Wildtriebe

Wildtriebe

Hardcover
3.635
FrauenromanTraditionGenerationenromanPflicht

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Beschreibung

Drei Frauen auf einem Hof – im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit

Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.

Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.

Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies’ Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Uganda aufbricht …

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
288
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Ute Mank wurde in Marburg geboren. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lernte einen Gesundheitsberuf, studierte Erziehungswissenschaften und promovierte später nebenberuflich. Ihr erster Roman ›Wildtriebe‹ erschien 2021 und war für den Klaus-Michael-Kühne-Preis nominiert. Sie lebt mit ihrer Familie in Hessen.

Beiträge

20
Alle
4

Ein Bauernhof im ländlichen Hessen und drei Generationen von Frauen. Ich habe mich den Figuren sehr nahe gefühlt, was nicht heißt, dass sie mir besonders sympathisch waren. Für mich war es vor allem ein interessanter Roman zum Thema Misskommunikation.

4

"𝕎𝕚𝕝𝕕𝕥𝕣𝕚𝕖𝕓𝕖" 𝕌𝕥𝕖 𝕄𝕒𝕟𝕜 🥀 Drei Frauen veranschaulichen, wie sich das Leben auf dem Hof im Laufe der Zeit verändert. Lisbeth lebt ganz in der Tradition und hält daran fest. Aufgabenteilung und Lebensentwurf sind vorgegeben und werden von ihr ungefragt übernommen. Sie orientiert such daran, wie "man" es schon immer gemacht hat und was die Leute sagen. 🥀 Schwiegertochter Marlies hat da kein leichtes standing. Sie macht es in Punkto Hausarbeit trotz aller Mühe Lisbeth meist nicht recht, so dass Marlies Strukturen aufbricht und sich eine Halbtagsarbeit in einem Kaufhaus sucht. Selbstbestimmung und Abstand findet sie indem sie Trecker fährt, den Jagdschein macht und heimlich die Pille nimmt und somit Dinge tut, die entgegen der ländlichen Frauenrolle der 70er Jahre stehen. Selbstverständlich trotzdem nur mit Erlaubnis ihres Ehemannes denn zu der Zeit darf eine Frau nur einer Arbeit nachgehen oder ein Konto eröffnen, wenn der Mann dies offiziell erlaubt. 🥀 Enkelin Joanna verlässt die Heimat schließlich ganz. Bis zu diesem Punkt hat der Hof schon einige Veränderungen durchgemacht. Vom traditionellen Bauernhof über Spezialisierung zur reinen Milchwirtschaft, um Subventionen zu erhalten. Um letztendlich am Butterberg zu scheitern und in andere Berufe auszuweichen 🥀 Ute Mank erzählt in ruhigem Ton, wie sich Frauenbilder im Laufe der Zeit ändern und sich das Landleben wandelt, wenn Traditionen gebrochen werden und Lebensentwürfe aufeinanderstoßen.

4

Wir haben uns im Buchclub gemeinsam dafür entschieden, weil es viel um die Stellung der Frau und um Emanzipation geht. Zuerst etwas zum Schreibstil: Ich fand die kurzen Sätze zum Teil etwas anstrengend zu lesen, es wirkte erst wenig abwechslungsreich und ja- abgehackt . Aber ich habe schon im Deutschunterricht die Verwendung von Ellipsen nicht so richtig verstanden. Es wird zudem kaum wörtliche Rede benutzt. Beide Stilmittel sollen wahrscheinlich darauf hinweisen , dass den Menschen in der Kommunikation miteinander die Worte fehlen. Für mich ehrlich gesagt etwas unnötig. Der Inhalt des Buches hat mir insgesamt ziemlich gut gefallen. Die Protagonisten waren in ihrer Generation jeweils mutig und emanzipiert - für die nächste Generation, allerdings nicht sehr fortschrittlich sogar wahrscheinlich eher traditionell. Trotz des ungewohnten Schreibstils, eine klare Leseempfehlung. 4/5

5

Großartig

Drei Frauen, alle unterschiedlich, alle Kinder ihrer Zeit. Ute Mank schafft es aber, den Leser jede Einzelne kennenlernen, sowie ihre Motive und die Zwänge denen sie unterworfen sind, nachvollziehen zu lassen. Das Buch ist sehr atmosphärisch geschrieben: ich saß mit am Küchentisch, im Garten, bin ins Modehaus gefahren. Die Geschichte ergibt sich aus den nebeneinander laufenden Lebensentwürfen, die sich zum Ende zu einem Gesamtbild vereinen, in dem doch jeder seinen Platz und seine Funktion hat. Zudem lässt das Buch den Wandel und das Sterben der Landwirtschaft und was dies mit den Menschen macht, nachvollziehen. Und natürlich schwingt über allem der in verschiedenen Varianten gelebte Feminismus. Ein für mich vollkommen rundes Buch und ein absolutes Highlight!

