Löwen wecken
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ayelet Gundar-Goshen, geboren 1982, studierte Psychologie in Tel Aviv, später Film und Drehbuch in Jerusalem. Für ihre Kurzgeschichten, Drehbücher und Kurzfilme wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. Ihrem ersten Roman Eine Nacht, Markowitz (2013) wurde der renommierte Sapir-Preis für das beste Debüt Israels zugesprochen, 2015 folgte der Bestseller Löwen wecken, für den, genauso wie für Lügnerin (2017), eine Filmadaption in Planung ist. Zuletzt erschien bei Kein & Aber Wo der Wolf lauert (2021). Ayelet Gundar-Goshen lebt in Tel Aviv.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Empfehlung aus der Nachbarbuchhandlung und irgendwie auch ein Buch, wie ich es bislang noch nicht gelesen habe. Sehr sprunghaft in der Erzählweise, es werden sehr viele, teils auch sehr unterhaltsame, spannende, entlarvende Klammern aufgemacht und wieder geschlossen, bevor es mit der Kernhandlung weitergeht. In den Klammern geht es nicht nur in die Vergangenheit der Figuren, sondern auch in deren Gedankenwelt, in der sich Bilder, Vorurteile, Erwartungen und Vorstellungen aus Gesellschaft, Politik, Ethik, Moral tummeln. Die Kernhandlung – ein Neurochirurg überfährt einen illegalen Einwanderer und wird im Anschuss von dessen Witwe dazu erpresst, heimlich verletzte und erkrankte Geflüchtete zu behandeln – ist ziemlich spannend und wird durch interessante Figuren gelenkt. Zwischendurch ist es trotz der schweren Themen humorvoll, vieles wird aufs Korn genommen; dafür sorgen auch die besagten, teils jedoch sehr steilen Gedankenkurven. Und je spannender es Richtung Ende wird, desto anstrengender fand ich das Wegdriften alle paar Absätze; zwar macht diese Dynamik den Roman auch aus, dennoch hätte es für mich manchmal mehr Ruhe reingebracht, auf die eine oder andere Gedankenkreuzung zu verzichten.
Spannende, moralische Fragen zäh geschrieben
Da lebt man ein gutes Leben, hat eine angesehene Stelle als Arzt, eine liebende Frau, die ihr Geld als Kommissarin verdient zwei gesunde Söhne und man könnte sorglos sein Dasein fristen, bis man kopflos die falsche Abzweigung nimmt. Von der ruhigen Umlaufbahn abgekommen, trudelt man nun auf Abwegen, am Rande der Kriminalität und setzt seinen Frieden, seine Existenz und seine Liebe aufs Spiel. Ist euch sowas schon mal passiert? Etan schon, denn er fährt einen eritreischen Flüchtling an und sieht, dass er sterben wird. Anstatt zu helfen, steigt er in seinen Wagen und fährt nach Hause, lässt den tödlich Verletzten in der Wüste liegen. Dann steht dessen Frau eines Tages vor seiner Tür, mit Etans Portmonnaie. Sirkit hat ihn in der Hand und nutzt das auf besondere Art und Weise. Seine menschenverachtende Tat verhilft ihm nach und nach zu einem Doppelleben dass er so nicht führen will, sich dazu aber gezwungen sieht. Das macht ihn mürbe, müde und für seine Familie kaum noch erreichbar. Dass seine Frau im Fall des angefahrenen Flüchtlings ermittelt, scheint ein weiterer Stein auf Etans Brust zu sein. Mit dem Plot tauchen wir in die Welt der illegalen Flüchtlinge Israels, die ihre Füße über mehrere Grenzlinien setzen, um in ein noch schlimmeres Leben der Abhängigkeit und der Kriminalität zu rutschen. Die moralischen Fragen, die sich aufwerfen sind interessant und man fiebert einerseits mit dem Protagonisten, andererseits möchte man das er für seinen Fehler zur Rechenschaft gezogen wird. Die Frage danach, was ein sterbendes Leben wert ist, wird nicht nur einmal gestellt. Sirkit ist ebenfalls eine Figur, die ambivalente Gefühle hervorruft. Das Familienleben des Arztes bietet einerseits lange einen