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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Hanna Bervoets, geboren 1984, ist eine der meistgelesenen niederländischen Autorinnen. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, 2017 erhielt sie den renommierten Frans-Kellendonk-Preis für ihr Gesamtwerk. Hanna Bervoets lebt mit ihrer Partnerin und ihren zwei Meerschweinchen in Amsterdam.
Beiträge
Das Buch ist kurzweilig und schnell gelesen. Teilweise etwas verworren.
Kaleigh erhält wiederholt Post durch einen Anwalt, welcher sie überzeugen möchte sich einer Sammelklage gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber, eine fiktive social media Plattform, anzuschließen. Stattdessen schildert sie ihm in einem Brief von ihrer Zeit als Mitarbeiterin. Das Buch ist an manchen Stellen verworren, aber es wird spürbar, wie sich die Arbeit als Content-Moderator*in durch die ständige Konfrontation mit drastischen Inhalten immer mehr auf die psychische und physische Verfassung der einzelnen Figuren des Romans auswirkt. Dabei gibt sich die Kaleigh, die Protagonistin, oft abgeklärt, fast so, als mache die Arbeit mit ihr nur wenig und als sei sie im Gegensatz zu ihren Kolleg*innen und ihrer Freundin und Kollegin Sigrid resistent oder zumindest widerstandsfähiger gegen die zahlreichen verstörenden Inhalte. Dabei wird im Verlauf der Handlung immer deutlicher wie sehr sich die Eigenwahrnehmung von der Reflektion von Außen unterscheidet und es stellt sich die Frage ob Kaleigh wirklich so abgeklärt ist, wie sie glaubt. Ich hatte Spaß beim Lesen, aber finde trotzdem das der Roman an manchen Stellen zu subtil ist und nicht das volle Potenzial ausschöpft, welches sich aus dem Thema ergibt. Trotzdem ist es definitiv lesenswert!
Na ja…
Review: „Dieser Beitrag wurde entfernt “ by Hanna Bervoets Rating: ⭐️⭐️⭐️ 3/5 Pages: 110 English title: We had to remove this post Weiterempfehlung / rec: 50% Danke schön @hanserliteratur ❤️ für das Rezensionsexemplar. Kayleigh arbeitet bei einer Social Media Plattform, die nicht näher benannt wird. Aber spätestens im Anhang in den Quellenangaben wird klar, worauf sich dieser fiktive Roman bezieht. Kayleigh sichtet Beiträge, die gemeldet worden sind und muss möglichst schnell und richtig entscheiden, ob die Beiträge zurecht gemeldet wurden und gelöscht werden oder aber bestehen bleiben dürfen. Klingt erst mal einfach und als ob der gesunde Menschenverstand einen da leiten müsste, aber weit gefehlt. Die Regeln sind so absurd, dass Kayleigh und ihre Kollegen, die später ihre Freunde werden, die vorgegebenen Quoten nicht schaffen und die Negativ-Spirale beginnt ihrer aller mental health nach unten zu ziehen. Ein Beispiel: ein Video in dem ein Mann mit einer toten Babykatze spielt, durfte stehen bleiben. Hingegen ein Video auf dem zu sehen ist, wie der gleiche Mann die Babykatze tötet, musste gelöscht werden…. Macht Sinn, nein natürlich nicht. Das Buch hat nur knapp über 100 Seiten, so richtig reingekommen bin ich aber nicht. Das Thema ist sehr wichtig, bin nicht sicher, ob ein Roman das richtige Medium war, um es aufzugreifen. In jedem Fall wird man mit etwas konfrontiert, mit dem man sich vorher vermutlich nicht beschäftigt hat. Ich dachte immer „schlimme“ Beiträge werden automatisch gelöscht durch einen klaren Algorithmus. Mir war nicht klar, dass da Menschen sitzen und jeden Beitrag beurteilen müssen. Zur fiktiven Handlung des Romans möchte ich nichts mehr vorwegnehmen, sonst bleibt aufgrund der Länge ja nichts mehr übrig. Buchrückseite wie immer in den Kommentaren. Kann man schon lesen, aber es ist dunkel und verstörend. Mir war beim Lesen nicht so wohl in meiner Haut.

