Augustblau
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
DEBORAH LEVY glaubt nicht an Genregrenzen. Sie helfen ihr zwar, sich in Buchhandlungen zurechtzufinden, aber sie ist davon überzeugt, dass wirklich gute Bücher keine Schubladen brauchen. Und so ist auch ihr Schreiben ungeheuer vielschichtig, verbinden sich darin doch essayistische und lyrische Momente, autobiographisches und fiktionales Erzählen miteinander. Deborah Levy emigrierte im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie aus Südafrika nach Großbritannien. Ihre Romane Heim schwimmen (2011), Heiße Milch (2016) und Der Mann, der alles sah (2019) waren für den Booker Prize nominiert. Für ihr dreiteiliges autobiographisches Projekt wurde sie mit dem Prix Femina Étranger ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet heute in London und Paris.
Beiträge
Sehr surreale Geschichte. Ließ mich irgendwie nicht los.

Sprachlich war es echt ein Genuss, vielleicht schöne Bilder, sehr facettenreich. Inhaltlich kam mir aber etwas wenig rüber, es lag viel im Dazwischen. Szenerie aber sehr schön- zwischen Griechenland, London, Paris und Sardinien ♡
Surreale, fordernde Geschichte.
Sehr atmosphärisch, vieles wird nur angedeutet, Realität, Traum und Einbildung verschwimmt - für mich hat Deborah Levy sehr gut eine melancholische Stimmung eingefangen, womit manch andere Leser vielleicht nichts anfangen können.
"Wir alle denken über Möglichkeiten nach, unser Leben zu beenden. Es ist ein Gedankenexperiment, und was soIl daran schon falsch sein?" August blau ist ein Buch, das man fühlt und nicht eines, das man versteht. August blau ist ein Buch, das mir gezeigt hat, dass man nicht alles verstehen sollte, weil wie denn auch? Seit wann hat man das Leben je verstanden? Vor allem das eigene? Ich denke oft darüber nach, was es bedeuten würde alles zu verstehen, aber wenig zu fühlen. Verstehen wir nicht erst die Dinge im Leben, wenn wir sie zunächst gefühlt haben oder fühlen? Ich glaube auch, dass dieses Buch mehr will, als nur dass man fühlt. Dass Deborah Levy dem Leben nicht ein Sinn geben will, weil es den eben nicht gibt, sondern das Gefühl vermitteln, dass man das Suchen nach dem Sinn des Lebens stattdessen fallenlassen soll. Weil wir Individuen sind, genau wie die Sinne im Leben. Sinn des Lebens ist universell; Sinn im Leben ist individuell. Und vielleicht ist die Freiheit der Sinn im Leben, genau wie das Blau. Das Blau, das ganz weit oben liegt, wie der Himmel, den man nicht greifen kann. Man sieht ihn, spürt seine Entfaltung, seine Kraft und möchte ihn am liebsten immer sehen, immer spüren. Am Ende ist das Leben genau wie die Farbe Blau: So nah und so fern. So schön und so weit. So mystisch und so kompliziert. So blau, so blau.
Im Buch geht es um eine ausgebrannte Pianistin, die versucht damit und mit Teilen ihrer Vergangenheit umzugehen. Es gibt sehr viele Metaphern und wenig Story. Zudem bleiben viele Enden lose. Der Schreibstil ist Recht kühl, was aber zur Verfassung der Protagonistin passt (Elsa und Anna 😉, willkommen bei Disney). Das Buch war leider nicht meins. Ich könnte mir vielen Metaphern nichts anfangen (zumal man beachten muss, dass es englische Anspielungen sind, wie z. B. dass traurig in Englisch blau heißt). Die losen Enden hätte ich lieber verknüpft gehabt. Was ich nur richtig gut fand war, wie Elsa sich gegen die Männer behauptet hat.
