Das Opernhaus: Samtschwarz die Nacht
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Stern ist promovierte Germanistin und Historikerin und lebt in Berlin. Ihre Reihe um die Berliner Hebamme «Fräulein Gold» ist ein großer Erfolg, jeder Band ein Spiegel-Bestseller.
Beiträge
Das Opernhaus - Samtschwarz die Nacht ist der Abschlussband der Dresden-Trilogie von Anne Stern. 1869 ist Elise ist 49 Jahre alt. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Leopold Leitner und ihren beiden erwachsenen Kindern in Blasewitz. Ihre Adoptivtochter Netty ist Primaballerina an Königlichen Hoftheater. Der 19jährige Julius studiert Mathematik und Bauwesen, bei ihren Auftritten begleitet er seine Mutter am Klavier. Elises große Liebe, der Bühnenmaler Christian Hildebrand, lebt seit den Mai-Aufständen 1849 in Zürich. In diesem Band steht die Liebesbeziehung von Elises Sohn und Rahel Cohn im Mittelpunkt. Rahel entstammt einer jüdischen Bankiersfamilie. Das junge Mädchen ist sehr belesen, sie würde gern wie Julius Mathematik studieren, doch Frauen sind im Königreich Sachsen nicht zum Studium zugelassen. Obwohl die Leitners der Familie Cohn freundschaftlich verbunden sind, betrachten sie Julius‘ Beziehung zu einer Jüdin mit großer Sorge, der Antisemitismus ist in Sachsen sehr weit verbreitet. Am 21. September fängt der Dachboden des Hoftheaters während der Proben zur Premierenfeier von La Sylphide aufgrund der Unachtsamkeit eines Handwerkers Feuer. Glücklicherweise können sich alle Darsteller und OpernmitarbeiterInnen vor dem Feuer retten. Schon bald wird ein Interimstheater aufgebaut und Gottfried Semper aus der Verbannung nach Dresden gerufen, um die Oper wiederaufzubauen. Auch Christian soll zurückkommen, um das Opernhaus in altem Glanz wiederauferstehen zu lassen. Sehr ergreifend beschreibt Anne Stern die Gedanken und Gefühle der Garderobiere Bertha Heise, die sich nach dem verheerenden Brand voller Wehmut die Requisiten anschaut, die aus den Ruinen gerettet wurden: „verrußte, nach Rauch stinkende Stoffballen, Spitzenborten, Straußenfedern, Papierfächer, Seidenstrümpfe, Gürtel, Lederschuhe, Kopfschmuck, Hüte … All das quoll übel riechend und schwärzlich verfärbt aus den Kisten und war kaum wiederzuerkennen.“ (S. 252) Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit Elise und Christian, aber auch mit den Nebenfiguren wie Elises Vater Georg Spielmann, ihre Schwester Barbara, Ernestine Hildebrand und Clementine Fuchs, Fanny Regensberg, und last but not least Bertha Heise gefreut. Anne Stern hat den Brand in der Oper so authentisch beschrieben, dass ich mich mittendrin wähnte und an den Brand in der Kathedrale Notre-Dame vor fünf Jahren denken musste. Schade, dass die Trilogie nun zu Ende ist, gerne hätte ich erfahren, wie es mit Rahel und Julius, Elise, Leopold und Christian, Netty und Niccolo weitergeht. Ich hatte mit der Semperoper-Trilogie wunderbare Lesestunden und habe viel über den Brand vom 21.09.1869, die Welt der Oper und Dresden erfahren. Von mir eine große Leseempfehlung für diese hervorragend recherchierte Reihe.
