Wer heute lügt, ist morgen tot
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Thomas Enger, Jahrgang 1973, studierte Publizistik, Sport und Geschichte und arbeitete in einer Online-Redaktion. Nebenbei war er an verschiedenen Musical-Produktionen beteiligt. Sein Thrillerdebüt »Sterblich« war hierzulande wie auch international ein sensationeller Erfolg, gefolgt von vier weiteren Fällen des Ermittlers Henning Juul. »Wer heute lügt, ist morgen tot« ist sein erster Jugendroman. Er lebt zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern in Oslo.
Beiträge
Nett für Zwischendurch, aber auch sehr vorhersehbar.
Ein solider Jugend-Thriller über den Schüler Even, dessen Freundin und Bandkollege plötzlich ermordet aufgefunden werden. Alle im Dorf denken, dass er etwas damit zutun haben muss, weshalb er auf eigene Faust ermittelt als unerwartet noch ein weiterer Mord geschieht. Die Geschichte erzählt aus Evens Sicht und das sehr einfach und locker, so dass sich alles sehr angenehm liest. Und auch der Plot kann sich durchaus sehen lassen; es mangelt nicht an Morden, es gibt Ermittlungen und auch so einige stabile Wendungen. Klar, gerade wenn man schon etwas älter ist, errät man einiges schon, aber trotzdem ist die Story echt unterhaltsam und an sich gut gemacht, ohne dass man was zu meckern hat. Die Charaktere sind dabei ebenfalls ganz in Ordnung, wenn auch nicht soo tief ausgearbeitet, da auf ihnen nicht der Fokus liegt. Insgesamt also ein kurzweiliges Buch für alle Fans des Genres, das man einfach mal schnell weglesen kann. Kein Must-Read, aber es erfüllt seinen Zweck sehr gut.
Man kommt gut rein und möchte das Buch verschlingen
Es hat mir sehr gut gefallen, weil man gut reingekommen ist und uch wollte sofort nach dem ersten Kapitel das Buch weiterlesen, weil es so spannend ist. Es ist sehr zu empfehlen.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr spannenden Bericht, in dem es vor Mord und Totschlag nur so wimmelt. Ja, ich sage Bericht. Nicht Jugendbuch, nicht Krimi, sondern Bericht. Aber ich schätze, es ist eine Mischung aus allen dreien. Der Grund dafür ist der Erzählstil: Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, die gleichzeitig erzählt werden. Die Hauptfigur, Evan, ist vor Gericht im Zeugenstand und erzählt, was passiert ist. Dann ist der Wechsel und wir befinden uns in der Zeit, über die er erzählt. Der Wechsel geschieht auch optisch: Die Schrift ändert sich, wird schmaler und kleiner. Diese Entscheidung fand ich gut, so fühlte sich der Wechsel einfach viel natürlicher an. Die Hauptfigur der Geschichte ist Evan. Er ist ein normaler Jugendlicher mit einem komplizierten Familienleben. Sein Vater starb bei einem Autounfall, seine Mutter trinkt und an seinen jüngeren Bruder kommt er nicht mehr so wirklich ran, weil dieser sich total von ihm abschottet. Nur sein Onkel ist noch für ihn da, aber auch er ist eher ein guter Freund, als eine Vaterfigur. Was Evan Halt gibt, ist vor allem eins: Seine Freundin Mari. Doch damit ist jetzt Schluss, denn ohne ihm zu sagen warum, trennt sie sich von ihm und macht per SMS mit ihm Schluss. Autsch. Doch es kommt noch schlimmer: Am nächsten Tag wird Maris Leiche gefunden. Sie wurde ermordet. Ihr könnt euch sicher denken, wer da zum Kreis der Verdächtigen gehört? Und das Schlimmste ist nicht, dass die Polizei ihn für Verdächtig hält, sondern dass die ganze Stadt ihn schon verurteilt zu haben scheint. Die Menschen wollen einen Schuldigen und da bietet sich Evan einfach perfekt an. Vor allem online hat er keine Ruhe mehr: Angebliche Beweise werden gepostet, Beleidigungen und so weiter. So wie das Internet eben sein kann! Ich denke, wir kennen uns aus. Ich fand es total gut, dass die Autorin so viel über die Sozialen Netzwerke ablaufen ließ. Die Beschreibung des Shitstorms fand ich ziemlich gut. Auch den Schreibstil fand ich gut. Teilweise erzählte mir Evan etwas zu erwachsen für sein Alter, vor allem, wenn man bemerkt, dass seine Gedanken und Handlungen halt doch typisch jugendlich sind. Das könnte man eventuell nochmal stellenweise überarbeiten, aber größtenteils fand ich den Schreibstil total super und mitreißend. Mich konnte er fesseln und das ist für mich das Wichtigste. Die Geschichte fand ich großartig. Vieles habe ich schon sehr bald, sagen wir mal, geahnt, doch das machte die ganzen großen Enthüllungen nicht weniger spannend. Im Gegenteil: Ich habe das ganze Buch gehofft, ich könnte mich irren. Der Schock, dass ich Recht hatte, war dann einfach nur riesig. Ich werde nicht schreiben, welche Plottwists ich meine - wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr, was ich meine. Und wenn ihr es noch nicht gelesen habt, dann würdet ihr wohl die Mistgabeln auspacken, wenn ich euch schon jetzt alles verrate. Nein, nein, das lass ich lieber! Kommen wir besser zum Fazit! Sehr spannendes Buch, das mich sogar im allhalbjährlichen Chaos des Semesterbeginns begeistern konnte.