Ruhepol, andererseits ein fragiles Gebilde, das jeden Moment zu zerbrechen scheint. Ich habe sehr lange gebraucht, in das Buch rein zu finden. Erst nach der Hälfte hat es mich gepackt, wurde spannend und hielt mich am Lesen. Bis dahin war es kein Vergnügen. Schuld gebe ich da in erster Linie dem Stil. Viele mögen diese literarisch anspruchsvolle Sprache mögen, mich hat sie nicht gecatcht. Gelähmt wurde ich von zu vielen Wiederholungen, Abschweifungen, die mit der Geschichte nichts zu tun hatten und den Plot unnötig in die Länge zogen. Wir erfahren beispielsweise welche Bedeutung Mister Bär hat, das Kuscheltier eines der Söhne. Das ist für die Geschichte absolut irrelevant und nur einer von vielen Exkursen in Nebensächlichkeiten. Mir ist schon klar, dass wir es hier nicht mit einem Krimi zu tun haben und der Roman literarisch angesetzt ist, stilistisch war das für mich wirklich Arbeit. Ich hätte das Buch abgebrochen, wenn mich nicht so sehr interessiert hätte, wie Etans Dilemma ausgeht, und glücklicherweise kam ich ab Seite 250 in den Flow. Solltet ihr also nach einem anspruchsvollen und aufregenden Buch suchen, in dem nicht nur der Spannungsbogen im Vordergrund steht und dass sich sowohl mit Krimielementen als auch moralischen Fragen auseinandersetzt, dann greift zu diesem Roman.
Ein beeindruckender Roman mit schöner Sprache. Aber dennoch hatte mich das Buch "Wo der Wolf lauert" derselben Autorin mehr überzeugt.
Spannend bis zum Schluss!

Spanned, abgründig, fesselnd. Ein Arzt fährt einen Mann an, er ist sich sicher dass er tot ist. Und er fährt weg. Dann steht die Frau des Verstorbenen vor seiner Tür. Und sie hat Forderungen. Die Autorin begibt sich in die Psyche Figuren und macht so eine spannende Charakterstudie auf.
"Man erkannte die Zeit nur, wenn man sie sah. Im Dunkeln sah man sie nicht, also existierte sie nicht. Im Dunkeln konnte man Dinge verrücken, Zukunft mit Vergangenheit und Gegenwart verquicken, Jahre von einer Seite auf die andere schieben wie bei Kartenspielertricks." Etan überfährt nachts aus Versehen einen Mann. Dieser Unfall rüttelt das Leben des Arztes komplett durcheinander. Autorin Ayelet Gundar-Goshen hat einen starken Roman über starke und auch schwache Menschen geschrieben. Ihr Erzählstil ist unglaublich eindringlich, intensiv und tief. Sie schafft Gefühle mit ihren Worten. Das Buch ist nicht ganz einfach, ich konnte es nicht einfach runterlesen sondern eher jede Seite, jede Szene genießen. Die Geschichte rund um den Arzt Etan, der eine folgenschwere Entscheidung trifft, macht nachdenklich und lässt mich selber mein eigenes Verhalten hinterfragen. Wie hätte ich gehandelt in dieser oder jener Situation? Was ist gut, was ist "böse"? Und was rechtfertigt eventuell das Handeln der Personen? Mit solchen Fragen wird man das ganze Buch über konfrontiert. Und auch wenn das Buch in Israel spielt, kann man gerade die Situation rund um illegale Einwanderer auch sehr gut auf Deutschland beziehen, so dass mir die Geschichte trotz der unterschiedlichen Kulturen nie fremd erschien. Und ich mag es sehr, wenn Charaktere erschaffen werden, an denen man sich reiben kann, die einem nicht sympathisch sind, die aber als Buchcharakter einfach grandios dargestellt sind. Das hat die Autorin für mich mit ihren Charakteren geschafft. Ich möchte unbedingt mehr von der Autorin lesen.
Interessante Geschichte innerer Zerwürfnisse
Ein unkontrollierter Moment kann die eigene Welt völlig umwerfen. Der innere Zwiespalt des Protagonisten ist sowohl sehr nachvollziehbar als auch verständlich beschrieben. Teils hatte das Buch für meinen Geschmack seine Längen, aber im Großen und Ganzen ein gutes Buch.
