Der Kaninchenstall
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Tess Gunty ist in South Bend, Indiana, geboren und aufgewachsen. Sie hat Kreatives Schreiben an der NYU studiert. Gunty lebt in Los Angeles. »Der Kaninchenstall« ist ihr erster Roman.
Beiträge
Sprachlich ein hervorragendes Buch - aber ich konnte einfach keinen Zugang finden.
Ein Buch, das niemals enden soll
Selten kommt es vor, dass ich mir wünsche, dass ein Buch nie endet. Bei Tess Guntys „Kaninchenstall“ war es so und ich bin extrem beeindruckt von diesem Debut. Dabei ist es gar nicht so einfach, wiederzugeben, worum es in diesem Roman geht. Im Grunde begleiten wir Blandine Watkins und andere Bewohner oder Besucher von Vacca Vale, einer kleinen heruntergekommenen Stadt in den USA des 21. Jahrhunderts. Was dort und im „Kanichenstall“ -dem Wohnkomplex, in dem Blandine wohnt - passiert, ist traurig, komisch und einfach außergewöhnlich. Beeindruckt hat mich vor allem die sprachliche und inhaltliche Stringenz, mit der Tess Gunty ihren Text gestaltet hat. Obwohl wir dem roten Faden immer weiter in den Kaninchenbau folgen, handelt es sich doch um einen vollkommen einzigartigen Text, der von aberwitzigen Situationen und tragischen Zwiegesprächen nur so sprudelt. Insbesondere am Anfang habe ich teilweise Tränen gelacht, während es in der zweiten Hälfte wirklich emotional wurde. Hier ist nichts wie es scheint und doch alles so erstaunlich klar, dass ich am liebsten direkt noch einmal von vorne anfangen würde. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, mehr von Tess Gunty zu lesen.
Hm 🤔 hab ich dieses Buch nun verstanden?
Ein preisgekröntes Buch und ich habe es nicht verstanden? Das waren so ziemlich die ersten Gedanken nach dem Lesen dieses Buches. Ich hatte mich sehr darauf gefreut den Kaninchenstall kennenzulernen und ich hatte mich auf eine Reise eingestellt, die mir die Gegend und teilweise auch das Elend schildert. Genau das hat das Buch auch definitiv bedient aber wo war da der rote Faden? Ich schätze das er mir entweder unterwegs abhanden gekommen ist oder das ich einfach durch dieses ganze Durcheinander einfach nicht hinterher kam. Es war einfach merkwürdig. Positiv zu erwähnen, wäre allerdings der herausragende Schreibstil. Das war schon wirklich super gut und aufregend erzählt. Nichts desto trotz konnte ich dem Buch nur 3 Sterne vergeben, weil mir doch deutlich etwas gefehlt hat.

Amerika am Rande des Wahnsinns
In Vacca Vale, einem fiktiven Ort in Indiana, mitten im Rust Belt der USA, steht der „Kaninchenstall“, eine Wohnanlage voller illustrer Figuren, wie der 17jährigen Tiffany. Nach dem Ende einer enttäuschenden Affaire mit ihrem Musiklehrer nennt sie sich Blandine und eifert den katholischen Mystikerinnen, insbesondere ihrem Vorbild, der heiligen Hildegard von Bingen, nach. Als ehemaliges Pflegekind wohnt sie in einer Wohnung zusammen mit drei Jungs, die sich in sie verliebt haben und ihr auf originelle Weise imponieren wollen, was Blandine am Ende zum Verhängnis wird… Außerhalb der WG haben noch diverse Protagonisten ihre Gastauftritte mit zum Teil skurrilen, aber auch rührenden oder traurigen Geschichten. Was anfangs wirr und ohne Zusammenhang erscheint, fügt sich nach und nach zu einer stimmigen Geschichte mit unvermeidlichem Showdown. Tess Gunty packt viele Themen und viel Personal ihren Debut-Roman. Originell und sehr gut geschrieben, wenn auch hier und da etwas überbordend.