Die Gestaltung Ich finde, das Cover passt so mittelmäßig zur Geschichte. Das Motiv hat ein bisschen was vom Tatort-Vorspann, aber das ist gefühlt auch das Einzige, was auf den Inhalt der Geschichte schließen lässt. Auch der Titel passt so semi-gut zum Buch, wenn nicht sogar überhaupt nicht. Da hätte man sich auf jeden Fall etwas Kreativeres ausdenken können. Und bevor ich zur Innengestaltung komme, habe ich noch zwei Dinge, die ich beim Klappentext anmerken muss: Erstens, heißt der Protagonist nicht Evan, sondern Even – das ist ein norwegischer Name, denn das Buch spielt in Norwegen (der Übersicht halber habe ich bei der Inhaltsangabe sofort den richtigen Namen eingesetzt). Außerdem steht im Klappentext, Even habe sich mit dem ermordeten Bandkollegen gestritten. Davon war im Buch aber nie die Rede, weshalb sich mir die Frage stellt, wieso das im Klappentext steht … Jetzt aber zum Inneren. Dort hat mir sehr gut gefallen, dass durch einen Wechsel der Schriftart gleichzeitig der Wechsel der Zeit deutlich wurde. So wurden die Abschnitte, die aus der Gegenwart erzählt wurden, in einer ähnlichen Schrift wie Calibri geschrieben, während die Vergangenheits-Erzählungen in kleinerer Schrift geschrieben wurden, die eben aussieht wie die Schrift in fast jedem anderen Buch auch. Das hat die Zeitsprünge irgendwie natürlicher wirken lassen. Der Erzählstil Vorab sei gesagt, dass ich den Schreibstil von Thomas Enger an sich nicht schlecht finde. Dennoch hat mich aber auch Vieles daran gestört, weshalb die folgenden Abschnitte recht negativ klingen könnten. Aus diesem Grund fangen wir mit den Dingen an, die mir positiv aufgefallen sind. Denn das Buch ist, wie auch zuvor schon erwähnt, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit erzählt. Allein das erinnert schon sehr an die zweite Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“, denn der Gegenwart-Teil spielt während einer Gerichtsverhandlung, während in dem Vergangenheit-Teil die Geschichte von vorn erzählt wird. Das hat zumindest schon mal neugierig gemacht. Außerdem war der Schreibstil von Thomas Enger einfach und flüssig zu lesen. Alles war sehr schlicht gehalten, es gab wenig Ausschweifungen, alles wurde möglichst simpel beschrieben. Genau das ist aber auch einer meiner größten Kritikpunkte. Denn dadurch wirkte das ganze Buch eher wie ein Bericht denn wie ein Jugendthriller. Es gab sehr wenig bis überhaupt keine Ortsbeschreibungen, und auch Charaktere wurden nur einmal kurz beschrieben – zumindest die Nebencharaktere, denn vom Protagonisten weiß ich bis jetzt noch nicht, wie er aussieht, außer, dass er wohl recht attraktiv sein soll. Super Beschreibung, wirklich. Zudem waren Emotionen eher nebensächlich. Es gab außer Angst und Wut keine Gefühle des Protagonisten, sodass ich irgendwie das Gefühl hatte, ihn nie wirklich kennengelernt zu haben. Er sagt zwar über seine umgebrachte Freundin, dass er sie geliebt hat, aber davon merkt man herzlich wenig. Insgesamt war das Buch also sehr nüchtern geschrieben. Was mich jedoch am allermeisten am Schreibstil gestört hat, war diese gewollt wirkende Umgangssprache, die besonders in Dialogen mit Evens Freunden vorkam. Ich meine, ich kenne keine Person – wirklich, keine einzige – die mit den Worten „What’s up?“ ein Telefongespräch annimmt. Genauso wenig wie ich jemanden kenne, der einen fragt: „Läuft ’n so?