Zerrissene Erde
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
N. K. Jemisin stammt aus Iowa City und studierte Psychologie an der Tulane-Universität in New Orleans. Sie lebt in New York City und arbeitet unter anderem für die New York Times. Ihre Bücher wurden für zahlreiche Preise nominiert. Für ihre Trilogie Die große Stille erhielt sie als erste Autorin überhaupt drei Mal in Folge den renommierten HUGO Award.
Beiträge
Ich kann dieses Buch für seine Ideen wertschätzen, aber Spaß gemacht hat nur das letzte Drittel.
Da mir beim Reread die großen Twists schon bekannt waren, war die Leseerfahrung eine ganz andere. Ich konnte mich mehr auf die menschenverachtende Welt konzentrieren und auf die vielen Begrifflichkeiten, die dieser eigen sind. Das Buch ist auf jeden Fall keine leichte Kost, sehr hoffnungslos und grausam. Trotzdem unglaublich lesens- und erlebenswert.
Ein Buch was mich sehr gespalten hat , vielleicht für mich das Buch was mich am meisten spaltet. Ich empfand es zwischendurch sehr Anstrengend, zu schwer fand ich Zugang , was einerseits an der Begrifflichkeiten lag ( was aber auch zu einem Gewissen Teil daran lag das ich zu bequem war das Wörterglossar nachzuschlagen) aber auch der etwas langsame Aufbau. Den Mittelteil habe ich dann sehr verschlungen. Hatte einige Ahaaa Momente. Wie die Verknüpfung und Stränge am Ende zueinander fanden war sich sehr angenehm... einzig das Schicksal zweier Protagonisten, welches nicht aufgelöst wird frustrierte mich etwas. Ich möchte es aber gerne erneut Lesen ... jetzt mit dem vollen Wissen über die Welt, wird es mich sicher dann komplett überzeugen. Bis dahin erhält es von mir aber schon 4 Sterne Ich bin froh es nicht abgebrochen zu haben
Düster, trist und kompliziert.
Leider konnte mich das Buch nicht abholen. Der Weltenaufbau klang anfangs echt spannend und düster, und auch die drei Frauen fand ich anfangs interessant aber wirr. Doch leider hat das Buch mich ab der Hälfte verloren und es wurde auch nicht besser, sodass ich es nur noch überflog. Ich kam mit dem Schreibstil leider gar nicht klar und sie einzelnen Handlungsstränge haben in mir nur weitere Fragezeichen ausgelöst. Die Welt ist trist und düster und hinterlässt keinen einzigen positiven Gedanken. Ich werde die Reihe also nicht weiterverfolgen.
Tja, wie fasst man ein Buch zusammen, dass bisher eines der besten Bücher ist, was ich bisher dieses Jahr gelesen habe. Von der Erzählperspektive (eine Perspektive ist beispielsweise mal erfrischend in der Du-Perspektive geschrieben) bis zu der Figurenentwicklung und der ganzen Geschichte finde ich das Buch einfach super. Mir gefällt es, wie eine interessante Welt geschaffen und gleichzeitig eine Kultur- und Zeitgeistkritik auf verschiedenen Ebenen geführt wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächsten Teile.
„Zerrissene Erde“ erzählt unter anderem die Geschichte von Essun, die Rache an ihrem Mann nehmen will, da dieser ihr Kind umgebracht hat. Dieses Buch ist mal wieder eines der ganz schwer zu bewertenden. Einerseits mag ich das grundlegende, außergewöhnliche Wordbuilding. Denn der Kontinent, auf dem das Ganze spielt, „Die Stille“, ist unruhig und brodelt ständig. Zudem gibt es Figuren, die die Erdmächte kanalisieren und so drohende Vulkanausbrüche verhindern können. Das wirkt, angesichts real existierender Probleme wie dem Klimawandel, bedrückend und faszinierend zugleich. Teilweise ist es jedoch angesichts zahlreicher Handlungssprünge und welteigener Fachbegriffe schwierig, der Handlung zu folgen. Und, so komisch das klingt, aber die zahlreichen Wendungen haben in meinen Augen eher geschadet als gut getan. Kaum meinte ich einen roten Faden erkannt zu haben, reißt ihn mir das Buch mit einem „Ätsch, so ist es gar nicht!“ aus den Händen. Auch wenn die Benotung es vermuten lässt finde ich „Zerrissene Erde“ nicht mal durchschnittlich, sie soll eher die Ambivalenz ausdrücken, die ich beim Lesen empfunden habe, das Verständnis, wie man den Roman vergöttern, aber auch verteufeln kann. Hier sollte sich wirklich jede und jeder ein eigenes Bild machen.
