Der Attentäter

Der Attentäter

E-Book
3.99
Neldelko CabriovicHistorischer RomanAttentäterHistorischer Thriller

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. Die Woche, in der sich drei junge Serben auf den Weg nach Sarajevo machen. Dort soll Franz Ferdinand, Thronfolger Österreich-Ungarns, einem Militärmanöver beiwohnen - und sterben. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen, und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu retten und eine diplomatische Katastrophe zu vermeiden ...

Ulf Schiewe lässt uns diese entscheidende Woche der europäischen Geschichte hautnah miterleben - packend und extrem spannend.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
509
Preis
9.99 €

Autorenbeschreibung

Ulf Schiewe wurde 1947 im Weserbergland geboren und wuchs in Münster auf. Er arbeitete lange als Software-Entwickler und Marketingmanager in führenden Positionen bei internationalen Unternehmen und lebte viele Jahre im Ausland, unter anderem in der Schweiz, in Paris, Brasilien, Belgien und Schweden. Schon als Kind war Ulf Schiewe ein begeisterter Leser, zum Schreiben fand er mit Ende 50. Im Frühjahr 2023 verstarb er nach kurzer schwerer Krankheit.

Beiträge

8
Alle
4.5

Mit dem Roman werden aus verschiedenen Perspektiven die letzten 7 Tage des österreichisch-ungarischen Thronfolgers und seiner Gemahlin bis zu ihrer tragischen Ermordung geschildert. Dabei wird dem Leser auch die Gedankenwelt der Attentäter, des österreichischen Geheimdienstes und des herzöglichen Paares näher gebracht. Da der Ausgang der Geschichte bekannt war, nahm es natürlich ein wenig Spannung. Dafür kann der Autor aber nichts. "Es gibt viele Sachbücher zu diesem Thema, aber nur ein guter Roman kann einem die Gefühle der beteiligten Menschen wirklich näher bringen und das persönliche Drama, wie sie es möglicherweise erlebt haben."

5

Geschichtsunterricht in Thrillerform Na, das (Jahr) geht ja schon gut los…Nach gerade mal 17 Tagen gibt es mit „Der Attentäter“ (einem historischen Thriller über das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie am 28. Juni 1914 in Sarajevo) von Ulf Schiewe das erste Highlight. Mit diesem Fazit enden eigentlich alle Meinungen in der vom Autor selbst begleiteten Leserunde. Am 28. Juni 1914 erschütterte der Anschlag auf Franz Ferdinand in Sarajevo die ganze Welt und wurde schlussendlich zu einem der letzten Tropfen, die das (Pulver-)Fass zum überlaufen brachten und damit den Ersten Weltkrieg auslösten. Da ich bisher zwar immer mal wieder etwas über den bzw. die Weltkriege gelesen habe, mir aber bestimmte Ereignisse, Verflechtungen etc. nicht geläufig waren und sind, habe ich mich sehr auf die (wie bereits erwähnt) vom Autor begleitete Leserunde gefreut und bin aufs angenehmste überrascht worden – nicht nur durch die zahlreichen Kommentare der Mitleserinnen, sondern auch durch die fundierten Kenntnisse und die akribische Recherchearbeit von Ulf Schiewe (als Archivar merkt man das *g*). Hier hat wirklich jeder von jedem profitiert! In „Der Attentäter“ begleiten wir die an dem Attentat beteiligten jungen Männer von den Vorbereitungen des Attentats, ihren Ängsten und Zweifeln bis hin zum Attentat selbst. Dazwischen gibt es immer wieder Passagen, die den fiktiven Rahmen bilden sowie einen Blick in das Leben und die Gedanken von Franz Ferdinand und Sophie. Die minutiös versehenen Kapitelüberschriften vermitteln der geneigten Leserschaft den Eindruck „Ja, so hätte es sein können“ – doch Roman bleibt (eben nur) Roman. Wenn er allerdings (so wie in diesem Fall) trotz seiner Fiktionalität nachhaltig wirkendes reales Wissen vermittelt, ist die Form der Darstellung egal. Abgerundet wird dieser Thriller durch ein kurzes, aber sehr informatives Nachwort des Autors, dass das Attentat noch einmal in einen geschichtlichen Kontext stellt sowie ein Glossar und ein Namensregister mit allen realen und fiktiven Personen. Ein „Rundum Sorglos“-Paket also! Das war mein erster, aber definitiv nicht letzter Roman von Ulf Schiewe, den ich gelesen habe! Volle 5* und eine glasklare Leseempfehlung! ©kingofmusic