“. Ganz ehrlich, wenn ich bedenke, dass der Autor im Alter meiner Eltern ist und selbst Kinder hat, frage ich mich, ob die da oben in Norwegen vielleicht anders sprechen – aber selbst dann hätte man das in der Übersetzung abändern können. Die Handlung Zuerst einmal entschuldige ich mich, falls meine Sprache ein bisschen umgangssprachlich sein sollte. Aber ich möchte alles so erklären, dass man es auch verstehen kann und nicht um den heißen Brei herumreden, wenn ihr versteht, was ich meine. Also fange ich direkt so an, denn die Idee der Geschichte ist schon ziemlich ausgelutscht und einfallslos. Ich meine, es gibt so viele Geschichten á la „Tote Mädchen lügen nicht“ oder „One of us is lying“, dass sie mir jetzt mittlerweile einfach aus Ohren, Nase, Mund, etc. raushängen. Oder ein bisschen freundlicher formuliert: ich hab genug von diesen Storys, die alle gleich sind. Jetzt könnt ihr euch vermutlich schon denken, dass ich die Geschichte sehr vorhersehbar fand. Das hat mir schon mal einen Großteil meiner Motivation genommen, das Buch nicht doch abzubrechen, aber da ich ja schon ein paar positive Entdeckungen bezüglich des Schreibstils gemacht habe, hätte ich das irgendwie mies und nicht fair gefunden. Also habe ich weitergelesen, aber es wurde einfach nicht spannend. Ich habe mir ein paar Rezensionen zu dem Buch durchgelesen, wo überall von den ach so tollen Plottwists die Rede ist – kann es sein, dass ich die einfach überlesen habe? Denn bis auf die letztliche Auflösung der Geschichte (die noch dazu ziemlich weit hergeholt ist) hat mich keine Wendung irgendwie überrascht. Versteht mich nicht falsch, das Buch hat mich nicht angeödet oder so. Es war mir einfach gleichgültig, ob ich jetzt weiterlese oder nicht. Die Geschichte konnte mich nicht catchen, dabei habe ich ihr mehr als nur eine Chance gegeben. Stattdessen war ich immer enttäuschter, je mehr Dinge wirklich so geschehen sind, wie ich es bereits vorhergesehen hatte. Da ich eben schon auf das Ende zu sprechen gekommen bin: Ja, das war vermutlich der einzige Plottwist, der mich überraschen konnte, aber das war’s auch schon, was ich da positiv anmerken könnte. Denn wie kann es sein, dass trotz Mund-zu-Mund-Beatmung nach dem Mord an Mari keine DNA an der Leiche gefunden wurden? Oder hat die Polizei einfach unfassbar schlampige Arbeit geleistet und deshalb keinen DNA-Abgleich an den Verdächtigen vorgenommen? Demnach wirkte die Auflösung sehr an den Haaren herbeigezogen. Weiterhin bleiben nach dem Ende immer noch offene Fragen. Ich spoilere nicht, wenn ich mich jetzt hier frage, ob Even wirklich von der Person verfolgt ist, von der er geglaubt hat, dass sie es ist. Auch bleibt mir unklar, was wirklich mit Evens Vater passiert ist. Hat Evens Mutter Mitschuld? Warum ist ihm am Steuer unwohl geworden? Auch scheinen einige Aktionen der Charaktere, insbesondere von Even keine weiteren Folgen zu haben, obwohl sie eigentlich Hinweise für die Polizei sind. Ich meine, warum wurde er nie nach der SMS gefragt, die er Mari geschickt hat, nachdem sie einfach mit ihm Schluss gemacht hat? Hätte diese nicht eigentlich als Drohung verstanden werden können? So klang sie zumindest für mich. Das einzige Positive, das ich jetzt noch hier anmerken kann, ist das Setting, das gewählt wurde. Der Autor ist