Die Postkarte
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Berest wurde 1979 in Paris geboren. Sie arbeitete als Schauspielerin, Regisseurin und gab eine Theaterzetischrift heraus, bevor sie 2010 ihren ersten Romanveröffentlichte, ›Traurig bin ich schon lange nicht mehr‹ . Es folgten ›Les Patriarches ( 2012), ein Buch über Francoise Sagan (2014) und ›Emilienne oder die Suche nach der perfekten Frau‹ (2015). Sie ist Co-Autorin des Bestsellers ›How to be a Parisian - Wherever you are. Liebe, Stil & Lässigkeit à la française‹, das in mehr als 35 Sprachen übersetzt wurde. 2017 schrieb sie gemeinsam mit ihrer Schwester Claire ein Buch über ihre Urgroßmutter: ›Ein Leben für die Avantgarde - Die Geschichte von Gabriële Buffet-Picabia‹. Mit ›Die Postkarte‹ gelang Anne Berest ein literarischer Coup - das Buch war auf der Shortlist sämtlicher großer Literaturpreise in Frankreich und steht dort seit Erscheinen im September 2021 auf der Bestsellerliste.
Merkmale
4 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Ein Jahreshighlight 2024! Anne Berest schreibt in ihrem autofiktionalem Buch über das Schicksal ihrer Familie. Die Suche startet mit einer Postkarte, auf welcher vier Namen stehen: Ephraim, Emma, Noemie und Jacques. Wir erleben die Geschichte dieser vier Juden- bis zu deren Ende. Wir lesen von der Sprachlosigkeit der Überlebten. Von den Leben in Frankreich vor, während und nach dem Krieg. Mir ist noch nie so deutlich geworden, was für ein Chaos die Rückkehr Überlebter - ohne Papiere, Kleidung, Geld etc…. mit seelischen, körperlichen Folgen ( Krankheit, Panik, Angst)… für die Länder, deren Familien „ angerichtet“ hat. Was für ein organisatorischer Aufwand betrieben wurde, um dann aber auch schnell wieder eingestellt zu werden. Der Schreibstil ist berührend und es gibt viele Stellen, die mich sehr bewegt haben.
Ich habe über Diskussionen gelesen , ob Frau Berest so über die Geschehnisse schreiben darf/ kann/ sollte. Ich für meinen Teil sage JA! Es ist ihre Familiengeschichte . PS: Und kitschig finde ich es auch nicht!
"Ich erinnere mich mit grausamer Klarheit an den Tag, als jemand zu mir sagte: "Deine Familie ist in einem Ofen gestorben." Und dass ich danach lange den Backofen in unserer Küche betrachtete und mich gefragt habe, wie so etwas nur möglich war." Bewegend, tragisch, ergreifend, erschütternd - aber auch virtuos, spannend, erhellend und beeindruckend. Erinnerungsliteratur und Familiengeschichte. Ein absolutes Lese-Highlight, wie ich finde.
Erschütterndes, tragisches intensives, berührendes, authentisches und gut geschriebenes Memoir der französischen Autorin Anne Berest, die sich auf Spurensuche in der eigenen Familie begibt.
Anne Berest erzählt in ihrem Roman ,,Die Postkarte” eindrucksvoll die tragische Geschichte ihrer jüdischen Familie. Aufgrund einer anonymen Postkarte beginnt sie Nachforschungen anzustellen und entschlüsselt so nach und nach die Geschichte ihrer Familie. Teilweise waren die Erzählungen wirklich hart und ich musste das Hörbuch öfters pausieren um das Gehörte zu verarbeiten. Dann gab es aber auch Passagen die sich sehr zogen sodass ich gedanklich schon abschweifte. Alles in allem aber ein wirklich wichtiges Buch, gerade in Zeiten wie diesen in denen sich Geschichte zu wiederholen scheint und die Geschehnisse des zweiten Weltkriegs und des Holocausts immer mehr in Vergessenheit geraten.
