Betrug

Betrug

Hardcover
3.224

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Beschreibung

Die gefeierte Bestsellerautorin Zadie Smith überrascht mit einem literarischen historischen Roman, der sich um einen der bekanntesten Gerichtsfälle Englands dreht: Der Tichborne-Fall, der Arm gegen Reich aufwiegelte.

London 1873. Mrs. Eliza Touchet ist die schottische Haushälterin und angeheiratete Cousine des einstmals erfolgreichen Schriftstellers William Ainsworth. Eliza ist aufgeweckt und kritisch. Sie zweifelt daran, dass Ainsworth Talent hat. Und sie fürchtet, dass England ein Land der Fassaden ist, in dem nichts so ist, wie es scheint. 

Mit ihrer Schwägerin besucht sie die Gerichtsverhandlungen des Tichborne-Falls, in der ein ungehobelter Mann behauptet, der seit zehn Jahren verschollene Sohn der reichen Lady Tichborne zu sein. Andrew Bogle, ehemaliger Sklave aus Jamaika, ist einer der Hauptzeugen des Prozesses. Eliza und Bogle kommen ins Gespräch und der Wahrheit näher. Doch wessen Wahrheit zählt?

Basierend auf realen historischen Ereignissen ist »Betrug« ein schillernder Roman über Wahrheit und Fiktion, Jamaika und Großbritannien, Betrug und Authentizität und das Geheimnis des Andersseins.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
528
Preis
26.80 €

Autorenbeschreibung

Zadie Smith, wurde 1975 im Norden Londons geboren. Ihr erster Roman »Zähne zeigen«, 2001 erschienen, wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ein internationaler Bestseller. Der Roman »Von der Schönheit«, 2006 erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, war auf der Shortlist des Man Booker Prize 2005 und gewann den Orange Prize. Zadie Smith erhielt u.a. 2016 den Welt-Literaturpreis und 2018 den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur. Sie lebt mit ihrer Familie in London.

Beiträge

9
Alle
2

Ich fand es langatmig und ziellos, überfrachtet.

