Zwei Herren am Strand
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane »Abendland« (2007), »Madalyn« (2010), »Die Abenteuer des Joel Spazierer« (2013), »Spielplatz der Helden« (2014, Erstausgabe 1988), »Zwei Herren am Strand« (2014), »Das Mädchen mit dem Fingerhut« (2016), »Bruder und Schwester Lenobel« (2018), »Matou« (2021), »Frankie« (2023) und zuletzt »Das Philosophenschiff« (2024), außerdem die Gedichtbände »Der Liebhaber bald nach dem Frühstück« (Edition Lyrik Kabinett, 2012) und »Ein Vorbild für die Tiere« (Gedichte, 2017) sowie die Novelle »Der Mann, der Verlorenes wiederfindet« (2017), »Die Märchen« (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019) und »Das Schöne« (59 Begeisterungen, 2023). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.
Beiträge
tiefgründig und sehr anspruchsvoll -Bedeutung/ Zusammenhänge nicht verstanden
-an manchen Stellen habe ich die Zusammen hänge und Bedeutungen im Buch nicht so richtig verstanden
Zwei herausragende Figuren des 20. Jahrhunderts, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Winston Churchill und Charlie Chaplin. Ersterer ein konservativer Staatsmann, der die Briten mit Blut, Mühsal, Schweiß und Tränen durch den 2. Weltkrieg manövrierte, letzterer ein absoluter Weltstar, ein Clown, jedoch auch sozialkritischer Satiriker, dem später sogar aufgrund mutmaßlicher Nähe zum Kommunismus die Wiedereinreise in die USA verwehrt wurde. Und doch waren sie Freunde und hatten etwas Wichtiges gemeinsam, das beider Leben prägte: die Depression. Ich bin wahrscheinlich selbst schuld, dass ich mich im Vorfeld nicht genauer über das Buch informiert habe, ich dachte jedenfalls bis zum Ende, das Ganze wäre tatsächlich so geschehen, wie Michael Köhlmeier es uns berichtet. Tatsächlich ist vieles wahr, was in dem Roman steht, insbesondere die depressiven und sogar suizidalen Tendenzen der beiden Charakterköpfe, doch Köhlmeier macht keinen Hehl daraus, dass er die Fakten durch Fiktionalisiertes ergänzt hat. Hat er gut gemacht, ich hab's jedenfalls geglaubt. Köhlmeier erzählt sowohl von den Treffen zwischen Churchill und Chaplin als auch aus beider Leben, dabei geht er halbwegs, jedoch nicht streng chronologisch vor. Ich habe viel gelernt über die beiden, über Chaplin wusste ich vorher bereits mehr als über Churchill, völlig neu für mich war, dass Churchill ein Schulversager war, was sicher maßgeblich zu seinen Depressionen beigetrug, denn als Abkömmling eines wichtigen Adelshauses und Sohn eines Konservativen waren die Erwartungen an ihn natürlich besonders hoch. Tatsächlich fand ich das, was ich von Köhlmeier über Churchills Kindheit und seine Familie erfahren habe, so interessant, dass ich nun unbedingt eine gute Churchill-Biografie lesen möchte. Charlie Chaplin andererseits - ihn liebte ich schon immer. Seine Filme habe ich unzählige Male gesehen, sie gehören für mich zum Komischsten, was es gibt, ich habe sofort die herrlichsten Szenen aus "Modern Times" und "City Lights" im Kopf. Mit seinem Meisterwerk "The Great Dictator" stieg er für mich in die Riege der verehrten Menschen auf, weil er es wagte, Hitler in nahezu hellseherischer Manier auf dem Höhepunkt von dessen Macht entgegenzutreten. Köhlmeier lässt die beiden über Suizid sinnieren, sich jedoch auch gegenseitig beistehen, wenn einer der beiden vom "schwarzen Hund", der Depression heimgesucht wurde. Gipfeln lässt er seinen Roman mit den Ereignissen um die Veröffentlichung von The Great Dictator, die grob etwa zur selben Zeit erfolgte als die Wiederkehr Winston Churchills in die Regierung und seine Übernahme sowohl als Premierminister als auch als Kriegsminister. Für beide die wohl größte Herausforderung ihres Lebens und der Zeitpunkt, wo ein gefürchtetes Ereignis eintrat: Beide Freunde befanden sich gleichzeitig in den Klauen der Depression. Trotz der ungenauen Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit ist "Zwei Herren am Strand" ein unterhaltsames und bewegendes Buch, das ich mit Vergnügen gehört habe. Das Hörbuch ist von Michael Köhlmeier selbst eingelesen. Obwohl Köhlmeier dazu neigt, keine richtige Pause zwischen zwei Sätzen machen, was eine ungewöhnliche Betonung mit sich bringt, macht er das gut.
Interessante Hintergründe, teils umständlich geschrieben. Für mich kein flüssiges Lesen möglich.