5

Es gibt eine Tatsache, die diesen Roman schon außergewöhnlich macht: Das Ende ist bereits von der ersten Seite an bekannt, denn es geht um die sieben letzten Tage vor dem Attentat in Sarajevo, wo der österreich-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie auf tragische Weise ums Leben kamen. Vermutlich war dieses Ereignis der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und quasi den ersten Weltkrieg einläutete. So weit haben wir vermutlich alle bereits im Geschichtsunterricht in der Schule vom Attentat und seinen weitreichenden Folgen gehört. Ich muss gestehen, dass bei mir damals, bis auf die Eckdaten, nicht allzu viel davon hängen geblieben ist, bestand doch der Geschichtsunterricht nur aus sachlich abgespulten Fakten und auswendig gelernten Jahreszahlen. Was der Autor in seinem Nachwort schreibt, kann ich nur bestätigen. Erst ein guter Roman kann einem die Ereignisse so nahe bringen, dass man sie wirklich versteht und auch die Beweggründe und Gefühle der beteiligten Menschen nachvollziehen kann, und genau das ist Ulf Schiewe in seinem Roman hervorragend gelungen! Die sieben Kapitel zwischen Prolog und Epilog entsprechen den sieben Tagen bis zum Attentat, beginnend mit Montag, dem 22. Juni 1914 und endend mit dem Tag, an dem das Attentat stattfand. Einführend gibt es bei jedem Kapitel diverse Zeitungsabschnitte zum Zeitgeschehen, die den Roman so besonders authentisch wirken lassen und dem Leser dabei helfen, die politische Lage zu erkennen und einzuordnen. In kurzen Unter-Abschnitten, die jeweils mit Ortsangabe und Uhrzeit versehen sind, erfährt man die fortlaufenden Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln. Da sind zum einen die Attentäter, junge Männer, die sich aus falsch verstandenem Patriotismus, Freiheitsliebe und einer gewissen Hoffnungslosigkeit, was ihre Zukunft angeht, zu einer Wahnsinnstat hinreißen lassen, gesteuert durch den serbischen Geheimbund „Schwarze Hand“. Besonders Gavrilo Princip, den Todesschützen, lernen wir intensiv kennen. Der Autor hat ihn sehr lebendig dargestellt und lässt uns in seine Gefühle und Gedanken blicken. Diese sind zwar fiktiv, kommen aber vermutlich der Wahrheit sehr nahe, denn Ulf Schiewe hat außerordentlich gründlich recherchiert und bewegt sich mit der gesamten Handlung sehr nahe an den historischen Fakten. Auch wenn ich letztendlich nicht wirklich verstehen kann, wieso ein Mensch sich und anderen so etwas antut, so habe ich hier wenigstens eine Ahnung zum Hergang und zu den Hintergründen erhalten. Ein anderer Blickwinkel der Geschichte ist der von Franz Ferdinand, dem ungarisch-österreichischen Thronfolger und seiner Frau Sophie. Franz Ferdinand war anscheinend nicht sonderlich beliebt, hatte er doch ein aufbrausendes Wesen und eine sehr schroffe Art seinen Mitmenschen gegenüber. Mit Sophie jedoch verband ihn ein inniges Verhältnis, denn die beiden hatten aus Liebe geheiratet, allen Anfeindungen und Demütigungen zum Trotz, denn für die Habsburger Monarchie war diese Ehe nicht standesgemäß. Diese andere Seite des Thronfolgers kommt im Buch gut zum Ausdruck, und Sophie fand ich anhand der Beschreibung sehr liebenswert. Ein weiterer Erzählstrang zeigt die Geschichte aus der Sicht des Majors Rudolf A. Markovic, der dem österreichisch-ungarischen Geheimdienst in Sarajevo angehört. Markovic und sein Stellvertreter, Hauptmann Heribert Simon, haben von einer Verschwörung der Schwarzen Hand erfahren und versuchen alles in ihrer Macht stehende, das Attentat zu verhindern. Diese Seite des Romans ist rein fiktiv, erhöht aber die Spannung und macht die Handlung erst so richtig lebendig. Die unrühmliche Rolle des Feldzeugmeisters und Landeschefs von Bosnien-Herzegowina, Oskar Potiorek, wiederum ist historisch belegt, und ich war entsetzt über die lasche Art der damaligen Sicherheitsvorkehrungen. Eine ebenfalls fiktive aber sehr sympathische Protagonistin im Roman ist die Bordellbesitzerin Svetlana Maric, die vor allem für Markovic eine wichtige Rolle spielt. Im chronologisch korrekten Zeitablauf erlebt man hautnah mit, wie sich die Dinge immer weiter zuspitzen, und obwohl man weiß, dass es unausweichlich ist, beginnt man zwischendurch zu hoffen, der Thronfolger und seine Frau könnten dem Attentat entgehen. Für mich ist dies ein vielschichtiger, brillant geschriebener, herausragender Roman, der mir wieder ein wichtiges Ereignis europäischer Geschichte unvergesslich nahe gebracht hat. Die schöne Ausstattung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Auf den inneren Buchklappen ist ein Stadtplan von Sarajevo zu finden, auf dem die wichtigsten Stationen des Romans eingezeichnet sind. Das Glossar und vor allem ein übersichtliches Personenverzeichnis am Ende des Buches waren sehr hilfreich, denn mit den vor allem bei den serbischen Namen, die häufig auf „ović„ enden, kam ich anfangs etwas ins Schleudern und war dankbar für diese Gedächtnisstütze.