Das Buch handelt von Elsa M(iracle) Anderson, einer berühmten Pianistin, die sich 30 Jahre lang in ihrem „Zuhause in der Kunst“ versteckt hat. „In diesem Zuhause gab es genügend Zimmer für die Einsamkeit, die [sie] stets einhüllte, die Wut, die immer da war.“ Elsa, die die ersten sechs Jahre ihres Lebens Ann war, kennt ihre Mutter nicht, einen Vater gibt es nicht, die Adoptiveltern verlässt sie, um bei ihrem Klavierlehrer/Ziehvater zu leben. Mit 34 Jahren aber an einem Konzertabend in Wien mitten in der Pandemie bricht sie aus der Musik und damit aus ihrem Leben aus. Statt Rachmaninoff spielt sie 2:12 Minuten eine eigene Komposition. Sie hatte aufgehört, sich „in Rachmaninoffs Trauer einzunisten und es einen Augenblick lang gewagt, in [ihrer] eigenen zu leben.“ Sie verlässt die Bühne und begibt sich auf eine Suche nach sich, die sie quer durch Europa führt - mit im Gepäck die Fragen „Wer bin ich?“, „Wieviele bin ich?“, „Woher komme ich?“. Dabei stützt sie sich auf ihre vermeintliche Doppelgängerin, die sie erstmals auf einem Flohmarkt in Athen sieht, die ihr in traumartigen Zwiegesprächen Sicherheit in dieser Zeit des Umbruchs gibt. Die Reise endet (erstmal) auf Sardinien, wo die Akte ihrer Adoption und der Tod ihres Klavierlehrers ihr endgültig die Freiheit schenken, sich von dem starren Gerüst ihrer Kunst und ihres Lebens zu befreien. Das Buch ist etwas gewöhnungsbedürftig, was vielleicht an der recht kühlen, emotionslosen Sprache Deborah Levys liegt, wodurch der Leser immer in großer Distanz zur Protagonistin bleibt. Auch wenn ich den Anfang recht schwierig fand, hat mich das Buch beim Lesen irgendwie schnell gefangen genommen. Es ist für mich weniger eine Handlung, eine stringente Geschichte als vielmehr einen lässige Aneinanderreihung von zum Teil surrealen Episoden rund um eine Virtuosin, die sich und ihr Handeln zum ersten Mal im Leben hinterfragt. Eine klare Empfehlung für jeden, der Lust hat, sich auf einen Lesen außerhalb der gängigen Geschichten einzulassen. Noch eine kurze Anmerkung zum Cover: Ich habe die Taschenbuchausgabe gelesen, deren Cover ein dekonstruierter Frauenkopf in „augustblau“ ziert, was für mich perfekt zum Buch und Elsas Suche nach sich selbst passt, viel besser als das Cover des Hardcovers, das ein Pferd auf einem altertümlichen Truck zeigt und damit das Pferd (als Symbol der Kindheit?) in den Fokus der Betrachtung rückt.
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Autorenbeschreibung
DEBORAH LEVY glaubt nicht an Genregrenzen. Sie helfen ihr zwar, sich in Buchhandlungen zurechtzufinden, aber sie ist davon überzeugt, dass wirklich gute Bücher keine Schubladen brauchen. Und so ist auch ihr Schreiben ungeheuer vielschichtig, verbinden sich darin doch essayistische und lyrische Momente, autobiographisches und fiktionales Erzählen miteinander. Deborah Levy emigrierte im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie aus Südafrika nach Großbritannien. Ihre Romane Heim schwimmen (2011), Heiße Milch (2016) und Der Mann, der alles sah (2019) waren für den Booker Prize nominiert. Für ihr dreiteiliges autobiographisches Projekt wurde sie mit dem Prix Femina Étranger ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet heute in London und Paris.
Beiträge
Sehr surreale Geschichte. Ließ mich irgendwie nicht los.

Sprachlich war es echt ein Genuss, vielleicht schöne Bilder, sehr facettenreich. Inhaltlich kam mir aber etwas wenig rüber, es lag viel im Dazwischen. Szenerie aber sehr schön- zwischen Griechenland, London, Paris und Sardinien ♡
Surreale, fordernde Geschichte.
Sehr atmosphärisch, vieles wird nur angedeutet, Realität, Traum und Einbildung verschwimmt - für mich hat Deborah Levy sehr gut eine melancholische Stimmung eingefangen, womit manch andere Leser vielleicht nichts anfangen können.