selbst norwegisch, weshalb ich es auch gut fand, dass das Buch in einem Dorf in Norwegen spielt. Zwar gab es keine Ortsbeschreibungen, die mir irgendeinen Hinweis darauf gegeben haben könnten, wie Fredheim aussieht, aber zumindest ist das Setting mal etwas Anderes. Die Charaktere Vielleicht könnt ihr euch schon denken, dass ich auch hier rummeckern werde. Denn mir wurde Even als Protagonist überhaupt nicht sympathisch. Ich konnte mich nicht in ihn hineinversetzen, weil seine Emotionen irgendwie nicht rüberkamen und ich einige seiner Handlungen einfach widersprüchlich fand. Zudem handelt er wie ein sechzehnjähriger Teenager, obwohl er bereits achtzehn ist. Davon merkt man überhaupt nichts. Auch die anderen Charaktere sind ähnlich flach ausgearbeitet. Man erfährt zwar ein bisschen über Mari, Kaiss, Fredrik und Oskar, sowie über Evens Onkel Imo und seine Mutter Susanne, aber über seinen Bruder Tobias zum Beispiel habe ich kaum etwas erfahren, außer, dass er mich an den Sohn der Lebensgefährtin meines Vaters erinnert. Wobei selbst der noch aufgeweckter ist als Tobias. Fazit Nachdem ich die Rezension hier abgetippt habe, kann ich nur einmal tief durchatmen und fühlen, wie der ganze Frust, den ich während des Lesens verspürt habe, einfach weggeschrieben ist. Das ist das Gute am Rezensionen schreiben xD Na ja, ich würde jetzt zumindest nicht sagen, dass das Buch überhaupt keine Leseempfehlung ist, denn Teilstücke haben mir ja doch ganz gut gefallen. Die Umsetzung ist einfach nicht das Gelbe vom Ei, und vielleicht finden Leser, die eben mehr auf seichte Thriller stehen, das Buch unterhaltender als ich, die ich ja liebend gern möglichst psychisch gestörte und blutige Thriller lese. So ist jeder anders gestrickt.
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Autorenbeschreibung
Thomas Enger, Jahrgang 1973, studierte Publizistik, Sport und Geschichte und arbeitete in einer Online-Redaktion. Nebenbei war er an verschiedenen Musical-Produktionen beteiligt. Sein Thrillerdebüt »Sterblich« war hierzulande wie auch international ein sensationeller Erfolg, gefolgt von vier weiteren Fällen des Ermittlers Henning Juul. »Wer heute lügt, ist morgen tot« ist sein erster Jugendroman. Er lebt zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern in Oslo.
Beiträge
Nett für Zwischendurch, aber auch sehr vorhersehbar.
Ein solider Jugend-Thriller über den Schüler Even, dessen Freundin und Bandkollege plötzlich ermordet aufgefunden werden. Alle im Dorf denken, dass er etwas damit zutun haben muss, weshalb er auf eigene Faust ermittelt als unerwartet noch ein weiterer Mord geschieht. Die Geschichte erzählt aus Evens Sicht und das sehr einfach und locker, so dass sich alles sehr angenehm liest. Und auch der Plot kann sich durchaus sehen lassen; es mangelt nicht an Morden, es gibt Ermittlungen und auch so einige stabile Wendungen. Klar, gerade wenn man schon etwas älter ist, errät man einiges schon, aber trotzdem ist die Story echt unterhaltsam und an sich gut gemacht, ohne dass man was zu meckern hat. Die Charaktere sind dabei ebenfalls ganz in Ordnung, wenn auch nicht soo tief ausgearbeitet, da auf ihnen nicht der Fokus liegt. Insgesamt also ein kurzweiliges Buch für alle Fans des Genres, das man einfach mal schnell weglesen kann. Kein Must-Read, aber es erfüllt seinen Zweck sehr gut.