In Zeiten wie diesen,…
…in denen gewisse Personenkreise ihre Deportationsfantasien, in dubiosen Treffen, freien Lauf lassen, ist dieses Buch wichtiger den je. Als Leser bekommt man die Familiengeschichte der Autorin, welche nach und nach aufgedeckt wird, um das Geheimnis einer mysteriösen Postkarte zu lüften. An manchen stellen musste ich pausieren, da die Ereignisse gut geschildert, dadurch umso schrecklicher und bedrückender waren. So wichtig wie das Buch ist, hat es mich gegen Ende etwas verloren und der Schreibstil, war nicht ganz mein Fall. Dennoch, wichtiges und interessantes Buch.

Dieses Buch lässt einen nicht mehr los… 🫶📚❣️
Der Roman „Die Postkarte“ der Autorin Anne Berest ist 2023 im Berlin Verlag erschienen - ein wohl ‚grandioses Familienepos‘. „Ich darf sie nicht vergessen. Sonst gibt es niemanden mehr, der sich daran erinnert, dass sie gelebt haben.“ 2003 findet eine Postkarte, auf der nur vier Namen ihrer jüdischen Familienmitglieder notiert sind, den Weg in Annes Briefkasten. Ihre Mutter Lélia schiebt die Karte in eine Schublade und damit weg zu den anderen verdrängten Gedanken über ihr Leben und ihre Familie. Auch bei Anne gerät die Ansichtskarte in Vergessenheit, bis sie sich rund 16 Jahre später, daran erinnert und beginnt, Fragen zu stellen. Anne will alles wissen und Lélia gibt preis, was sie über die Jahre zu ihrer Familiengeschichte recherchieren konnte. So beginnt „Die Postkarte“ von Anne Berest und erzählt vom Beginn einer langen Reise, die ihre Vorfahren im Jahre 1919 zwingt, ihre Heimat Moskau zu verlassen. Die Familie Rabinovitch verstreut sich in alle Himmelsrichtungen, um jeder für sich einen sicheren Ort zu finden und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch all diese Plätze sind nicht von Dauer. Hass, Krieg und Antisemitismus führen immer wieder zur Vertreibung der Familien. Wie aber kommt es, dass Anne selbst nie nach den Traditionen des Judentums gelebt hat? Die Geschichte ist längst zur Gegenwart geworden. Mittlerweile ist Anne selbst Mutter einer Tochter. Als diese eines Tages berichtet, aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Schule angefeindet zu werden, macht Anne sich auf die intensive Suche nach den Spuren ihrer Großmutter. Diese ist als einzige der Vernichtung durch die Nationalsozialisten entkommen. Aber der eigenen Geschichte kann man nicht entkommen. Alle tragen das Erlebte weiter und in sich. Am Ende stellt sich die Frage, ob es jemals möglich sein wird, dass alle Menschen ohne Angst, Anfeindungen und Vorurteile friedlich nebeneinander leben können. Anne Berest ist mit diesem Roman etwas sehr Bemerkenswertes gelungen: Sie erzählt vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Familie, sie gräbt sich tief in ihre eigene Familiengeschichte ein und bringt durch detektivische Spurensuche Licht in die dunkelste Vergangenheit. Und dabei hat man an keiner Stelle den Eindruck, unangebrachte intime Einblicke zu erhalten - wie das leider bei anderen aktuellen autobiografischen Werken so oft der Fall ist. Brest gewährt ihren Leser*innen tiefe Einblicke in ihr Leben und das ihrer Verwandten, und dennoch hatte ich nie das Gefühl, heimlich durchs Schüsselloch zu blicken, was sicher auch daran liegt, dass die Erzählung von tiefem Verständnis für und mit großem Respekt vor den Romanfiguren geprägt ist. Romanfiguren, bei denen es sich eben nicht um erfundene Figuren handelt, sondern die reale Menschen sind bzw. waren. Der Schreibstil erinnert größtenteils an eine Reportage und wird immer wieder durch Zitate aus E-Mails, Briefen oder Tagebüchern ergänzt. Die Geschichte ist spannend wie ein Kriminalroman und zutiefst bewegend. Auffällig ist, dass Berest im Zwiegespräch mit ihrer Mutter immer wieder deren Erklärungen anzweifelt bzw. Beweise für Aussagen anfordert, ganz so als hätte sie geahnt, dass einem bei der Lektüre sonst Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Darstellung kommen könnten. Der Roman ist lehrreicher als so manches Geschichtsbuch und hat dabei zugleich das Potenzial, zu einem Klassiker zu werden. Einmal gelesen wird man ihn so schnell nicht mehr vergessen.