"Wir alle denken über Möglichkeiten nach, unser Leben zu beenden. Es ist ein Gedankenexperiment, und was soIl daran schon falsch sein?" August blau ist ein Buch, das man fühlt und nicht eines, das man versteht. August blau ist ein Buch, das mir gezeigt hat, dass man nicht alles verstehen sollte, weil wie denn auch? Seit wann hat man das Leben je verstanden? Vor allem das eigene? Ich denke oft darüber nach, was es bedeuten würde alles zu verstehen, aber wenig zu fühlen. Verstehen wir nicht erst die Dinge im Leben, wenn wir sie zunächst gefühlt haben oder fühlen? Ich glaube auch, dass dieses Buch mehr will, als nur dass man fühlt. Dass Deborah Levy dem Leben nicht ein Sinn geben will, weil es den eben nicht gibt, sondern das Gefühl vermitteln, dass man das Suchen nach dem Sinn des Lebens stattdessen fallenlassen soll. Weil wir Individuen sind, genau wie die Sinne im Leben. Sinn des Lebens ist universell; Sinn im Leben ist individuell. Und vielleicht ist die Freiheit der Sinn im Leben, genau wie das Blau. Das Blau, das ganz weit oben liegt, wie der Himmel, den man nicht greifen kann. Man sieht ihn, spürt seine Entfaltung, seine Kraft und möchte ihn am liebsten immer sehen, immer spüren. Am Ende ist das Leben genau wie die Farbe Blau: So nah und so fern. So schön und so weit. So mystisch und so kompliziert. So blau, so blau.
Im Buch geht es um eine ausgebrannte Pianistin, die versucht damit und mit Teilen ihrer Vergangenheit umzugehen. Es gibt sehr viele Metaphern und wenig Story. Zudem bleiben viele Enden lose. Der Schreibstil ist Recht kühl, was aber zur Verfassung der Protagonistin passt (Elsa und Anna 😉, willkommen bei Disney). Das Buch war leider nicht meins. Ich könnte mir vielen Metaphern nichts anfangen (zumal man beachten muss, dass es englische Anspielungen sind, wie z. B. dass traurig in Englisch blau heißt). Die losen Enden hätte ich lieber verknüpft gehabt. Was ich nur richtig gut fand war, wie Elsa sich gegen die Männer behauptet hat.
Das Buch handelt von Elsa M(iracle) Anderson, einer berühmten Pianistin, die sich 30 Jahre lang in ihrem „Zuhause in der Kunst“ versteckt hat. „In diesem Zuhause gab es genügend Zimmer für die Einsamkeit, die [sie] stets einhüllte, die Wut, die immer da war.“ Elsa, die die ersten sechs Jahre ihres Lebens Ann war, kennt ihre Mutter nicht, einen Vater gibt es nicht, die Adoptiveltern verlässt sie, um bei ihrem Klavierlehrer/Ziehvater zu leben. Mit 34 Jahren aber an einem Konzertabend in Wien mitten in der Pandemie bricht sie aus der Musik und damit aus ihrem Leben aus. Statt Rachmaninoff spielt sie 2:12 Minuten eine eigene Komposition. Sie hatte aufgehört, sich „in Rachmaninoffs Trauer einzunisten und es einen Augenblick lang gewagt, in [ihrer] eigenen zu leben.“ Sie verlässt die Bühne und begibt sich auf eine Suche nach sich, die sie quer durch Europa führt - mit im Gepäck die Fragen „Wer bin ich?“, „Wieviele bin ich?“, „Woher komme ich?“. Dabei stützt sie sich auf ihre vermeintliche Doppelgängerin, die sie erstmals auf einem Flohmarkt in Athen sieht, die ihr in traumartigen Zwiegesprächen Sicherheit in dieser Zeit des Umbruchs gibt. Die Reise endet (erstmal) auf Sardinien, wo die Akte ihrer Adoption und der Tod ihres Klavierlehrers ihr endgültig die Freiheit schenken, sich von dem starren Gerüst ihrer Kunst und ihres Lebens zu befreien. Das Buch ist etwas gewöhnungsbedürftig, was vielleicht an der recht kühlen, emotionslosen Sprache Deborah Levys liegt, wodurch der Leser immer in großer Distanz zur Protagonistin bleibt. Auch wenn ich den Anfang recht schwierig fand, hat mich das Buch beim Lesen irgendwie schnell gefangen genommen. Es ist für mich weniger eine Handlung, eine stringente Geschichte als vielmehr einen lässige Aneinanderreihung von zum Teil surrealen Episoden rund um eine Virtuosin, die sich und ihr Handeln zum ersten Mal im Leben hinterfragt. Eine klare Empfehlung für jeden, der Lust hat, sich auf einen Lesen außerhalb der gängigen Geschichten einzulassen. Noch eine kurze Anmerkung zum Cover: Ich habe die Taschenbuchausgabe gelesen, deren Cover ein dekonstruierter Frauenkopf in „augustblau“ ziert, was für mich perfekt zum Buch und Elsas Suche nach sich selbst passt, viel besser als das Cover des Hardcovers, das ein Pferd auf einem altertümlichen Truck zeigt und damit das Pferd (als Symbol der Kindheit?) in den Fokus der Betrachtung rückt.