Wortgewandte Sozialstudie mit interessanten Charakteren
Vacca Valley, eine Stadt mit hoher Arbeitslosenquote und einer Rattenplage, welche die Einwohnerzahl mit 30.000 Exemplaren übertrifft. „Die Kriminalität steigt stetig an: Allein im letzten Jahr wurden 319 Morde und fahrlässige Zötungen, 21.068 Diebstähle, 14.472 Einbrüche, 907 Vergewaltigungen und 644 Brandstiftungen registriert." (S. Pos. 526) Und mittendrin steht der La Lapinière Affordable Housing Complex, kurz Kaninchenstall genannt. Papierdünne Wände lassen jegliche Geräusche der Nachbarschaft zu und doch könnte man sich fremder nicht sein. Tess Guntys Debut mit Längen, erfordert ein gewisses Maß an ungeteilter Aufmersamkeit. „Der Kaninchenstall" ist eine ungeschönte Sozialstudie und könnte sich zu jeder Zeit, in jeder Stadt so ereignen. Die voranschreitende Gentrifizierung würfelt Menschen jeglicher Herkunft und jeglichem Niveau zusammen. Spannungen bleiben nicht aus. Wir lernen • Blandine alias Tiffany, die junge Märtyrerin kennen • ihren verheirateten Lehrer James Yager, der Blandine der seine Schülerin sexuell benutzt • eine Mutter, welche Angst vor den Augen ihre Babys hat • Joan Kowalski, die misophone Mitarbeiterin bei RESTINPEACE.com • Der fürchterliche Leuchtemensch alias Moses Robert Blitz • Blandines männliche Mitbewohner Malik, Todd und „ich“, die gerne Tiere quälen. All diese zusammengewürfelten Leben aus dem „Kaninchenstall“ spielen eine Rolle im Gesamten und halten der heutigen morbiden Gesellschaft den Spiegel vor und macht schmerzhaft bewusst, wie fragil wir Menschen sind. Und wieviel Ungesehenes in unmittelbarer Nähe passieren kann! Ein ungewöhnlicher und lesenswerter Episodenroman, mit Sogwirkung.
Eine sehr besondere Geschichte
Sehr gut ausgearbeitet, hat mich aber leider nicht erreichen können
Der Kaninchenstall 🐇 Tess Guntys Debütroman "Der Kaninchenstall" gewann 2022 den National Book Award. Tess Gunty ist, wie ich 1993 geboren und die jüngste Preisträgerin des Awards, das finde ich sehr faszinierend. In ihrer Danksagung schreibt Gunty "Es hat fünf herausfordernde Jahre gedauert, diesen Roman zu schreiben; [...]" und die Arbeit, die darin steckt, merkt man dem Geschriebenen und in ihren Worten darüber an. Gunty erfindet in "Der Kaninchenstall" die fiktive Stadt Vacca Vale, die sich an ihrer Heimat in Indiana, USA orientiert. Es ist eine ausgemergelte Stadt, einst florierend durch den inzwischen leeren Sitz einer Autofabrik. Auf der "Top Ten der sterbenden amerikanischen Städte" vom 'Newsfeed' steht Vacca Vale auf Platz 1. Ein Stadtplaner wird auf Vacca Vale aufmerksam und beschließt, die Stadt neu zu beleben. Im Wohnkomplex mit dem wohlklingenden Namen "La Lapinière Affordable Housing Complex", der gemeimhin "Der Kaninchenstall" genannt wird und namensgebend für den Roman ist, leben die verschiedensten Menschen Wand an Wand. Da ist Joan, die auf einer Website für Nachrufe für Verstorbene anstößige Inhalte löscht. Ganz in der Nähe eine sich vor den Augen ihres Babys fürchtende Mutter. Eine alte Dame, die ein Maus-Attentat auf ihre lauten Nachbarn plant. Und eine WG, bestehend aus drei Teenager Jungs, alle verliebt in ihre vierte, einzig weibliche Mitbewohnerin. Blandine, die früher Tiffany hieß, nimmt diese kaum wahr, lebt in ihrer eigenen Welt aus dunklen Erinnerungen an ihren Missbrauch durch einen Theaterlehrer, Glauben an alte Mystikerinnen, besonders Hildegard von Bingen und ihren Plan, die Revitalisierungspläne von Vacca Vale zu sabotieren. Im Dunstkreis schwebt noch der Sohn einer weltberühmten Schauspielerin, jüngst verstorben, mit seinen aus fehlender Mutterliebe resultierenden Störungen. Tess Gunty schreibt in schnörkelloser Sprache umso kantigere Figuren und einen Handlungsstrang der Zick-Zack läuft. Wie anfangs geschrieben, das Buch ist perfekt ausgearbeitet und nagt am Zahn der Zeit. Und doch hat sich mir seine Magie nicht entfaltet, nur wenig Emotionen ausgelöst. Ich hab viele Rezensionen gelesen, in dem Wunsch, den Zauber zu finden, der an mir vorbei gegangen ist, da ich mir sicher war, dass es an mir liegt. Aber ich hab ihn leider einfach nicht gefunden. Es gibt viele Stimmen, die diesen Roman bejubeln, also lasst meine Meinung nicht das Zünglein an der Waage sein, wenn ihr überlegt es zu lesen- Lest einfach rein! Und vielleicht lässt es euch so begeistert zurück, wie die Jury des National Book Awards. Herzlichen Dank @kiwi_verlag für das Rezensionsexemplar! Zu finden auf meinem Instagramblog @marschmaedchen.liest

Durchhalten lohnt sich - die Handlungsstränge verlaufen zu Beginn etwas wirr, aber durch einige Turningpoints nimmt die Geschichte dann richtig Fahrt auf - auch wenn ich vom Ende ein My enttäuscht war 😃

Ein ungewöhnliches Buch, mit interessanten Charakteren... wenngleich es seine Längen hat und die Passagen über Hildegard von Bingen mich eher verstörten und herausforderten. Es ist dennoch eine gute Geschichte mit vielen Facetten und Nuancen über die amerikanische Gesellschaft und menschliche Abgründe. Ich denke, in der Autorin schlummert noch eine Menge Potential.