“Etwas wiederholte sich, so viel stand fest”
Ich weiß auch nicht, ich habe einfach ein Problem mit all diesen gehypten Büchern. Ich bin ganz neugierig und freu mich drauf und bin sehr oft enttäuscht, weil sie mich nicht so mitnehmen wie offenbar so viele andere. Manchmal frag ich mich, ob ich es vielleicht nicht richtig verstanden habe?! Deswegen ist mein Urteil dann auch häufig ungerecht dem Buch gegenüber fürchte ich. Dies hie ist kein schlechtes Buch, schon allein weil die Geschichte, die es erzählt auf vielen Ebenen eine so wichtige ist, aber ich habe mich streckenweise echt gelangweilt. Könnte auch sein dass ich mit autofiktionalen Texten nicht so viel anfangen kann, denn besonders auf die Teile, bei denen klar ist, dass sie halb erfunden sind, konnte ich mich leider so gar nicht einlassen.
Sehr tolles Buch! Erst Recht weil es autobiographisch ist. Zwischendurch habe ich mich manchmal gefragt, was da jetzt noch alles kommen soll, warum das Buch nicht auf den nächsten Seiten endet. Aber es ist schon richtig so, dass der Geschichte über 500 Seiten Zeit gegeben wird. Und das Ende... Hatte Tränen in den Augen!

Sehr sehr gutes Buch. Ich hätte es am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Auch eine brutale Familiengeschichte. Also Stories zur Judenverfolgung und Nazi Zeit muss man aushalten können, wenn man dieses Buch liest.
Was für ein Buch? Die von Familiengeschichte, die Anne Berest hier erzählt, hat mich berührt, schockiert, atemlos lesen lassen. Das schreckliche Schicksal der Familie Rabinovitch, das Schicksal von Ephraim, Emma, Noemie und Jacques hat mich erschüttert. Aber auch das Schicksal der nachfolgenden Generation erzählt Berest so nah, so eindrucksvoll, sodass ich als Leserin dieses transgenerationnelle Trauma spüren konnte. Zwischendurch gab es ein paar Längen - aber schnell sind die vergessen.
Merkmale
4 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Berest wurde 1979 in Paris geboren. Sie arbeitete als Schauspielerin, Regisseurin und gab eine Theaterzetischrift heraus, bevor sie 2010 ihren ersten Romanveröffentlichte, ›Traurig bin ich schon lange nicht mehr‹ . Es folgten ›Les Patriarches ( 2012), ein Buch über Francoise Sagan (2014) und ›Emilienne oder die Suche nach der perfekten Frau‹ (2015). Sie ist Co-Autorin des Bestsellers ›How to be a Parisian - Wherever you are. Liebe, Stil & Lässigkeit à la française‹, das in mehr als 35 Sprachen übersetzt wurde. 2017 schrieb sie gemeinsam mit ihrer Schwester Claire ein Buch über ihre Urgroßmutter: ›Ein Leben für die Avantgarde - Die Geschichte von Gabriële Buffet-Picabia‹. Mit ›Die Postkarte‹ gelang Anne Berest ein literarischer Coup - das Buch war auf der Shortlist sämtlicher großer Literaturpreise in Frankreich und steht dort seit Erscheinen im September 2021 auf der Bestsellerliste.
Beiträge
Ein Jahreshighlight 2024! Anne Berest schreibt in ihrem autofiktionalem Buch über das Schicksal ihrer Familie. Die Suche startet mit einer Postkarte, auf welcher vier Namen stehen: Ephraim, Emma, Noemie und Jacques. Wir erleben die Geschichte dieser vier Juden- bis zu deren Ende. Wir lesen von der Sprachlosigkeit der Überlebten. Von den Leben in Frankreich vor, während und nach dem Krieg. Mir ist noch nie so deutlich geworden, was für ein Chaos die Rückkehr Überlebter - ohne Papiere, Kleidung, Geld etc…. mit seelischen, körperlichen Folgen ( Krankheit, Panik, Angst)… für die Länder, deren Familien „ angerichtet“ hat. Was für ein organisatorischer Aufwand betrieben wurde, um dann aber auch schnell wieder eingestellt zu werden. Der Schreibstil ist berührend und es gibt viele Stellen, die mich sehr bewegt haben.
