Zusammenkunft

Zusammenkunft

Hardcover
3.552
UkLgbtqRassismusChimamanda Ngozi Adichie

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Beschreibung

Nach oben kommen. Das war immer der Plan. Seit Jahrhunderten. Dafür hat sie, dafür haben alle vor ihr gekämpft. Und als Schwarze Frau stand ihr letztlich nur ein Weg offen: Völlige Verausgabung, Oxbridge, Londoner Hochfinanz, ein Freund mit Geld so alt und dreckig wie das Empire. Doch als sie endlich eingeladen wird, Mitglied einer Familie, Angehörige einer Klasse, Teil eines Landes zu werden, muss sie am eigenen Körper erfahren, dass die erlittenen Ungerechtigkeiten tiefere Wurzeln geschlagen haben. Wie kann sie sich retten? Wie mit dem Erbe der Geschichte leben?

MitZusammenkunftist Natasha Brown die literarische Sensation gelungen: ein virtuoser, verdichteter Roman über die Anstrengungen der Gegenwart und die toxische Wirkung der Vergangenheit in unseren Worten, Werten, Besitztümern. Natasha Brown stürzt Schuld und Schönheit und Menschlichkeit ununterscheidbar ineinander, mit elektrisierenden Folgen.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
113
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Natasha Brown arbeitete nach ihrem Mathematikstudium an der Universität Cambridge zehn Jahrelang im Londoner Finanzsektor. Mit ihrem Roman Zusammenkunft gelang ihr eines der erfolgreichsten literarischen Debüts Englands der letzten Jahre. Er stand auf der Shortlist des Folio Prize, des Goldsmiths Prize und des Orwell Prize und wurde in 17 Sprachen übersetzt. Natasha Brown gehört zu den alle zehn Jahre ernannten Grantaʼs Best of Young British Novelists.

Beiträge

17
Alle
4.5

„Die Antwort lautet: Anpassung. Der Druck ist immer da. Pass dich an, pass dich an….Lös dich auf im Schmelztiegel. Und dann fließ raus, gieß dich in die Form. Verbiege deine Knochen, bis sie splittern und knacken und du hineinpasst. Press dich in ihre Schablone.“ Fragmentarisch und in verschiedenen Szenen komm ich der Protagonistin immer näher. Erst versteh ich nicht wo ich mich befinde und mit wem, doch nach und nach erschließt sich mir die Welt der erfolgreichen schwarzen Frau in der Londoner Finanzwelt. Sie ist weit gekommen, ganz oben, finanziell abgesichert, hat eine Eigentumswohnung, einen Freund aus privilegiertem Hause. Es scheint, als hat sie es geschafft, aber doch ist sie nicht angekommen und fühlt sich nicht wirklich angenommen. Trotz der eher kühlen und berechnenden Art der Protagonistin, haben mich ihre Ängste und Bedenken bewegt und mitfühlen lassen. Es ist für mich eine Einwanderungsgeschichte, eine Geschichte der britischen Gesellschaft, den Auswirkungen des Kolonialismus bis heute. Über Rassismus, Anpassung und Sexismus.

5

Knapp 130 Seiten und dabei inhaltlich so dicht und sprachlich so gewaltig (ganz viele Kudos an die Übersetzung von Jackie Thomae!!). Episodenhaft-fragmentarisch zerstückelt, kämpft die namenlose Hauptfigur gleichzeitig für und sträubt sich gegen den Aufstieg und die Aufnahme in eine Welt (v.a. die britische Upper Class) in der sie doch nur eine Fremde bleiben kann, und findet einen radikalen Weg, sich dem zu entziehen. Der Roman ist durchaus sehr spezifisch britisch, was nicht heißt, dass die verhandelten Themen wie v.a. Rassismus und Kolonialismus, aber auch Klassismus und Sexismus/Misogynoir nicht allgemeine Gültigkeit haben. Ein sehr unbequemes Buch, welches mich in seiner Kürze doch tief getroffen hat - werde sicher mindestens noch einmal dazu greifen um sicher zu gehen, dass mir hier nichts verloren geht.