Sprachlich sehr stark, aber am Plot mangelt es
Dieses Buch, von der Kritik als innovativ und frisch gefeiert und geschrieben von einer Autorin, die als jüngste National Book Award Gewinnerin, seit Philip Roth gilt, wollte ich unbedingt lesen, hörte sich der Plot doch wirklich interessant an. Vacca Valley, eine Stadt in Indiana, verrottet, seit die Industrie, die sie aufgebaut hat, überflüssig geworden ist. Ein Apartment Haus, (Ist es sozialer Wohnungsbau? Oder eher was für die Allgemeinheit? So genau weiß man es nicht…) Wird von Menschen bewohnt, die im Leben alle einen Punkt des Scheiterns erleben oder erlebt haben. Man nennt es „Kaninchenstall“ Hinter seinen Fenstern lernen, wir Schicksale kennen, die bei mir sofort ein bleiernes Gefühl ausgelöst haben. Die alleinstehende Joan z.B., die Chats von Traueranzeigen überwacht, drei Jugendliche, die aus der sozialen Unterstützung gewachsen sind und in einer WG Leben, eine junge Mutter, die Panikattacken bekommt, wenn sie die Augen ihres Neugeborenen sieht. Und dann ist da Blandine, eine ätherische junge Frau, die sich für Mystikerinnen des Mittelalters interessiert und im besonderen Hildegard von Bingen verehrt. Davon ausgehend, dass die Einzelschicksale sich miteinander verweben und man den Gebäudekomplex im Ganzen inhaltlich, menschlich und sozialkritisch inhaliert, kniete ich mich in den Text hinein und wappnete mich auf ein Gewirr das sich zu entflechten lohnte. Hat es das? Ich weiß es nicht… Sprachlich ist dieser Roman wirklich sehr besonders. Und tatsächlich finde ich ihn gut lesbar und überraschend anders. Der Plot allerdings fühlt sich an wie ein verfilztes Wollknäuel, dass man mühevoll entwirren muss. Die Kapitel sind mal kurz mal lang und erzählen nach und nach Vergangenheit und Gegenwart der einzelnen Protagonisten. Ich suchte nach Zusammenhängen, fand sie teilweise, aber so schnell ich sie entdeckte waren sie wieder weg und es ging zur nächsten Person. Zunehmend wurde mir das Lesen anstrengender. Mir fehlt der wirkliche rote Faden. Natürlich hängen manche Beziehungen mehr zusammen als andere und nehmen Einfluss aufeinander. Aber die Motivationen erschließen sich mir nicht, es sei denn, ich nehme die Depression des sozialen und ökologischen Untergangs als Grundlage für das Handeln. Klar, es wurde Einigen übel mitgespielt und das hat natürlich Auswirkungen, die wir auch hier in unserem Land hinter jeder Haustüre finden könnten. Aber ist es denn interessant, das nur kurz zu erzählen? Die Autorin hätte besser aus jeder Geschichte einen einzelnen Roman gemacht ( erzählen kann sie ja), aber dann wäre es natürlich nicht mehr besonders gewesen. Ich konnte das Buch zu Ende bringen,da es mich sprachlich bei Stange gehalten hat. Der (nicht vorhandene) Plot lässt mich allerdings unzufrieden zurück.