Die nächste Generation „Es war … die größte Aufgabe von Eltern, für ihre Kinder eine bessere Welt zu erschaffen als die, aus der sie selbst kamen.“ (S. 368) Zwanzig Jahre sind seit der Mairevolution vergangen und Elises Leben hat sich zum Besseren gewendet. Sie ist nach dem Tod ihres ersten Mannes mit dem geheimen Obermedizinalrat Leopold Leitner verheiratet, der als Oberarzt und Chirurg im KKH Friedrichstadt arbeitet und ihre Kinder behandelt, als wären es seine eigenen. Dabei sind die „Kinder“ längst erwachsen. Netty ist 28 und wurde gerade als Primaballerina am Hoftheater engagiert. Sie geht in ihrem Beruft / ihrer Berufung auf und kann sich eine Ehe und die damit verbundenen Einschränkungen (noch?) nicht vorstellen. Julius ist 19 und Student, hat aber Elises musische Begabung geerbt und begleitet sie ab und an am Klavier. Seit Jahren überlegt Elise, wie sie ihm und Christian, der nach seiner Flucht in Zürich heimisch geworden ist, sagt, dass sie Vater und Sohn sind. Als jetzt durch einen Unglücksfall das Hoftheater abbrennt, sind die Chancen groß, dass der ehemalige Kulissenmaler endlich zurückkommt. Zudem sorgt sie sich, weil Christian in die Tochter eines jüdischen Bankiers verliebt ist. Die Familien sind zwar miteinander bekannt und verkehren in den gleichen Kreisen, aber eine Hochzeit innerhalb verschiedener Konfessionen ist undenkbar. „Was, meine Herren, sind wir denn ohne die Oper? Nur ein kleiner Haufen Spießbürger inmitten einer Stadt, voller alter Steine, durch die ein graues Flüsschen fließt.“ (S. 191) Mit dem Brand des ersten Opernhauses von Gottfried Semper kochen die Emotionen in der Stadt hoch. Der König und die Oberschicht will unbedingt ein neues Opernhaus, die ärmeren Einwohner würden sich über Schulen (auch für Mädchen!), ausreichend Essen und eine Krankenversorgung freuen. Auch Elise und ihre Familie trauern dem Hoftheater hinterher, sind doch eng mit dem Gebäude verknüpft. Ihr Vater Georg Spielmann war Violinist, sie hat ihre große Liebe Christian dort kennengelernt, und Netty ist Primaballerina. Anne Stern hat den Abschluss ihrer Trilogie ähnlich dramatisch und abwechslungsreich gestaltet wie eine Oper. Da ist der verheerende Brand, Julius‘ geheime Herkunft, seine verbotene Liebe zu einer Andersgläubigen und Elises Zerrissenheit zwischen Leopold und Christian. Was passiert, wenn sie sich wiedertreffen? Entflammt ihre alte Liebe wieder und setzt sie ihre Ehe aufs Spiel? Sie plagt sich mit Gewissenskonflikten, weil niemand davon und dem seit 20 Jahren andauernden Briefwechsel mit Christian weiß. Auch Julius‘ Angebetete Rachel ist eine sehr spannende Figur. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern. Ihr Vater hat ihre außergewöhnliche Begabung für Mathematik immer gefördert, trotzdem wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass sie etwas daraus machen will, Mathematik studieren z.B. (undenkbar für eine Frau damals), und sich nicht in eine arrangierte Ehe drängen lässt. Ihr Widerspruchsgeist und dass sie für sich selber und ihre Wünsche und Vorstellungen eintritt, hat mich an die junge Elise erinnert, auch wenn die damals letztendlich nachgegeben hat. Außerdem lässt sie Anne Stern alle noch lebenden Protagonisten der ersten beiden Bände noch einmal auftreten, wie z.B. die alte Garderobiere Bertha Heise, Christians Schwester Ernestine, die Leiterin des Waisenhauses Fanny Regensburg, Elises frühere Freundin Aurora von Amsdorf und die ehemalige Wahrsagerin Clementine Fuchs, so dass es ein wirklich gelungener, runder Abschluss ist.