Hugo-Award Gewinnerin? Eine vielköpfige Fangemeinde? Auf der anderen Seite des großen Teiches stellt Jemisin eine Größe in der fantastischen Literatur dar, die nicht mehr wegzudenken ist. Bei uns ist sie weitestgehend unbekannt. Wegen dieser großen amerikanischen Popularität schlug ich die erste Seite mit Spannung und hoher Erwartung um. War ich begeistert? Nein. Ich war viel eher erschlagen von dem ganzen neuen Input, der dieser erste Band liefert. Ich fahnde gerade nach Adjektiven um dieses Buch zu beschreiben, und doch tue ich mich schwer mit dieser Aufgabe. Sperrig? Komplex? Ausladend? Genial? Kompliziert? Das stimmt alles mit meiner Gefühlslage überein, wenn ich an das Buch zurückdenke. Auch eine Empfehlung auszusprechen, ob positiv oder negativ, fällt mir sehr schwer. Ich kann es schlicht und einfach nicht – da sich jeder mit Jemisins Werk selbst auseinandersetzen und für sich selbst ein Urteil fällen sollte. Der Auftakt der Trilogie ist sehr speziell, auf seine Art aber auch wunderbar und faszinierend – für mich. Letztendlich ist es dem Buch gelungen mich zu packen und mitzunehmen und mich etappenweise wirklich zu begeistern. Wodrum geht’s eigentlich? Grob gesagt: Der Kontinent hat ein paar kleinere tektonische Problemchen, die immer wieder dazu führen, dass Städte wie Kartenhäuser in sich zusammenstürzen und mit Magma gefüllte, aschespuckende Krater sich in der Erde auftun. Kein Wunder, dass die Menschen dort ein wenig anders denken als in unseren Kulturkreisen. Die Kultur hat sich eigentlich rund um die Tektonik strukturiert und ist auf das Überleben ausgerichtet. Einerseits war es spannend, die Andersartigkeiten zu entdecken und mit der westlichen abzugleichen. Andererseits ermüdete es auch bisweilen, wenn ein kompliziertes Detail in den Raum geworfen wurde, dass erst später von Bedeutung war und auch erst an dem Punkt erklärt wurde. Genauso verhielt es sich mit dem Magiesystem. Plattentektonik beeinflussen? Erdbeben verursachen? Kein Problem. Schicken wir mal ein paar Orogenen aus dem Fulchrum hin. Die werden es schon richten. Mir standen zunächst einige Fragezeichen im Gesicht, die so schnell nicht weichen wollten – vergleichbar mit einem komplizierten Puzzle, bei dem der Kopf schon beim Rand anfängt zu rauchen, der Spieler aber in hohem Maße stolz auf sich ist, je mehr Teile aneinanderpassen. Ich begann in etwa in der Mitte, diesen Stolz zu spüren. Gleich zu Beginn ist auffällig, dass Jemisin eine sehr ungewöhnliche Kombination von Perspektiven wählt. Sie hat drei unterschiedliche Protagonisten, deren Schritte verfolgt. Zum einen die Damaya, die ihre Kräfte lernen muss zu zügeln, zum anderen Syenit, die ihre Zeit im Fulchrum schon hinter sich hat und nun Aufträge erfüllt. Und dann haben wir noch eine Protagonistin, die ein übergeordneter Erzähler direkt anspricht – es ist beinahe so, als würde der Erzähler in einem Fotoalbum blättern und sich gemeinsam mit der Figur an alte Tage erinnern. Für mich war die Erzählstruktur neu und gewöhnungsbedürftig, aber auch eine völlig andere Art, in eine Story einzusteigen. „Hey du, lass uns vom Ende der Welt reden.