3

Mit „Der Attentäter“ hat Ulf Schiewe seinen ersten historischen Thriller vorgelegt, in dem es um das Attentat 1914 auf den Thronfolger Franz Ferdinand geht, dass den 1. Weltkrieg ausgelöst hat. Erschienen ist der Roman bei Bastei Lübbe im November 2019. Sarajevo, 1914: Der Thronfolger Franz Ferdinand hat sich für den 28. Juni angekündigt und wird einem Militärmanöver beiwohnen. Die letzten Vorbereitungen laufen, doch es gibt Gerüchte laut denen ein Anschlag geplant ist. Rudolf Markovic versucht alles, um dieses Attentat zu verhindern und kommt einer jungen Gruppe auf die Spur, die sich parallel zu den Ereignissen beim Geheimdienst, auf ihre Mission vorbereitet, den Thronfolger zu erschießen. Sie kämpfen für die Sache der Serben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Dieses Buch war ein Experiment für mich, denn klassische Thriller, wo es um Mord und Totschlag geht, lese ich an sich nicht. Hier geht es allerdings um ein historisch belegtes Attentat, dass auch noch maßgeblich die Geschichte Europas bestimmt hat und da war ich dann natürlich wieder neugierig. Der Einstieg in den Roman ist sehr gut gelungen. Es geht direkt mit einer staccatoartig geschriebenen Szene los, die die Spannung sofort ansteigen lässt, danach flaut es allerdings erstmal ein wenig ab. Man lernt die Protagonisten und unterschiedlichen Sichtweisen im Buch kennen. Da wären zum einen die Attentäter rund um Gavrilo Pricip, Franz Ferdinand und seine Frau Sophie und dann noch der fiktive Teil rund um den Geheimdienstler Rudolf Markovic. Eine gute Ausgangslage für einen Roman, der mich dann allerdings doch nicht vollends überzeugen konnte. Die Faktendichte in diesem Roman ist sehr hoch, was mir einerseits sehr gut gefiel, denn wer mich kennt, weiß dass ich gerne mit viel Wissen zugeballert werde, aber in diesem Roman war es mir dann doch teilweise zu viel. Franz Ferdinand und seine Frau Sophie hätte man durchaus auch mit weniger Informationen gut vorstellen können, hier drifteten mir so einige Szenen dann doch zu sehr ins Belanglose ab, so dass ich zwischendurch ein wenig gelangweilt war. Der Einblick in die Gedankenwelt der Attentäter wiederum finde ich größtenteils gelungen, auch wenn es hier zu einigen Wiederholungen kam, genauso wie bei der Ermittlungsarbeit des Geheimdienstes, bei denen die aktuellen Ermittlungsstände das ein oder andere Mal vorgetragen und nochmals zusammengefasst wurden. Der Roman schildert die letzte Woche vor dem Attentat auf den Thronfolger und ist entsprechend in die einzelnen Tage eingeteilt, wo die Ereignisse des Tages zwischen den drei Parteien in diesem Buch immer wieder hin und her springen. Die Perspektiven an sich und die Einteilung finde ich gut gelungen. Vor jedem Abschnitt gibt es echte Zeitungsausschnitte, die Einblick in die Nachrichten jener Zeit geben und dem Buch somit eine gewisse Authentizität verleihen. Dennoch muss man festhalten, dass es in diesem Roman auch einen recht großen fiktiven Anteil gibt. Die Verfolgungsjagd mit den Attentätern hat so nie stattgefunden. In diesem fiktiven Part werden die Fakten rund um die Attentäter und ihre Vorbereitung sowie Route eingebaut. Ich finde das wichtig zu wissen, hilft es doch dabei schon während des Lesens besser unterscheiden zu können, was nun wahr ist und was eben nicht. Das Schicksal der Personen in diesem Roman habe ich interessiert verfolgt, ich habe aber nicht total mit ihnen mitgefiebert. Die Gründe hierfür habe ich weiter oben bereits genannt. Franz Ferdinands politisches Gespür habe ich beispielsweise sehr bewundert und über weite Strecken konnten mich die Attentäter für sich einnehmen. Sie sind unerfahren und daher nicht so kalt und berechnend, wie man es von einem Attentäter erwarten würde. Es wird klar wofür sie kämpfen, aber eben auch, warum sie dennoch immer wieder Zweifel an der ganzen Aktion haben. Darüber hinaus werden ihre Ängste aufgezeigt. Schade fand ich, dass immer wieder Antisemitismus in diesem Roman aufblitzt. Ich weiß, dass es zu dieser Zeit normal und verbreitet war, aber es ist eben nicht wirklich Thema in diesem Roman und daher bleibt dieser auch unwidersprochen. Es wird einfach nur reproduziert und gezeigt, dass es das eben zu dieser Zeit gab und ich finde, dann hätte man auch andere Beschimpfungen wählen können, die dennoch die Abneigung der Person deutlich gemacht hätten. Recherchiert ist der Roman wieder gut, wie von Ulf Schiewe gewohnt. Im Nachwort gibt uns der Autor noch weiterführende Information zu den politischen Hintergründen jener Zeit und seiner Motive für diesen Roman. Darüber hinaus findet man im Roman noch eine Karte von Sarajevo sowie ein Glossar mit wichtigen Begriffen und ein Personenverzeichnis. Fazit: Ein größtenteils unterhaltsamer historischer Thriller, der zwischendurch ein wenig zu sehr ins Belanglose abgleitet. Wer historische Romane mit einem recht hohen fiktiven Anteil angereichert um viele historische Fakten mag und schon andere Romane des Autors gelesen hat, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben, auch wenn es für mich persönlich nicht sein stärkstes Buch ist.