Ein lesenswertes Buch für alle, die sich kritisch mit dem Thema des virtuellen Raums und dessen Gefahren auseinandersetzen möchten.
Wichtige zeitgemäße Themen. Spannend, zum Verschlingen. Aber irgendwie kurz und unvollständig.
Abgründe der Sozialen Medien!
Das Buch beschreibt sehr gut die Abgründe von Social Media anhand der Hauptprotagonistin Kayleigh, die beruflich in einer Firma anfängt, bei der sie grenzwertige Beiträge prüfen soll auf löschen oder stehen lassen. Die tägliche Konfrontation mit diesen Beiträgen verändert sie wirklich nachhaltig Furcht einflößend, sei es in Bezug auf Gewalt, Verschwörungstheorien oder ins negative verändernde Charaktereigenschaften. Ein Buch das sehr zum nachdenken anregt und keine leichte Kost ist.
Man hätte so viel mit dem Thema machen können doch stattdessen fokussierte sich die Autorin auf eine gescheiterte Beziehung. Absolut bewundernswert, dass ein Buch mit diesem Thema so gar keine Gedanken bei mir provoziert hat weil es einfach so scheiße langweilig und trocken war. Die Nebencharaktere konnte man kein bisschen auseinander halten. Hier fehlte ein klarer Fokus auf einem Thema, stattdessen riss die Autorin randomly die Flat Earth Theorie an, eine queere Beziehung, Schulden, und gefühlt noch jedes andere Thema. Schon direkt am Anfang verlor ich jegliches Interesse doch da das Buch so kurz war zog ich durch. Unnötig, da mich das Ende total genervt hat.
"Aber was ist das allerschlimmste das du gesehen hast?" (S. 9) Kayleigh braucht Geld. Nachdem sie einige Monate im Callcenter arbeitete, sind ihre Ansprüche nun relativ gering und sie bewirbt sich auf eine Stelle, die zwar wenig aussagekräftig klingt, jedoch zwanzig Prozent mehr Lohn verspricht: "Mitarbeiter (m/w/d) im Qualitätsmanagement". Nach erfolgreicher Eignungsprüfung wird sie übernommen, arbeitet nun als Content Moderator für eine Social Media Plattform, deren Namen sie nicht nennen darf. Ihre Aufgabe: täglich mindestens 500 Videos und Postings ansehen, die als gewaltsam, rassistisch oder suizidal eingestuft wurden, und entscheiden, ob sie gelöscht werden oder stehen bleiben dürfen. Die Arbeitsbedingungen bei HEXA sind hart, die Arbeit zermürbend und die Gefahr, gekündigt zu werden, groß. Ein Team aus Supervisors bewertet ihre Arbeit, erstellt eine Erfolgsquote und analysiert, wie viel Zeit sie braucht, denn: Zeit ist Geld. Würde man Kayleigh nachts aufwecken, sie wüsste alle Regeln auswendig, und doch gelingt es ihr, trotz allem eine professionelle Distanz zu dem Gesehenen zu bewahren - und Spaß an der Arbeit zu finden. Nicht zuletzt wegen Sigrid. Während der gemeinsam im Pub verbrachten Feierabende kommen sie sich näher, verlieben sich; ihr Glück scheint vollkommen. Doch plötzlich verändert sich alles: Ihre Kollegen halten dem psychischen Druck nicht mehr stand, brechen zusammen, reden über Verschwörungstheorien - und Sigrid beginnt sich zunehmend von ihr zu distanzieren. Kayleigh versteht nicht, was vor sich