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AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Tess Gunty ist in South Bend, Indiana, geboren und aufgewachsen. Sie hat Kreatives Schreiben an der NYU studiert. Gunty lebt in Los Angeles. »Der Kaninchenstall« ist ihr erster Roman.
Beiträge
Sprachlich ein hervorragendes Buch - aber ich konnte einfach keinen Zugang finden.
Ein Buch, das niemals enden soll
Selten kommt es vor, dass ich mir wünsche, dass ein Buch nie endet. Bei Tess Guntys „Kaninchenstall“ war es so und ich bin extrem beeindruckt von diesem Debut. Dabei ist es gar nicht so einfach, wiederzugeben, worum es in diesem Roman geht. Im Grunde begleiten wir Blandine Watkins und andere Bewohner oder Besucher von Vacca Vale, einer kleinen heruntergekommenen Stadt in den USA des 21. Jahrhunderts. Was dort und im „Kanichenstall“ -dem Wohnkomplex, in dem Blandine wohnt - passiert, ist traurig, komisch und einfach außergewöhnlich. Beeindruckt hat mich vor allem die sprachliche und inhaltliche Stringenz, mit der Tess Gunty ihren Text gestaltet hat. Obwohl wir dem roten Faden immer weiter in den Kaninchenbau folgen, handelt es sich doch um einen vollkommen einzigartigen Text, der von aberwitzigen Situationen und tragischen Zwiegesprächen nur so sprudelt. Insbesondere am Anfang habe ich teilweise Tränen gelacht, während es in der zweiten Hälfte wirklich emotional wurde. Hier ist nichts wie es scheint und doch alles so erstaunlich klar, dass ich am liebsten direkt noch einmal von vorne anfangen würde. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, mehr von Tess Gunty zu lesen.
Hm 🤔 hab ich dieses Buch nun verstanden?
Ein preisgekröntes Buch und ich habe es nicht verstanden? Das waren so ziemlich die ersten Gedanken nach dem Lesen dieses Buches. Ich hatte mich sehr darauf gefreut den Kaninchenstall kennenzulernen und ich hatte mich auf eine Reise eingestellt, die mir die Gegend und teilweise auch das Elend schildert. Genau das hat das Buch auch definitiv bedient aber wo war da der rote Faden? Ich schätze das er mir entweder unterwegs abhanden gekommen ist oder das ich einfach durch dieses ganze Durcheinander einfach nicht hinterher kam. Es war einfach merkwürdig. Positiv zu erwähnen, wäre allerdings der herausragende Schreibstil. Das war schon wirklich super gut und aufregend erzählt. Nichts desto trotz konnte ich dem Buch nur 3 Sterne vergeben, weil mir doch deutlich etwas gefehlt hat.

Amerika am Rande des Wahnsinns
In Vacca Vale, einem fiktiven Ort in Indiana, mitten im Rust Belt der USA, steht der „Kaninchenstall“, eine Wohnanlage voller illustrer Figuren, wie der 17jährigen Tiffany. Nach dem Ende einer enttäuschenden Affaire mit ihrem Musiklehrer nennt sie sich Blandine und eifert den katholischen Mystikerinnen, insbesondere ihrem Vorbild, der heiligen Hildegard von Bingen, nach. Als ehemaliges Pflegekind wohnt sie in einer Wohnung zusammen mit drei Jungs, die sich in sie verliebt haben und ihr auf originelle Weise imponieren wollen, was Blandine am Ende zum Verhängnis wird… Außerhalb der WG haben noch diverse Protagonisten ihre Gastauftritte mit zum Teil skurrilen, aber auch rührenden oder traurigen Geschichten. Was anfangs wirr und ohne Zusammenhang erscheint, fügt sich nach und nach zu einer stimmigen Geschichte mit unvermeidlichem Showdown. Tess Gunty packt viele Themen und viel Personal ihren Debut-Roman. Originell und sehr gut geschrieben, wenn auch hier und da etwas überbordend.