Die Frage nach dem Umgang mit Schuld, Buße sowie der Fremd- und Eigenwahrnehmung hat mich auch tief ins eigene Bewusstsein gerissen! STARK!
Ich hatte mir mehr erhofft, teilweise fehlte mir der rote Faden. Am Ende wurde es noch ein wenig aufgeklärt, aber von der kompletten Geschichte war ich leider nicht begeistert.
Israelisches Drama über gesellschaftliche Fragen
Der Plot Einmal nur will Etan seinem Leben entfliehen und beschließt, seinen Jeep für das zu benutzen, wofür er gemacht wurde: durch die Natur fahren. Etan fährt also in tiefer Nacht nach einer wenig befriedigenden Schicht mitten durch die Wüste. Allerdings überfährt er dabei einen Mann, der auch direkt tot ist. Etan flüchtet, wird jedoch am nächsten Tag von der Witwe des Mannes erpresst, in einem provisorischen Krankenhaus Flüchtende zu behandeln. Meine Meinung Tolles Thema, tolle Gegend. Ich fand die Idee sehr spannend und war auch gleich gefangen, als Etan den Mann in der Wüste überfährt. Nach und nach erfahren wir dann über die Geschichte der Familie, die Arbeit im provisorischen Krankenhaus und Sirkit, die Frau des Überfahrenen. Leider hat mich das doch irgendwann in der Mitte etwas gelangweilt. Teilweise wird seitenlang gedacht, gedacht und gedacht. Und das über Dinge, über die auch zuvor schon nachgedacht wurde. Etans Frau, die die Beziehung überarbeitet, Sirkit die über ihren toten Mann nachdenkt und darüber, wie andere über sie denken und Etan der in Selbstmitleid und Abscheu versinkt. Mich hat das Buch an diesen Stellen nicht gepackt und ich hätte mir mehr Tempo gewünscht. Das Ende des Buches ist dann wieder spannend und flott und ganz anders, als man vielleicht gedacht hat. Das lohnt es sich durch die lahme Mitte durchzukommen. Insgesamt ein gutes Buch, aber hundert Seiten weniger wären für mich auch okay gewesen.
Mehr von Ayelet Gundar-Goshen
AlleMerkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Ayelet Gundar-Goshen, geboren 1982, studierte Psychologie in Tel Aviv, später Film und Drehbuch in Jerusalem. Für ihre Kurzgeschichten, Drehbücher und Kurzfilme wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. Ihrem ersten Roman Eine Nacht, Markowitz (2013) wurde der renommierte Sapir-Preis für das beste Debüt Israels zugesprochen, 2015 folgte der Bestseller Löwen wecken, für den, genauso wie für Lügnerin (2017), eine Filmadaption in Planung ist. Zuletzt erschien bei Kein & Aber Wo der Wolf lauert (2021). Ayelet Gundar-Goshen lebt in Tel Aviv.
Beiträge
Empfehlung aus der Nachbarbuchhandlung und irgendwie auch ein Buch, wie ich es bislang noch nicht gelesen habe. Sehr sprunghaft in der Erzählweise, es werden sehr viele, teils auch sehr unterhaltsame, spannende, entlarvende Klammern aufgemacht und wieder geschlossen, bevor es mit der Kernhandlung weitergeht. In den Klammern geht es nicht nur in die Vergangenheit der Figuren, sondern auch in deren Gedankenwelt, in der sich Bilder, Vorurteile, Erwartungen und Vorstellungen aus Gesellschaft, Politik, Ethik, Moral tummeln. Die Kernhandlung – ein Neurochirurg überfährt einen illegalen Einwanderer und wird im Anschuss von dessen Witwe dazu erpresst, heimlich verletzte und erkrankte Geflüchtete zu behandeln – ist ziemlich spannend und wird durch interessante Figuren gelenkt. Zwischendurch ist es trotz der schweren Themen humorvoll, vieles wird aufs Korn genommen; dafür sorgen auch die besagten, teils jedoch sehr steilen Gedankenkurven. Und je spannender es Richtung Ende wird, desto anstrengender fand ich das Wegdriften alle paar Absätze; zwar macht diese Dynamik den Roman auch aus, dennoch hätte es für mich manchmal mehr Ruhe reingebracht, auf die eine oder andere Gedankenkreuzung zu verzichten.