4

Ulf Schiewe erzählt die letzten Tage vor dem Attentat auf den österreichen Thronfolger in Sarajewo im Sommer 1914. Das Ende der Geschichte ist also jedem bekannt. Doch schon mit einem toll formulierten Prolog baut der Autor Spannung auf. Diese wird im Verlauf der nur wenige Tage umfassenden Geschichte kontinuierlich gesteigert. Aus verschiedenen, meist historisch belegbaren Perspektiven nähern wir uns dem entscheidenden Tag. Sowohl die Attentäter als auch die Opfer werden sehr menschlich und mit ihrem Werdegang beschrieben, so dass man immer mehr versteht, wie es zu dem Attentat kommen konnte, das letztlich den ersten Weltkrieg auslösen sollte. Die einzige fiktive Rolle übernimmt ein Kommissar, der verzweifelt versucht, den Angriff zu verhindern. Trotz der großen Spannung würde ich das Buch jedoch nicht als Thriller bezeichnen. Das verbinde ich immer mit gruseligen Details oder psychopathischen Tätern. Hier wird ein reales Geschehen erzählt und alle geschilderten Details sind vielleicht für uns heute unverständlich oder schwer nachvollziehbar, aber nicht thrillermäßig.

5

Die Geschichte des berühmten historischen Ereignisses aus dem Jahr 1914, nämlich der Anschlag auf den österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand, wird in dem neuen Roman von Ulf Schiewe, beschränkt auf wenige Tage vor dem Anschlag erzählt. In drei verschiedenen Perspektiven erzählt er den Ablauf, aus Sicht der Attentäter in Belgrad, des Militärgeheimdienstes von Bosnien, und Franz Ferdinand und seiner Frau. Ich habe mich sehr auf diesen neuen Roman von Ulf Schiewe gefreut, bereits in „Land im Sturm“ hat er mir einiges über die deutsche Geschichte beibringen können. Und auch in diesem Roman festigte sich mein Wissen über dieses wirklich bedeutende und vieles veränderte Ereignis der Geschichte. Auch wenn am Ende des Buches nochmals betont wird, dass der Anschlag nicht allein dafür verantwortlich ist den zweiten Weltkrieg ausgelöst zu haben, so hat es doch einen wichtigen Teil dazu beigetragen. Was ich an historischen Roman mag, durfte ich zum Glück auch in diesem nicht vermissen: Dass man sich Zeit für die Atmosphäre nimmt, in dem die Beschreibungen der Räumlichkeiten, die Fortbewegungsmittel, die Kleidung ect. aufnimmt. Dass der Autor ein umfangreiches Wissen darüber hat, wurde mit diesem Roman bewiesen. Beim letzten Buch habe ich die fehlenden starken Frauenfiguren bemängelt und die generelle Opferrolle der Frauen. Diesmal habe ich an den Frauenfiguren nichts auszusetzen, denn auch die Frauenbewegung ist Bestandteil des Romans. Die Figuren wurden mir sehr nahe gebracht, sodass es fast ein Nachteil ist die Geschichte zu kennen, da man insgeheim hofft sie möge anders ausgehen. Ich bin wieder sehr zufrieden mit dem neuen Roman von Ulf Schiewe und kann es jedem empfehlen der Geschichte in einer sehr angenehmen und interessanten Form erleben möchte.

