Brüderchen
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Clara Dupont-Monod, geboren 1973 in Paris, ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie war u.a. für die Radiosender France Culture und Canal+ tätig, bevor sie 2011 zu France Inter wechselte. Dort hat sie seit vielen Jahren eine eigene Literatursendung. Mit »Brüderchen« veröffentlichte sie ihren bisher persönlichsten Roman, der über Monate auf den französischen Bestsellerlisten stand. Neben dem Prix Femina erhielt Dupont-Monod für »Brüderchen« den Prix Goncourt des Lycéens.
Beiträge
Schon nach ca. 30 Seiten habe ich in Betracht gezogen das Buch abzubrechen. Hab dann aber doch weiter gelesen. Das hätte ich mir ersparen können. Mir hat das Buch nicht gefallen. 🤔
Ungewöhnlich erzählte Sichtweise eines Familiendramas. Berührend und leise, aber sehr eindringlich. Besonders die Sicht der Steine war für mich manchmal schwer mit den Protagonisten in Einklang zu bringen.
Berührende Familiengeschichte um ein besonderes Kind
Zitat S. 129: „Denn vor ihm hatte es nur Schmerz gegeben, und nach ihm würde es nichts mehr geben. Er lebte in einem Dazwischen. War zugleich Neuanfang und Kontinuität, Bruch und Verheißung.“ In „Brüderchen“ wird eine Familiengeschichte aus Sicht der Geschwister eines „besonderen“ Kindes geschildert. Dieser Bruder kommt als drittes Kind einer französischen Familie zur Welt und ist in seiner Hilflosigkeit ein Familienteil, um den sich alles dreht. Erzählt wird aus Sicht des ältesten Bruders, der den Kleinen mit seiner Liebe überschüttet und sein eigenes Leben komplett hinten anstellt, aus Sicht der großen Schwester, die voller Wut distanziert auf den Kleinen blickt und aus Sicht des nachgeborenen Bruders, der seine Empfindungen und Beobachtungen schildert, ohne das „Brüderchen“ kennengelernt zu haben. Ein emotionaler Roman, der auf eine ganz zarte und feinfühlige Erzählweise zeigt, wie jedes der Familienmitglieder in Emotionen und eigenen Bedürfnissen mit dem ständig anwesenden Schatten des einen, besonderen Familienteils lebt. Die Eltern kommen eher am Rande vor. Ein Buch, das mich sehr berührt hat, auch weil es mich in meine Familie geführt hat. Ein Roman voller Kraft, Hoffnung und Schönheit, wozu auch die karge Landschaft der Cevennen und die Schilderung der Natur beiträgt. Schön fand ich, dass immer wieder die Sichtweise einer „Steinmauer“, die das Gehöft der Familie begrenzt, hier eingeflochten ist. Das war nochmal eine ganz spezielle Note in der Erzählung. Es fällt mir nicht leicht, hier meinen Leseeindruck zu schildern, da der Roman auf wenigen 176 Seiten so voller Fülle ist. Wer sich nun angesprochen fühlt, der sollte ihn lesen!
Absolute Leseempfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐ Die Geschichte einer Familie deren drittes Kind mit einem Gehirndefekt geboren wird, dadurch ist es blind und kann sich weder bewegen noch seiner Umgebung mitteilen. In einer wunderschönen Sprache, emotional kraftvoll und mit einer unglaublichen Empathie geschrieben, geht dieses Buch auf eine ruhige und stille Art direkt ins Herz.
Gesprächstoff für unsere Leserunde
Ein Roman über eine Familie, die mit einem besonderem Kind lebt und jeder seine Rolle bekommt und versucht das eigene Leben zu leben. Besonders gut gefallen hat mir der Part die Schwester und wie sie ihr Leben bewältigt hat.
