Und die Welt war jung: Drei-Städte-Saga 1
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Drei Familien,drei Städte in den 50er Jahren , wieder eine packende Geschichte von Carmen Korn. Ich hatte diesmal anfangs Schwierigkeiten, die Protagonisten auseinander zuhalten . Irgendwie fehlte mir hier etwas. Aber es wäre nicht Carmen Korn, wenn sie es nicht schaffte, einen in die Geschichte hineinziehen zu können.
Carmen Korn neu entdeckt und sofort geliebt! Ihr Figuren sind richtig lebendig und die Szenen so bestechend realistisch
Ich liebe Nachkriegsromane. Ich mag die Stimmung von Neuanfang und die Geister der Vergangenheit, die viele mit sich tragen. Ein Einblick in eine Zeit, die wir nicht vergessen sollten und die uns unseren Großeltern und Eltern näher bringen kann. Carmen Korn schreibt über Köln, Hamburg und san remo in Italien, zu Beginn fiel es mir nicht leicht die Orte und Personen, von denen es nunmal einige gibt, auseinanderzuhalten. Es ist jedoch sehr leicht, sich in ihrer Art zu erzählen zu verlieren - dabei spielt die konkrete Handlung eigentlich eine sekundäre Rolle. Die Figuren sind großartig und liebevoll geschrieben, alle sehr nahbar und sympathisch. Nina wartet auf ihren Ehemann und Vatee ihres Sohns, der im krieg in Russland verschwunden ist. Ihre Eltern warten auf ihren Schwiegersohn und trauern um die Lebenskraft ihrer Tochter, die kaum glücklich ist. In Köln geht es munterer zu, vieles spielt dort in einer kleinen Familiengalerie - inklusive nachkriegskunstraub! In san remo geht es um ein Familienimperium und Affären, aber auch um Vergnügen und familiäre Beziehungen. Alles in allem 4 Sterne, den 5ten hätte es gegeben wenn es ein wenig mehr „Stärke“ in den Figuren gegeben hätte und die Storys etwas mehr zusammen Hang hätten.
Ein Wohlfühlroman, der sich leicht lesen lässt. An die erste Trilogie kommt er aber nicht ganz ran, ist ihr aber recht ähnlich.
Spannend, bewegend, ich konnte es kaum aus der Hand legen und wünsche mir so sehr eine Fortsetzung
1950, der Beginn eines neuen Jahrzehnts. Der Krieg ist vorbei, lebt aber immer noch in den Köpfen der Menschen und bestimmt deren Alltag. In Und die Welt war jung begleiten wir 3 Familien in Köln, Hamburg und San Remo durch dieses neue Jahrzehnt. In Köln leitet Heinrich Aldenhoven eine Galerie, das Geschäft läuft aber noch nicht wieder so richtig, noch ist Kunst etwas, das sich viele nicht leisten können. Die Freunde Elisabeth, Kurt und Nina in Hamburg stehen finanziell besser da, dafür ist Ninas Mann im Krieg verschollen und die Hoffnung, ihn lebend wiederzusehen schwindet von Tag zu Tag. In San Remo lebt Heinrich Aldenhovens Schwester Margarethe mit ihrer italienischen Familie, tyrannisiert von der Schwiegermutter. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise, gemeinsam mit diesen drei Familien. Immer wieder kreuzen sich die Lebenswege, man besucht sich, steht sich in schwierigen Situationen bei und greift sich gegenseitig unter die Arme. Das Buch umfasst die zehn Jahre von 1950 bis 59. In dieser Zeit passiert viel in den Familien, Ehen werden geschlossen, Kinder geboren und manch menschliches Drama nimmt seinen Lauf. Schlaglichtartig wechselt die Szenerie immer zwischen den drei Städten. Die Protagonisten sind alle glaubwürdig, meist liebenswürdig und als Leser hat man schnell das Gefühl, ganz nah dabei zu sein. Unterstützt durch einheimische Ausdrücke wird der jeweilige Handlungsort unverwechselbar. Am Ende des Buches sind manche Irrungen durchgestanden, andere noch nicht gelöst. Das letzte Zuschlagen des Buches hat mich wehmütig zurückgelassen, gerne hätte ich den zweiten Band gleich im Anschluss gelesen und erfahren, wie es denn weitergeht in den folgenden Jahren. Wer die Zeitenwende-Trilogie gerne gelesen hat, wird sich auch mit diesem Buch wohlfühlen. In Hamburg gibt es auch einen klitzekleinen Gastauftritt von Henny und Theo Unger aus dieser Reihe. Von daher kann ich nur eine große Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen und mich auf das Erscheinen von Band 2 freuen.