Ich habe über Diskussionen gelesen , ob Frau Berest so über die Geschehnisse schreiben darf/ kann/ sollte. Ich für meinen Teil sage JA! Es ist ihre Familiengeschichte . PS: Und kitschig finde ich es auch nicht!
"Ich erinnere mich mit grausamer Klarheit an den Tag, als jemand zu mir sagte: "Deine Familie ist in einem Ofen gestorben." Und dass ich danach lange den Backofen in unserer Küche betrachtete und mich gefragt habe, wie so etwas nur möglich war." Bewegend, tragisch, ergreifend, erschütternd - aber auch virtuos, spannend, erhellend und beeindruckend. Erinnerungsliteratur und Familiengeschichte. Ein absolutes Lese-Highlight, wie ich finde.
Erschütterndes, tragisches intensives, berührendes, authentisches und gut geschriebenes Memoir der französischen Autorin Anne Berest, die sich auf Spurensuche in der eigenen Familie begibt.
Anne Berest erzählt in ihrem Roman ,,Die Postkarte” eindrucksvoll die tragische Geschichte ihrer jüdischen Familie. Aufgrund einer anonymen Postkarte beginnt sie Nachforschungen anzustellen und entschlüsselt so nach und nach die Geschichte ihrer Familie. Teilweise waren die Erzählungen wirklich hart und ich musste das Hörbuch öfters pausieren um das Gehörte zu verarbeiten. Dann gab es aber auch Passagen die sich sehr zogen sodass ich gedanklich schon abschweifte. Alles in allem aber ein wirklich wichtiges Buch, gerade in Zeiten wie diesen in denen sich Geschichte zu wiederholen scheint und die Geschehnisse des zweiten Weltkriegs und des Holocausts immer mehr in Vergessenheit geraten.
In Zeiten wie diesen,…
…in denen gewisse Personenkreise ihre Deportationsfantasien, in dubiosen Treffen, freien Lauf lassen, ist dieses Buch wichtiger den je. Als Leser bekommt man die Familiengeschichte der Autorin, welche nach und nach aufgedeckt wird, um das Geheimnis einer mysteriösen Postkarte zu lüften. An manchen stellen musste ich pausieren, da die Ereignisse gut geschildert, dadurch umso schrecklicher und bedrückender waren. So wichtig wie das Buch ist, hat es mich gegen Ende etwas verloren und der Schreibstil, war nicht ganz mein Fall. Dennoch, wichtiges und interessantes Buch.

