Das Buch der Schwestern

Das Buch der Schwestern

Hardcover
4.131

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Beschreibung

Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
160
Preis
23.70 €

Autorenbeschreibung

Amélie Nothomb, geboren 1967 in Kobe, Japan, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht. In Frankreich stürmt sie mit jedem neuen Buch die Bestsellerlisten und erreicht Millionenauflagen. Ihre Romane erscheinen in über 40 Sprachen. Für ›Mit Staunen und Zittern‹ erhielt sie den Grand Prix de l'Académie française, für ›Der belgische Konsul‹ den Prix Renaudot 2021 und den Premio Strega Europeo. Amélie Nothomb lebt in Paris und Brüssel.

Beiträge

13
Alle
5

Die bedingungslose Liebe zwischen zwei Schwestern

Nora und Florent verlieben sich unsterblich ineinander. Und diese leidenschaftliche Liebe wird durch nichts geschmälert. Weder durch eine Heirat, noch durch ein Kind. Tristane, die Erstgeborene bekommt jedoch von dieser Liebe nicht einmal ein kleines Stückchen ab. So leidenschaftlich wie die Liebe zwischen den Eltern ist so kühl und nicht vorhanden ist die Liebe zu Tristane. Nach fünf einsamen Jahren wird Laetitia geboren und Tristane gibt ihr alle Liebe die sie in sich hat. Dadurch wird das Leben der beiden nachhaltig geprägt. Der Roman ist typisch für Amélie Nothomb mit einer solchen Wortgewalt geschrieben, dass es mich umgehauen hat. Ich hatte unglaubliches Mitleid mit Tristane und hätte dem kleinen Mädchen gern ein klein wenig von meiner Liebe entgegengebracht. Ich habe selber eine Tochter und kann mir gar nicht vorstellen ihr mit einem solchen Desinteresse zu begegnen. Ich liebe den Schreibstil der Autorin und ihre kurzen durchdringenden Sätze. Ein Highlight für mich!

4

DAS BUCH DER SCHWESTERN Amélie Nothomb Die Buchhalterin Nora lernt den Fahrer Florent kennen. Sie verlieben sich ineinander. Ihr Liebe ist stark und leidenschaftlich. Ihre Freunde stehen dem Liebespaar kritisch gegenüber und prophezeien deren Liebe ein baldiges Ende. Doch das Paar heiratet und auch nach einigen Jahren fühlt sich ihre Beziehung unverändert hingebungsvoll an. Sie genießen das Leben, gehen aus und konzentrieren sich nur aufeinander. Als Nora schwanger wird, weissagen die Freunde erneut, dass das Baby das Ende der leidenschaftlichen Beziehung sein wird. Sie sind davon überzeugt, dass die Müdigkeit und die durchwachten Nächte die Ehe zermürben wird. Doch das Glück der jungen Eltern hält auch nach der Geburt von Töchterchen Tristane an. Zu Beginn ist Tristane zwar ein Schreibaby, doch merkt diese schnell, dass sie mit Weinen nicht mehr Aufmerksamkeit erhält. Mit sechs Monaten wird Tristane der Krippe übergeben. Abends wird sie von dort abgeholt und direkt ins Bett gebracht. Sie erfährt weder Liebe noch Aufmerksamkeit und ist sich selbst überlassen. Dann schenken die Eltern vier Jahre später Tristane ein Geschwisterchen. Erst mit dieser Schwester findet Tristane heraus, was gegenseitige Liebe, Zuneigung und Achtsamkeit ist. Sie wechselt die Windeln ihrer Schwester und ist für die nächtliche Fütterung verantwortlich. Die Eltern kümmern sich nicht. Was das alles mit Tristane macht und wie sich die ganze familiäre Situation auf ihr späteres Leben auswirkt, müsst ihr selber herausfinden … Überspitzt, gesellschaftskritisch und provokant, wie wir es von der Autorin kennen, kommt der neue Nothomb daher und brennt sich gleich in meinem Kopf ein. Viele Male musste ich nach der Beendigung des Buches an die kleine Tristane denken, die nur geboren wurde, um der Gesellschaft gerecht zu werden. Zwischen den Zeilen lässt sich so einiges finden und interpretieren, was bei mir lange nachhallen wird. Große Leseempfehlung von mir. 4/ 5

Post image
5

Kurzweilig, überraschend und tiefsinnig. Ich mag Amelie Nothomb und habe auch dieses Buch sehr gern gelesen.

4

Eltern, die nur einander lieben und zwei Schwestern die auch deshalb um so mehr zueinander stehen. Amélie Nothomb ist zwar etwas eigenwillig und dennoch sehr gut lesbar.