Als ich das Buch von Carmen Korn zum ersten Mal in den Händen hielt fragte ich mich, ob es an die Jahrhundert-Trilogie herankommen würde. Ich hatte die Trilogie geliebt. Jetzt kann ich sagen: Es kommt heran! Sogar sehr gut! Ich habe diesen ersten Teil einer weiteren Reihe sehr genossen! Schauplatz der Geschichte ist diesmal nicht nur Hamburg, sondern auch Köln und San Remo in Italien. Carmen Korn versteht es sehr gut, die Geschichten der Protagonisten an unterschiedlichen Orten gut miteinander zu verweben. Auch wenn vieles vorhersehbar ist, war das Buch trotzdem spannend, denn eine Wendung der Geschichte konnte auf jeder Seite plötzlich und ohne Vorwarnung passieren. Genau, wie ich es auch von der Jahrhundert-Trilogie gewöhnt war. Natürlich endet auch dieses Buch wieder mit einem Cliffhanger, so dass klar ist, dass da noch ein weiteres Buch geplant ist, auf das ich jetzt schon sehr gespannt warte. Ich kann „Und die Welt war jung“ auf jeden Fall mehr als empfehlen! Mit über 600 Seiten ist es nicht das Kürzeste, aber dennoch sehr gut lesbar.
Carmen Korn nimmt uns mit auf eine Reise durch die 50er Jahre im Auftaktband ihrer neuen Drei-Städte-Trilogie, in deren Mittelpunkt die Familien Aldenhoven und Borgfeldt stehen, die ihre Heimat in Köln, Hamburg und dem italienischen San Remo haben. Den Leser erwarten viel Familiengeschichte, Alltag, kleine und große Sorgen und das unaufhörliche Ticken der Zeit. Wer Carmen Korns Jahrhundert-Trilogie bereits kennt, dem kommt in diesem Band einiges schon fast unheimlich vertraut vor – Und die Welt war jung zu lesen, ist fast wie nach Hause kommen – das hat sein Gutes, aber leider auch ein paar Schattenseiten. Der Aufbau des Romans ist identisch mit dem der drei Bände rund um die Hebammen in der Finkenau. Wir begleiten die Familien an ihren Heimatorten durch die Jahre, schlaglichtartig wird der Blick des Lesers auf einzelne Tage innerhalb des Jahresverlaufs gerichtet, an denen sich an den drei Orten die Handlung entwickelt. Diese wohlbekannte Art des Handlungsaufbaus führt trotz ihres fragmentarischen Charakters nicht dazu, dass der Leser den Eindruck hat, wichtige Teile des Geschehens zu verpassen. Gewählt wird dieser „Highlight-Stil“ von Carmen Korn wohl, weil es so möglich scheint, Längen im Erzählten zu vermeiden, leider gelingt dies, besonders im Hamburger Strang, der sich schier endlos um das Thema der von Schuldgefühlen geplagten Schwiegermutter zu drehen scheint, nur bedingt. Die Figurenzeichnung erscheint – ebenfalls wie bei der Jahrhundert-Trilogie – recht alltäglich. Es entsteht zumindest auf den ersten Blick der Eindruck es mit authentischen, lebenden Personen zu tun zu haben, allerdings sind die Figuren zumeist auch alle recht einfach konzipiert und eine etwaige Tiefe entsteht hauptsächlich aus einem traumatischen Kriegs- oder Lebensereignis, an dem sich auch mit teilweise großer Beharrlichkeit festgehalten wird. Der Figurenkosmos, den der Roman aufspannt, ist dabei sehr umfassend. Obwohl ich den Roman fast in einem Rutsch durchgelesen habe, musste ich mir immer wieder bewusst klar machen, was zu Hamburg, was zu Köln gehört. Größere Lesepausen sollte man sich hier eher nicht gönnen. Außerdem gibt es in der Figurenkonstellation und -anlage zwei Punkte mit denen ich hadere: zum einen störte mich massiv, wie sich alles so wunderbar am Ende zusammenfügte – ich bin durchaus eine Verfechterin von glücklichen