Medea von Christa Wolf.

Medea von Christa Wolf.

Softcover
2.78
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Description

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Main Genre
Young Adult Books
Sub Genre
Educational material
Format
Softcover
Pages
136
Price
10.20 €

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7
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4

Warum Macht tötet

Dass der mythologische Stoff um Medea kein verstaubter Text über längst Vergangenes ist, hat Christa Wolf in „Medea. Stimmen“ eindrucksvoll gezeigt. Die Entwicklungen und Verwicklungen im Streben nach Macht und Anerkennung lesen sich wie die Vorgeschichte von Game of Thrones - nur, dass Wolf dabei zusätzlich sprachlich eine unerreichbare Messlatte anlegt. Die Metaphorik, Deutungs-Tiefe und Intertextualität machen „Medea“ zu einem zeitlosen Statement für Humanität. Dabei nimmt sich Wolf den nötigen Gestaltungsspielraum für die Neuinterpretation des Mythos. Medea wird hier zu einer kraftvollen Stimme, welche patricharchialen Machtmissbrauch aufdeckt und dadurch zum Sündenbock der Männer und Frauen wird, die Angst um ihren gesellschaftlichen Status haben oder sich einfach nur über andere erheben wollen - und dabei über Leichen gehen. Auch viele weitere Themen wie Fremdenfeindlichkeit, die bewusste Verbreitung von Unwahrheiten sowie die Prägung einer Kultur durch Rituale sind brandaktuell. Immer wieder wählen würde ich auch die kommentierte Fassung, welche die eigenen Gedanken und Deutungsansätze in einen literaturwissenschaftlichen Kontext setzt.

2

Mir war der Schreibstil mit seinen endlosen Sätzen zu zäh, die Handlung interessant, aber oft verworren. Euripides konnte mich hier mehr mitreißen.

2.5

Musste ich von der Schule aus lesen.

Es war wirklich besser und verständlicher, als das von Euripides, aber das ist ja auch ein anderes Zeitalter. Außerdem war die Interpretation von Medea aus einer anderen Perspektive sehr interessant.

2.5

Musste ich von der Schule aus lesen

War besser, als das von Euripides und dementsprechend auch leichter zu lesen/ verstehen.

5

Christa Wolf erzählt die Sage der Medea in einer anderen Fassung als die ursprüngliche griechische Mythologie. Die Sprache ist bedrückend, düster, ich habe schon lange keinen Schreibstil mehr gelesen, der mich so gefesselt und derart viel zwischen den Zeilen transportiert hat. Zum einen wird dargestellt wie eine stolze, gerechte Frau nicht in das Bild der Menschen passt und wie sich die männliche Herrschaft allein nur durch ihre Anwesenheit bedroht fühlt. Ein anderes Thema das behandelt wird, ist der Umgang mit den Flüchtlingen aus Kolchis. Die Korinther verlangen dass alle Kolcher ihre alten Traditionen ablegen und sich anpassen. Sobald Unglück geschieht, wird es ihnen in die Schuhe geschoben. Das sind alles Themen die heute noch genauso aktuell sind. Aber nicht nur deswegen fand ich dieses Buch so genial, sondern weil diese Geschichte eine einzige große Metapher ist. Ich hatte nicht das Gefühl hier die Sage der Medea zu lesen, sondern die Geschichte und Unterschiede der BRD und DDR. Die Kolcher flüchten aus dem Osten in den Westen nach Korinth. In ihrer Heimat gab es so etwas wie Besitz nicht, sobald die Herrschenden zu viel an sich rafften wurden Stimmen im Volk laut, die solches Verhalten verachten. In Korinth wird Reichtum groß geschrieben, das Volk muss regelmäßig Abgaben an den König verrichten, bewundert diesen und alle Reichen jedoch sogar für den Saus und Braus in dem diese leben und wie sie das wenige der Bürger verschwenden. Insgeheim möchte jeder so leben und dazu gehören, niemand kritisiert diese Lebensweise. Die Korinther zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass sie der festen Überzeugung sind, dass ihr Staat und sie selbst gut sind. Sie sind großherzig, nehmen die Flüchtlinge auf, in ihrem Land gibt es keine Unterdrückung durch die Obrigkeit. Nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass der Staat und die Herrschaft der Korinther auf der gleichen Lüge basieren wie Kolchis. Die gleiche Gräueltat welche die Kolcher aus ihrem Land vertrieben hat, gibt es auch in Korinth, nur wird sie hier vertuscht und darf um keinen Preis an die Öffentlichkeit. Die Erkenntnis dass sie doch nicht so rein und gut sind, würde das Weltbild der Korinther zerstören und ehe sie das zulassen, suchen sie sich lieber einen Sündenbock auf den sie alles schieben können. Medea wird das Verbrechen, das in Kolchis begangen wurde, vorgeworfen. An anderer Stelle wird gesagt, sie habe diese Tat zwar nicht begangen, aber auch Nichtstun würde schuldig machen. An letzter Stelle konnte ich Christa Wolfs eigene Geschichte, ihren eigenen Zwiespalt herauslesen, die Untätigkeit die ihr vom Westen vorgeworfen wurde/wird. Würde manche Kritik die Christa Wolf hier äußerst, in Form eines Sachbuches erscheinen, würde sie sofort von der Öffentlichkeit abgestempelt und in eine Ecke geschoben werden. Stattdessen webt sie diese Kritik subtil und kunstvoll in ihre Geschichte ein. Was Christa Wolf hier geschaffen hat, ist für mich ganz hohe Kunst.

0.5

Bei uns steht das Buch auf dem Lehrplan als Pflichtlektüre. Ganz ehrlich: in meiner Freizeit hätte ich das Buch nach höchstens anderthalb Kapiteln abgebrochen. Angefangen bei dem Schreibstil: wer Blocksatz, verworrene und lange Sätze, gewöhnungsbedürftige Stilistik (Satzzeichen) und eine eigenwillige Erzählweise gerne hat, wird den Text lieben. Es ist jedoch absolut anstrengend und oft nicht nachvollziehbar. Die Verarbeitung des Mythos der Medea als Giftmischerin und Mörderin wird hier völlig übergangen. Beinahe kommt dem Leser ihre Rolle in dieser Interpretation verwahrlost rüber. Auch die anderen "Stimmen" werden meiner Meinung nach völlig falsch nacherzählt und vor allem Glaube kommt nicht gut weg. Dieser und allen anderen Rollen werden ihre Vielschichtigkeit gestohlen. Da hilft auch Christa Wolfs feministischer Ansatz nicht viel, vor allem weil die Frauen als schnell nachgebend dargestellt werden. Wobei es natürlich auch Sarkasmus von Christa Wolf sein kann. Wenn es so wäre, ist es unglücklich geraten. Kein schönes Leseerlebnis, Zerstörung von einem ganzen Mythos, Fehlinterpretation und verkehrte Darstellung. Wäre mir mein Abitur im Fach Deutsch nicht wichtig, hätte ich es nie zu Ende gelesen. Absolute Zeitverschwendung. Auch wenn die Medea des Euripides auf den ersten Blick schwerer zu verstehen ist, ist es trotzdem eine bessere Darstellung dieser mannigfaltigen Figur und deshalb eher zu empfehlen.

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