Man kommt gut rein und möchte das Buch verschlingen
Es hat mir sehr gut gefallen, weil man gut reingekommen ist und uch wollte sofort nach dem ersten Kapitel das Buch weiterlesen, weil es so spannend ist. Es ist sehr zu empfehlen.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr spannenden Bericht, in dem es vor Mord und Totschlag nur so wimmelt. Ja, ich sage Bericht. Nicht Jugendbuch, nicht Krimi, sondern Bericht. Aber ich schätze, es ist eine Mischung aus allen dreien. Der Grund dafür ist der Erzählstil: Die Geschichte besteht aus zwei Teilen, die gleichzeitig erzählt werden. Die Hauptfigur, Evan, ist vor Gericht im Zeugenstand und erzählt, was passiert ist. Dann ist der Wechsel und wir befinden uns in der Zeit, über die er erzählt. Der Wechsel geschieht auch optisch: Die Schrift ändert sich, wird schmaler und kleiner. Diese Entscheidung fand ich gut, so fühlte sich der Wechsel einfach viel natürlicher an. Die Hauptfigur der Geschichte ist Evan. Er ist ein normaler Jugendlicher mit einem komplizierten Familienleben. Sein Vater starb bei einem Autounfall, seine Mutter trinkt und an seinen jüngeren Bruder kommt er nicht mehr so wirklich ran, weil dieser sich total von ihm abschottet. Nur sein Onkel ist noch für ihn da, aber auch er ist eher ein guter Freund, als eine Vaterfigur. Was Evan Halt gibt, ist vor allem eins: Seine Freundin Mari. Doch damit ist jetzt Schluss, denn ohne ihm zu sagen warum, trennt sie sich von ihm und macht per SMS mit ihm Schluss. Autsch. Doch es kommt noch schlimmer: Am nächsten Tag wird Maris Leiche gefunden. Sie wurde ermordet. Ihr könnt euch sicher denken, wer da zum Kreis der Verdächtigen gehört? Und das Schlimmste ist nicht, dass die Polizei ihn für Verdächtig hält, sondern dass die ganze Stadt ihn schon verurteilt zu haben scheint. Die Menschen wollen einen Schuldigen und da bietet sich Evan einfach perfekt an. Vor allem online hat er keine Ruhe mehr: Angebliche Beweise werden gepostet, Beleidigungen und so weiter. So wie das Internet eben sein kann! Ich denke, wir kennen uns aus. Ich fand es total gut, dass die Autorin so viel über die Sozialen Netzwerke ablaufen ließ. Die Beschreibung des Shitstorms fand ich ziemlich gut. Auch den Schreibstil fand ich gut. Teilweise erzählte mir Evan etwas zu erwachsen für sein Alter, vor allem, wenn man bemerkt, dass seine Gedanken und Handlungen halt doch typisch jugendlich sind. Das könnte man eventuell nochmal stellenweise überarbeiten, aber größtenteils fand ich den Schreibstil total super und mitreißend. Mich konnte er fesseln und das ist für mich das Wichtigste. Die Geschichte fand ich großartig. Vieles habe ich schon sehr bald, sagen wir mal, geahnt, doch das machte die ganzen großen Enthüllungen nicht weniger spannend. Im Gegenteil: Ich habe das ganze Buch gehofft, ich könnte mich irren. Der Schock, dass ich Recht hatte, war dann einfach nur riesig. Ich werde nicht schreiben, welche Plottwists ich meine - wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr, was ich meine. Und wenn ihr es noch nicht gelesen habt, dann würdet ihr wohl die Mistgabeln auspacken, wenn ich euch schon jetzt alles verrate. Nein, nein, das lass ich lieber! Kommen wir besser zum Fazit! Sehr spannendes Buch, das mich sogar im allhalbjährlichen Chaos des Semesterbeginns begeistern konnte.