"Wenn es einem Kind schlecht geht, muss man ein Auge auf die Geschwister haben ." Der Roman spielt in den französischen Bergen und wird aus der ungewöhnlichen Sicht von Steinen erzählt die in einer Mauer beim Haus der Familie stecken, in dem ein schwerst beeinträchtigtes Kind geboren wird. "Niemand weiß um das Paradox, dass wir Steine die Menschen weicher machen können. Also helfen wir ihnen so gut es geht, dienen ihnen als Haus, als Bank, als Geschoss, oder Weg." Alle bleiben in diesem Buch namenlos. Die Mutter findet früh heraus das mit ihrem Drittgeborenen etwas nicht stimmt, er kann die Orange nicht erkennen, die sie ihm vorhält. Für die Eltern beginnt eine Odyssee an Behördengängen und Arztbesuchen. "Die Eltern entdeckten ein Niemandsland am Rande der Gesellschaft, bevölkert von Menschen, die nichts mehr hatten: keine Unterstützung, keine Zukunft, keine Freunde." Doch die Steine haben die Geschwister im Blick, erzählen deren Geschichte. Da ist der große Bruder, der sich aufopfert für den kleinen Bruder. Der darin aufgeht sich zu kümmern, ihm Geschichten erzählt und seine Wange an die des kleinen legt. Wo er früher viel Zeit mit seiner Schwester verbracht hat, sieht er nun nur noch seinen kleinen Bruder. Darüber verzweifelt die Schwester mehr, wie an dem kranken Bruder, war er ihr doch ihr großes Vorbild. In ihr ist so viel Wut. "Ich, die kleine Schwester, kann nur aufbegehren..... Mein Sein ist ein einziges Nein. Ich bin nicht wie die Frauen von hier, Königinnen der Berge. Dann folgt die Geschichte des Nachgebohrenen und rundet, für mich, die Geschichte ab. Auch die Erzählung aus Sicht der Steine hat für mich gut funktioniert. Der Roman bewegt, auch weil man zusieht wie ein Familiengefüge nicht mehr funktioniert, alle werden zu Einzelkämpfern im Bewältigen ihrer Emotionen.

Eine zerbrechliche Familiengeschichte, die so außergewöhnlich wie gewöhnlich ist. Regt zum Nachdenken an und lässt die anderen Kinder sprechen. Erzählstil ungewöhnlich und ansprechend.
An einem Tag habe ich dieses Buch gelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Mit einer poetsichen Zartheit und gleichzeitig einer aufkommenden Stärke erzählt die Autorin von einer Famile, die zu zerbrechen droht. Doch die Individualität der Geschwister, ihre Sicht, ihre Empathie und ihre selbstgewählten Aufgaben lassen einem fast das Herz platzen. In diesem Buch wird wenig gesprochen. Hier zählen Taten und genau diese zeigen wie sie ist - bedingungslose Liebe.

Wortgewaltig, tiefgründig, geht ans Herz.
Über das Familienzusammenleben mit einem schwer beinträchtigten Kind, wie es die Geschwister und die Eltern und deren ganzes Leben beeinflusst. Ein besonderes Buch, über das ich noch lange nachgedacht habe. Große Leseempfehlung!
Mehr von Clara Dupont-Monod
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Clara Dupont-Monod, geboren 1973 in Paris, ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie war u.a. für die Radiosender France Culture und Canal+ tätig, bevor sie 2011 zu France Inter wechselte. Dort hat sie seit vielen Jahren eine eigene Literatursendung. Mit »Brüderchen« veröffentlichte sie ihren bisher persönlichsten Roman, der über Monate auf den französischen Bestsellerlisten stand. Neben dem Prix Femina erhielt Dupont-Monod für »Brüderchen« den Prix Goncourt des Lycéens.
Beiträge
Schon nach ca. 30 Seiten habe ich in Betracht gezogen das Buch abzubrechen. Hab dann aber doch weiter gelesen. Das hätte ich mir ersparen können. Mir hat das Buch nicht gefallen. 🤔
Ungewöhnlich erzählte Sichtweise eines Familiendramas. Berührend und leise, aber sehr eindringlich. Besonders die Sicht der Steine war für mich manchmal schwer mit den Protagonisten in Einklang zu bringen.
Berührende Familiengeschichte um ein besonderes Kind
Zitat S. 129: „Denn vor ihm hatte es nur Schmerz gegeben, und nach ihm würde es nichts mehr geben. Er lebte in einem Dazwischen. War zugleich Neuanfang und Kontinuität, Bruch und Verheißung.“ In „Brüderchen“ wird eine Familiengeschichte aus Sicht der Geschwister eines „besonderen“ Kindes geschildert. Dieser Bruder kommt als drittes Kind einer französischen Familie zur Welt und ist in seiner Hilflosigkeit ein Familienteil, um den sich alles dreht. Erzählt wird aus Sicht des ältesten Bruders, der den Kleinen mit seiner Liebe überschüttet und sein eigenes Leben komplett hinten anstellt, aus Sicht der großen Schwester, die voller Wut distanziert auf den Kleinen blickt und aus Sicht des nachgeborenen Bruders, der seine Empfindungen und Beobachtungen schildert, ohne das „Brüderchen“ kennengelernt zu haben. Ein emotionaler Roman, der auf eine ganz zarte und feinfühlige Erzählweise zeigt, wie jedes der Familienmitglieder in Emotionen und eigenen Bedürfnissen mit dem ständig anwesenden Schatten des einen, besonderen Familienteils lebt. Die Eltern kommen eher am Rande vor. Ein Buch, das mich sehr berührt hat, auch weil es mich in meine Familie geführt hat. Ein Roman voller Kraft, Hoffnung und Schönheit, wozu auch die karge Landschaft der Cevennen und die Schilderung der Natur beiträgt. Schön fand ich, dass immer wieder die Sichtweise einer „Steinmauer“, die das Gehöft der Familie begrenzt, hier eingeflochten ist. Das war nochmal eine ganz spezielle Note in der Erzählung. Es fällt mir nicht leicht, hier meinen Leseeindruck zu schildern, da der Roman auf wenigen 176 Seiten so voller Fülle ist. Wer sich nun angesprochen fühlt, der sollte ihn lesen!
