und hatte einen Arm über Wilson gelegt. Dort die Antarktis und hier ein frischer grüner Morgen im Mai, aber die Gestalt unter ihrer Handfläche war hart wie Eis. […] ›Es ist schade‹, hatte Scott mit seiner erstarrenden Hand geschrieben, als das Weiß der weißen Unendlichkeit sanft näher rückte und die matte Bleistiftschrift auf dem weißen Papier immer matter wurde, ›aber ich glaube, ich kann nicht mehr schreiben.‹«
————— Leseerfahrung: ⭐️⭐️⭐️✨ In einem Song: You’re Gonna Go Far — Noah Kahan In einem Wort: unvollendet Inhaltliches: Harriet saß »angeschnallt in ihrer Wippe und starrte ihre Mutter mit großen, ernsten Augen an«, als ihr großer Bruder Robin ermordet wurde, ihre Schwester Allison »saß auf dem Gehweg und hatte den Daumen im Mund« (S.22). Robin »hing mit dem Hals an einem Strick, der über einen niedrigen Ast des Tupelobaums geschlungen war, der an der ausgewucherten Lingusterhecke zwischen Charlottes und Mrs. Fountains Haus stand« (S.27). »Obwohl sie nicht einmal sechs Monate alt gewesen war, als Robin starb, sagte Harriet, sie könne sich an ihn erinnern, und Allison und die übrigen Cleves glaubten, dass dies wahrscheinlich der Wahrheit entsprach« (S.41) und im Alter von zwölf Jahren beschließt Harriet, den noch immer ungeklärten Mord an ihrem Bruder Robin aufzuklären. Persönliches: Es bereitete mir große Lesefreude, Harriet und ihren besten Freund Hely auf der Jagd nach dem Mörder ihres Bruders Robin zu folgen und sie auf ihren kindlichen Abenteuern zu begleiten, wenn sie »im Werkzeugschuppen hinter Harriets Haus [saßen], in den sie sich seit Kindheitstagen zurückzogen, wenn sie unter vier Augen miteinander reden wollten«, Wasser gossen auf die von »Chester versteckte[n] ›Kool‹-Zigaretten (einmal hatte Hely in einem Anfall von Niedertracht darauf gepinkelt)« und Tee füllten in seine Flaschen mit ›Kentucky Tavern‹-Whiskey. »Chester hatte sie nie verpetzt, weil er die Zigaretten und den Whiskey gar nicht haben durfte« (S.195f), wenn sie eine Kobra jagten oder sich mit den gefährlichsten Brüdern der County anlegen, die in ihrem Camper Methamphetamin kochten. Und ich musste lachen, wenn Donna Tartt davon erzählt, dass Hely »nicht gut in Baseball [war], er wurde immer als Letzter von denen, die nicht schwul oder behindert waren, in ein Team gewählt« (S.468). Doch im Gegensatz zur ›Geheimen Geschichte‹ und zum ›Distelfink‹ fühlt sich das gesamte Buch an wie unnötig in die Länge gezogene Folgen einer Serie, die zu Beginn einer Staffel ein großes Abenteuer ankündigt, das nie kommt. Denn — Spoilerwarnung —, Harriet weiß auf der letzten Seite des Buchs über den Mörder ihres Bruders genauso viel wie auf der ersten Seite. Und im Nachhinein fühlen sich Harriets und Helys Abenteuer für mich an wie Filler-Folgen einer Geschichte, die überhaupt nicht erzählt wurde. — Gibt noch eine ganz schöne Stelle zum Ende des Buches, die das Zitat oben ganz gut abrundet und die ich deswegen hier gern kontextlos noch anfügen möchte: »Am Ende — ganz am Ende, als der Wind die Zeltwand blähte und eindrückte, als eine einzelne Kerzenflamme auf dem verlorenen Kontinent blakte —, hatte Captain Scott mit tauben Fingern in einem kleinen Notizbuch von seinem Scheitern geschrieben. Ja, er hatte tapfer das Unmögliche in Angriff genommen, hatte den toten, nie bereisten Mittelpunkt der Welt erreicht: aber umsonst. Alle Tagträume hatten ihn im Stich gelassen. Und ihr wurde klar, wie traurig er gewesen sein musste, dort draußen in der antarktischen Nacht, Evans und Titus Oates schon verloren unter endlosem Schnee, Birdie und Dr. Wilson still und stumm in ihren Schlafsäcken, wo sie davontrieben und von grünen Wiesen träumten.« — Ähnliche Leseerfahrungen: Hard Land (Benedict Wells)