4

Nimm dir Zeit für dieses Buch

Unser ganzes Leben besteht nur aus Betrug, oder? In dem neuen Roman von Zadie Smith geht es jedenfalls im Vordergrund um Betrug. Hauptfigur ist Eliza Touchet. Sie ist Schottin und führt ihrem Cousin, dem damals erfolgreichen Schriftstellers William Ainsworth den Haushalt. Eliza ist um einiges älter als ihr Cousin. Sie durfte in dem Haushalt bleiben, als ihr Mann und ihr Sohn an einer tückischen Krankheit verstorben waren. William war schon als Pubertierender in die hübsche Schottin vernarrt und jetzt, wo sie bei ihm im Haushalt lebt, seiner Kinder erzieht und seiner Ehefrau unter die Arme greift, bekommt er auch die Möglichkeit sich ihr zu nähern. Ist das denn schon Betrug? Als William Ainsworth mal wieder auf Reisen ist, beginnen die beiden Frauen ein Verhältnis, das sich sofort wieder in Wohlgefallen auflöst, sobald der Hausherr wieder zu Hause weilt. Eliza lebt ständig zwischen den Eheleuten und weiß im Grunde nicht, wem ihre Loyalität gehört. Außerdem empfindet sie es wahrlich als Betrug. Aber wem gegenüber? Wohl am meisten ihr selber. In dem Haus Ainsworth gehen bekannte Männer ein und aus. Dickens, der sich an den Ideen der anderen bedient, der Karikaturist Georg Cruikshank, den die anderen gerne ausnutzen, dann ist da noch der große Verleger ... sie sitzen in großer Runde, trinken den Portwein des Schriftstellers und machen sich über alles Mögliche lustig. Eliza ist die einzige Frau, die bei dieser illustren Runde dabei sein darf und auch ihre Meinung äußert. Der Roman spielt um das Jahr 1870 in und um London. Es ist die Zeit, als diese Tichbornfall in London groß in allen Straßen und Zeitungen debattiert wurde. Der vermeintliche Nachkomme Tichborns sitzt vor Gericht und versucht dem Richter klarzumachen, dass er kein Betrüger ist. Und ganz London scheint ihm zu glauben. Es geht darum, dass der schlanke und gebildete Roger Tichborn angeblich mit einem Schiff vor Australien untergeht. Die Mutter Rogers kann das nicht glauben und sucht jahrelang nach ihrem Sohn. Als dieser sich meldet, hat sich der junge Mann doch sehr verändert. Er ist fett geworden, spricht nur noch in breitem Cockney Englisch und hat vergessen, dass er schreiben konnte, einst Französisch sprach. Betrug zu lesen, ist mir wahrlich schwergefallen. Der Text ist in der Art geschrieben, wie man ihn damals 1870 wohl gesprochen haben mag. Zudem sind in diesem Roman so unglaublich viele Personen untergebracht, dass man schnell mal den Überblick verliert. Ich will nicht sagen, dass es langweilig war, aber man darf diesen Roman nicht in Einzelteilen lesen und schon gar nicht "nur ein paar Seiten" vor dem Schlafen. Am besten stellt man sich zu trinken, Essen und Schnupftücher direkt neben den Leseplatz und legt das Buch gar nicht mehr aus der Hand, bis man wenigstens in der Mitte angekommen ist. Zwei Anläufe hatte ich für dieses Buch genommen! Wenn man dann diese Tipps beherzigt, dann läuft es auch und man erfährt so manch spannende Geschichte, die mal mehr oder weniger mit Betrug zu tun hat. Ich habe mich mit diesem Buch übernommen und aus lauter Verzweiflung, weil ich es nicht verstanden habe, diesen Roman zu lesen, einige YouTube Rezensionen angesehen, um meinen dritten Anlauf zu nehmen. Und trotzdem ist es nicht mein Lieblingsbuch geworden. Allerdings liebe ich Eliza. Mit ihrer scharfzüngigen und korrekten Art ist sie das einzige, was mich an diesem Roman gefesselt hat. Hier Mäuse zu verteilen, fällt mir ungemein schwer, weshalb ich es dieses Mal ausfallen lasse. Der Roman hat so viele Facetten, ist so gewaltig geschrieben, hat Unterhaltungswert und gleichzeitig ist er gnadenlos ermüdend, vollgepfropft mit Personen und Ereignissen des viktorianischen Englands. Emanzipation, Sklavenhandel, Revolution, ... zu viel auf einmal.

1

Abgebrochen

Betrug von Zadie Smith aus dem #kiepenheuerundwitsch Verlag 💔 Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden… bei diesem habe ich auf Seite 81 beschlossen: Abbruch! . Wie schade. Ich fand Cover und Klappentext sehr ansprechend. Ein echter Fall, ein Gerichtsprozess, was ist wahr und was ist Betrug? Wäre eigentlich genau meins gewesen. Dachte ich. . Der Schreibstil hat mir den Spaß genommen und konnte mich nicht fesseln. . Meine Gedanken sind sehr oft abgeschweift. Ich habe Passagen öfter gelesen, nachdem ich mich verwirrt gefragt hatte, was ich hier eigentlich gerade mache. . In dem Buch geht es unter anderem um einen Autoren, der mal berühmt war, aber eigentlich nie wirklich logische Geschichten erzählen konnte. Wenn das ein Ziel der Autorin war… dieses Gefühl, gewollt, auch uns erleben zu lassen… dann bewundere ich sie dafür und verneige mein Haupt… Aber weiterlesen möchte ich trotzdem nicht. . Ähnliches Thema und das für mich bessere Buch: Die Frau, die liebte . Schade schade.

4

Beeindruckendes Porträt einer Frau im 19. Jahrhundert, Feministin, Anhängerin des Abolitionismus und der sie umgebenden Dichter, u.a. ihres Cousin Ainsworth, Dickens, Thackeray etc.