5

Ein typisches Buch der Autorin. Sehr gerne gelesen!

4

Ein Buch, dass zeigt, wie weit Schwesternliebe gehen kann und das wertvolle Denkimpulse zum Thema Einsamkeit gibt ❤️‍🩹

Zwei, die einander genug sind: Nora und Florent. Sie brauchen nur einander und doch bekommen sie ein Baby. Tristane wird ein Kind der Einsamkeit - fast zu erwarten bei der Konstellation. Am wichtigsten ist ihren Eltern, dass sie nicht stört - sie ist die Inkarnation eines ungeliebten Kindes. Das Umfeld drängt sie zu einem zweiten Kind und so wird Nora, man mag es kaum glauben, ein zweites Mal schwanger. Durch Laetita ist die mittlerweile fünfjährige nun endlich nicht mehr allein. „Tristanes Herz klopfte bis zum Hals, als sie die drei kostbarsten Kilogramm des Universums in die Arme nahm. Zwei Seelen erkannten sich und hallten ineinander wider. Zwei Planeten richteten sich aneinander aus, so exakt, dass eine nur für sie hörbare Musik erklang, die nie mehr verstummen sollte. Dieses Halb-Licht-halb-Ton-Phänomen pulsierte zwischen ihnen sechzigmal pro Minute und für alle Ewigkeit.“ Amélie Nothomb zeigt die Ambivalenzen der Schwestern auf - so ist Tristane die Traurige und ihr Gegenpart Laetitia, die Fröhliche. Die Schwestern sind ungleich, aber ihre Liebe zueinander ist genauso rein, wie die ihrer Eltern. Tristane kümmert sich aufopferungsvoll um ihre kleine Schwester, aber das wird auch regelrecht von ihr verlangt. So muss sie vier Monate lang der Vorschule fern bleiben, um das Neugeborene zu füttern, wickeln und co., denn Nora ging wieder ihrer Arbeit nach und so blieben die Kinder zu Hause allein auf sich gestellt. Kein Gedanke wurde seitens der Eltern daran verschwendet, dass ein Erwachsener da sein sollte, um für die Kinder zu sorgen. Wir verfolgen den Lebensweg der Schwestern bis ins Erwachsenenalter. Tristane erhält die ungewöhnliche Familienkonstellation jahrelang aufrecht - und schafft doch schließlich den Ausstieg, sie zieht nach dem Abitur zum Studieren nach Paris. Ihre beständige Einsamkeit nimmt sie jedoch mit, sie hat sich regelrecht eingefressen in ihre verletzte Seele. „Tristane ging zu vielen verschiedenen Psychotherapeuten. Meistens passierte gar nichts. Manche schadeten ihr trotz bester Absicht. Schließlich fand sie einen älteren Herrn, der sehr wenig redete. Da stimmte die Chemie. Selbstverständliches wurde entdeckt. Was ins Auge springt, bleibt stets verborgen. Tristane hatte qua Geburt den Titel der Zweiten erhalten, Platz und Rolle gleichermaßen.“ Immer wieder während des Lesens sind bei mir Bilder aufgeploppt von vernachlässigten Kindern, Misshandlung - denn „Das Buch der Schwestern“ macht klar, dass seelische Gewalt mindestens genauso grausam ist, wie körperliche Gewalt gegenüber Kindern. Amélie Nothomb stellt der Familie von Nora und Florent ein zweite Familie gegenüber, und zwar die von Noras Schwester. Selbige ist alleinerziehende Mutter von drei Söhnen und einer Tochter. Sie ist zwar voller Liebe für ihre Kinder, doch nicht in der Lage, für sie da zu sein. Denn der rund um die Uhr laufende Fernseher ist schon ihr bester Freund. Und so kommt es, dass ihre Söhne zum rechtsextremen Front National abdriften und ihre Tochter an Magersucht stirbt. Ich bin mir nicht sicher, ob es diese zweite Familie unbedingt gebraucht hat, um aus dem Buch eine „runde Sache“ zu machen. Vielleicht hätte mich eher ein Psychogramm der Figuren aus Noras Familie glücklicher gemacht. Ich habe mitgefühlt mit den beiden Schwestern - ihr Schicksal war mein Schicksal während des Lesens. So war es wieder mal eins der Bücher, die ich in einem Rutsch durchgelesen habe - denn ich musste ja wissen, wie es weitergeht mit Laetitia und Tristane. Ich möchte an der Stelle nicht spoilern, aber kann sagen, dass mich „Das Buch der Schwestern" nicht kalt gelassen hat, wenn ich mir doch auch an mancher Stelle etwas mehr Subtilität in der Narrative und Erzählweise gewünscht hätte. Ein Buch, dass zeigt, wie weit Schwesternliebe gehen kann und das mir wertvolle Denkimpulse zum Thema Einsamkeit gegeben hat, danke Amélie Nothomb.

