Unter der Erde

Unter der Erde

E-Book
2.04
SchröderTagebauZornGeheimnis

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Was verbirgt ein ganzes Dorf? – der neue Thriller von Stephan Ludwig, dem Autor der Kult-Bestseller-Reihe »Zorn« Volkow, ein Dorf am Rand eines riesigen Tagebaugebiets. Täglich fressen sich die Bagger näher heran, in einigen Monaten wird das Dorf verschwunden sein. Doch die Bewohner bleiben, »man kümmert sich umeinander«. Das erfährt Elias Haack am eigenen Leib, als er an einem heißen Sommertag nach Volkow kommt. Die Neugier auf seinen Großvater Wilhelm hat ihn in das so malerische wie abgelegene Dorf gebracht. Elias hat Wilhelm seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen, doch das Wiedersehen währt nur kurz. Wilhelm stirbt, und Elias strandet bei der Suche nach seiner Herkunft, die weit in die Vergangenheit reicht, in Volkow. Es führt zwar ein Weg ins Dorf, aber wie es scheint, keiner mehr heraus. Je länger er im Haus seines Großvaters bleibt, desto merkwürdiger kommen ihm die Dorfbewohner vor. Warum harren sie aus, obwohl die Bagger von Tag zu Tag näher rücken? Was haben sie zu verbergen? Und was hat das alles mit Elias zu tun?
Haupt-Genre
Thriller
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
400
Preis
9.99 €

Autorenbeschreibung

Stephan Ludwig arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze. Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.

Beiträge

3
Alle
2

In diesem Buch geht es um Elias der Autor ist und gerade unter einer Schreibblockade leidet. Da trifft es sich gut das er von seinem Großvater den er schon ewig nicht mehr gesehen hat und mit dem er im Prinzip nichts zu tun hat, zu seinem Geburtstag eingeladen wird. Wilhelm wohnt aber gefühlt am Ende der Welt in einem kleinen Dorf das in ein paar Wochen verschwunden sein wird. Schuld daran sind die Bagger des Tagebaus die immer näher rücken. Bald müssen die Bewohner des Dorfes dort weggehen. Aber wie es scheint wollen die Bewohner nicht weg. Sie verhalten sich von Tag zu Tag komischer. Was dann passiert müsst ihr selbst lesen. Insgesamt hat mir die Geschichte leider nicht wirklich gefallen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm und Elias als Hauptprotagonist war mir auch nicht wirklich sympathisch oder ist mir richtig nahegekommen. Das ändert sich leider auch nicht als man etwas mehr über seine Vergangenheit erfährt und die Rätsel der Geschichte nach und nach aufgelöst werden. Wie die Auflösung dann war, war dann wieder einigermaßen interessant und auch besonders. Gleichzeitig hat es mich vor allem im letzten Drittel auch nicht mehr wirklich interessiert wie es ausgeht. Vor allem ganz zum Schluss war es dann nur noch Verwirrend und wurde mir auch zu schnell aufgelöst. Ich hatte meine Probleme alles nachzuvollziehen und verstehen zu können. Und auch die Charaktere haben sich teilweise komisch verhalten bzw. für mich eher unrealistisch. Da haben mir bei vielen noch Hintergrundinfos gefehlt um das Verhalten vielleicht zumindest in Ansätzen nachvollziehen zu können. Das alles hat nicht unbedingt dafür gesorgt, dass ich die Geschichte weiterlesen wollte und dass sie mir gefallen hat. Für die Idee der Geschichte und das ungewöhnliche Setting gebe ich dem Buch aber noch 2 Sterne.