Schicksalen, aber hier war es mir einfach zu viel und zu überraschungsarm. Ich las ab einem gewissen Punkt nur noch, um meine Vermutungen bestätigt zu bekommen. Zum anderen erschien mir die Figurenanlage etwas eindimensional. Der Roman behandelt die Nachkriegszeit in Deutschland und Italien, seine Figuren sind aber ausschließlich Opfer der NS-Zeit und des Krieges: traumatisiert, ausgebombt, um die vergangene Zeit, die psychische und physische Gesundheit betrogen. Von den Tätern ist fast kaum eine Spur zu finden. Eine Personalisierung des verbrecherischen Regimes auf der Ebene der Hauptfiguren erfolgt nicht. Diese Entpersonalisierung kann eine bewusste Wahl der Autorin sein, um die Entmenschlichung der Diktatur zu unterstreichen, erscheint aber möglicherweise etwas zu unrealistisch und simplifizierend im Kontext eines Romans, der das Nachkriegsdeutschland beschreibt. Stilistisch bleibt sich Carmen Korn treu. Sie blickt in ihre Figuren und neigt dabei zu vielen, elliptischen Sätzen. So liest sich dieser vorwiegend unterhaltende Roman sprachlich ansprechend und gerät nicht zu einfach. Dabei flicht Korn immer wieder Nostalgie-Momente und Lokalkolorit, sowie genaueste Orts- und Geschichtskenntnis ein. Das funktioniert sehr gut, manchmal erschienen mir die Fünfziger Jahre dennoch etwas sehr modern und der politische Kontext zu beiläufig. Richtig schön sind die kleinen Querverweise in die Welt der Jahrhundert-Trilogie, die sich natürlich nur nach der Lektüre der drei Bände erschließen. Man muss diese aber nicht gelesen haben, um sich durch Carmen Korns neues Werk unterhalten zu fühlen. Insgesamt ist der Roman eine unterhaltsame Lesereise in die Nachkriegszeit, auf die ich mich sehr gefreut habe und die mir schöne Lesestunden beschert hat. Der Text baut solide auf dem bewährten Muster auf. Da liegt allerdings auch die Krux des Buches – für meinen Geschmack ist etwas zu bewährt und eingefahren. Viele Versatzstücke und Handlungselemente sind schon bekannt und erscheinen so wie eine Variation. Wenn die neue Trilogie nur das Universum der Jahrhundert-Bände erweitern soll, dann ist der Roman sehr gut gelungen, wenn es aber um eine Weiterentwicklung und Erneuerung geht, dann ist „Und die Welt war jung“ zu vorhersehbar und etwas betulich ausgefallen.
Ich empfand den Schreibstil zuweilen etwas schwülstig und die Geschichte eher langatmig, aber dennoch hatte ich Spaß beim Lesen und bin gespannt auf den nächsten Teil.
„Zwischen heute und morgen“ ist der zweite Band der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn. Den ersten Band habe ich damals regelrecht verschlungen. Beim zweiten Band ist es mir nicht ganz so leicht gefallen, wieder in die Geschichte hineinzukommen. Bis zur Hälfte hin hat es sich für mich gezogen und obwohl Korns Bücher nicht für ihre zahlreichen Plots bekannt sind, habe ich mich fast gelangweilt. Ich fand es vor allem schade, dass sich sehr viel um die ältere Generation gedreht hat. Im ersten Band noch passend, hatte ich mich darauf gefreut, dass nun die zweite Generation im Fokus stehen könnte (so wie man es von der Jahrhundert-Triologie kannte). Nichtsdestotrotz ein absolutes Wohlfühlbuch. Korn schafft Welten und Charaktere, bei denen man sich wohlfühlt und denen man gerne immer wieder auf den Seiten begegnet. Auch wenn es für mich nicht ganz an den ersten Band heranreicht, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen.