geht. Ist sie die Einzige, die dem Druck standhalten kann - oder merkt sie nur nicht, wie sie sich allmählich verändert? Eindringlich und aufwühlend entwirft Hanna Bervoets in ihrem Roman "Dieser Beitrag wurde entfernt" (OT: Wat wij zagen, aus dem Niederländischen von Rainer Kersten) ein Psychogramm der gegenwärtigen Gesellschaft, in der Social Media und die Nutzung von Smart Devices über den Alltag und die soziale Interaktion bestimmen. Ein Leben ohne wäre für die meisten undenkbar. Was wir sehen, beeinflusst uns und unser Handeln, unser Denken - unser Leben. Was nicht ungefährlich ist, denn: die Abhängigkeit entsteht leise. Hanna Bervoets blickt hinter das Bild, das wir auf unsere Bildschirmen sehen, unter Umständen selbst erzeugen: Sie deckt auf, unter welchen abstrusen, unmenschlichen Bedingungen die Menschen arbeiten, die darüber bestimmen, was wir in der digitalen Parallelwelt sehen, welchen Bildern sie ausgesetzt sind, um uns vor traumatischem oder negativ beeinflussendem Content zu schützen. Nachdem ihre Kollegen bei HEXA gekündigt hatten, Kayleigh selbst auch schon seit mehreren Monaten nicht mehr dort arbeitete, wurde eine Sammelklage gegen die Arbeitsbedingungen und die Auswirkungen der Arbeit auf ihre mentale Gesundheit aufgesetzt. Herr Stisic, der zuständige Anwalt, fordert sie nun unerbittlich dazu auf, sich an der Klage zu beteiligen. Darauf hat Kayleigh keine Lust, doch sie ist bereit, ihm von ihren Erfahrungen bei HEXA zu erzählen, wenn er sie dafür in Ruhe lässt. Es gleicht einem Geständnis oder viel eher einer Offenbarung, wie Kayleigh ihre sexuellen Erfahrungen mit anderen Frauen, ihre Zeit als Content Moderator und die Beobachtungen und Erfahrungen, die sie machen musste, mitteilt. Nüchtern reflektiert sie, wie die Grenze zwischen moderierter und gelebter Realität allmählich verschwimmt, sie und ihre Kollegen ohne psychologische Betreuung in der Luft schweben mussten, immer unter dem Druck standen, zu versagen. Und das Bedürfnis verspürten, helfen zu müssen. Solange, bis sie daran zerbrechen. Auf der einen Seite finde ich den Roman in seiner Intention unglaublich interessant, die Kritik, die die Autorin übt, und auch den sanft gezogenen Vergleich zwischen der Arbeit bei HEXA und der Unbeständigkeit von Kayleighs Beziehungen, dass all das der subjektiven Einschätzung, dem Blickwinkel unterliegt. Doch irgendwo fehlte mir die Tiefe in den Beschreibungen der psychologischen Auswirkungen, das gewisse Etwas und letztlich die Empathie und Nähe zu den Charakteren und ihren Schicksalen. Nichtsdestotrotz ein kurzweiliges, eindringliches Buch, das zum Denken anregt und Spuren hinterlässt.
Gut gemeint, mittelmäßig umgesetzt
Der Einblick in die Tätigkeit der Contentüberwachung ist spannend und schockierend. Die Handlung weist Logiklücken auf (Warum z. B. schreibt die Protagonistin ihre Geschichte an einen Anwalt?), das Ende war auch nicht rund und kam sehr abrupt.
Kurzweilige, interessante Unterhaltung.