Dieses Buch lässt einen nicht mehr los… 🫶📚❣️
Der Roman „Die Postkarte“ der Autorin Anne Berest ist 2023 im Berlin Verlag erschienen - ein wohl ‚grandioses Familienepos‘. „Ich darf sie nicht vergessen. Sonst gibt es niemanden mehr, der sich daran erinnert, dass sie gelebt haben.“ 2003 findet eine Postkarte, auf der nur vier Namen ihrer jüdischen Familienmitglieder notiert sind, den Weg in Annes Briefkasten. Ihre Mutter Lélia schiebt die Karte in eine Schublade und damit weg zu den anderen verdrängten Gedanken über ihr Leben und ihre Familie. Auch bei Anne gerät die Ansichtskarte in Vergessenheit, bis sie sich rund 16 Jahre später, daran erinnert und beginnt, Fragen zu stellen. Anne will alles wissen und Lélia gibt preis, was sie über die Jahre zu ihrer Familiengeschichte recherchieren konnte. So beginnt „Die Postkarte“ von Anne Berest und erzählt vom Beginn einer langen Reise, die ihre Vorfahren im Jahre 1919 zwingt, ihre Heimat Moskau zu verlassen. Die Familie Rabinovitch verstreut sich in alle Himmelsrichtungen, um jeder für sich einen sicheren Ort zu finden und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch all diese Plätze sind nicht von Dauer. Hass, Krieg und Antisemitismus führen immer wieder zur Vertreibung der Familien. Wie aber kommt es, dass Anne selbst nie nach den Traditionen des Judentums gelebt hat? Die Geschichte ist längst zur Gegenwart geworden. Mittlerweile ist Anne selbst Mutter einer Tochter. Als diese eines Tages berichtet, aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in der Schule angefeindet zu werden, macht Anne sich auf die intensive Suche nach den Spuren ihrer Großmutter. Diese ist als einzige der Vernichtung durch die Nationalsozialisten entkommen. Aber der eigenen Geschichte kann man nicht entkommen. Alle tragen das Erlebte weiter und in sich. Am Ende stellt sich die Frage, ob es jemals möglich sein wird, dass alle Menschen ohne Angst, Anfeindungen und Vorurteile friedlich nebeneinander leben können. Anne Berest ist mit diesem Roman etwas sehr Bemerkenswertes gelungen: Sie erzählt vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Familie, sie gräbt sich tief in ihre eigene Familiengeschichte ein und bringt durch detektivische Spurensuche Licht in die dunkelste Vergangenheit. Und dabei hat man an keiner Stelle den Eindruck, unangebrachte intime Einblicke zu erhalten - wie das leider bei anderen aktuellen autobiografischen Werken so oft der Fall ist. Brest gewährt ihren Leser*innen tiefe Einblicke in ihr Leben und das ihrer Verwandten, und dennoch hatte ich nie das Gefühl, heimlich durchs Schüsselloch zu blicken, was sicher auch daran liegt, dass die Erzählung von tiefem Verständnis für und mit großem Respekt vor den Romanfiguren geprägt ist. Romanfiguren, bei denen es sich eben nicht um erfundene Figuren handelt, sondern die reale Menschen sind bzw. waren. Der Schreibstil erinnert größtenteils an eine Reportage und wird immer wieder durch Zitate aus E-Mails, Briefen oder Tagebüchern ergänzt. Die Geschichte ist spannend wie ein Kriminalroman und zutiefst bewegend. Auffällig ist, dass Berest im Zwiegespräch mit ihrer Mutter immer wieder deren Erklärungen anzweifelt bzw. Beweise für Aussagen anfordert, ganz so als hätte sie geahnt, dass einem bei der Lektüre sonst Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Darstellung kommen könnten. Der Roman ist lehrreicher als so manches Geschichtsbuch und hat dabei zugleich das Potenzial, zu einem Klassiker zu werden. Einmal gelesen wird man ihn so schnell nicht mehr vergessen.
“Etwas wiederholte sich, so viel stand fest”
Ich weiß auch nicht, ich habe einfach ein Problem mit all diesen gehypten Büchern. Ich bin ganz neugierig und freu mich drauf und bin sehr oft enttäuscht, weil sie mich nicht so mitnehmen wie offenbar so viele andere. Manchmal frag ich mich, ob ich es vielleicht nicht richtig verstanden habe?! Deswegen ist mein Urteil dann auch häufig ungerecht dem Buch gegenüber fürchte ich. Dies hie ist kein schlechtes Buch, schon allein weil die Geschichte, die es erzählt auf vielen Ebenen eine so wichtige ist, aber ich habe mich streckenweise echt gelangweilt. Könnte auch sein dass ich mit autofiktionalen Texten nicht so viel anfangen kann, denn besonders auf die Teile, bei denen klar ist, dass sie halb erfunden sind, konnte ich mich leider so gar nicht einlassen.
Sehr tolles Buch! Erst Recht weil es autobiographisch ist. Zwischendurch habe ich mich manchmal gefragt, was da jetzt noch alles kommen soll, warum das Buch nicht auf den nächsten Seiten endet. Aber es ist schon richtig so, dass der Geschichte über 500 Seiten Zeit gegeben wird. Und das Ende... Hatte Tränen in den Augen!