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Drei Familien,drei Städte in den 50er Jahren , wieder eine packende Geschichte von Carmen Korn. Ich hatte diesmal anfangs Schwierigkeiten, die Protagonisten auseinander zuhalten . Irgendwie fehlte mir hier etwas. Aber es wäre nicht Carmen Korn, wenn sie es nicht schaffte, einen in die Geschichte hineinziehen zu können.
Carmen Korn neu entdeckt und sofort geliebt! Ihr Figuren sind richtig lebendig und die Szenen so bestechend realistisch
Ich liebe Nachkriegsromane. Ich mag die Stimmung von Neuanfang und die Geister der Vergangenheit, die viele mit sich tragen. Ein Einblick in eine Zeit, die wir nicht vergessen sollten und die uns unseren Großeltern und Eltern näher bringen kann. Carmen Korn schreibt über Köln, Hamburg und san remo in Italien, zu Beginn fiel es mir nicht leicht die Orte und Personen, von denen es nunmal einige gibt, auseinanderzuhalten. Es ist jedoch sehr leicht, sich in ihrer Art zu erzählen zu verlieren - dabei spielt die konkrete Handlung eigentlich eine sekundäre Rolle. Die Figuren sind großartig und liebevoll geschrieben, alle sehr nahbar und sympathisch. Nina wartet auf ihren Ehemann und Vatee ihres Sohns, der im krieg in Russland verschwunden ist. Ihre Eltern warten auf ihren Schwiegersohn und trauern um die Lebenskraft ihrer Tochter, die kaum glücklich ist. In Köln geht es munterer zu, vieles spielt dort in einer kleinen Familiengalerie - inklusive nachkriegskunstraub! In san remo geht es um ein Familienimperium und Affären, aber auch um Vergnügen und familiäre Beziehungen. Alles in allem 4 Sterne, den 5ten hätte es gegeben wenn es ein wenig mehr „Stärke“ in den Figuren gegeben hätte und die Storys etwas mehr zusammen Hang hätten.
Ein Wohlfühlroman, der sich leicht lesen lässt. An die erste Trilogie kommt er aber nicht ganz ran, ist ihr aber recht ähnlich.
Spannend, bewegend, ich konnte es kaum aus der Hand legen und wünsche mir so sehr eine Fortsetzung
1950, der Beginn eines neuen Jahrzehnts. Der Krieg ist vorbei, lebt aber immer noch in den Köpfen der Menschen und bestimmt deren Alltag. In Und die Welt war jung begleiten wir 3 Familien in Köln, Hamburg und San Remo durch dieses neue Jahrzehnt. In Köln leitet Heinrich Aldenhoven eine Galerie, das Geschäft läuft aber noch nicht wieder so richtig, noch ist Kunst etwas, das sich viele nicht leisten können. Die Freunde Elisabeth, Kurt und Nina in Hamburg stehen finanziell besser da, dafür ist Ninas Mann im Krieg verschollen und die Hoffnung, ihn lebend wiederzusehen schwindet von Tag zu Tag. In San Remo lebt Heinrich Aldenhovens Schwester Margarethe mit ihrer italienischen Familie, tyrannisiert von der Schwiegermutter. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise, gemeinsam mit diesen drei Familien. Immer wieder kreuzen sich die Lebenswege, man besucht sich, steht sich in schwierigen Situationen bei und greift sich gegenseitig unter die Arme. Das Buch umfasst die zehn Jahre von 1950 bis 59. In dieser Zeit passiert viel in den Familien, Ehen werden geschlossen, Kinder geboren und manch menschliches Drama nimmt seinen Lauf. Schlaglichtartig wechselt die Szenerie immer zwischen den drei Städten. Die Protagonisten sind alle glaubwürdig, meist liebenswürdig und als Leser hat man schnell das Gefühl, ganz nah dabei zu sein. Unterstützt durch einheimische Ausdrücke wird der jeweilige Handlungsort unverwechselbar. Am Ende des Buches sind manche Irrungen durchgestanden, andere noch nicht gelöst. Das letzte Zuschlagen des Buches hat mich wehmütig zurückgelassen, gerne hätte ich den zweiten Band gleich im Anschluss gelesen und erfahren, wie es denn weitergeht in den folgenden Jahren. Wer die Zeitenwende-Trilogie gerne gelesen hat, wird sich auch mit diesem Buch wohlfühlen. In Hamburg gibt es auch einen klitzekleinen Gastauftritt von Henny und Theo Unger aus dieser Reihe. Von daher kann ich nur eine große Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen und mich auf das Erscheinen von Band 2 freuen.