Ein kurzes, aber intensives Leseerlebnis. Das Buch mit etwas über 100 Seiten liest sich schnell und flüssig, was durch den packenden Erzählstil der Autorin unterstützt wird. Trotz seiner Kürze schafft es der Roman, einen erschreckend realistischen Einblick in den Alltag eines Content Betrachters zu geben. Die psychischen Belastungen werden gut dargestellt, denen Menschen ausgesetzt sind, die tagtäglich verstörende Inhalte auf sozialen Medien moderieren müssen. Dabei wird nicht nur die Schwere dieses Jobs deutlich, sondern auch, wie sehr soziale Medien unser Denken und unsere Wahrnehmung beeinflussen können. Besonders beeindruckend fand ich, wie Bervoets die Diskrepanz zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung darstellt und den Leser dazu bringt, über die eigene Nutzung und Wahrnehmung sozialer Medien nachzudenken. Die Charaktere sind alle eher etwas schemenhaft und eher distanziert skizziert, was es eher schwer macht eine Beziehung aufzubauen. Tut aber auch nicht unbedingt Not bei der Kürze. Das Ende des Buches kommt etwas plötzlich und bleibt sehr offen, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. Es lässt jedoch Raum für eigene Interpretationen und Nachdenken darüber, was man gerade gelesen hat. Insgesamt ist "Dieser Beitrag wurde entfernt" ein aufwühlendes Werk, das mit wichtigen Fragen und Themen konfrontiert, die in unserer digitalisierten Welt oft übersehen werden.

Content-Managerin Kayleigh prüft als "anstößig" gemeldete Beiträge im sozialen Netzwerk auf Gesetzmäßigkeit. Nach und nach verändert der Job die Kolleg:innen in ihrem Team. Die traurige und abgestumpfte Atmosphäre des Buches hätte eine identifizierbare Protagonistin gebraucht, um mich zu packen. Da diese fehlt, hat mich der Roman leider nicht beeindruckt. Von dem tollen Titel hatte ich mir mehr versprochen. @buechergilde hat eine tolle Buchgestaltung gezaubert, das Buch ist horizontal gebunden, die Seiten werden nach oben geblättert, und so ein lesen mit Smartphoneeffekt geschaffen. ("Ja, wir waren Freunde - soweit ich wusste, hatte das noch nie jemand so deutlich ausgesprochen, und es fühlte sich an, als sei damit etwas besiegelt: In der Hitze des Gefechts war die Liebe plötzlich aus ihrem Versteck gebrochen, irgendwie so.")

Beschreibung
Autorenbeschreibung
Hanna Bervoets, geboren 1984, ist eine der meistgelesenen niederländischen Autorinnen. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet, 2017 erhielt sie den renommierten Frans-Kellendonk-Preis für ihr Gesamtwerk. Hanna Bervoets lebt mit ihrer Partnerin und ihren zwei Meerschweinchen in Amsterdam.
Beiträge
Das Buch ist kurzweilig und schnell gelesen. Teilweise etwas verworren.
Kaleigh erhält wiederholt Post durch einen Anwalt, welcher sie überzeugen möchte sich einer Sammelklage gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber, eine fiktive social media Plattform, anzuschließen. Stattdessen schildert sie ihm in einem Brief von ihrer Zeit als Mitarbeiterin. Das Buch ist an manchen Stellen verworren, aber es wird spürbar, wie sich die Arbeit als Content-Moderator*in durch die ständige Konfrontation mit drastischen Inhalten immer mehr auf die psychische und physische Verfassung der einzelnen Figuren des Romans auswirkt. Dabei gibt sich die Kaleigh, die Protagonistin, oft abgeklärt, fast so, als mache die Arbeit mit ihr nur wenig und als sei sie im Gegensatz zu ihren Kolleg*innen und ihrer Freundin und Kollegin Sigrid resistent oder zumindest widerstandsfähiger gegen die zahlreichen verstörenden Inhalte. Dabei wird im Verlauf der Handlung immer deutlicher wie sehr sich die Eigenwahrnehmung von der Reflektion von Außen unterscheidet und es stellt sich die Frage ob Kaleigh wirklich so abgeklärt ist, wie sie glaubt. Ich hatte Spaß beim Lesen, aber finde trotzdem das der Roman an manchen Stellen zu subtil ist und nicht das volle Potenzial ausschöpft, welches sich aus dem Thema ergibt. Trotzdem ist es definitiv lesenswert!