Das ist der letzte Teil der "Das Opernhaus"-Reihe und spielt 20 Jahre nach dem zweiten Band. Obwohl ich vom zweiten Band ein bisschen enttäuscht war, war ich doch neugierig, wie die Geschichte enden würde. In diesem Band dreht sich auch hier um Elise, die über ihre Entscheidungen und versäumten Chancen nachdenkt. Der Fokus liegt vor allem auf ihren Kindern. Ihre Tochter Netty ist Ballerina und auf der Suche nach ihrer Herkunft. Sie will mehr über ihre leibliche Mutter erfahren und verstehen, warum sie sie damals weggegeben hat. Ihr Sohn Julius verliebt sich in Rahel, eine Jüdin, was zu dieser Zeit auch schon nicht gern gesehen wurde. Zudem wird Julius mit einem Geheimnis konfrontiert, das alles verändern könnte. Ich fand die Handlung wirklich spannend und interessant, und ich konnte gut mit den Charakteren mitfiebern. Ihre Geschichten haben mich dazu gebracht, über meine eigenen vertanen Chancen nachzudenken – was daraus entstanden ist, sowohl gut als auch schlecht, und wie das Leben oft unerwartete Wendungen nimmt. Historisch gesehen fand ich den Brand der Oper fesselnd, und er wurde gut in die Handlung integriert. Es war toll, dass einige Figuren aus den früheren Bänden wieder aufgetaucht sind, wie Bertha Heise, die ihre Gedanken und Gefühle zum Brand äußert, was emotional sehr gut dargestellt wurde. Das Ende hätte ich mir etwas runder gewünscht; ich hätte gerne erfahren, wie es mit den Charakteren weitergeht und mir einen schönen Abschluss gewünscht. Insgesamt ist es aber eine gute Geschichte und ein würdiger Abschluss der Trilogie, sodass ich euch die Reihe weiterempfehlen kann.

Auch der finale Band von Anne Sterns Dresden-Trilogie hat mir gefallen, schwächelte jedoch im Vergleich mit den beiden Vorgängern ein bisschen. Ich fand das Ende nicht so richtig rund und irgendwie offen 😅 Insgesamt aber eine schöne und vor allem geschichtlich interessante Reihe mit liebenswerten Figuren ☺️
Der Roman knüpft in Sachen sprachlicher Qualität und Spannung nahtlos an die ersten beiden Bände der Dresden-Reihe an. In den Blickpunkt rückt das Jahr 1869 mit dem verheerenden Brand der Semper-Oper. Die Charaktere werden weiter entwickelt, aber nicht alle gleichmäßig. Elise tritt etwas in den Hintergrund, ihr zweiter Ehemann tritt nur sporadisch auf und bleibt blass. Auch die Liebesgeschichte von Elise und Christian entwickelt sich kaum weiter. In den Vordergrund rückt stattdessen ihr gemeinsamer Sohn Julius mit seiner spätpubertären Romanze mit Rahel. Vieles bleibt offen - wenn man es positiv sehen will: der Phantasie des Lesers überlassen...
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Stern ist promovierte Germanistin und Historikerin und lebt in Berlin. Ihre Reihe um die Berliner Hebamme «Fräulein Gold» ist ein großer Erfolg, jeder Band ein Spiegel-Bestseller.
Beiträge
Das Opernhaus - Samtschwarz die Nacht ist der Abschlussband der Dresden-Trilogie von Anne Stern. 1869 ist Elise ist 49 Jahre alt. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Arzt Leopold Leitner und ihren beiden erwachsenen Kindern in Blasewitz. Ihre Adoptivtochter Netty ist Primaballerina an Königlichen Hoftheater. Der 19jährige Julius studiert Mathematik und Bauwesen, bei ihren Auftritten begleitet er seine Mutter am Klavier. Elises große Liebe, der Bühnenmaler Christian Hildebrand, lebt seit den Mai-Aufständen 1849 in Zürich. In diesem Band steht die Liebesbeziehung von Elises Sohn und Rahel Cohn im Mittelpunkt. Rahel entstammt einer jüdischen Bankiersfamilie. Das junge Mädchen ist sehr belesen, sie würde gern wie Julius Mathematik studieren, doch Frauen sind im Königreich Sachsen nicht zum Studium zugelassen. Obwohl die Leitners der Familie Cohn