Der Gott der kleinen Dinge

Der Gott der kleinen Dinge

Hardcover
3.817
Das Besondere TaschenbuchTragödieVerlustLeben

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Beschreibung

In ihrem Bestsellerroman »Der Gott der kleinen Dinge« erzählt Arundhati Roy die schillernde Geschichte einer Familie, die an einer verbotenen Liebe zerbricht.

Die kleinen Dinge, das sind der Streifen auf einem Wespenflügel, roter Nagellack auf den Fingern eines Schreiners, die geballte Faust auf einer Motorhaube. Die großen Dinge dagegen lauern unausgesprochen im Innern. Das wissen die siebenjährigen Zwillinge Rahel und Estha, und sie wissen auch, dass sich alles an einem einzigen Tag verändern kann. Und sie werden recht behalten.

Als Rahel nach vielen Jahren zurückkehrt in ihr Heimatdorf im südindischen Kerala, ist nichts mehr, wie es einst war. Die Konservenfabrik der Familie verfallen, die geliebte Mutter tot, der Zwillingsbruder verstummt. Zurückgeblieben sind nur die Erinnerungen an eine Kindheit am Fluss, an die bewundernde Liebe zu Velutha, dem dunklen Angestellten ihrer Großmutter, und an einen tragischen Tag im Jahr 1969, der alles veränderte. Eine magische Geschichte vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche Indiens.

Arundhati Roy wurde 1959 geboren, wuchs in Kerala auf und lebt in Neu-Delhi. Den internationalen Durchbruch schaffte sie mit ihrem Debüt »Der Gott der kleinen Dinge«, für das sie 1997 den Booker Prize erhielt. Aus der Weltliteratur der Gegenwart ist er nicht mehr wegzudenken. In den letzten zehn Jahren widmete sie sich außer ihrem politischen und humanitären Engagement vor allem ihrem zweiten Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks«. Der Roman steht auf der Longlist des Man Booker Prize 2017.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
560
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Arundhati Roy wurde 1959 geboren, wuchs in Kerala auf und lebt in Neu-Delhi. Den internationalen Durchbruch schaffte sie mit ihrem Debütroman »Der Gott der kleinen Dinge«, für den sie 1997 den Booker Prize erhielt. Aus der Weltliteratur der Gegenwart ist er nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen Jahren widmete sie sich außer ihrem politischen und humanitären Engagement vor allem ihrem zweiten Roman »Das Ministerium des äußersten Glücks« (2017). Dieser Roman wurde mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2017 ausgezeichnet. Zuletzt erschienen die Essaybände »Azadi heißt Freiheit« (2021) und »Mein aufrührerisches Herz« (2022). 2024 wurde Arundhati Roy mit dem PEN Pinter Prize ausgezeichnet. 

Beiträge

6
Alle
2

Ich muss leider gestehen, dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, wieso das Buch mehrere Buchpreise abgeräumt hat. Die bildhafte, beschreibende Sprache hat mir am Anfang zwar gefallen, aber die Storyline wird auf so vielen verschiedenen Zeitebenen erzählt, dass ich Mühe hatte, den Überblick zu behalten. Viele Erzählungen wirkten auf mich ausserdem sehr belanglos und ich wusste nicht wirklich, was sie zum Fortlauf der Geschichte beitragen. Trotz teilweise schwerer Schicksale, die angedeutet werden, blieben die meisten Charaktere für mich bis zuletzt sehr blass. Es wird bereits am Anfang angedeutet, dass es zwei Tode geben wird, wovon einer die verstorbene Cousine Sophie Mol ist. Was genau passiert ist, erfahren wir aber erst am Ende. Und was soll ich sagen? Ich hatte mir da irgendwie mehr erwartet. Das Buch hätte mir vermutlich besser gefallen, wenn die Autorin eine lineare Erzählweise gewählt hätte. Aber so war es ein einziges Hin und Her zwischen vielen Szenen, die für mich nicht immer einen klaren Sinn ergeben haben. Die Geschichte kam mir ausserdem unglaublich lange vor - ich war erstaunt, dass die Printversion nur knapp 380 Seiten umfasst. Für mich hat sich die Hörbucherzählung wie ein Wälzer von 800 Seiten angefühlt. Das einzig Positive, das mir wohl länger in Erinnerung bleiben wird, ist eine Szene in der es um sexuellen Missbrauch geht. Die ist mir wirklich unter die Haut gegangen. Aber alles andere fand ich schlicht und ergreifend langweilig. Am Schluss habe ich auch gar nicht mehr richtig zugehört und das Ende als Zusammefassung nachgelesen.