Absolute Leseempfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐ Die Geschichte einer Familie deren drittes Kind mit einem Gehirndefekt geboren wird, dadurch ist es blind und kann sich weder bewegen noch seiner Umgebung mitteilen. In einer wunderschönen Sprache, emotional kraftvoll und mit einer unglaublichen Empathie geschrieben, geht dieses Buch auf eine ruhige und stille Art direkt ins Herz.
Gesprächstoff für unsere Leserunde
Ein Roman über eine Familie, die mit einem besonderem Kind lebt und jeder seine Rolle bekommt und versucht das eigene Leben zu leben. Besonders gut gefallen hat mir der Part die Schwester und wie sie ihr Leben bewältigt hat.
"Wenn es einem Kind schlecht geht, muss man ein Auge auf die Geschwister haben ." Der Roman spielt in den französischen Bergen und wird aus der ungewöhnlichen Sicht von Steinen erzählt die in einer Mauer beim Haus der Familie stecken, in dem ein schwerst beeinträchtigtes Kind geboren wird. "Niemand weiß um das Paradox, dass wir Steine die Menschen weicher machen können. Also helfen wir ihnen so gut es geht, dienen ihnen als Haus, als Bank, als Geschoss, oder Weg." Alle bleiben in diesem Buch namenlos. Die Mutter findet früh heraus das mit ihrem Drittgeborenen etwas nicht stimmt, er kann die Orange nicht erkennen, die sie ihm vorhält. Für die Eltern beginnt eine Odyssee an Behördengängen und Arztbesuchen. "Die Eltern entdeckten ein Niemandsland am Rande der Gesellschaft, bevölkert von Menschen, die nichts mehr hatten: keine Unterstützung, keine Zukunft, keine Freunde." Doch die Steine haben die Geschwister im Blick, erzählen deren Geschichte. Da ist der große Bruder, der sich aufopfert für den kleinen Bruder. Der darin aufgeht sich zu kümmern, ihm Geschichten erzählt und seine Wange an die des kleinen legt. Wo er früher viel Zeit mit seiner Schwester verbracht hat, sieht er nun nur noch seinen kleinen Bruder. Darüber verzweifelt die Schwester mehr, wie an dem kranken Bruder, war er ihr doch ihr großes Vorbild. In ihr ist so viel Wut. "Ich, die kleine Schwester, kann nur aufbegehren..... Mein Sein ist ein einziges Nein. Ich bin nicht wie die Frauen von hier, Königinnen der Berge. Dann folgt die Geschichte des Nachgebohrenen und rundet, für mich, die Geschichte ab. Auch die Erzählung aus Sicht der Steine hat für mich gut funktioniert. Der Roman bewegt, auch weil man zusieht wie ein Familiengefüge nicht mehr funktioniert, alle werden zu Einzelkämpfern im Bewältigen ihrer Emotionen.

Eine zerbrechliche Familiengeschichte, die so außergewöhnlich wie gewöhnlich ist. Regt zum Nachdenken an und lässt die anderen Kinder sprechen. Erzählstil ungewöhnlich und ansprechend.
An einem Tag habe ich dieses Buch gelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Mit einer poetsichen Zartheit und gleichzeitig einer aufkommenden Stärke erzählt die Autorin von einer Famile, die zu zerbrechen droht. Doch die Individualität der Geschwister, ihre Sicht, ihre Empathie und ihre selbstgewählten Aufgaben lassen einem fast das Herz platzen. In diesem Buch wird wenig gesprochen. Hier zählen Taten und genau diese zeigen wie sie ist - bedingungslose Liebe.