“ – verwirrend, aber nach einiger Zeit fand ich das auch sehr gut gemacht vom Storytelling her. Dadurch, dass immer wieder zwischen den drei Protagonisten hin und her geswitchet wird, wird ein hohes Maß an Komplexität aufgebaut und ich für meinen Teil merkte auch nach einigen Seiten, dass ich gespannt auf das nächste Kapitel war. Was mag Essun in der Zwischenzeit geschehen sein? Und was ist mit Damaya? Zu Beginn hatte ich wirklich meine Probleme mit dem Buch, vor allen Dingen da der Stil von N.K. Jemisin gewollt sperrig ist. Er wirkt durchdacht, aber ich habe meine Zeit gebraucht, ehe ich wirklich drin war und Querverbindungen knüpfen konnte und ehe ich meine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut hatte. Dafür ist nämlich auch Geduld vonnöten. Im Stil bleiben vor allen Dingen die tiefgehenden Erklärungen von Jemisin im Bereich Plattentektonik und das darin verwobene magische System hängen. Man spürt, dass dahinter wirklich tiefgründige Recherche steckt. Und dass sie die Magie, die ohne Zauberei und Lichteffekte auskommt, so gekonnt darin verankert, finde ich wirklich genial. Sie stellt jedoch solchen Erklärungen auch eine geballte Ladung Action entgegen. Manchmal kam es mir so vor, dass eine Passage ihre Längen hatte, und dann wurde ich gefangen genommen von einem Erdbeben oder von einem Kampf – vollkommen überrumpelt wäre wohl der bessere Ausdruck. Auch an Geheimnissen sparte die Autorin nicht – ich sehe sie in meinem Geist händereibend vorm PC sitzen. Jemisin schafft in „Zerrissene Erde“ eine düstere Welt – aber je weiter ich in dem Buch vorgedrungen bin, desto mehr wurde ich emotional mitgerissen. Sie spielt mit einer zunächst kühlen Betrachtung der Charaktere – deshalb kommen die Emotionen auch nur durch eine Eiswand beim Leser an. Aber irgendwann durchbricht er diese und ich fand mich plötzlich ganz verwirrt wieder, wie ich weinte, lachte und anfeuerte – und bei mir dachte: „Moment – fandest du das Buch nicht emotionslos?“. Eine Beurteilung fällt mir unglaublich schwer. Der erste Teil der Trilogie stieg in meiner Achtung während des Lesens von „mies“ über „faszinierend“ zu „genial“ – und ich glaube, dass wollte N.K. Jemisin erreichen. Ich gebe keine Empfehlung. Mit dem Buch muss sich jeder Leser selbst auseinandersetzen – da es eben kein Mainstream ist, in keiner Art der Betrachtung – und zudem jede Art von Schreibregel bricht. Ich betrachte es nunmehr als stark geschrieben, unheimlich kraftvoll und auf eine andere, entrückte Art emotional.
Re-read. Still as powerful, brutal and mind-blowing as the first time I‘ve read it. Still struggling to find something that even remotely compares to it.
Außergewöhnlich, anders, besonders und dabei so genial. Fantasy wird hier neu geschrieben.
Spannend, bewegend, faszinierend
Interessante Welt, liebenswerte Charaktere und unerwartete Enthüllungen. Ich bin durch das Buch geflogen. Vielleicht bin ich komplexe, neue Welten einfach gewohnt, aber es war trotz vieler unbekannter Wörter und Konzepte leicht zu lesen (und ich habe nie in das Glossar schauen müssen — Für gewöhnlich muss man nur etwas geduldig sein und die Handlung wird dir die Dinge erklären, die sie für erklärungsbedürftig hält.) Ich habe Charaktere lieben gelernt, von denen ich es nicht erwartet habe. Zwischenzeitlich hatte ich bei einem Handlungsstrang „Angst“, es wird so eine Art „magische Schule“, aber in dem Ausmaße, wie ich es befürchtet hatte, passierte das nicht. Der Schreibstil war teilweise gewöhnungsbedürftig, aber er passte, daher kein Abzug von mir. Auch der Du-Erzähler war ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell und die beiden anderen Protagonistinnen, die Sie-Erzähler bekamen, haben dafür gesorgt, dass ich davon nicht zu überfordert war. Das Ende fühlt sich wie der Anfang von etwas an. Wie typisch für den ersten Band einer Trilogie beantwortet das Ende wenig und wirft neue Fragen auf und ich bin gespannt, wie es weitergeht!