Wortgewandte Sozialstudie mit interessanten Charakteren
Vacca Valley, eine Stadt mit hoher Arbeitslosenquote und einer Rattenplage, welche die Einwohnerzahl mit 30.000 Exemplaren übertrifft. „Die Kriminalität steigt stetig an: Allein im letzten Jahr wurden 319 Morde und fahrlässige Zötungen, 21.068 Diebstähle, 14.472 Einbrüche, 907 Vergewaltigungen und 644 Brandstiftungen registriert." (S. Pos. 526) Und mittendrin steht der La Lapinière Affordable Housing Complex, kurz Kaninchenstall genannt. Papierdünne Wände lassen jegliche Geräusche der Nachbarschaft zu und doch könnte man sich fremder nicht sein. Tess Guntys Debut mit Längen, erfordert ein gewisses Maß an ungeteilter Aufmersamkeit. „Der Kaninchenstall" ist eine ungeschönte Sozialstudie und könnte sich zu jeder Zeit, in jeder Stadt so ereignen. Die voranschreitende Gentrifizierung würfelt Menschen jeglicher Herkunft und jeglichem Niveau zusammen. Spannungen bleiben nicht aus. Wir lernen • Blandine alias Tiffany, die junge Märtyrerin kennen • ihren verheirateten Lehrer James Yager, der Blandine der seine Schülerin sexuell benutzt • eine Mutter, welche Angst vor den Augen ihre Babys hat • Joan Kowalski, die misophone Mitarbeiterin bei RESTINPEACE.com • Der fürchterliche Leuchtemensch alias Moses Robert Blitz • Blandines männliche Mitbewohner Malik, Todd und „ich“, die gerne Tiere quälen. All diese zusammengewürfelten Leben aus dem „Kaninchenstall“ spielen eine Rolle im Gesamten und halten der heutigen morbiden Gesellschaft den Spiegel vor und macht schmerzhaft bewusst, wie fragil wir Menschen sind. Und wieviel Ungesehenes in unmittelbarer Nähe passieren kann! Ein ungewöhnlicher und lesenswerter Episodenroman, mit Sogwirkung.
Eine sehr besondere Geschichte
Sehr gut ausgearbeitet, hat mich aber leider nicht erreichen können
Der Kaninchenstall 🐇 Tess Guntys Debütroman "Der Kaninchenstall" gewann 2022 den National Book Award. Tess Gunty ist, wie ich 1993 geboren und die jüngste Preisträgerin des Awards, das finde ich sehr faszinierend. In ihrer Danksagung schreibt Gunty "Es hat fünf herausfordernde Jahre gedauert, diesen Roman zu schreiben; [...]" und die Arbeit, die darin steckt, merkt man dem Geschriebenen und in ihren Worten darüber an. Gunty erfindet in "Der Kaninchenstall" die fiktive Stadt Vacca Vale, die sich an ihrer Heimat in Indiana, USA orientiert. Es ist eine ausgemergelte Stadt, einst florierend durch den inzwischen leeren Sitz einer Autofabrik. Auf der "Top Ten der sterbenden amerikanischen Städte" vom 'Newsfeed' steht Vacca Vale auf Platz 1. Ein Stadtplaner wird auf Vacca Vale aufmerksam und beschließt, die Stadt neu zu beleben. Im Wohnkomplex mit dem wohlklingenden Namen "La Lapinière Affordable Housing Complex", der gemeimhin "Der Kaninchenstall" genannt wird und namensgebend für den Roman ist, leben die verschiedensten Menschen Wand an Wand. Da ist Joan, die auf einer Website für Nachrufe für Verstorbene anstößige Inhalte löscht. Ganz in der Nähe eine sich vor den Augen ihres Babys fürchtende Mutter. Eine alte Dame, die ein Maus-Attentat auf ihre lauten Nachbarn plant. Und eine WG, bestehend aus drei Teenager Jungs, alle verliebt in ihre vierte, einzig weibliche Mitbewohnerin. Blandine, die früher Tiffany hieß, nimmt diese kaum wahr, lebt in ihrer eigenen Welt aus dunklen Erinnerungen an ihren Missbrauch durch einen Theaterlehrer, Glauben an alte Mystikerinnen, besonders Hildegard von Bingen und ihren Plan, die Revitalisierungspläne von Vacca Vale zu sabotieren. Im Dunstkreis schwebt noch der Sohn einer weltberühmten Schauspielerin, jüngst verstorben, mit seinen aus fehlender Mutterliebe resultierenden Störungen. Tess Gunty schreibt in schnörkelloser Sprache umso kantigere Figuren und einen Handlungsstrang der Zick-Zack läuft. Wie anfangs geschrieben, das Buch ist perfekt ausgearbeitet und nagt am Zahn der Zeit. Und doch hat sich mir seine Magie nicht entfaltet, nur wenig Emotionen ausgelöst. Ich hab viele Rezensionen gelesen, in dem Wunsch, den Zauber zu finden, der an mir vorbei gegangen ist, da ich mir sicher war, dass es an mir liegt. Aber ich hab ihn leider einfach nicht gefunden. Es gibt viele Stimmen, die diesen Roman bejubeln, also lasst meine Meinung nicht das Zünglein an der Waage sein, wenn ihr überlegt es zu lesen- Lest einfach rein! Und vielleicht lässt es euch so begeistert zurück, wie die Jury des National Book Awards. Herzlichen Dank @kiwi_verlag für das Rezensionsexemplar! Zu finden auf meinem Instagramblog @marschmaedchen.liest

Durchhalten lohnt sich - die Handlungsstränge verlaufen zu Beginn etwas wirr, aber durch einige Turningpoints nimmt die Geschichte dann richtig Fahrt auf - auch wenn ich vom Ende ein My enttäuscht war 😃

Ein ungewöhnliches Buch, mit interessanten Charakteren... wenngleich es seine Längen hat und die Passagen über Hildegard von Bingen mich eher verstörten und herausforderten. Es ist dennoch eine gute Geschichte mit vielen Facetten und Nuancen über die amerikanische Gesellschaft und menschliche Abgründe. Ich denke, in der Autorin schlummert noch eine Menge Potential.