4

Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. In dieser Woche machen sich drei junge und hoffnungslose Serben auf den Weg nach Sarajewo, wo der österreich-ungarische Thronfolger einem Militärmanöver beiwohnen und sterben soll. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich nun seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet, doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu schützen. Eine ungewöhnliche Zeit, eine ungewöhnliche Thematik für einen Autor, den ich bisher für seine Mittelalterromane geschätzt habe. Doch nach seinem letzten Monumentalwerk war ich ebenso bereit für ein neues Abenteuer in einer neuen Zeit wie er anscheinend. Die Fakten kennt wohl jeder aus dem Geschichtsunterricht. Der Thronfolger fiel 1914 einem Anschlag in Sarajevo zum Opfer, was als (Mit)auslöser für den ersten Weltkrieg galt. Nun legt Ulf Schwie mit diesem Werk einen Roman vor, der die Woche des Anschlags beschreibt – und den Lesern die Sachlage sowie die Charaktere emotional näher bringt, als es wahrscheinlich der Geschichtsunterricht getan hat. „Der Attentäter“ ist im Übrigen ein Einzelband und nach dieser turbulenten Woche abgeschlossen. Der Prolog fesselt ungemein, werden uns da doch Gavrilos Emotionen in Bezug auf das Attentat näher gebracht. Ich habe mich jedenfalls schon im Prolog gut auf diesen Roman vorbereitet gefühlt. Er ist unglaublich spannend und ich gebe zu, ich habe die Schultern schon ein bisschen hochgezogen, als die Kugeln flogen. Ulf Schiewe hat für diesen Roman das Präsens gewählt, in der er die Geschichte erzählt. Zunächst – auch das muss ich zugeben – bin ich darüber gestolpert, weil es ungewohnt für einen historischen Roman ist und ich mich erst mal damit „abfinden“ musste, dass es eben nicht in der Vergangenheitsform geschrieben ist. Doch es macht Sinn, hatte ich doch gerade durch die Präsensform das Gefühl, die Geschichte läuft eben erst ab. Man könnte das Attentat noch verhindern und alles könnte vielleicht doch noch ein gutes Ende nehmen. Dieses „gerade erst passiert“ Gefühl trägt ungemein zur Aufrechterhaltung der Spannung bei, genauso wie die Kapitelüberschriften, die immer Datum, Zeit und Ort beinhalten und somit ein Countdowngefühl beim Leser wecken. Bald ist es soweit! Bald! Die Spannung in diesem Buch lässt folglich nichts zu wünschen übrig. Ich habe das Level immer als sehr hoch eingeschätzt. Der Roman wird in drei unterschiedlichen Strängen erzählt. Die Attentäter werden unter die Lupe genommen, der Geheimdienst rund um den Major trägt zur Spannungssteigerung bei und der Erzählstrang von Franz Ferdinand und seiner Ehefrau bringt uns den Thronfolger und seine Frau näher. Ulf Schiewe selbst bezeugt, dass die meisten seiner Figuren der Wirklichkeit entsprechen, so existiert auch beispielweise Gavrilos Familie. Franz Ferdinand und seine Frau sind mir besonders nahe gekommen. Ich wusste, dass sie sterben würden, aber ein Teil von mir hat bis zuletzt gehofft. Ich empfand Franz Ferdinand mit seinem aufbrausenden öffentlichen Auftreten und seiner liebevollen Art im Kreise seiner Familie als zutiefst menschlich, nicht unbedingt sympathisch, aber menschlich. Und das hat für mich gezählt. So brachte mit Ulf Schiewe Figuren näher, die ich bisher nur flüchtig im Geschichtsunterricht gestreift hatte bzw. denen ich im Angesicht der Ereignisse mit größerer Reichweite nicht viel Beachtung geschenkt hatte. Schiewe hat den Versuch unternommen, uns die Attentäter von Sarajewo, ihre Lebensumstände und ihre Situation näher zu bringen – verpackt in Erzählender Handlung. Ich kann sie jetzt besser nachvollziehen, obwohl ich manchmal den Kopf geschüttelt habe über verblendete Meinungen und dergleichen. Alles in allem hat mich der Roman vor allen Dingen durch seinen Spannungsaufbau und seine Dramatik überzeugt. An die überraschende Präsensform musste ich mich erst einmal gewöhnen. Vier Sterne vergebe ich hierfür.