Als ich das Buch von Carmen Korn zum ersten Mal in den Händen hielt fragte ich mich, ob es an die Jahrhundert-Trilogie herankommen würde. Ich hatte die Trilogie geliebt. Jetzt kann ich sagen: Es kommt heran! Sogar sehr gut! Ich habe diesen ersten Teil einer weiteren Reihe sehr genossen! Schauplatz der Geschichte ist diesmal nicht nur Hamburg, sondern auch Köln und San Remo in Italien. Carmen Korn versteht es sehr gut, die Geschichten der Protagonisten an unterschiedlichen Orten gut miteinander zu verweben. Auch wenn vieles vorhersehbar ist, war das Buch trotzdem spannend, denn eine Wendung der Geschichte konnte auf jeder Seite plötzlich und ohne Vorwarnung passieren. Genau, wie ich es auch von der Jahrhundert-Trilogie gewöhnt war. Natürlich endet auch dieses Buch wieder mit einem Cliffhanger, so dass klar ist, dass da noch ein weiteres Buch geplant ist, auf das ich jetzt schon sehr gespannt warte. Ich kann „Und die Welt war jung“ auf jeden Fall mehr als empfehlen! Mit über 600 Seiten ist es nicht das Kürzeste, aber dennoch sehr gut lesbar.
Carmen Korn nimmt uns mit auf eine Reise durch die 50er Jahre im Auftaktband ihrer neuen Drei-Städte-Trilogie, in deren Mittelpunkt die Familien Aldenhoven und Borgfeldt stehen, die ihre Heimat in Köln, Hamburg und dem italienischen San Remo haben. Den Leser erwarten viel Familiengeschichte, Alltag, kleine und große Sorgen und das unaufhörliche Ticken der Zeit. Wer Carmen Korns Jahrhundert-Trilogie bereits kennt, dem kommt in diesem Band einiges schon fast unheimlich vertraut vor – Und die Welt war jung zu lesen, ist fast wie nach Hause kommen – das hat sein Gutes, aber leider auch ein paar Schattenseiten. Der Aufbau des Romans ist identisch mit dem der drei Bände rund um die Hebammen in der Finkenau. Wir begleiten die Familien an ihren Heimatorten durch die Jahre, schlaglichtartig wird der Blick des Lesers auf einzelne Tage innerhalb des Jahresverlaufs gerichtet, an denen sich an den drei Orten die Handlung entwickelt. Diese wohlbekannte Art des Handlungsaufbaus führt trotz ihres fragmentarischen Charakters nicht dazu, dass der Leser den Eindruck hat, wichtige Teile des Geschehens zu verpassen. Gewählt wird dieser „Highlight-Stil“ von Carmen Korn wohl, weil es so möglich scheint, Längen im Erzählten zu vermeiden, leider gelingt dies, besonders im Hamburger Strang, der sich schier endlos um das Thema der von Schuldgefühlen geplagten Schwiegermutter zu drehen scheint, nur bedingt. Die Figurenzeichnung erscheint – ebenfalls wie bei der Jahrhundert-Trilogie – recht alltäglich. Es entsteht zumindest auf den ersten Blick der Eindruck es mit authentischen, lebenden Personen zu tun zu haben, allerdings sind die Figuren zumeist auch alle recht einfach konzipiert und eine etwaige Tiefe entsteht hauptsächlich aus einem traumatischen Kriegs- oder Lebensereignis, an dem sich auch mit teilweise großer Beharrlichkeit festgehalten wird. Der Figurenkosmos, den der Roman aufspannt, ist dabei sehr umfassend. Obwohl ich den Roman fast in einem Rutsch durchgelesen habe, musste ich mir immer wieder bewusst klar machen, was zu Hamburg, was zu Köln gehört. Größere Lesepausen sollte man sich hier eher nicht gönnen. Außerdem gibt es in der Figurenkonstellation und -anlage zwei Punkte mit denen ich hadere: zum einen störte mich massiv, wie sich alles so wunderbar am Ende zusammenfügte – ich bin durchaus eine Verfechterin von glücklichen