Na ja…
Review: „Dieser Beitrag wurde entfernt “ by Hanna Bervoets Rating: ⭐️⭐️⭐️ 3/5 Pages: 110 English title: We had to remove this post Weiterempfehlung / rec: 50% Danke schön @hanserliteratur ❤️ für das Rezensionsexemplar. Kayleigh arbeitet bei einer Social Media Plattform, die nicht näher benannt wird. Aber spätestens im Anhang in den Quellenangaben wird klar, worauf sich dieser fiktive Roman bezieht. Kayleigh sichtet Beiträge, die gemeldet worden sind und muss möglichst schnell und richtig entscheiden, ob die Beiträge zurecht gemeldet wurden und gelöscht werden oder aber bestehen bleiben dürfen. Klingt erst mal einfach und als ob der gesunde Menschenverstand einen da leiten müsste, aber weit gefehlt. Die Regeln sind so absurd, dass Kayleigh und ihre Kollegen, die später ihre Freunde werden, die vorgegebenen Quoten nicht schaffen und die Negativ-Spirale beginnt ihrer aller mental health nach unten zu ziehen. Ein Beispiel: ein Video in dem ein Mann mit einer toten Babykatze spielt, durfte stehen bleiben. Hingegen ein Video auf dem zu sehen ist, wie der gleiche Mann die Babykatze tötet, musste gelöscht werden…. Macht Sinn, nein natürlich nicht. Das Buch hat nur knapp über 100 Seiten, so richtig reingekommen bin ich aber nicht. Das Thema ist sehr wichtig, bin nicht sicher, ob ein Roman das richtige Medium war, um es aufzugreifen. In jedem Fall wird man mit etwas konfrontiert, mit dem man sich vorher vermutlich nicht beschäftigt hat. Ich dachte immer „schlimme“ Beiträge werden automatisch gelöscht durch einen klaren Algorithmus. Mir war nicht klar, dass da Menschen sitzen und jeden Beitrag beurteilen müssen. Zur fiktiven Handlung des Romans möchte ich nichts mehr vorwegnehmen, sonst bleibt aufgrund der Länge ja nichts mehr übrig. Buchrückseite wie immer in den Kommentaren. Kann man schon lesen, aber es ist dunkel und verstörend. Mir war beim Lesen nicht so wohl in meiner Haut.

Ein lesenswertes Buch für alle, die sich kritisch mit dem Thema des virtuellen Raums und dessen Gefahren auseinandersetzen möchten.
Wichtige zeitgemäße Themen. Spannend, zum Verschlingen. Aber irgendwie kurz und unvollständig.
Abgründe der Sozialen Medien!
Das Buch beschreibt sehr gut die Abgründe von Social Media anhand der Hauptprotagonistin Kayleigh, die beruflich in einer Firma anfängt, bei der sie grenzwertige Beiträge prüfen soll auf löschen oder stehen lassen. Die tägliche Konfrontation mit diesen Beiträgen verändert sie wirklich nachhaltig Furcht einflößend, sei es in Bezug auf Gewalt, Verschwörungstheorien oder ins negative verändernde Charaktereigenschaften. Ein Buch das sehr zum nachdenken anregt und keine leichte Kost ist.
Man hätte so viel mit dem Thema machen können doch stattdessen fokussierte sich die Autorin auf eine gescheiterte Beziehung. Absolut bewundernswert, dass ein Buch mit diesem Thema so gar keine Gedanken bei mir provoziert hat weil es einfach so scheiße langweilig und trocken war. Die Nebencharaktere konnte man kein bisschen auseinander halten. Hier fehlte ein klarer Fokus auf einem Thema, stattdessen riss die Autorin randomly die Flat Earth Theorie an, eine queere Beziehung, Schulden, und gefühlt noch jedes andere Thema. Schon direkt am Anfang verlor ich jegliches Interesse doch da das Buch so kurz war zog ich durch. Unnötig, da mich das Ende total genervt hat.