![»Das war also das Geheimnis, das Captain Scott und Lazarus und Robin teilten und das sogar der Kater in seiner letzten Stunde kennengelernt hatte: Das war es — der Übergang in das Buntglasfenster. Als man Scotts Zelt acht Monate später fand, lagen Bowers und Wilson in ihren über den Köpfen geschlossenen Schlafsäcken, und Scott lag in einem offenen Schlafsack und hatte einen Arm über Wilson gelegt. Dort die Antarktis und hier ein frischer grüner Morgen im Mai, aber die Gestalt unter ihrer Handfläche war hart wie Eis. […] ›Es ist schade‹, hatte Scott mit seiner erstarrenden Hand geschrieben, als das Weiß der weißen Unendlichkeit sanft näher rückte und die matte Bleistiftschrift auf dem weißen Papier immer matter wurde, ›aber ich glaube, ich kann nicht mehr schreiben.‹«](https://social-cdn.read-o.com/images/1726678142219-3.jpg)
Für den kleinen Freund benötigt man trotz seiner tollen Sprache und dichten Atmosphäre einen langen Atem. Ein Roman, den ich nur Freunden von Donna Tartt empfehlen würde.
🖤🖤🖤
„Der kleine Freund“ las ich vor zehn Jahren und diese perfekt ausgefeilte und den Puls entschleunigende Geschichte, geht mir noch heute nicht aus dem Kopf. Viele Leser haben sich an dem Inhalt gestoßen, zwischen den Seiten gelangweilt und am Ende des Romans auf einen auflösenden Tusch gewartet, der in der Tat nicht kam. Haben sich verhoben an der Geschichte, deren Inhaltsangabe falsch interpretiert wurde. Denn „Der kleine Freund“ ist eine sehr ruhige Schreibe und wird wirklich nicht Jedermann’s Geschmack treffen. Das Buch ist eher Charakter- und Milieustudie als Krimi mit auflösendem Abschluß zu verstehen. Donna Tartt läßt sich mit dem Erzählen der Geschichte um die Familien Cleve und Ratliff sehr viel Zeit. Sie huscht nicht einfach über die Charaktere, nein, sie beschreibt ihr Leben. Es gibt nicht nur schwarz und weiß zwischen den Seiten, sondern auch die unterschiedlichen Grauzonen werden beleuchtet. Mit diesen ganz besonderen leisen Tönen und die Sprache der Autorin, die Bilder, Düfte und Empfindungen erwachen lassen. Wenn ich zwischen den Seiten mit Harriet und Hely auf dem Rad durch Alexandria fahre, auf der Suche nach dem Mörder meines Bruders und ich auf der Couch die Hitze der Wüste atmen kann und in einer schlaflosen Nacht die Grillen zirpen höre, dann bin ich in einem Roman gut aufgehoben. Als totale Außenseiterin, alleine, trotz Schwester Allison und Mutter Charlotte, die in ihrem Gram das eigene Leben und das der Kinder vergisst, findet Harriet Trost in Alleingängen und bei ihren verschobenen Tanten und Ida, der Haushälterin. Das Gegenstück der Geschichte, die Familie Ratliff, am absoluten Tiefpunkt der Sucht angelangt, spiegelt diese Randgruppe haargenau das Drogenmilieu der damaligen wie heutigen Zeit wider. Zumindest könnte ich es mir genauso vorstellen. Denn Donna Tartt kann, wie sie in dem gesamten Buch unter Beweis stellt, nicht nur schönen Situation Leben einhauchen. Sie gibt dem Gefährlichen ein Gesicht. Sie schreibt über Rassenhass, Drogensucht, Mord und heruntergekommenen Wohnsiedlungen samt ausgestorbenen Geschäftshäusern und ihrer vergessenen Einwohner. Wer hat Lust auf eine kleine Zeitreise in die 70er?