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N. K. Jemisin stammt aus Iowa City und studierte Psychologie an der Tulane-Universität in New Orleans. Sie lebt in New York City und arbeitet unter anderem für die New York Times. Ihre Bücher wurden für zahlreiche Preise nominiert. Für ihre Trilogie Die große Stille erhielt sie als erste Autorin überhaupt drei Mal in Folge den renommierten HUGO Award.
Beiträge
Ich kann dieses Buch für seine Ideen wertschätzen, aber Spaß gemacht hat nur das letzte Drittel.
Da mir beim Reread die großen Twists schon bekannt waren, war die Leseerfahrung eine ganz andere. Ich konnte mich mehr auf die menschenverachtende Welt konzentrieren und auf die vielen Begrifflichkeiten, die dieser eigen sind. Das Buch ist auf jeden Fall keine leichte Kost, sehr hoffnungslos und grausam. Trotzdem unglaublich lesens- und erlebenswert.
Ein Buch was mich sehr gespalten hat , vielleicht für mich das Buch was mich am meisten spaltet. Ich empfand es zwischendurch sehr Anstrengend, zu schwer fand ich Zugang , was einerseits an der Begrifflichkeiten lag ( was aber auch zu einem Gewissen Teil daran lag das ich zu bequem war das Wörterglossar nachzuschlagen) aber auch der etwas langsame Aufbau. Den Mittelteil habe ich dann sehr verschlungen. Hatte einige Ahaaa Momente. Wie die Verknüpfung und Stränge am Ende zueinander fanden war sich sehr angenehm... einzig das Schicksal zweier Protagonisten, welches nicht aufgelöst wird frustrierte mich etwas. Ich möchte es aber gerne erneut Lesen ... jetzt mit dem vollen Wissen über die Welt, wird es mich sicher dann komplett überzeugen. Bis dahin erhält es von mir aber schon 4 Sterne Ich bin froh es nicht abgebrochen zu haben
Düster, trist und kompliziert.
Leider konnte mich das Buch nicht abholen. Der Weltenaufbau klang anfangs echt spannend und düster, und auch die drei Frauen fand ich anfangs interessant aber wirr. Doch leider hat das Buch mich ab der Hälfte verloren und es wurde auch nicht besser, sodass ich es nur noch überflog. Ich kam mit dem Schreibstil leider gar nicht klar und sie einzelnen Handlungsstränge haben in mir nur weitere Fragezeichen ausgelöst. Die Welt ist trist und düster und hinterlässt keinen einzigen positiven Gedanken. Ich werde die Reihe also nicht weiterverfolgen.
Tja, wie fasst man ein Buch zusammen, dass bisher eines der besten Bücher ist, was ich bisher dieses Jahr gelesen habe. Von der Erzählperspektive (eine Perspektive ist beispielsweise mal erfrischend in der Du-Perspektive geschrieben) bis zu der Figurenentwicklung und der ganzen Geschichte finde ich das Buch einfach super. Mir gefällt es, wie eine interessante Welt geschaffen und gleichzeitig eine Kultur- und Zeitgeistkritik auf verschiedenen Ebenen geführt wird. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächsten Teile.
„Zerrissene Erde“ erzählt unter anderem die Geschichte von Essun, die Rache an ihrem Mann nehmen will, da dieser ihr Kind umgebracht hat. Dieses Buch ist mal wieder eines der ganz schwer zu bewertenden. Einerseits mag ich das grundlegende, außergewöhnliche Wordbuilding. Denn der Kontinent, auf dem das Ganze spielt, „Die Stille“, ist unruhig und brodelt ständig. Zudem gibt es Figuren, die die Erdmächte kanalisieren und so drohende Vulkanausbrüche verhindern können. Das wirkt, angesichts real existierender Probleme wie dem Klimawandel, bedrückend und faszinierend zugleich. Teilweise ist es jedoch angesichts zahlreicher Handlungssprünge und welteigener Fachbegriffe schwierig, der Handlung zu folgen. Und, so komisch das klingt, aber die zahlreichen Wendungen haben in meinen Augen eher geschadet als gut getan. Kaum meinte ich einen roten Faden erkannt zu haben, reißt ihn mir das Buch mit einem „Ätsch, so ist es gar nicht!“ aus den Händen. Auch wenn die Benotung es vermuten lässt finde ich „Zerrissene Erde“ nicht mal durchschnittlich, sie soll eher die Ambivalenz ausdrücken, die ich beim Lesen empfunden habe, das Verständnis, wie man den Roman vergöttern, aber auch verteufeln kann. Hier sollte sich wirklich jede und jeder ein eigenes Bild machen.