5

Raffiniert und fesselnd

Der wohl bekannteste Betrugsfall aus England in neuem aber doch zeitgetreuen Gewand. Leider habe ich bisher nichts von Zadie Smith gelesen. Es handelt sich um Ihren ersten historischen Roman. Der Schreibstil ist zeitgetreu, entsprechend der Handlung. Der bekannte Tichborne Fall spielt im Jahr 1873. Ganz im viktorianischen Stil. Die Charaktere sind gut gewählt und wenn man bereits Romane gelesen hat, die in dieser Zeit gespielt haben, findet man auch tatsächlich schnell rein. Worum geht es: Der bekannte Tichborne Fall handelt vom verschollenen Sohn der Lady Tichborne, welcher angeblich bei einem Schiffsunglück umkommt. Dieser Sohn adliger Abstammung wurde aufgrund intimer Beziehungen zu seiner Cousine auf eine Reise geschickt, um Abstand zu schaffen. Dabei verunglückt er. Nach Jahren taucht ein Mann auf, der behauptet der verschollene Sohn zu sein. Einer der nicht ein Wort französisch spricht, keinen gepflegten Umgang hat auch optisch nicht dem verschollenen Sohn gleicht. Doch Lady Tichborne möchte ihr Kind zurück und so glaubt sie fest daran, dass der aufgetauchte Mann tatsächlich ihr Sohn ist und als Erbe anerkennt. Als Lady Tichborne kurz danach stirbt, fechten die echten Erben das Urteil an und so kommt es zur Gerichtsverhandlung. Zadie Smith´s Mutter ist jamaikanischer Abstammung und so ist es naheliegend, dass zu diesem Gerichtsurteil ein ehemaliger Sklave aus Jamaika auftaucht Andrew Bogle und die Identität des Mannes, der vorgibt der Sohn zu sein, bestätigt. Und zwar trotz der Tatsache, dass Andrew Bogle den echten Sohn der Lady kannte. Die Geschichte spielt hier mit dem Klassenkonflikt, der Kolonialmacht England. Arm gegen Reich, so wundert es nicht, dass der Gerichtsfall überall Wellen schlägt und in der Zeitung verfolgt wird. Zadie Smith schreibt wunderbar detailliert und auch sehr verschachtelt, mit vielen Figuren, so dass das Lesen tatsächlich erschwert wird aber eben Konzentration abverlangt. Man taucht in die viktorianische Zeit und ist gezwungen bedacht zu lesen. Ich hätte mir vielleicht bei so vielen Akteuren ein Glossar gewünscht. Einer der Hauptcharakter der Geschichte ist Eliza Touchet. Gewitzt, klug, gerne auch sarkastisch und Haushälterin, aber nicht irgendeine Haushälterin. Zur damaligen Zeit auffallend durch Ihren Charakter, Ihre forsche Art und wohl auch Ihre sexuellen Vorlieben, die sie nicht öffentlich kundtut aber hier und da auch schon ausgelebt hat. Eliza ist die Cousine des Schriftstellers William Ainsworth. Auch diese Figur gab es tatsächlich. Ein Autor der viktorianischen Zeit, der inzwischen in Vergessenheit geraten ist. Eliza verfolgt den Fall und auch wenn viele Sie nicht ernst nehmen, weil Sie eine Frau ist und noch dazu nur eine Haushälterin, ist es so, dass Sie die Geschichte in die Hand nimmt und uns zur Aufklärung des Falls begleitet und gar durch die Geschichte führt. Ein verrücktes Buch mit einem wahren Kern und der Aufgabe auf die Verhältnisse der damaligen Zeit aufmerksam zu machen. Kolonialismus, Sklaverei und der damalige Aufschrei des armen Volkes, den Reichen die Stirn zu bieten. Wie sich der Fall aufklärt, bleibt an dieser Stelle ein Geheimnis. Wer gerne komplexe und historische Romane liest und gerne die Zeit und Ruhe für gute Unterhaltung aufbringen kann, wird hier sehr glücklich. Ich für meinen Teil, habe es gerne gelesen, angefixt durch den Roman, viel im Internet zum echten Fall gelesen und bin auf die Autorin aufmerksam geworden, die definitiv einen Platz in meinem Regal erhält. 4/5 Büchern, weil die Anzahl der Personen doch sehr umfangreich war.