Ich musste das Buch leider abbrechen, nachdem ich für die erste Hälfte schon ewig gebraucht habe. Es wurde zu viel beschrieben, die Story wurde wirr und langweilig. Werde das Ende googeln 🤷🏻♀️
Zuviel Geschwafel und kaum bis kein Inhalt. Es wechselt zwischen totaler Gefühlskälte, nervigen Selbstmitleid und verwirrenden Drogengeschwafel. Total unnötige Randinfornationen füllen die 780 Seiten, wo locker 150 Seiten gereicht hätten. Tut mir leid für alle Fans, aber für mich glatte Zeitverschwendung!
solid 4. was missing a resolution of the whole story though but I still liked it better than the secret history. as expected, the goldfinch is still my favorite book of this author
Dass mich das Buch mehr begeistert als "Der Distelfink" hätte ich gar nicht gedacht. Leider verschenkt das Buch jede Menge durch das offene abrupte Ende. Schade. Trotzdem weiß Donna Tartt mit ihrer realistischen Detailgenauigkeit, ihrem wunderbaren Stil und der Charakterzeichnung sehr zu überzeugen. Solide bis gut, aber nicht überragend. 3-3.5/5
🖤🖤
„Der kleine Freund“ las ich vor zehn Jahren und diese perfekt ausgefeilte und den Puls entschleunigende Geschichte, geht mir noch heute nicht aus dem Kopf. Viele Leser haben sich an dem Inhalt gestoßen, zwischen den Seiten gelangweilt und am Ende des Romans auf einen auflösenden Tusch gewartet, der in der Tat nicht kam. Haben sich verhoben an der Geschichte, deren Inhaltsangabe falsch interpretiert wurde. Denn „Der kleine Freund“ ist eine sehr ruhige Schreibe und wird wirklich nicht Jedermann’s Geschmack treffen. Das Buch ist eher Charakter- und Milieustudie als Krimi mit auflösendem Abschluß zu verstehen. Donna Tartt läßt sich mit dem Erzählen der Geschichte um die Familien Cleve und Ratliff sehr viel Zeit. Sie huscht nicht einfach über die Charaktere, nein, sie beschreibt ihr Leben. Es gibt nicht nur schwarz und weiß zwischen den Seiten, sondern auch die unterschiedlichen Grauzonen werden beleuchtet. Mit diesen ganz besonderen leisen Tönen und die Sprache der Autorin, die Bilder, Düfte und Empfindungen erwachen lassen. Wenn ich zwischen den Seiten mit Harriet und Hely auf dem Rad durch Alexandria fahre, auf der Suche nach dem Mörder meines Bruders und ich auf der Couch die Hitze der Wüste atmen kann und in einer schlaflosen Nacht die Grillen zirpen höre, dann bin ich in einem Roman gut aufgehoben. Als totale Außenseiterin, alleine, trotz Schwester Allison und Mutter Charlotte, die in ihrem Gram das eigene Leben und das der Kinder vergisst, findet Harriet Trost in Alleingängen und bei ihren verschobenen Tanten und Ida, der Haushälterin. Das Gegenstück der Geschichte, die Familie Ratliff, am absoluten Tiefpunkt der Sucht angelangt, spiegelt diese Randgruppe haargenau das Drogenmilieu der damaligen wie heutigen Zeit wider. Zumindest könnte ich es mir genauso vorstellen. Denn Donna Tartt kann, wie sie in dem gesamten Buch unter Beweis stellt, nicht nur schönen Situation Leben einhauchen. Sie gibt dem Gefährlichen ein Gesicht. Sie schreibt über Rassenhass, Drogensucht, Mord und heruntergekommenen Wohnsiedlungen samt ausgestorbenen Geschäftshäusern und ihrer vergessenen Einwohner. Wer hat Lust auf eine kleine Zeitreise in die 70er?