"Aber was ist das allerschlimmste das du gesehen hast?" (S. 9) Kayleigh braucht Geld. Nachdem sie einige Monate im Callcenter arbeitete, sind ihre Ansprüche nun relativ gering und sie bewirbt sich auf eine Stelle, die zwar wenig aussagekräftig klingt, jedoch zwanzig Prozent mehr Lohn verspricht: "Mitarbeiter (m/w/d) im Qualitätsmanagement". Nach erfolgreicher Eignungsprüfung wird sie übernommen, arbeitet nun als Content Moderator für eine Social Media Plattform, deren Namen sie nicht nennen darf. Ihre Aufgabe: täglich mindestens 500 Videos und Postings ansehen, die als gewaltsam, rassistisch oder suizidal eingestuft wurden, und entscheiden, ob sie gelöscht werden oder stehen bleiben dürfen. Die Arbeitsbedingungen bei HEXA sind hart, die Arbeit zermürbend und die Gefahr, gekündigt zu werden, groß. Ein Team aus Supervisors bewertet ihre Arbeit, erstellt eine Erfolgsquote und analysiert, wie viel Zeit sie braucht, denn: Zeit ist Geld. Würde man Kayleigh nachts aufwecken, sie wüsste alle Regeln auswendig, und doch gelingt es ihr, trotz allem eine professionelle Distanz zu dem Gesehenen zu bewahren - und Spaß an der Arbeit zu finden. Nicht zuletzt wegen Sigrid. Während der gemeinsam im Pub verbrachten Feierabende kommen sie sich näher, verlieben sich; ihr Glück scheint vollkommen. Doch plötzlich verändert sich alles: Ihre Kollegen halten dem psychischen Druck nicht mehr stand, brechen zusammen, reden über Verschwörungstheorien - und Sigrid beginnt sich zunehmend von ihr zu distanzieren. Kayleigh versteht nicht, was vor sich geht. Ist sie die Einzige, die dem Druck standhalten kann - oder merkt sie nur nicht, wie sie sich allmählich verändert? Eindringlich und aufwühlend entwirft Hanna Bervoets in ihrem Roman "Dieser Beitrag wurde entfernt" (OT: Wat wij zagen, aus dem Niederländischen von Rainer Kersten) ein Psychogramm der gegenwärtigen Gesellschaft, in der Social Media und die Nutzung von Smart Devices über den Alltag und die soziale Interaktion bestimmen. Ein Leben ohne wäre für die meisten undenkbar. Was wir sehen, beeinflusst uns und unser Handeln, unser Denken - unser Leben. Was nicht ungefährlich ist, denn: die Abhängigkeit entsteht leise. Hanna Bervoets blickt hinter das Bild, das wir auf unsere Bildschirmen sehen, unter Umständen selbst erzeugen: Sie deckt auf, unter welchen abstrusen, unmenschlichen Bedingungen die Menschen arbeiten, die darüber bestimmen, was wir in der digitalen Parallelwelt sehen, welchen Bildern sie ausgesetzt sind, um uns vor traumatischem oder negativ beeinflussendem Content zu schützen. Nachdem ihre Kollegen bei HEXA gekündigt hatten, Kayleigh selbst auch schon seit mehreren Monaten nicht mehr dort arbeitete, wurde eine Sammelklage gegen die Arbeitsbedingungen und die Auswirkungen der Arbeit auf ihre mentale Gesundheit aufgesetzt. Herr Stisic, der zuständige Anwalt, fordert sie nun unerbittlich dazu auf, sich an der Klage zu beteiligen. Darauf hat Kayleigh keine Lust, doch sie ist bereit, ihm von ihren Erfahrungen bei HEXA zu erzählen, wenn er sie dafür in Ruhe lässt. Es gleicht einem Geständnis oder viel eher einer Offenbarung, wie Kayleigh ihre sexuellen Erfahrungen mit anderen Frauen, ihre Zeit als Content Moderator und die Beobachtungen und Erfahrungen, die sie machen musste, mitteilt. Nüchtern reflektiert sie, wie die Grenze zwischen moderierter und gelebter Realität allmählich verschwimmt, sie und ihre Kollegen ohne psychologische Betreuung in der Luft schweben mussten, immer unter dem Druck standen, zu versagen. Und das Bedürfnis verspürten, helfen zu müssen. Solange, bis sie daran zerbrechen. Auf der einen Seite finde ich den Roman in seiner Intention unglaublich interessant, die Kritik, die die Autorin übt, und auch den sanft gezogenen Vergleich zwischen der Arbeit bei HEXA und der Unbeständigkeit von Kayleighs Beziehungen, dass all das der subjektiven Einschätzung, dem Blickwinkel unterliegt. Doch irgendwo fehlte mir die Tiefe in den Beschreibungen der psychologischen Auswirkungen, das gewisse Etwas und letztlich die Empathie und Nähe zu den Charakteren und ihren Schicksalen. Nichtsdestotrotz ein kurzweiliges, eindringliches Buch, das zum Denken anregt und Spuren hinterlässt.