5

Ute Mank hat mich mit den ersten Seiten in die Geschichte rund um den Bethches-Hof und das Dorf im hessischen Hausen hineingezogen. Mank erzählt feinfühlig die Geschichte der drei Frauen auf dem Hof: Lisbeth, Marlies und Joanna. Lisbeth hat den Hof geerbt, als ihre Brüder im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Sie weiß, wann welches Gewächs angebaut werden muss, wie die Fenster geputzt und die Tischdecken gefaltet werden. Sie kennt den Ablauf auf dem Hof und im Dorf durch alle Jahreszeiten. Marlies kommt als Schwiegertochter auf den Hof und hat Schwierigkeiten unter den Augen der Schwiegermutter, sich richtig einzufügen. Beide Frauen prallen mit ihren Meinungen und Ansichten, wie eine Ehefrau sein und wie der Haushalt geführt werden soll, immer wieder aneinander. Und dann ist da noch Marlies Tochter Joanna, die einen ganz anderen Weg einschlägt. Die Autorin schreibt flüssig und bringt die Gedanken und Gefühle von Lisbeth und Marlies sehr schön zu Papier. Ich konnte die Perspektiven beider Frauen gut nachvollziehen und es hat mir sehr gefallen, dass viele kleine Situationen einmal aus der Sicht von Lisbeth und dann aus dem Blickwinkel von Marlies betrachtet werden. Die Atmosphäre des Land- und Dorflebens beschreibt die Autorin wunderbar - sowie die Veränderungen, die über die Jahrzehnte mit den verschiedenen Generationen einkehren. Ein toller Roman, den ich gerne gelesen habe und das Cover ist einfach wunderschön!

4

Drei Frauen auf einem Hof - auf der Suche nach Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit. Dieser Roman könnte auch aus meiner Region stammen. Ich bin mir sicher, dass bis heute solche Generationenkonflikte an den Küchentischen der Höfe in meiner Umgebung ausgetragen, oder eben verschwiegen werden.

3

Gut zu lesen. Man bekommt einen Einblick in das Bauernleben im Laufe der letzten Jahrzehnte.

4

Ich habe es ja vorrangig wegen des schönen Covers gekauft und weil die Geschichte mir nicht allzu fern ist. 3 Frauen, drei Generationen, ein Dorf und ein Hof. Da bleiben die Generationskonflikte irgendwie nicht aus. Denn gerade auf dem Dorf wird doch schnell hinter vorgehaltener Hand gerne mal getuschelt. So kommt es mir hier zumindest auch oft vor

4

4,5* TW: Tod von Tieren In "Wildtriebe" erzählt Ute Mank eine Geschichte dreier Generationen, die gemeinsam auf einem Bauernhof leben. So unterschiedlich die drei Protagonistinnen auch waren, konnte ich mich trotzdem mit jeder von ihnen identifizieren. Dieses Buch zeichnet ein authentisches Bild des deutschen Landlebens und ich habe, unter anderem auch wegen des hervorragenden Schreibstils, jede Seite genossen.

4

Drei Generationen auf einem Bauernhof: Lisbeth ist die Erbin des hochangesehenen Bethches-Hofs in einem kleinen Fachwerk-Dorf in Hessen. Sie ist Patriarchin durch und durch, diszipliniert, organisiert und von früh bis spät arbeitend, immer darauf bedacht, was die Anderen, die Nachbarn, über sie sagen könnten. Wenn sie durchs Dorf geht, trägt sie ihre Nase hoch. Als Lisbeths Sohn heiratet und die moderne Marlies zu ihnen auf den Hof zieht, erhofft sie sich Unterstützung von der Schwiegertochter. Marlies jedoch möchte weder eine Kinderschar gebären, noch ihre Arbeit im Modehaus aufgeben. Es brodelt und der Konflikt nimmt seinen Lauf. Das keiner über Probleme und Gefühle in der Großfamilie spricht, macht es nicht einfacher. Als das langersehnte Enkelkind Joanna endlich geboren wird, nehmen die Unstimmigkeiten mit den unterschiedlichen Vorstellungen von Kindererziehung noch zu. Ute Mank lässt uns in ihrem Debütroman an dem Alltagsleben mit Traditionen in einer Bauernfamilie teilhaben. Sie beschreibt wunderbar wie sich der Hof mit jeder Generation verändert. Dadurch, dass Lisbeth und Marlies im Wechsel erzählen, hadert oder leidet man mit ihnen. Es ist einerseits ein Roman über einen Generationskonflikt und die fortschreitende Industrialisierung, als auch die Rollenveränderung der Frau, in ihrem Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit. Das Buch Wildtriebe von Ute Mank regt zum Nachdenken an. Eine Leseempfehlung von mir! 4½ Sterne

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