4

Zadie Smith hat mit „Betrug“ ihren ersten historischen Roman geschrieben und dabei nicht nur das. Sie greift echte historische Personen auf. Im 19. Jahrhundert hält der Fall Roger Tichborne Großbritannien auf Trab. Aber worum ging es in dem Fall? Roger Tichborne ist auf hoher See verschwunden. 10 Jahre später taucht ein Mann auf, der sich als eben diesen ausgibt und versucht an das Erbe zu kommen. Die Massen spalten sich, aber viele Personen sind auf der Seite des Hochstaplers und der Fall wird zu einem medialen Ereignis. Verfolgt wird dieser Fall auch Eliza Touchet, Haushälterin des heute vergessenen Schriftstellers William Ainsworth. Als Protagonistin erleben wir die Geschichte aus ihrer Sicht. Bevor es aber zum eigentlichen Fall kommt, geht es um ihre Person als solche. Eliza Touchet hat einen sehr verachteten Blick auf ihre Umgebung. Verwitwet ist sie bei der Familie Ainsworth untergekommen, hat dort ein buntes Liebesleben verfolgt und viele Schriftsteller der Zeit kennen gelernt. Dabei wird sie als Frau in der Zeit oftmals nicht ernst genommen. Gleichzeitig scheint sie sich oftmals überlegen zu fühlen. Auf gewisse Weise ist sie das auch. Sie scheint ihrer Zeit voraus, ist Feministin und für die Abschaffung der Sklaverei. Gleichzeitig gibt es auch Situationen in denen sie sich zu überlegen fühlt und dadurch einige Personen verkennt. Ich bin zwiegespalten, was dieses Buch betrifft. Einerseits ist es wahnsinnig klug und ließ mich viele parallel zur heutigen Zeit erkennen. Andererseits ist das auch ein kleiner Knackpunkt. Mir ist bewusst, dass die sprachlichen Unterschiede von damals zu heute groß sind, aber oftmals kam es mir „zu modern“ vor. Aber das ist meckern auf hohem Niveau, denn das Buch ist ein kluger, gesellschaftskritischer Roman, der mir lange nachhing.

4

Ein wirklich lesbares Buch!

Die Autorin schafft es, mich mit ihrer, der Zeit angemessenen, Sprache zu fesseln und erzeugt in mir Bilder einer vergangenen Epoche. Man wirft einen Blick auf verschiedene Gesellschaftsschichten und ihre Sichtweisen. Die Protagonisten sind teilweise bekannte Figuren der Geschichte, teilweise kommt auch das „einfache Volk“ zu Wort. Der Roman ist vielschichtig und originell, aber manchmal auch ein wenig ausschweifend. Aber das macht den Reiz dieses Buches aus. Man kann es nicht mal eben so weg lesen, sondern muss eine gewisse Aufmerksamkeit aufbringen. Die Autorin baut Themen wie Menschenrechte, Kolonialismus, Frauenrechte und Rassismus in eine faszinierende Geschichte ein. Man kann viele Parallelen zur heutigen Zeit finden, fühlt sich aber dennoch gut unterhalten. Gerade die unterschiedlichen Zeitebenen und die teils sehr kurzen Kapitel sorgen für Abwechslung und Spannung. Ich werde von Zadie Smith sicher noch weitere Bücher lesen

Ein wirklich lesbares Buch!
1

Habe das Buch abgebrochen.

Eines der wenigen Bücher die ich nicht zu Ende gelesen habe. Konnte mich nie in die Story, die Personen reinfinden. Ich finde die Ausführungen viel zu langatmig und zu ausführlich.

3

Hat mich nicht überzeugt

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