4

Es war traurig für mich zu lesen ,dass die tiefe innige Liebe der Eltern es unmöglich für sie machte ,die Kinder zu lieben wie es sein sollte. Die Schwestern gerieten dadurch in eine gefühlsmäßige Abhängigkeit zueinander. Traurig und schön gleichzeitig.

5

Virtuos über die Existenz und das Fehlen von Liebe

**** Worum geht es? & Mein Eindruck **** Schon fast poetisch starte ich in ein Buch voller Liebe. Die Liebe zweier Liebenden und die Liebe zwischen zwei Schwestern, die aufgrund der fehlenden Liebe der Eltern zu etwas ganz Besonderen heranwuchs. Die Darstellung und sprachliche Ausstaffierung ist etwas ganz besonderes und klingt auch noch lange nach dem Lesen nach. Nothomb hat auf magische Weise die Jetztzeit begriffen und eine neue Liebe aufgrund eines Mangels entstehen lassen. Nuanciert erleben wir, wie Tristane in jungen Jahren erwachsen wird. Ihr Mut und ihre Fähigkeiten imponierten mir und gleichzeitig machten mich die Umstände traurig. Laetitia wurde zu einem Anker und Tristane zu einem Vorbild. Die Autorin spielt hier mit Nähe und Distanz wie keine Zweite und übermittelt damit kraftvoll zeitgenössische Probleme, sowie die Kraft anderer Lieben und ihre Raumforderung im menschlichen Sein. Das Buch ist keine leichte Kost, auch wenn es sich locker leicht von der Hand liest. Grade durch die Kürze des Buches wird das Nachdenken angeregt. In den Zwischentönen lässt sich noch so viel mehr erleben, eine gewisse Dichte an Emotionen und nicht gesagten Worten, die man in der Schnelle beiseite legen kann oder aber auch ganz hinein tauchen, wenn man dazu bereit ist. **** Empfehlung? **** Dieses Buch ist ein emotionales und sprachliches Kunstwerk, das tief in die Psyche des Menschen und dem Bedürfnis nach Liebe eindringt. Provokant aufgeführt. Aufgrund des leichten Stils ist es eine angenehm bereichernde Erfahrung.

1.5

Der Anfang hat mich einfach zu sehr gestört bei diesem Buch. Auch wenn es dann besser wurde.... Das konnte ich nicht mehr nachsehen.

4.5

Typisch Amélie Nothomb

Die Geschichte beginnt mit Nora und Florent, die so sehr in ihrer eigenen Welt der Liebe gefangen sind, dass sie kaum Platz für ihre erste Tochter, Tristane, haben. Schon früh muss das Mädchen lernen, allein zurechtzukommen. Doch die Geburt ihrer Schwester Laetitia bringt ihr die ersehnte Wärme und Geborgenheit, die sie von ihren Eltern nie erhalten hat. Die Eltern, völlig in ihrer eigenen Welt lebend, bieten ihren Kindern keinen emotionalen Rückhalt. Ein wenig Zuflucht findet Tristane bei ihrer Tante Bobette, die vier Kinder hat und von Sozialhilfe lebt. Bobette kann ihre Kinder nicht ausreichend versorgen, hier findet ebenfalls Vernachlässigung statt, wenn auch auf ganz andere Weise. Nothomb begleitet die Schwestern von ihrer Geburt bis ins Erwachsenenalter und zeigt eindrucksvoll, wie ihre Beziehung ihnen hilft, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Die Verbindung zwischen Tristane und Laetitia ist tief und innig, sie geben sich gegenseitig die Liebe und Unterstützung, die ihnen von ihren Eltern verwehrt bleibt. Beim Lesen fühlte es sich oft an, als würde sich eine kalte Hand um mein Herz schließen, bin ich doch selbst eine große Schwester. Die emotionale Desinteresse der Eltern schafft eine bedrückende Atmosphäre, die Nothomb gekonnt einfängt. Trotz der schweren Themen wirkt die Erzählung sehr unaufgeregt und verstärkt dadurch nur noch mehr die Intensität. Nothomb findet immer wieder höchst sensible Punkte, die noch lange auf mich als Leserin wirken. Ich werde nicht müde, die Werke von Amélie Nothomb zu lesen, auch dieses hier hat mich gleichermaßen begeistert wie erschüttert.

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