2

Das Dorf Volkow, am Rand eines riesigen Tagebaugebiets gelegen, soll in wenigen Monaten komplett abgerissen werden. Dennoch weigern sich die Einwohner stur, ihre Heimat früher zu verlassen, als absolut notwendig. Ungerührt beobachten sie das Näherrücken der Bagger und beharren auf ihrem unerschütterlichen Zusammenhalt als Dorfgemeinschaft – bis zum allerletzten Tag. In diese Situation platzt Elias Haack, seines Zeichens erfolgreicher Autor wenig anspruchsvoller Schauergeschichten, weil sein Großvater Wilhelm ihn nach drei Jahrzehnten des Schweigens zu seiner Geburtstagsfeier einlud. Zwar grollt Elias dem Mann, der ihn im Stich ließ, als er als Kind zur Vollwaise wurde, aber die Neugierde und die Hoffnung auf eine gute Geschichte (er leidet unter hartnäckiger Schreibblockade) treiben ihn dazu, die Einladung anzunehmen. Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog: https://wordpress.mikkaliest.de/rezension-stephan-ludwig-unter-der-erde/ Doch dann läuft alles aus dem Ruder, und Elias wird klar: Antworten wird er hier nicht mehr finden. Oder zumindest keine, die er hören will. Die Ausgangssituation erschien mir zunächst wie aus einem klassischen Krimi à la Christie gegriffen: In einer nach außen abgeschotteten Räumlichkeit (Protagonist Elias kann das Dorf scheinbar nicht mehr verlassen) ereignet sich ein rätselhafter Todesfall, und absolut jeder der Anwesenden macht sich damit verdächtig, dass er bemüht unverdächtig erscheint. Da fehlen nur noch Hercule Poirot oder Miss Marple, und fast rechnete ich damit, die Sache würde sich als Gemeinschaftsmord der Familie entpuppen. Es dauerte aber nicht lange, bis jeder Gedanke an Agatha Christie verpuffte und ich mich stattdessen mehr und mehr in eine Geistergeschichte oder gar die Zombieapokalypse versetzt fühlte – die Erde tut sich auf, der weinende Pfarrer beschwört die Wiederkehr der Toten und so weiter. Im Hinterkopf setzte leise die Titelmelodie von “The Walking Dead” ein. “Du brichst das jetzt nicht ab, du brichst das jetzt nicht ab…” Ähnlich fassungslos wie der verpeilte Antiheld der Geschichte verfolgte ich die Eskalation der Ereignisse, klammerte mich jedoch hartnäckig an die Hoffnung, der Autor werde sicher noch mit einer logischen Erklärung um die Ecke kommen. Wie sich alles auflöst, werde ich hier natürlich nicht verraten. So oder so muss ich Ludwig zugute halten, dass er es gnadenlos durchexerziert, seinen Protagonisten in genau die Art von Misere zu bringen, über die der in seinen Romanen schreibt. Das ist anfangs schon amüsant! Und definitiv komplex und einfallsreich – indes sehr, seeeehr überzogen. Ich war bereit, der Geschichte erstmal bis zum bitteren Ende zu folgen, und tatsächlich gibt es jede Menge Erklärungen, die alles immer wieder in einem neuen Licht erscheinen lassen. Letztendlich erschien mir jedoch bei weitem nicht alles in sich schlüssig und konsequent, das tat der Spannung für mich deutlich Abbruch. Die litt auch darunter, dass viele Erkenntnisse dem Helden durch Geständnisse und Zufälle eher geschenkt werden, als dass er sie sich erarbeitet. Ein Pluspunkt – der Humor ist vielleicht nicht “Zorn”, aber durch und durch Ludwig. Elias Haack ist ein Charakter, der Claudius Zorn wunderbar die Hand reichen könnte, weil er so herrlich schlampig und chaotisch ist und seine Schwächen unverbrämt auf dem Revers trägt. Das versöhnte mich zunächst ein Stück weit mit dem Buch – was aber immer mehr ins Wanken geriet, je weiter das Buch sich auf das große Finale zubewegte. Denn je mehr wir uns dem Ende nähern, desto hemmungsloser werden die Charaktere bis ins Absurde überzeichnet. Abgesehen von Elias sind die meisten irgendwann nicht mehr im Geringsten glaubhaft, weil sie kaum noch Eigenschaften besitzen, die man nachempfinden könnte. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass hier ganz bewusst das Genre der Trash-Romane persifliert wird. Das ist auch eine vielversprechende Idee und im Ansatz witzig gemacht, indem Elias immer wieder damit konfrontiert wird, dass seine Bücher quasi wahr werden – das kann das Buch aber in meinen Augen nicht bis zum Schluss tragen. Die Klischees lassen grüßen, und es ist einfach alles zu viel, zu bunt, zu übersteigert. Auch der Schreibstil erschien mir etwas flacher und weniger gewitzt, als ich es aus den Büchern des Autors gewohnt bin. Fazit: Klassischer Krimi, Zombie-Apokalypse, Mafia-Thriller? Die Frage, womit man es hier zu tun hat, konnte mich nur bedingt bei der Stange halten. Dieses Buch hat inhaltlich und stilistisch wenig mit der beliebten “Zorn”-Reihe des Autors gemein – lediglich die Verpeiltheit des Antihelden und der spezielle Humor erinnern gelegentlich daran. Das schreckte mich zunächst nicht ab, sondern ließ mich sogar eher neugierig aufhorchen, aber im Laufe der Handlung hatte ich immer mehr das ungute Gefühl, im falschen Film zu sein… Charaktere und Handlung werden weiter und weiter hochgeputscht, bis für meinen Geschmack alles zu viel, zu laut, zu absurd wird. Das ist meines Erachtens kein Thriller, sondern eine seltsame Mischung verschiedener Genres, die in den besten Passagen auf SchleFaZ-Art trashig unterhaltsam ist, in den schlechtesten viel zu bemüht konstruiert.