Schicksalen, aber hier war es mir einfach zu viel und zu überraschungsarm. Ich las ab einem gewissen Punkt nur noch, um meine Vermutungen bestätigt zu bekommen. Zum anderen erschien mir die Figurenanlage etwas eindimensional. Der Roman behandelt die Nachkriegszeit in Deutschland und Italien, seine Figuren sind aber ausschließlich Opfer der NS-Zeit und des Krieges: traumatisiert, ausgebombt, um die vergangene Zeit, die psychische und physische Gesundheit betrogen. Von den Tätern ist fast kaum eine Spur zu finden. Eine Personalisierung des verbrecherischen Regimes auf der Ebene der Hauptfiguren erfolgt nicht. Diese Entpersonalisierung kann eine bewusste Wahl der Autorin sein, um die Entmenschlichung der Diktatur zu unterstreichen, erscheint aber möglicherweise etwas zu unrealistisch und simplifizierend im Kontext eines Romans, der das Nachkriegsdeutschland beschreibt. Stilistisch bleibt sich Carmen Korn treu. Sie blickt in ihre Figuren und neigt dabei zu vielen, elliptischen Sätzen. So liest sich dieser vorwiegend unterhaltende Roman sprachlich ansprechend und gerät nicht zu einfach. Dabei flicht Korn immer wieder Nostalgie-Momente und Lokalkolorit, sowie genaueste Orts- und Geschichtskenntnis ein. Das funktioniert sehr gut, manchmal erschienen mir die Fünfziger Jahre dennoch etwas sehr modern und der politische Kontext zu beiläufig. Richtig schön sind die kleinen Querverweise in die Welt der Jahrhundert-Trilogie, die sich natürlich nur nach der Lektüre der drei Bände erschließen. Man muss diese aber nicht gelesen haben, um sich durch Carmen Korns neues Werk unterhalten zu fühlen. Insgesamt ist der Roman eine unterhaltsame Lesereise in die Nachkriegszeit, auf die ich mich sehr gefreut habe und die mir schöne Lesestunden beschert hat. Der Text baut solide auf dem bewährten Muster auf. Da liegt allerdings auch die Krux des Buches – für meinen Geschmack ist etwas zu bewährt und eingefahren. Viele Versatzstücke und Handlungselemente sind schon bekannt und erscheinen so wie eine Variation. Wenn die neue Trilogie nur das Universum der Jahrhundert-Bände erweitern soll, dann ist der Roman sehr gut gelungen, wenn es aber um eine Weiterentwicklung und Erneuerung geht, dann ist „Und die Welt war jung“ zu vorhersehbar und etwas betulich ausgefallen.
Ich empfand den Schreibstil zuweilen etwas schwülstig und die Geschichte eher langatmig, aber dennoch hatte ich Spaß beim Lesen und bin gespannt auf den nächsten Teil.
„Zwischen heute und morgen“ ist der zweite Band der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn. Den ersten Band habe ich damals regelrecht verschlungen. Beim zweiten Band ist es mir nicht ganz so leicht gefallen, wieder in die Geschichte hineinzukommen. Bis zur Hälfte hin hat es sich für mich gezogen und obwohl Korns Bücher nicht für ihre zahlreichen Plots bekannt sind, habe ich mich fast gelangweilt. Ich fand es vor allem schade, dass sich sehr viel um die ältere Generation gedreht hat. Im ersten Band noch passend, hatte ich mich darauf gefreut, dass nun die zweite Generation im Fokus stehen könnte (so wie man es von der Jahrhundert-Triologie kannte). Nichtsdestotrotz ein absolutes Wohlfühlbuch. Korn schafft Welten und Charaktere, bei denen man sich wohlfühlt und denen man gerne immer wieder auf den Seiten begegnet. Auch wenn es für mich nicht ganz an den ersten Band heranreicht, gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sternen.