Spannende, moralische Fragen zäh geschrieben
Da lebt man ein gutes Leben, hat eine angesehene Stelle als Arzt, eine liebende Frau, die ihr Geld als Kommissarin verdient zwei gesunde Söhne und man könnte sorglos sein Dasein fristen, bis man kopflos die falsche Abzweigung nimmt. Von der ruhigen Umlaufbahn abgekommen, trudelt man nun auf Abwegen, am Rande der Kriminalität und setzt seinen Frieden, seine Existenz und seine Liebe aufs Spiel. Ist euch sowas schon mal passiert? Etan schon, denn er fährt einen eritreischen Flüchtling an und sieht, dass er sterben wird. Anstatt zu helfen, steigt er in seinen Wagen und fährt nach Hause, lässt den tödlich Verletzten in der Wüste liegen. Dann steht dessen Frau eines Tages vor seiner Tür, mit Etans Portmonnaie. Sirkit hat ihn in der Hand und nutzt das auf besondere Art und Weise. Seine menschenverachtende Tat verhilft ihm nach und nach zu einem Doppelleben dass er so nicht führen will, sich dazu aber gezwungen sieht. Das macht ihn mürbe, müde und für seine Familie kaum noch erreichbar. Dass seine Frau im Fall des angefahrenen Flüchtlings ermittelt, scheint ein weiterer Stein auf Etans Brust zu sein. Mit dem Plot tauchen wir in die Welt der illegalen Flüchtlinge Israels, die ihre Füße über mehrere Grenzlinien setzen, um in ein noch schlimmeres Leben der Abhängigkeit und der Kriminalität zu rutschen. Die moralischen Fragen, die sich aufwerfen sind interessant und man fiebert einerseits mit dem Protagonisten, andererseits möchte man das er für seinen Fehler zur Rechenschaft gezogen wird. Die Frage danach, was ein sterbendes Leben wert ist, wird nicht nur einmal gestellt. Sirkit ist ebenfalls eine Figur, die ambivalente Gefühle hervorruft. Das Familienleben des Arztes bietet einerseits lange einen Ruhepol, andererseits ein fragiles Gebilde, das jeden Moment zu zerbrechen scheint. Ich habe sehr lange gebraucht, in das Buch rein zu finden. Erst nach der Hälfte hat es mich gepackt, wurde spannend und hielt mich am Lesen. Bis dahin war es kein Vergnügen. Schuld gebe ich da in erster Linie dem Stil. Viele mögen diese literarisch anspruchsvolle Sprache mögen, mich hat sie nicht gecatcht. Gelähmt wurde ich von zu vielen Wiederholungen, Abschweifungen, die mit der Geschichte nichts zu tun hatten und den Plot unnötig in die Länge zogen. Wir erfahren beispielsweise welche Bedeutung Mister Bär hat, das Kuscheltier eines der Söhne. Das ist für die Geschichte absolut irrelevant und nur einer von vielen Exkursen in Nebensächlichkeiten. Mir ist schon klar, dass wir es hier nicht mit einem Krimi zu tun haben und der Roman literarisch angesetzt ist, stilistisch war das für mich wirklich Arbeit. Ich hätte das Buch abgebrochen, wenn mich nicht so sehr interessiert hätte, wie Etans Dilemma ausgeht, und glücklicherweise kam ich ab Seite 250 in den Flow. Solltet ihr also nach einem anspruchsvollen und aufregenden Buch suchen, in dem nicht nur der Spannungsbogen im Vordergrund steht und dass sich sowohl mit Krimielementen als auch moralischen Fragen auseinandersetzt, dann greift zu diesem Roman.
Ein beeindruckender Roman mit schöner Sprache. Aber dennoch hatte mich das Buch "Wo der Wolf lauert" derselben Autorin mehr überzeugt.
Spannend bis zum Schluss!

Spanned, abgründig, fesselnd. Ein Arzt fährt einen Mann an, er ist sich sicher dass er tot ist. Und er fährt weg. Dann steht die Frau des Verstorbenen vor seiner Tür. Und sie hat Forderungen. Die Autorin begibt sich in die Psyche Figuren und macht so eine spannende Charakterstudie auf.