Hugo-Award Gewinnerin? Eine vielköpfige Fangemeinde? Auf der anderen Seite des großen Teiches stellt Jemisin eine Größe in der fantastischen Literatur dar, die nicht mehr wegzudenken ist. Bei uns ist sie weitestgehend unbekannt. Wegen dieser großen amerikanischen Popularität schlug ich die erste Seite mit Spannung und hoher Erwartung um. War ich begeistert? Nein. Ich war viel eher erschlagen von dem ganzen neuen Input, der dieser erste Band liefert. Ich fahnde gerade nach Adjektiven um dieses Buch zu beschreiben, und doch tue ich mich schwer mit dieser Aufgabe. Sperrig? Komplex? Ausladend? Genial? Kompliziert? Das stimmt alles mit meiner Gefühlslage überein, wenn ich an das Buch zurückdenke. Auch eine Empfehlung auszusprechen, ob positiv oder negativ, fällt mir sehr schwer. Ich kann es schlicht und einfach nicht – da sich jeder mit Jemisins Werk selbst auseinandersetzen und für sich selbst ein Urteil fällen sollte. Der Auftakt der Trilogie ist sehr speziell, auf seine Art aber auch wunderbar und faszinierend – für mich. Letztendlich ist es dem Buch gelungen mich zu packen und mitzunehmen und mich etappenweise wirklich zu begeistern. Wodrum geht’s eigentlich? Grob gesagt: Der Kontinent hat ein paar kleinere tektonische Problemchen, die immer wieder dazu führen, dass Städte wie Kartenhäuser in sich zusammenstürzen und mit Magma gefüllte, aschespuckende Krater sich in der Erde auftun. Kein Wunder, dass die Menschen dort ein wenig anders denken als in unseren Kulturkreisen. Die Kultur hat sich eigentlich rund um die Tektonik strukturiert und ist auf das Überleben ausgerichtet. Einerseits war es spannend, die Andersartigkeiten zu entdecken und mit der westlichen abzugleichen. Andererseits ermüdete es auch bisweilen, wenn ein kompliziertes Detail in den Raum geworfen wurde, dass erst später von Bedeutung war und auch erst an dem Punkt erklärt wurde. Genauso verhielt es sich mit dem Magiesystem. Plattentektonik beeinflussen? Erdbeben verursachen? Kein Problem. Schicken wir mal ein paar Orogenen aus dem Fulchrum hin. Die werden es schon richten. Mir standen zunächst einige Fragezeichen im Gesicht, die so schnell nicht weichen wollten – vergleichbar mit einem komplizierten Puzzle, bei dem der Kopf schon beim Rand anfängt zu rauchen, der Spieler aber in hohem Maße stolz auf sich ist, je mehr Teile aneinanderpassen. Ich begann in etwa in der Mitte, diesen Stolz zu spüren. Gleich zu Beginn ist auffällig, dass Jemisin eine sehr ungewöhnliche Kombination von Perspektiven wählt. Sie hat drei unterschiedliche Protagonisten, deren Schritte verfolgt. Zum einen die Damaya, die ihre Kräfte lernen muss zu zügeln, zum anderen Syenit, die ihre Zeit im Fulchrum schon hinter sich hat und nun Aufträge erfüllt. Und dann haben wir noch eine Protagonistin, die ein übergeordneter Erzähler direkt anspricht – es ist beinahe so, als würde der Erzähler in einem Fotoalbum blättern und sich gemeinsam mit der Figur an alte Tage erinnern. Für mich war die Erzählstruktur neu und gewöhnungsbedürftig, aber auch eine völlig andere Art, in eine Story einzusteigen. „Hey du, lass uns vom Ende der Welt reden.