Zwei erhebliche Kritikpunkte stören meinen Lesegenuss: Zunächst erzählt der anonyme Ich‐Erzähler nur aus zweiter Hand, was sein Vater ihm über die Akteure erzählt hat. Vor allem aber vermengt er ununterbrochen und für den Leser unbemerkbar Realität und Fiktion. So ist für mich nich nicht einmal erkennbar, ob die Basis des Romans, die die "Herren" verbindenden Selbstmordgedanken echt oder nur erfunden sind. Als ich keine Lust mehr hatte, mich an der Nase rumführen zu lassen, habe ich die Lektüre abgebrochen, obwohl sie phasenweise sogar amüsant war.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane »Abendland« (2007), »Madalyn« (2010), »Die Abenteuer des Joel Spazierer« (2013), »Spielplatz der Helden« (2014, Erstausgabe 1988), »Zwei Herren am Strand« (2014), »Das Mädchen mit dem Fingerhut« (2016), »Bruder und Schwester Lenobel« (2018), »Matou« (2021), »Frankie« (2023) und zuletzt »Das Philosophenschiff« (2024), außerdem die Gedichtbände »Der Liebhaber bald nach dem Frühstück« (Edition Lyrik Kabinett, 2012) und »Ein Vorbild für die Tiere« (Gedichte, 2017) sowie die Novelle »Der Mann, der Verlorenes wiederfindet« (2017), »Die Märchen« (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019) und »Das Schöne« (59 Begeisterungen, 2023). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.
Beiträge
tiefgründig und sehr anspruchsvoll -Bedeutung/ Zusammenhänge nicht verstanden
-an manchen Stellen habe ich die Zusammen hänge und Bedeutungen im Buch nicht so richtig verstanden
Zwei herausragende Figuren des 20. Jahrhunderts, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Winston Churchill und Charlie Chaplin. Ersterer ein konservativer Staatsmann, der die Briten mit Blut, Mühsal, Schweiß und Tränen durch den 2. Weltkrieg manövrierte, letzterer ein absoluter Weltstar, ein Clown, jedoch auch sozialkritischer Satiriker, dem später sogar aufgrund mutmaßlicher Nähe zum Kommunismus die Wiedereinreise in die USA verwehrt wurde. Und doch waren sie Freunde und hatten etwas Wichtiges gemeinsam, das beider Leben prägte: die Depression. Ich bin wahrscheinlich selbst schuld, dass ich mich im Vorfeld nicht genauer über das Buch informiert habe, ich dachte jedenfalls bis zum Ende, das Ganze wäre tatsächlich so geschehen, wie Michael Köhlmeier es uns berichtet. Tatsächlich ist vieles wahr, was in dem Roman steht, insbesondere die depressiven und sogar suizidalen Tendenzen der beiden Charakterköpfe, doch Köhlmeier macht keinen Hehl daraus, dass er die Fakten durch Fiktionalisiertes ergänzt hat. Hat er gut gemacht, ich hab's jedenfalls geglaubt. Köhlmeier erzählt sowohl von den Treffen zwischen Churchill und Chaplin als auch aus beider Leben, dabei geht er halbwegs, jedoch nicht streng chronologisch vor. Ich habe viel gelernt über die beiden, über Chaplin wusste ich vorher bereits mehr als über Churchill, völlig neu für mich war, dass Churchill ein Schulversager war, was sicher maßgeblich zu seinen Depressionen beigetrug, denn als Abkömmling eines wichtigen Adelshauses und Sohn eines Konservativen waren die Erwartungen an ihn natürlich besonders hoch. Tatsächlich fand ich das, was ich von Köhlmeier über Churchills Kindheit und seine Familie erfahren habe, so interessant, dass ich nun unbedingt eine gute Churchill-Biografie lesen möchte. Charlie Chaplin andererseits - ihn liebte ich schon immer. Seine Filme habe ich unzählige Male gesehen, sie gehören für mich zum Komischsten, was es gibt, ich habe sofort die herrlichsten Szenen aus "Modern Times" und "City Lights" im Kopf. Mit seinem Meisterwerk "The Great Dictator" stieg er für mich in die Riege der verehrten Menschen auf, weil er es wagte, Hitler in nahezu hellseherischer Manier auf dem Höhepunkt von dessen Macht entgegenzutreten. Köhlmeier lässt die beiden über Suizid sinnieren, sich jedoch auch gegenseitig beistehen, wenn einer der beiden vom "schwarzen Hund", der Depression heimgesucht wurde. Gipfeln lässt er seinen Roman mit den Ereignissen um die Veröffentlichung von The Great Dictator, die grob etwa zur selben Zeit erfolgte als die Wiederkehr Winston Churchills in die Regierung und seine Übernahme sowohl als Premierminister als auch als Kriegsminister. Für beide die wohl größte Herausforderung ihres Lebens und der Zeitpunkt, wo ein gefürchtetes Ereignis eintrat: Beide Freunde befanden sich gleichzeitig in den Klauen der Depression. Trotz der ungenauen Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit ist "Zwei Herren am Strand" ein unterhaltsames und bewegendes Buch, das ich mit Vergnügen gehört habe. Das Hörbuch ist von Michael Köhlmeier selbst eingelesen. Obwohl Köhlmeier dazu neigt, keine richtige Pause zwischen zwei Sätzen machen, was eine ungewöhnliche Betonung mit sich bringt, macht er das gut.