4

Der historische Roman „Der Attentäter“ ist das neuste Werk von Ulf Schiewe. Thematisiert wird das Attentat auf Franz Ferdinand und welche Umstände zu diesem Ereignis geführt haben. Man kann dieses Buch auch ohne große Vorkenntnisse von diesem historischen Ereignis lesen. Bisher konnte mich der Autor immer mit seinen Werken begeistern und auch dieses Mal ist es ihm gelungen, mich von seinem Erzählstil zu überzeugen. Klappentext: Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. Die Woche, in der sich drei junge Serben auf den Weg nach Sarajevo machen. Dort soll Franz Ferdinand, Thronfolger Österreich-Ungarns, einem Militärmanöver beiwohnen - und sterben. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen, und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu retten und eine diplomatische Katastrophe zu vermeiden... „Der Attentäter“ ist ein historischer Thriller, basierend auf wahren Geschehnissen. Dieses Buch erzählt, wie es zu dem Attentat auf Franz Ferdinand kommen konnte. Die Ereignisse haben 1914 stattgefunden, eine eher ungewöhnliche Zeit für den Autor und auch für mich als Leser. Meistens lese ich doch eher historische Bücher, welcher zeitlich im Mittelalter angesiedelt sind. Dennoch habe ich mich auf dieses Experiment eingelassen, weil mich Ulf Schiewe immer mit seinen Werken begeistern konnte, auch wenn diese eine andere Epoche thematisieren. Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Ausgestattet ist dieses Buch mit einer historischen Karte und einem Glossar, wo die wichtigsten Begriffe kurz und knapp erklärt werden. Bereits im Prolog wird man mitten in das Geschehen hineingeworfen. Erzählt wird aus der Sicht von Gavrillo, seine Gedanken in Bezug auf die Vorbereitungen auf das Attentat und natürlich die Tat selber. Ein gelungener Einstieg in das Buch, ist man so sofort mittendrin und trotzdem wird noch nicht zu viel verraten. In diesem Einzelband wird das Attentat auf Franz Ferdinand erzählt. Es spielt in der Woche vor diesem wichtigen historischen Ereignissen. Die einzelnen Abschnitte sind in die jeweiligen Tage unterteilt. Aufgeteilt wird dieser zeitlich geordnet, aber aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Geschehnisse werden hierbei gekonnt rekonstruiert, sodass man sich als Leser in die Zeit zurückversetzt fühlt. Erzählt wird aus drei Perspektiven, sodass man einen vielseitigen Einblick in die Geschehnisse bekommt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Sicht aus der Gruppe der Attentäter. Im Zentrum dessen steht Gavrillo. In dieser Perspektive bekommt man gelungene Einsichten in dessen Gedankengänge, was sie bewegt, warum sie dieses Attentat begehen wollen. Hier bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick, was die Gruppe erlebt, wie ihre Sicht der Dinge ist. Dies hat mir gut gefallen. Die Attentäter werden nicht als von Grund auf schlecht beschrieben. Sondern als schicksalshafte Menschen, die ihre eigene Sicht der Dinge haben und ihre eigenen Beweggründe. Dies heißt nicht, dass ich ihre Ansichten als richtig empfinde. Dennoch bekommt man als Leser einen vielschichtigen Einblick in ihre Beweggründe. Damit