Gut gemeint, mittelmäßig umgesetzt
Der Einblick in die Tätigkeit der Contentüberwachung ist spannend und schockierend. Die Handlung weist Logiklücken auf (Warum z. B. schreibt die Protagonistin ihre Geschichte an einen Anwalt?), das Ende war auch nicht rund und kam sehr abrupt.
Kurzweilige, interessante Unterhaltung.
Ein kurzes, aber intensives Leseerlebnis. Das Buch mit etwas über 100 Seiten liest sich schnell und flüssig, was durch den packenden Erzählstil der Autorin unterstützt wird. Trotz seiner Kürze schafft es der Roman, einen erschreckend realistischen Einblick in den Alltag eines Content Betrachters zu geben. Die psychischen Belastungen werden gut dargestellt, denen Menschen ausgesetzt sind, die tagtäglich verstörende Inhalte auf sozialen Medien moderieren müssen. Dabei wird nicht nur die Schwere dieses Jobs deutlich, sondern auch, wie sehr soziale Medien unser Denken und unsere Wahrnehmung beeinflussen können. Besonders beeindruckend fand ich, wie Bervoets die Diskrepanz zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung darstellt und den Leser dazu bringt, über die eigene Nutzung und Wahrnehmung sozialer Medien nachzudenken. Die Charaktere sind alle eher etwas schemenhaft und eher distanziert skizziert, was es eher schwer macht eine Beziehung aufzubauen. Tut aber auch nicht unbedingt Not bei der Kürze. Das Ende des Buches kommt etwas plötzlich und bleibt sehr offen, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft. Es lässt jedoch Raum für eigene Interpretationen und Nachdenken darüber, was man gerade gelesen hat. Insgesamt ist "Dieser Beitrag wurde entfernt" ein aufwühlendes Werk, das mit wichtigen Fragen und Themen konfrontiert, die in unserer digitalisierten Welt oft übersehen werden.

Content-Managerin Kayleigh prüft als "anstößig" gemeldete Beiträge im sozialen Netzwerk auf Gesetzmäßigkeit. Nach und nach verändert der Job die Kolleg:innen in ihrem Team. Die traurige und abgestumpfte Atmosphäre des Buches hätte eine identifizierbare Protagonistin gebraucht, um mich zu packen. Da diese fehlt, hat mich der Roman leider nicht beeindruckt. Von dem tollen Titel hatte ich mir mehr versprochen. @buechergilde hat eine tolle Buchgestaltung gezaubert, das Buch ist horizontal gebunden, die Seiten werden nach oben geblättert, und so ein lesen mit Smartphoneeffekt geschaffen. ("Ja, wir waren Freunde - soweit ich wusste, hatte das noch nie jemand so deutlich ausgesprochen, und es fühlte sich an, als sei damit etwas besiegelt: In der Hitze des Gefechts war die Liebe plötzlich aus ihrem Versteck gebrochen, irgendwie so.")