Sprachlich sehr stark, aber am Plot mangelt es
Dieses Buch, von der Kritik als innovativ und frisch gefeiert und geschrieben von einer Autorin, die als jüngste National Book Award Gewinnerin, seit Philip Roth gilt, wollte ich unbedingt lesen, hörte sich der Plot doch wirklich interessant an. Vacca Valley, eine Stadt in Indiana, verrottet, seit die Industrie, die sie aufgebaut hat, überflüssig geworden ist. Ein Apartment Haus, (Ist es sozialer Wohnungsbau? Oder eher was für die Allgemeinheit? So genau weiß man es nicht…) Wird von Menschen bewohnt, die im Leben alle einen Punkt des Scheiterns erleben oder erlebt haben. Man nennt es „Kaninchenstall“ Hinter seinen Fenstern lernen, wir Schicksale kennen, die bei mir sofort ein bleiernes Gefühl ausgelöst haben. Die alleinstehende Joan z.B., die Chats von Traueranzeigen überwacht, drei Jugendliche, die aus der sozialen Unterstützung gewachsen sind und in einer WG Leben, eine junge Mutter, die Panikattacken bekommt, wenn sie die Augen ihres Neugeborenen sieht. Und dann ist da Blandine, eine ätherische junge Frau, die sich für Mystikerinnen des Mittelalters interessiert und im besonderen Hildegard von Bingen verehrt. Davon ausgehend, dass die Einzelschicksale sich miteinander verweben und man den Gebäudekomplex im Ganzen inhaltlich, menschlich und sozialkritisch inhaliert, kniete ich mich in den Text hinein und wappnete mich auf ein Gewirr das sich zu entflechten lohnte. Hat es das? Ich weiß es nicht… Sprachlich ist dieser Roman wirklich sehr besonders. Und tatsächlich finde ich ihn gut lesbar und überraschend anders. Der Plot allerdings fühlt sich an wie ein verfilztes Wollknäuel, dass man mühevoll entwirren muss. Die Kapitel sind mal kurz mal lang und erzählen nach und nach Vergangenheit und Gegenwart der einzelnen Protagonisten. Ich suchte nach Zusammenhängen, fand sie teilweise, aber so schnell ich sie entdeckte waren sie wieder weg und es ging zur nächsten Person. Zunehmend wurde mir das Lesen anstrengender. Mir fehlt der wirkliche rote Faden. Natürlich hängen manche Beziehungen mehr zusammen als andere und nehmen Einfluss aufeinander. Aber die Motivationen erschließen sich mir nicht, es sei denn, ich nehme die Depression des sozialen und ökologischen Untergangs als Grundlage für das Handeln. Klar, es wurde Einigen übel mitgespielt und das hat natürlich Auswirkungen, die wir auch hier in unserem Land hinter jeder Haustüre finden könnten. Aber ist es denn interessant, das nur kurz zu erzählen? Die Autorin hätte besser aus jeder Geschichte einen einzelnen Roman gemacht ( erzählen kann sie ja), aber dann wäre es natürlich nicht mehr besonders gewesen. Ich konnte das Buch zu Ende bringen,da es mich sprachlich bei Stange gehalten hat. Der (nicht vorhandene) Plot lässt mich allerdings unzufrieden zurück.