3

Der Gott der kleinen Dinge war für mich keine einfache Lektüre. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und oft war am Anfang eines Kapitels nicht klar, in welcher ich mich befinde. Die Geschichte an sich war spannend, doch hat sie erst recht spät angefangen einen Sinn zu ergeben. Außerdem gibt es sehr viele handelnde Personen und Zwischenereignisse, die für den Leser verwirrend sein können. Die Geschichte der zweieiigen Zwillinge Rahel und Estha spielt in Ayemenem, Indien im Jahr 1969, als die Geschwister sieben Jahre alt waren und 1993, dem Jahr, in dem sie mit 31 Jahren wieder zueinander finden. Ihre Mutter Ammu wuchs in gewalttätigen Verhältnissen auf. Ihr Vater, Pappachi, war bekannt dafür, dass er seine Frau und teilweise auch Tochter regelmäßig schlug. Als Ammu einen Sommer bei ihrer Tante in Calcutta verbringt, lernt sie einen Mann kennen, den sie kurz darauf heiratet, um zu verhindern, dass sie zu ihren Eltern zurück nach Ayemenem muss. Sie wird schwanger, findet heraus, dass ihr Ehemann Alkoholiker ist und sie für Sex an seinen Boss verkaufen wollte, reicht die Scheidung ein und kehrt mit zwei Babys und einem gebrochenem Herzen zu Pappachi und Mammachi zurück. Wichtig für die Geschichte sind außerdem Ammus Bruder Chacko und ihre Tante Baby Kochamma. Chacko studierte in England, lernte dort seine zukünftige Frau Margaret kennen, die ihn aber wenig später für einen anderen Mann verließ. Die beiden haben eine Tochter, Sophie. Baby Kochamma ist, was das Thema Liebe angeht, ebenfalls sehr verbittert, denn als junges Mädchen verliebte sie sich in einen irischen Priester. Um ihm näher zu sein, konvertierte sie zur römisch-katholischen Kirche und trat einem Kloster bei, doch ihre Taten waren vergebens. Der Mann, den sie liebte, würdigte sie keines Blickes und sie blieb für den Rest ihres Lebens unverheiratet. Als Margarets zweiter Ehemann bei einem Autounfall ums Leben kommt, lädt Chacko sie und ihre gemeinsame Tochter Sophie ein, Weihnachten bei ihm in Ayemenem zu verbringen. Eines Tages ist die ganze Familie unterwegs ins Theater, als kommunistische Demonstranten das Auto umzingeln und Baby Kochamma auffordern, eine rote Flagge zu schwenken und einen kommunistischen Slogan zu singen. Als kurz darauf Sophie bei einem targischen Unfall ums Leben kommt, wird Baby Kochamma klar, dass der Demonstrant, der sie in aller Öffentlichkeit gedemütigt hat, dafür verantwortlich sein muss. Somit geht sie zur Polizei und wirft einem unschuldigen Mann die wohl grausamsten Taten vor. Wenn man sich die Geschichte einmal von Anfang bis Ende zusammen bastelt, klingt sie wahnsinnig spannend, doch der Handlungsstrang war für mich nur schwer zu erkennen. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich die englische Version gelesen habe – der Übersetzer hat es für die deutsche Fassung möglicherweise etwas leichter formuliert, damit auch alles ersichtlich ist. Oft habe ich die Zeitsprünge verpasst und dann mitten im Kapitel erst verstanden, dass ich mich im Jahr 1993 und nicht 1969 befinde. Die letzten einhundert Seiten haben mir dann aber doch noch gut gefallen, da sich die Autorin hier nur auf die Haupthandlung konzentriert hat und diverse Nebenhandlungen außen vor ließ. Das Ende des Buches hat mich dann regelrecht schockiert und war auch nicht vorherzusehen. Wer also etwas Zeit hat, sich durch die einzelnen Kapitel zu kämpfen, dem kann ich Der Gott der kleinen Dinge empfehlen. Es ist kein Roman für zwischendurch, die Geschichte wird einem dafür aber länger in Erinnerung bleiben.