1

Elias bekommt eine Einladung zum Geburtstag seines Großvaters. Zu dem hatte er schon ewig keinen Kontakt mehr. Aus Neugier fährt Elias in das Dorf, in dem der alte Mann wohnt. Leider kann er sich nur kurz mit ihm unterhalten, denn plötzlich stirbt der Opa und das ganze Dorf verhält sich merkwürdig... Das klingt wie der Stoff, aus dem richtig gute Thriller sind. Ich habe eine spannende und leicht unheimliche Story erwartet, mit subtilen Hinweisen und großem Plottwist. Bekommen habe ich jedoch eine für mich persönlich eher langweilige Geschichte, mit Charakteren, die mir im besten Fall egal, im schlimmsten total unsympathisch waren. Hinzu kommen ein paar Klischees und ein Frauenbild zum Wegrennen. Protagonist Elias ist der typische Schriftsteller mittleren Alters, der irgendwie eine kleine Krise hat und auf seine Bestseller eher nicht so positiv zu sprechen ist. Eigentlich wünscht er sich, endlich mal was "Richtiges" zu schreiben, was von Belang. Von seinen Leserinnen hält er nicht allzu viel, offenbar sind Frauen, die gerne (blutige) Fantasy und Horror lesen ihm zuwider. Und Liebesromane stehen wohl auch immer noch für Frauen, die nichts im Kopf haben (zumindest macht Opa Wilhelm einen dummen Spruch in der Richtung und Elias nimmt das so hin). Im Dorf ist die Welt erstmal noch in Ordnung: die Frauen stehen in der Küche und servieren das Essen, während die Männer zusammmensitzen und ihre wichtigen, wichtigen Gespräche führen (Ausnahme ist natürlich der Grill, der ist Männersache). Betty ist grade anfangs hauptsächlich ein Paar wandelnde Brüste auf zwei Beinen (es gibt einen Typen im Dorf, der fast über nichts anderes spricht als ihre Möpse, es hat mich so geekelt), Anna ist jung (und es wird oft betont, dass sie eine junge Frau ist) und wunderschön und ach, hat die tolle Beine. Und klar, Anna will ihren Mann verlassen und schmeißt sich dem übergewichtigen und alternden Elias an den Hals – ohne, dass der auch nur im geringsten misstrauisch wird. Innerhalb kürzester Zeit ist er auch schon verliebt. Seine Frau, die patente aber langweilige Martha, scheint zwischendurch vergessen, denn natürlich haben wir hier die Thriller-typische harmonische, aber fade und leidenschaftslose Ehe. Mit dem Schreibstil bin ich auch nicht so ganz warm geworden. Eher kurze Sätze und Abschnitte, dadurch geht das Lesen immerhin recht schnell. Aber die ungelenken Unterbrechungen mitten im Satz, dann plötzlich ein Flashback, dann auf einmal wieder nicht benannte Gestalten, die vermutlich über Walkie Talkie kommunizieren... das war mir einfach irgendwie too much. Ich will natürlich nichts spoilern, aber nur so viel: Mir war alles zu wenig subtil und mysteriös, dafür zu knallig, kostruiert und in your face. Die Auflösung ändert irgendwie am Ende auch nichts an den Klischee-Charakteren und am schlimmsten: sie war mir egal. Hätte es die Leserunde nicht gegeben, hätte ich das Buch definitiv abgebrochen. So habe ich mich eben durchgequält und dabei um die verlorene Lebenszeit getrauert. Fazit: Mir hat das Buch eben einfach nicht zugesagt. Das heißt aber nicht, dass es allen so gehen muss, denn Geschmäcker sind verschieden. Ich würde empfehlen, vor dem Kauf zumindest mal die Leseprobe runterzuladen, wenn man einen E-Reader hat.

Beitrag erstellen