freundschaftlich verbunden sind, betrachten sie Julius‘ Beziehung zu einer Jüdin mit großer Sorge, der Antisemitismus ist in Sachsen sehr weit verbreitet. Am 21. September fängt der Dachboden des Hoftheaters während der Proben zur Premierenfeier von La Sylphide aufgrund der Unachtsamkeit eines Handwerkers Feuer. Glücklicherweise können sich alle Darsteller und OpernmitarbeiterInnen vor dem Feuer retten. Schon bald wird ein Interimstheater aufgebaut und Gottfried Semper aus der Verbannung nach Dresden gerufen, um die Oper wiederaufzubauen. Auch Christian soll zurückkommen, um das Opernhaus in altem Glanz wiederauferstehen zu lassen. Sehr ergreifend beschreibt Anne Stern die Gedanken und Gefühle der Garderobiere Bertha Heise, die sich nach dem verheerenden Brand voller Wehmut die Requisiten anschaut, die aus den Ruinen gerettet wurden: „verrußte, nach Rauch stinkende Stoffballen, Spitzenborten, Straußenfedern, Papierfächer, Seidenstrümpfe, Gürtel, Lederschuhe, Kopfschmuck, Hüte … All das quoll übel riechend und schwärzlich verfärbt aus den Kisten und war kaum wiederzuerkennen.“ (S. 252) Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit Elise und Christian, aber auch mit den Nebenfiguren wie Elises Vater Georg Spielmann, ihre Schwester Barbara, Ernestine Hildebrand und Clementine Fuchs, Fanny Regensberg, und last but not least Bertha Heise gefreut. Anne Stern hat den Brand in der Oper so authentisch beschrieben, dass ich mich mittendrin wähnte und an den Brand in der Kathedrale Notre-Dame vor fünf Jahren denken musste. Schade, dass die Trilogie nun zu Ende ist, gerne hätte ich erfahren, wie es mit Rahel und Julius, Elise, Leopold und Christian, Netty und Niccolo weitergeht. Ich hatte mit der Semperoper-Trilogie wunderbare Lesestunden und habe viel über den Brand vom 21.09.1869, die Welt der Oper und Dresden erfahren. Von mir eine große Leseempfehlung für diese hervorragend recherchierte Reihe.
Die nächste Generation „Es war … die größte Aufgabe von Eltern, für ihre Kinder eine bessere Welt zu erschaffen als die, aus der sie selbst kamen.“ (S. 368) Zwanzig Jahre sind seit der Mairevolution vergangen und Elises Leben hat sich zum Besseren gewendet. Sie ist nach dem Tod ihres ersten Mannes mit dem geheimen Obermedizinalrat Leopold Leitner verheiratet, der als Oberarzt und Chirurg im KKH Friedrichstadt arbeitet und ihre Kinder behandelt, als wären es seine eigenen. Dabei sind die „Kinder“ längst erwachsen. Netty ist 28 und wurde gerade als Primaballerina am Hoftheater engagiert. Sie geht in ihrem Beruft / ihrer Berufung auf und kann sich eine Ehe und die damit verbundenen Einschränkungen (noch?) nicht vorstellen. Julius ist 19 und Student, hat aber Elises musische Begabung geerbt und begleitet sie ab und an am Klavier. Seit Jahren überlegt Elise, wie sie ihm und Christian, der nach seiner Flucht in Zürich heimisch geworden ist, sagt, dass sie Vater und Sohn sind. Als jetzt durch einen Unglücksfall das Hoftheater abbrennt, sind die Chancen groß, dass der ehemalige Kulissenmaler endlich zurückkommt. Zudem sorgt sie sich, weil Christian in die Tochter eines jüdischen Bankiers verliebt ist. Die Familien sind zwar miteinander bekannt und verkehren in den gleichen Kreisen, aber eine Hochzeit innerhalb verschiedener Konfessionen ist undenkbar. „Was, meine Herren, sind wir denn ohne die Oper? Nur ein kleiner Haufen Spießbürger inmitten einer Stadt, voller alter Steine, durch die ein graues Flüsschen fließt.