Die Gestaltung Ich finde, das Cover passt so mittelmäßig zur Geschichte. Das Motiv hat ein bisschen was vom Tatort-Vorspann, aber das ist gefühlt auch das Einzige, was auf den Inhalt der Geschichte schließen lässt. Auch der Titel passt so semi-gut zum Buch, wenn nicht sogar überhaupt nicht. Da hätte man sich auf jeden Fall etwas Kreativeres ausdenken können. Und bevor ich zur Innengestaltung komme, habe ich noch zwei Dinge, die ich beim Klappentext anmerken muss: Erstens, heißt der Protagonist nicht Evan, sondern Even – das ist ein norwegischer Name, denn das Buch spielt in Norwegen (der Übersicht halber habe ich bei der Inhaltsangabe sofort den richtigen Namen eingesetzt). Außerdem steht im Klappentext, Even habe sich mit dem ermordeten Bandkollegen gestritten. Davon war im Buch aber nie die Rede, weshalb sich mir die Frage stellt, wieso das im Klappentext steht … Jetzt aber zum Inneren. Dort hat mir sehr gut gefallen, dass durch einen Wechsel der Schriftart gleichzeitig der Wechsel der Zeit deutlich wurde. So wurden die Abschnitte, die aus der Gegenwart erzählt wurden, in einer ähnlichen Schrift wie Calibri geschrieben, während die Vergangenheits-Erzählungen in kleinerer Schrift geschrieben wurden, die eben aussieht wie die Schrift in fast jedem anderen Buch auch. Das hat die Zeitsprünge irgendwie natürlicher wirken lassen. Der Erzählstil Vorab sei gesagt, dass ich den Schreibstil von Thomas Enger an sich nicht schlecht finde. Dennoch hat mich aber auch Vieles daran gestört, weshalb die folgenden Abschnitte recht negativ klingen könnten. Aus diesem Grund fangen wir mit den Dingen an, die mir positiv aufgefallen sind. Denn das Buch ist, wie auch zuvor schon erwähnt, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit erzählt. Allein das erinnert schon sehr an die zweite Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“, denn der Gegenwart-Teil spielt während einer Gerichtsverhandlung, während in dem Vergangenheit-Teil die Geschichte von vorn erzählt wird. Das hat zumindest schon mal neugierig gemacht. Außerdem war der Schreibstil von Thomas Enger einfach und flüssig zu lesen. Alles war sehr schlicht gehalten, es gab wenig Ausschweifungen, alles wurde möglichst simpel beschrieben. Genau das ist aber auch einer meiner größten Kritikpunkte. Denn dadurch wirkte das ganze Buch eher wie ein Bericht denn wie ein Jugendthriller. Es gab sehr wenig bis überhaupt keine Ortsbeschreibungen, und auch Charaktere wurden nur einmal kurz beschrieben – zumindest die Nebencharaktere, denn vom Protagonisten weiß ich bis jetzt noch nicht, wie er aussieht, außer, dass er wohl recht attraktiv sein soll. Super Beschreibung, wirklich. Zudem waren Emotionen eher nebensächlich. Es gab außer Angst und Wut keine Gefühle des Protagonisten, sodass ich irgendwie das Gefühl hatte, ihn nie wirklich kennengelernt zu haben. Er sagt zwar über seine umgebrachte Freundin, dass er sie geliebt hat, aber davon merkt man herzlich wenig. Insgesamt war das Buch also sehr nüchtern geschrieben. Was mich jedoch am allermeisten am Schreibstil gestört hat, war diese gewollt wirkende Umgangssprache, die besonders in Dialogen mit Evens Freunden vorkam. Ich meine, ich kenne keine Person – wirklich, keine einzige – die mit den Worten „What’s up?“ ein Telefongespräch annimmt. Genauso wenig wie ich jemanden kenne, der einen fragt: „Läuft ’n so?“. Ganz ehrlich, wenn ich bedenke, dass der Autor im Alter meiner Eltern ist und selbst Kinder hat, frage ich mich, ob die da oben in Norwegen vielleicht anders sprechen – aber selbst dann hätte man das in der Übersetzung abändern können. Die Handlung Zuerst einmal entschuldige ich mich, falls meine Sprache ein bisschen umgangssprachlich sein sollte. Aber ich möchte alles so erklären, dass man es auch verstehen kann und nicht um den heißen Brei herumreden, wenn ihr versteht, was ich meine. Also fange ich direkt so an, denn die Idee der Geschichte ist schon ziemlich ausgelutscht und einfallslos. Ich meine, es gibt so viele Geschichten á la „Tote Mädchen lügen nicht“ oder „One of us is lying“, dass sie mir jetzt mittlerweile einfach aus Ohren, Nase, Mund, etc. raushängen. Oder ein bisschen freundlicher formuliert: ich hab