konnte mich der Autor von seinem Erzähltalent überzeugen, denn solch eine differenzierte Ansicht hat mir gefallen. Ein anderer Erzählstrang ist von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie. Man bekommt einen gelungenen Einblick in das Leben des Thronfolgers. Sein strenges, militärisches Auftreten nach außen steht im Kontrast zu seinem liebevollen Familienleben. Auch hier bekommt der Leser wieder einen interessanten Einblick in eine historische Persönlichkeit. Der dritte wesentliche Erzählstrang ist aus der Sicht eines Mitarbeites des Geheimdienstes namens Markovic. Von seiner Seite werden die fiktiven Geschehnisse erzählt, die Jagd auf die Attentäter und den gescheiterten Versuch, dies alles zu verhindern. Man bekommt einen Eindruck in die Ermittlungsarbeiten, wie sie sich aus Gerüchten oder kleinsten Hinweisen mögliche Geschehnisse zusammenbasteln. Besonders dieser vielseitige Einblick in die Geschehnisse konnte mich überzeugen. Mir persönlich hat jedoch ein bisschen der Zugang zu den einzelnen Charakteren gefehlt. Man hat mit den einzelnen Personen mitgefiebert, dennoch ist mir keiner so richtig ans Herz gewachsen. Zu Beginn der einzelnen Abschnitte sind Zeitungsartikel abgedruckt werden, welche wirklich damals veröffentlich wurden sind. So bekommt man einen Einblick in die Atmosphäre der damaligen Zeit, was die Leute bewegt hat. Diese geben dem ganzen Buch zusätzlich noch mehr authentische Züge. Auch zeigt es, wie gut Schiewe recherchiert hat. Allgemein besticht dieses Werk durch seine umfangreiche Recherche. Gekonnt werden einzelne Details oder auch Wissen in die Geschichte mit eingestreut, sodass der Leser noch einiges dabei über dieses historische Erlebnis lernen kann. Auch wenn bekannt ist, wie dieses Buch ausgeht – schließlich basiert es auf historischen Ereignissen und Fakten – so ist es konsequent spannend. Viele unerwartete Details oder gewisse Einzelheiten halten den Spannungsbogen oben, man fiebert mit, wie all diese Einzelheiten zusammen geführt werden. Hierbei erfährt man einiges über die damaligen Ereignisse, viele Details waren mir persönlich nicht bekannt. Diverse Zufälle waren nötig, dass das Attentat so ablaufen konnte. Viele schicksalshafte Ereignisse führten zu dem historischen Ereignis. Und mit Spannung verfolgt man diese Einzelheiten, gebannt liest man die Seiten. Dies liegt auch an dem fesselnden und leichten Schreibstil vom Autor. Man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt. Gelungen ist auch das Nachwort des Autors. In diesem wird darauf eingegangen, was Fakten und was Fiktion ist. Historische Eckdaten werden benannt und die Freiheiten des Autors aufgedröselt. Er redet auch über seine wichtigen Quellen. So etwas finde ich bei einem historischen Roman immer sehr sinnvoll und wissenswert. Auch dieses Mal konnte mich Ulf Schiewe mit seinem historischen Thriller „Der Attentäter“ überzeugen. Besonders gefallen haben mir die detailreichen Einblicke - vor allem in die Attentäter - und die umfangreiche Recherche, wie Fakten in die Geschichte eingebaut werden. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Beitrag erstellen