4

The God of Small Language is written in an incredibly beautiful language: you have the feeling that you are actually feeling and smelling India, the most vivid images come to mind. The language is also the thing that kept me reading this book: the story is ok and has some interesting aspects. But all in all I didn't care much for it. You learn about Sophie Mol's death very early in the book and from then on the story drags a bit on. It took me much longer to read this book than expected. The language alone would have been worth almost 6 stars, but with the story I could "only" rate it 4 stars.

3

Ein moderner Klassiker, der mir bereits zuvor ein Begriff war. Die Essays von Roy haben mir damals weniger zugesagt, aber ich war neugierig zu erfahren, wie mir der Roman gefallen wird. Ich verstehe, weshalb das Buch im Literaturbereich solch einen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Es hat viel Inhalt, spricht schwierige Themen an und bedient sich einer malerischen, fast schwebenden Sprache. Trauma werden angesprochen und auf gesellschaftliche Missstände hingewiesen. Für mich persönlich war dieser Titel leider nichts. Immer wieder hoffe ich auf die literarischen Sensationen, fühle mich dann aber beschämt, weil sich mir ihre Grösse anscheinend nicht erschliessen will. Der literarische Erzählton ist nicht meiner, das musste ich schon vermehrt feststellen. Er lässt mich draussen bleiben, schafft Distanz zu den Figuren und ihren Erlebnissen, sodass ihr Leben an mir vorbeizieht und ich unbetroffen dabei zuschaue. Die Handlung passiert, aber ohne mich. Ich bin nicht involviert, und es scheint auch nicht wichtig zu sein, ob ich da bin oder nicht. So ging es mir hier leider auch. Trotz der Schönheit der Sprache konnte ich diese irgendwann nicht mehr schätzen. Trotz der schlimmen Geschehnisse empfand ich nichts für die Figuren. Einige Szenen waren für mich von historischem Interesse, aber diese waren leider etwas rar gestreut. Auf jeden Fall habe ich das Buch nun gelesen und kann auch sagen, dass Arundhati Roy keine Autorin für mich persönlich ist, ich jedoch ihren Erfolg sehr gut nachvollziehen kann.

4

Eine wunderschöne, lustige und traurige Geschichte über die indische Kultur, ihre Schönheit und ihre Zwänge.

3

Ich war anfangs ziemlich gefesselt von der bildreichen, poetischen Sprache der Geschichte (Deutsche Übersetzung von Anette Grube). Leider zieht sich das Buch unnötig in die Länge, sodass ich irgendwann nur noch genervt war von noch einer und noch einer blumigen Umschreibung irgendeines belanglosen Details. So musste das EINE große Ereignis denn auch immer wieder für kleine Vorausahnungen herhalten, um den Leser bei der Stange zu halten. Dadurch blieb der Autorin am Ende, als das Ereignis dann schließlich eintrat, nur noch wenig neues zu erzählen. Zugute halten muss man dem Buch aber (neben der sprachlichen Schönheit), dass die Kritik u.a. am indischen Kastensystem, aber auch an mangelnden Frauenrechten und dem Verhältnis zur ehemaligen Kolonialmacht, tief in die Geschichte eingewoben und damit unaufdringlich aber dennoch deutlich spürbar ist.

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