genug von diesen Storys, die alle gleich sind. Jetzt könnt ihr euch vermutlich schon denken, dass ich die Geschichte sehr vorhersehbar fand. Das hat mir schon mal einen Großteil meiner Motivation genommen, das Buch nicht doch abzubrechen, aber da ich ja schon ein paar positive Entdeckungen bezüglich des Schreibstils gemacht habe, hätte ich das irgendwie mies und nicht fair gefunden. Also habe ich weitergelesen, aber es wurde einfach nicht spannend. Ich habe mir ein paar Rezensionen zu dem Buch durchgelesen, wo überall von den ach so tollen Plottwists die Rede ist – kann es sein, dass ich die einfach überlesen habe? Denn bis auf die letztliche Auflösung der Geschichte (die noch dazu ziemlich weit hergeholt ist) hat mich keine Wendung irgendwie überrascht. Versteht mich nicht falsch, das Buch hat mich nicht angeödet oder so. Es war mir einfach gleichgültig, ob ich jetzt weiterlese oder nicht. Die Geschichte konnte mich nicht catchen, dabei habe ich ihr mehr als nur eine Chance gegeben. Stattdessen war ich immer enttäuschter, je mehr Dinge wirklich so geschehen sind, wie ich es bereits vorhergesehen hatte. Da ich eben schon auf das Ende zu sprechen gekommen bin: Ja, das war vermutlich der einzige Plottwist, der mich überraschen konnte, aber das war’s auch schon, was ich da positiv anmerken könnte. Denn wie kann es sein, dass trotz Mund-zu-Mund-Beatmung nach dem Mord an Mari keine DNA an der Leiche gefunden wurden? Oder hat die Polizei einfach unfassbar schlampige Arbeit geleistet und deshalb keinen DNA-Abgleich an den Verdächtigen vorgenommen? Demnach wirkte die Auflösung sehr an den Haaren herbeigezogen. Weiterhin bleiben nach dem Ende immer noch offene Fragen. Ich spoilere nicht, wenn ich mich jetzt hier frage, ob Even wirklich von der Person verfolgt ist, von der er geglaubt hat, dass sie es ist. Auch bleibt mir unklar, was wirklich mit Evens Vater passiert ist. Hat Evens Mutter Mitschuld? Warum ist ihm am Steuer unwohl geworden? Auch scheinen einige Aktionen der Charaktere, insbesondere von Even keine weiteren Folgen zu haben, obwohl sie eigentlich Hinweise für die Polizei sind. Ich meine, warum wurde er nie nach der SMS gefragt, die er Mari geschickt hat, nachdem sie einfach mit ihm Schluss gemacht hat? Hätte diese nicht eigentlich als Drohung verstanden werden können? So klang sie zumindest für mich. Das einzige Positive, das ich jetzt noch hier anmerken kann, ist das Setting, das gewählt wurde. Der Autor ist selbst norwegisch, weshalb ich es auch gut fand, dass das Buch in einem Dorf in Norwegen spielt. Zwar gab es keine Ortsbeschreibungen, die mir irgendeinen Hinweis darauf gegeben haben könnten, wie Fredheim aussieht, aber zumindest ist das Setting mal etwas Anderes. Die Charaktere Vielleicht könnt ihr euch schon denken, dass ich auch hier rummeckern werde. Denn mir wurde Even als Protagonist überhaupt nicht sympathisch. Ich konnte mich nicht in ihn hineinversetzen, weil seine Emotionen irgendwie nicht rüberkamen und ich einige seiner Handlungen einfach widersprüchlich fand. Zudem handelt er wie ein sechzehnjähriger Teenager, obwohl er bereits achtzehn ist. Davon merkt man überhaupt nichts. Auch die anderen Charaktere sind ähnlich flach ausgearbeitet. Man erfährt zwar ein bisschen über Mari, Kaiss, Fredrik und Oskar, sowie über Evens Onkel Imo und seine Mutter Susanne, aber über seinen Bruder Tobias zum Beispiel habe ich kaum etwas erfahren, außer, dass er mich an den Sohn der Lebensgefährtin meines Vaters erinnert. Wobei selbst der noch aufgeweckter ist als Tobias. Fazit Nachdem ich die Rezension hier abgetippt habe, kann ich nur einmal tief durchatmen und fühlen, wie der ganze Frust, den ich während des Lesens verspürt habe, einfach weggeschrieben ist. Das ist das Gute am Rezensionen schreiben xD Na ja, ich würde jetzt zumindest nicht sagen, dass das Buch überhaupt keine Leseempfehlung ist, denn Teilstücke haben mir ja doch ganz gut gefallen. Die Umsetzung ist einfach nicht das Gelbe vom Ei, und vielleicht finden Leser, die eben mehr auf seichte Thriller stehen, das Buch unterhaltender als ich, die ich ja liebend gern möglichst psychisch gestörte und blutige Thriller lese. So ist jeder anders gestrickt.