5

"Sie ist da. Angst. Jeden Tag ist eine Möglichkeit, es zu versauen, jede Entscheidung, jedes Meeting. Es gibt keinen Erfolg, nur das vorläufige Abwenden des Versagens. Angst. Vom Vibrieren und Klingeln meines Weckers, bis ich mich wieder schlafen lege. Angst." (S. 37) Aufsteigen, nach oben kommen, Teil der sozialen Oberschicht sein – das war schon immer ihr Ziel. Das Ziel der jungen Frau, der Kampf all der Menschen vor ihr. Doch was ihr fehlt, sind Geld und Kontakte, für sie gibt es keinen ‚easy way up‘, denn sie ist Schwarz. Und als Schwarze Frau muss sie für alles und gegen alles kämpfen: für Anerkennung, für Respekt; gegen die abschätzigen Blicke, gegen die Vorurteile, gegen die Gesellschaft. Doch all ihre Anstrengungen, die Jahre der Ungewissheit haben sich ausgezahlt: Sie ist Teil des Londoner Finanzwesens, wird befördert und von ihrem reichen, weißen Freund bei einer Gartenparty offiziell in die Familie eingeführt. Es scheint alles perfekt – wenn da nicht diese Sache wäre, die alles andere plötzlich unwichtig erscheinen lässt, denn lohnt es sich noch zu kämpfen? Wir leben in einer Welt, in der gesellschaftlicher Status, Reich- und Besitztümer, Hautfarbe und Herkunft über unser Leben und unser Handeln entscheiden, über Sieg und Niederlage. In ihrem Debütroman „Zusammenkunft“ (OT: Assembly, aus dem Englischen von Jackie Thomae) erzählt Natasha Brown von Misogynie und Rassismus, von Herkunft und unendlichem Schmerz, der aus all diesen Dingen resultiert. Mit schneidender Klarheit und einzigartigem Stil seziert sie, welche Auswirkungen der seit Jahrhunderten in der Gesellschaft verankerte Rassismus auf das Leben der jungen Frau hat: All ihre Erfolge, all ihre Niederlagen scheinen mit ihrer Hautfarbe verbunden, sei es die Beförderung, um eine Diversitätsquote zu erfüllen, weil „Frau und Schwarz“, oder die Beziehung zu ihrem Freund, der in seiner weißen, altreichen und privilegierten Welt den Status des wertfreien Kosmopoliten innehat. Sie ist sich dessen bewusst und stellt sich ihr Leben immer wieder in Frage: Wozu all die Anstrengung, wenn es, wenn sie eh nie genug sein wird? Da scheint es Schicksal zu sein, dass sie sich gegen alle weiteren Kämpfe stellt, die die Diagnose ihrer Ärztin bedeuten würden – und für ihre allmähliche, schmerzhafte Transzendenz. „Zusammenkunft“ ist ein Kunstwerk, ein literarisches Stakkato, das mit kurzen, kräftigen Schlägen all die Ungerechtigkeiten herausschreit. Sie sind der Soundtrack für die Metaphern, die ihr sprachliches Genie sichtbar machen, und die Bilder, die sie beschreibt. Natasha Brown beweist, dass es nicht vieler Worte bedarf, um viel zu sagen – auf die Art und Weise kommt es an, und das zeigt sie mit ihrem Debüt eindrucksvoll. Was für ein Buch!

4

Experimentell. Ich hatte etwas anderes erwartet, fand es dennoch interessant.

3

Wichtiges Thema, wichtige Perspektive, super verdichtet, leider haben mich Sprache und Stil zwischendurch immer mal wieder verloren. Die Leerstellen waren mir manchmal zu groß, zu vage z. B. die Konstellation zu Lou. Und vielleicht ist es ja genau diese Vagheit (gibt es die?), die zum Ausdruck kommen sollte und mich etwas ratlos zurückgelassen hat.

4

Zusammenkunft ist ein Roman, der sich für mich fast nicht als Roman bezeichnen lässt, so viel Poesie steckt da drin. Ich habe das Büchlein innerhalb eines Nachmittags durchgelesen und es hat mich gut unterhalten. Die Themen sind schwere Kost, doch dank der wunderschönen Sprache der Autorin fliegt man nur so durch die Seiten. Ich habe mir etliche Passagen markiert, da die Dinge so bildhaft und poetisch umschrieben wurden. Letztenendes macht die Geschichte traurig, da soviel Ungerechtigkeit thematisiert wird, doch Sie gibt auch Hoffnung, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen kann und seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Die Autorin hat mit diesem Roman für mich bewiesen, dass sie eine Sprachkünstlerin ist und geschickt ernste Themen in blumiger Sprache verpacken kann. Ein Buch, das ich allen empfehlen kann, die gerne auch zwischen den Zeilen lesen.

2.5

ich fand den schreibstil an sich echt sehr gut aber der story aufbau hat mir nicht ganz gefallen, da ich oft echt verwirrt war.

4.5

Ich habe ein wenig gebraucht, um mit dem Schreibstil warm zu werden. Dann hat es mich aber umso mehr beeindruckt, wie viel hier auf wenigen Seiten rübergebracht wird. Von Seite zu Seite wird die Gesellschaftskritik intensiver und schärfer. Natasha Brown schafft es, dass man als LeserIn ganz nah am Geschehen ist. Eine großartige, beklemmende Leseerfahrung.

5

Starkes Debüt über Rassismus, Seximus und Leistungsgesellschaft - eine brilliante Gesellschaftskritik In «Zusammenkunft» (im Original: Asseemby; übersetzt ins Deutsche von Jackie Thomae) analysiert und kritisiert die Autorin Natasha Brown in erzählerischen Handlungsfragmenten den Rassismus, Sexismus und den enormen Leistungsdruck in der britischen Gesellschaft und insbesondere der Upper Class. Die namenlose Ich-Erzählerin ist schwarz und hat sich ihre Führungsposition in einem Finanzdienstleistungsunternehmen nach ihrem Oxford-Studium hart erarbeitet. Oberflächlich scheint alles gut zu laufen im Job, mit der eigenen Wohnung in London, in der Partnerschaft mit ihrem Upper-Class Freund und dessen Familie. Dennoch zeigen die geschilderten Gedanken der Protagonistin ganz pointiert, was alles nicht gut läuft und wie stark der hohe Leistungsdruck und die Diskrimmierungen belasten und welchem psychischen Druck und Belästigung sie dadurch ausgesetzt ist. Dies zeigt sich vor allem in ihrem Umgang mit dem bei Ihr diagnostizierten Krebs. In kurzen Szenen und brilliant formuliert gelingt es Natasha Brown den allgegenwärtigen Rassismus, Seximus und Leistungsdruck herauszustellen und pointiert zu kritisieren. Ein starkes Debüt, das es auf wenigen Seiten schafft, viel Emotion und gerechtfertigte Kritik zu transportieren!

5

Fantastisch, wie man auf so wenigen Seiten so viel existentielles erzählen kann.

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