“ – verwirrend, aber nach einiger Zeit fand ich das auch sehr gut gemacht vom Storytelling her. Dadurch, dass immer wieder zwischen den drei Protagonisten hin und her geswitchet wird, wird ein hohes Maß an Komplexität aufgebaut und ich für meinen Teil merkte auch nach einigen Seiten, dass ich gespannt auf das nächste Kapitel war. Was mag Essun in der Zwischenzeit geschehen sein? Und was ist mit Damaya? Zu Beginn hatte ich wirklich meine Probleme mit dem Buch, vor allen Dingen da der Stil von N.K. Jemisin gewollt sperrig ist. Er wirkt durchdacht, aber ich habe meine Zeit gebraucht, ehe ich wirklich drin war und Querverbindungen knüpfen konnte und ehe ich meine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut hatte. Dafür ist nämlich auch Geduld vonnöten. Im Stil bleiben vor allen Dingen die tiefgehenden Erklärungen von Jemisin im Bereich Plattentektonik und das darin verwobene magische System hängen. Man spürt, dass dahinter wirklich tiefgründige Recherche steckt. Und dass sie die Magie, die ohne Zauberei und Lichteffekte auskommt, so gekonnt darin verankert, finde ich wirklich genial. Sie stellt jedoch solchen Erklärungen auch eine geballte Ladung Action entgegen. Manchmal kam es mir so vor, dass eine Passage ihre Längen hatte, und dann wurde ich gefangen genommen von einem Erdbeben oder von einem Kampf – vollkommen überrumpelt wäre wohl der bessere Ausdruck. Auch an Geheimnissen sparte die Autorin nicht – ich sehe sie in meinem Geist händereibend vorm PC sitzen. Jemisin schafft in „Zerrissene Erde“ eine düstere Welt – aber je weiter ich in dem Buch vorgedrungen bin, desto mehr wurde ich emotional mitgerissen. Sie spielt mit einer zunächst kühlen Betrachtung der Charaktere – deshalb kommen die Emotionen auch nur durch eine Eiswand beim Leser an. Aber irgendwann durchbricht er diese und ich fand mich plötzlich ganz verwirrt wieder, wie ich weinte, lachte und anfeuerte – und bei mir dachte: „Moment – fandest du das Buch nicht emotionslos?“. Eine Beurteilung fällt mir unglaublich schwer. Der erste Teil der Trilogie stieg in meiner Achtung während des Lesens von „mies“ über „faszinierend“ zu „genial“ – und ich glaube, dass wollte N.K. Jemisin erreichen. Ich gebe keine Empfehlung. Mit dem Buch muss sich jeder Leser selbst auseinandersetzen – da es eben kein Mainstream ist, in keiner Art der Betrachtung – und zudem jede Art von Schreibregel bricht. Ich betrachte es nunmehr als stark geschrieben, unheimlich kraftvoll und auf eine andere, entrückte Art emotional.
Re-read. Still as powerful, brutal and mind-blowing as the first time I‘ve read it. Still struggling to find something that even remotely compares to it.
Außergewöhnlich, anders, besonders und dabei so genial. Fantasy wird hier neu geschrieben.
Spannend, bewegend, faszinierend
Interessante Welt, liebenswerte Charaktere und unerwartete Enthüllungen. Ich bin durch das Buch geflogen. Vielleicht bin ich komplexe, neue Welten einfach gewohnt, aber es war trotz vieler unbekannter Wörter und Konzepte leicht zu lesen (und ich habe nie in das Glossar schauen müssen — Für gewöhnlich muss man nur etwas geduldig sein und die Handlung wird dir die Dinge erklären, die sie für erklärungsbedürftig hält.) Ich habe Charaktere lieben gelernt, von denen ich es nicht erwartet habe. Zwischenzeitlich hatte ich bei einem Handlungsstrang „Angst“, es wird so eine Art „magische Schule“, aber in dem Ausmaße, wie ich es befürchtet hatte, passierte das nicht. Der Schreibstil war teilweise gewöhnungsbedürftig, aber er passte, daher kein Abzug von mir. Auch der Du-Erzähler war ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell und die beiden anderen Protagonistinnen, die Sie-Erzähler bekamen, haben dafür gesorgt, dass ich davon nicht zu überfordert war. Das Ende fühlt sich wie der Anfang von etwas an. Wie typisch für den ersten Band einer Trilogie beantwortet das Ende wenig und wirft neue Fragen auf und ich bin gespannt, wie es weitergeht!