“ (S. 191) Mit dem Brand des ersten Opernhauses von Gottfried Semper kochen die Emotionen in der Stadt hoch. Der König und die Oberschicht will unbedingt ein neues Opernhaus, die ärmeren Einwohner würden sich über Schulen (auch für Mädchen!), ausreichend Essen und eine Krankenversorgung freuen. Auch Elise und ihre Familie trauern dem Hoftheater hinterher, sind doch eng mit dem Gebäude verknüpft. Ihr Vater Georg Spielmann war Violinist, sie hat ihre große Liebe Christian dort kennengelernt, und Netty ist Primaballerina. Anne Stern hat den Abschluss ihrer Trilogie ähnlich dramatisch und abwechslungsreich gestaltet wie eine Oper. Da ist der verheerende Brand, Julius‘ geheime Herkunft, seine verbotene Liebe zu einer Andersgläubigen und Elises Zerrissenheit zwischen Leopold und Christian. Was passiert, wenn sie sich wiedertreffen? Entflammt ihre alte Liebe wieder und setzt sie ihre Ehe aufs Spiel? Sie plagt sich mit Gewissenskonflikten, weil niemand davon und dem seit 20 Jahren andauernden Briefwechsel mit Christian weiß. Auch Julius‘ Angebetete Rachel ist eine sehr spannende Figur. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern. Ihr Vater hat ihre außergewöhnliche Begabung für Mathematik immer gefördert, trotzdem wäre ihm nie in den Sinn gekommen, dass sie etwas daraus machen will, Mathematik studieren z.B. (undenkbar für eine Frau damals), und sich nicht in eine arrangierte Ehe drängen lässt. Ihr Widerspruchsgeist und dass sie für sich selber und ihre Wünsche und Vorstellungen eintritt, hat mich an die junge Elise erinnert, auch wenn die damals letztendlich nachgegeben hat. Außerdem lässt sie Anne Stern alle noch lebenden Protagonisten der ersten beiden Bände noch einmal auftreten, wie z.B. die alte Garderobiere Bertha Heise, Christians Schwester Ernestine, die Leiterin des Waisenhauses Fanny Regensburg, Elises frühere Freundin Aurora von Amsdorf und die ehemalige Wahrsagerin Clementine Fuchs, so dass es ein wirklich gelungener, runder Abschluss ist.

Das ist der letzte Teil der "Das Opernhaus"-Reihe und spielt 20 Jahre nach dem zweiten Band. Obwohl ich vom zweiten Band ein bisschen enttäuscht war, war ich doch neugierig, wie die Geschichte enden würde. In diesem Band dreht sich auch hier um Elise, die über ihre Entscheidungen und versäumten Chancen nachdenkt. Der Fokus liegt vor allem auf ihren Kindern. Ihre Tochter Netty ist Ballerina und auf der Suche nach ihrer Herkunft. Sie will mehr über ihre leibliche Mutter erfahren und verstehen, warum sie sie damals weggegeben hat. Ihr Sohn Julius verliebt sich in Rahel, eine Jüdin, was zu dieser Zeit auch schon nicht gern gesehen wurde. Zudem wird Julius mit einem Geheimnis konfrontiert, das alles verändern könnte. Ich fand die Handlung wirklich spannend und interessant, und ich konnte gut mit den Charakteren mitfiebern. Ihre Geschichten haben mich dazu gebracht, über meine eigenen vertanen Chancen nachzudenken – was daraus entstanden ist, sowohl gut als auch schlecht, und wie das Leben oft unerwartete Wendungen nimmt. Historisch gesehen fand ich den Brand der Oper fesselnd, und er wurde gut in die Handlung integriert. Es war toll, dass einige Figuren aus den früheren Bänden wieder aufgetaucht sind, wie Bertha Heise, die ihre Gedanken und Gefühle zum Brand äußert, was emotional sehr gut dargestellt wurde. Das Ende hätte ich mir etwas runder gewünscht; ich hätte gerne erfahren, wie es mit den Charakteren weitergeht und mir einen schönen Abschluss gewünscht. Insgesamt ist es aber eine gute Geschichte und ein würdiger Abschluss der Trilogie, sodass ich euch die Reihe weiterempfehlen kann.

Auch der finale Band von Anne Sterns Dresden-Trilogie hat mir gefallen, schwächelte jedoch im Vergleich mit den beiden Vorgängern ein bisschen. Ich fand das Ende nicht so richtig rund und irgendwie offen 😅 Insgesamt aber eine schöne und vor allem geschichtlich interessante Reihe mit liebenswerten Figuren ☺️