"Man erkannte die Zeit nur, wenn man sie sah. Im Dunkeln sah man sie nicht, also existierte sie nicht. Im Dunkeln konnte man Dinge verrücken, Zukunft mit Vergangenheit und Gegenwart verquicken, Jahre von einer Seite auf die andere schieben wie bei Kartenspielertricks." Etan überfährt nachts aus Versehen einen Mann. Dieser Unfall rüttelt das Leben des Arztes komplett durcheinander. Autorin Ayelet Gundar-Goshen hat einen starken Roman über starke und auch schwache Menschen geschrieben. Ihr Erzählstil ist unglaublich eindringlich, intensiv und tief. Sie schafft Gefühle mit ihren Worten. Das Buch ist nicht ganz einfach, ich konnte es nicht einfach runterlesen sondern eher jede Seite, jede Szene genießen. Die Geschichte rund um den Arzt Etan, der eine folgenschwere Entscheidung trifft, macht nachdenklich und lässt mich selber mein eigenes Verhalten hinterfragen. Wie hätte ich gehandelt in dieser oder jener Situation? Was ist gut, was ist "böse"? Und was rechtfertigt eventuell das Handeln der Personen? Mit solchen Fragen wird man das ganze Buch über konfrontiert. Und auch wenn das Buch in Israel spielt, kann man gerade die Situation rund um illegale Einwanderer auch sehr gut auf Deutschland beziehen, so dass mir die Geschichte trotz der unterschiedlichen Kulturen nie fremd erschien. Und ich mag es sehr, wenn Charaktere erschaffen werden, an denen man sich reiben kann, die einem nicht sympathisch sind, die aber als Buchcharakter einfach grandios dargestellt sind. Das hat die Autorin für mich mit ihren Charakteren geschafft. Ich möchte unbedingt mehr von der Autorin lesen.
Interessante Geschichte innerer Zerwürfnisse
Ein unkontrollierter Moment kann die eigene Welt völlig umwerfen. Der innere Zwiespalt des Protagonisten ist sowohl sehr nachvollziehbar als auch verständlich beschrieben. Teils hatte das Buch für meinen Geschmack seine Längen, aber im Großen und Ganzen ein gutes Buch.
Die Frage nach dem Umgang mit Schuld, Buße sowie der Fremd- und Eigenwahrnehmung hat mich auch tief ins eigene Bewusstsein gerissen! STARK!
Ich hatte mir mehr erhofft, teilweise fehlte mir der rote Faden. Am Ende wurde es noch ein wenig aufgeklärt, aber von der kompletten Geschichte war ich leider nicht begeistert.
Israelisches Drama über gesellschaftliche Fragen
Der Plot Einmal nur will Etan seinem Leben entfliehen und beschließt, seinen Jeep für das zu benutzen, wofür er gemacht wurde: durch die Natur fahren. Etan fährt also in tiefer Nacht nach einer wenig befriedigenden Schicht mitten durch die Wüste. Allerdings überfährt er dabei einen Mann, der auch direkt tot ist. Etan flüchtet, wird jedoch am nächsten Tag von der Witwe des Mannes erpresst, in einem provisorischen Krankenhaus Flüchtende zu behandeln. Meine Meinung Tolles Thema, tolle Gegend. Ich fand die Idee sehr spannend und war auch gleich gefangen, als Etan den Mann in der Wüste überfährt. Nach und nach erfahren wir dann über die Geschichte der Familie, die Arbeit im provisorischen Krankenhaus und Sirkit, die Frau des Überfahrenen. Leider hat mich das doch irgendwann in der Mitte etwas gelangweilt. Teilweise wird seitenlang gedacht, gedacht und gedacht. Und das über Dinge, über die auch zuvor schon nachgedacht wurde. Etans Frau, die die Beziehung überarbeitet, Sirkit die über ihren toten Mann nachdenkt und darüber, wie andere über sie denken und Etan der in Selbstmitleid und Abscheu versinkt. Mich hat das Buch an diesen Stellen nicht gepackt und ich hätte mir mehr Tempo gewünscht. Das Ende des Buches ist dann wieder spannend und flott und ganz anders, als man vielleicht gedacht hat. Das lohnt es sich durch die lahme Mitte durchzukommen. Insgesamt ein gutes Buch, aber hundert Seiten weniger wären für mich auch okay gewesen.