Mehr von Ulf Schiewe

Alle
Der Bastard von Tolosa
Der eiserne Herzog
Die Mission des Kreuzritters
Die Mission des Kreuzritters
Die Kinder von Nebra
Der Attentäter
Land im Sturm
Die letzte Schlacht: Herrscher des Nordens 3
Herrscher des Nordens - Die letzte Schlacht: Roman (Die Wikinger-Saga 3)
Herrscher des Nordens - Die letzte Schlacht
Odins Blutraben: Herrscher des Nordens 2
Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
Herrscher des Nordens - Odins Blutraben: Roman (Die Wikinger-Saga 2)
Herrscher des Nordens - Thors Hammer
Thors Hammer: Herrscher des Nordens 1
Herrscher des Nordens - Thors Hammer: Roman (Die Wikinger-Saga 1)
Odins Blutraben - Thors Hammer [Herrscher des Nordens 2 Bände].
Der Sturm der Normannen: Normannen-Saga 4
Der Sturm der Normannen
Der Sturm der Normannen: Roman (Die Normannensaga 4)
Die Comtessa & Die Hure Babylon
Bucht der Schmuggler
Bucht der Schmuggler: Gold des Südens
Der Schwur des Normannen: Normannen-Saga 3
Der Schwur des Normannen: Roman (Die Normannensaga 3)
Der Schwur des Normannen
Gold des Südens 5: Die Insel der Piraten (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 5
Gold des Südens 4
Gold des Südens 4: Die dunkle Festung (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 3: Die Bucht der Schmuggler (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 3
Gold des Südens 2
Gold des Südens 1: Die Flucht (KNAUR eRIGINALS)
Gold des Südens 1
Die Hure Babylon
Die Hure Babylon 5
Die Hure Babylon 6
Die Hure Babylon 2: Serial Teil 2
Die Hure Babylon 4
Die Hure Babylon 3
Die Hure Babylon 1
Die Rache des Normannen: Normannen-Saga 2
Die Rache des Normannen
Die Rache des Normannen: Roman (Die Normannensaga 2)
Das Schwert des Normannen: Normannen-Saga 1
Das Schwert des Normannen
Das Schwert des Normannen: Roman (Die Normannensaga 1)
Die Comtessa
Der Bastard von Tolosa