Thomas der Schwindler
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jean Cocteau (1889–1963) entstammte einer großbürgerlichen Familie. Schon früh zeigte sich seine Begabung, später galt er als unkonventioneller Neuerer und Impresario. Er bezeichnete sich selbst stets als Poet, doch stach er hervor durch seine künstlerische Vielseitigkeit: Er schrieb Lyrik, Prosa und fürs Theater, machte Zeichnungen und drehte Filme. Dementsprechend stand Cocteau im kreativen Austausch mit den wichtigsten Künstlern seiner Zeit: Erik Satie, Picasso, Proust, Gide, Charlie Chaplin, Francois Truffaut, Matisse. Er verstarb 1963, kurz nachdem er vom Tod seiner engen Freundin Edith Piaf erfahren hatte.
Beiträge
Erster Weltkrieg einmal anders. Kekse und Theater an der Front. Wer braucht schon Realität wenn die Fantasie so viel spannender ist? *** Thomas wird für den Neffen eines Generals gehalten, ein unschuldiges Missverständnis, doch der Träumer klärt die Situation nicht auf. Er stürzt sich in ein Abenteuer: der Erste Weltkrieg. Bald schon zieht er mit einem seltsamen Haufen an Selbstdarstellern und anderen Träumern an die Front, wo Wirklichkeit und Traum aufeinander prallen. Das Cover des Buches hat mich gleich begeistert. Der Manesse-Verlag veröffentlichte eine Neuübersetzung des Buches, welches ursprünglich 1923 erschien. Zuerst einmal muss ich die Optik des Buches erwähnen: I’m in love! Das Büchlein ist eine kleine handliche Hardcover Ausgabe mit farbigen Lesebändchen sowie Umschlag. Einige ‚Klassiker‘ sind auf diese Art neuübersetzt/gestaltet worden – ihr solltet euch auf jeden Fall ‚Frankenstein‘ ansehen (ES IST PINK!). Volle Punktzahl für die Optik. Zum Buch selbst – seid euch bewusst das es 1922 geschrieben wurde. Das damalige Publikum kam quasi frisch aus dem Krieg. Der Autor verzichtet größtenteils auf Detaillierte Beschreibungen der Landschaft oder Umstände. Auch schildert er den Krieg von seiner absurden Seite. Die Charaktere sind keine Kriegshelden, erringen keine besonderen Siege oder erleben auch nur annähernd die Dinge, die man in einem Buch über den Krieg erwartet. Der Schwindler selbst ist ein Jungspund, der in kindlicher Manier durch das Kriegsgeschehen stolpert als wäre es ein Räuber-und-Gendarm Spiel, die Prinzessin die den Trupp befehligt sieht im Krieg eine Bühne die auf ihren Auftritt wartet, der Doktor der Geschichte macht nichts lieber als seine Mitarbeiter zu hypnotisieren. All die Figuren sind knapp geschildert und nur grob für den Leser skizziert. So geht die Fantasie ihre eigenen Wege. Trotz Kriegsschauplatz ist der ganze Roman fröhlich erzählt, da die Protagonisten den Krieg kaum als das wahrnehmen was er ist. Kekse, Theaterstücke, quasi Front-Urlaub, direkt an der Front. Im Roman mischt sich die Inszenierung mit der Realität, gleiches gilt für den Roman selbst, denn Jean Cocteau inszenierte mit Thomas nicht nur eine Fantasiegestalt, sondern auch ein wenig Selbstbildnis. Cocteau meldete sich freiwillig für die Front, wurde allerdings ausgemustert. So beschloss er auf eigene Faust einen Krankentransport für Verwundete ins Leben zu rufen. Jean Cocteau stolzierte daraufhin mit goldener Fantasieuniform durch Frankreich um den Menschen seine Wichtigkeit im Krieg vorzuhalten. Zu Beginn wirkte der Roman ein wenig als handle es sich um eine Rohfassung, deren Vollendung noch aussteht. Allerdings liest man sich nach einer Weile in die abgehackten Sätze ein.
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Autorenbeschreibung
Jean Cocteau (1889–1963) entstammte einer großbürgerlichen Familie. Schon früh zeigte sich seine Begabung, später galt er als unkonventioneller Neuerer und Impresario. Er bezeichnete sich selbst stets als Poet, doch stach er hervor durch seine künstlerische Vielseitigkeit: Er schrieb Lyrik, Prosa und fürs Theater, machte Zeichnungen und drehte Filme. Dementsprechend stand Cocteau im kreativen Austausch mit den wichtigsten Künstlern seiner Zeit: Erik Satie, Picasso, Proust, Gide, Charlie Chaplin, Francois Truffaut, Matisse. Er verstarb 1963, kurz nachdem er vom Tod seiner engen Freundin Edith Piaf erfahren hatte.
Beiträge
Erster Weltkrieg einmal anders. Kekse und Theater an der Front. Wer braucht schon Realität wenn die Fantasie so viel spannender ist? *** Thomas wird für den Neffen eines Generals gehalten, ein unschuldiges Missverständnis, doch der Träumer klärt die Situation nicht auf. Er stürzt sich in ein Abenteuer: der Erste Weltkrieg. Bald schon zieht er mit einem seltsamen Haufen an Selbstdarstellern und anderen Träumern an die Front, wo Wirklichkeit und Traum aufeinander prallen. Das Cover des Buches hat mich gleich begeistert. Der Manesse-Verlag veröffentlichte eine Neuübersetzung des Buches, welches ursprünglich 1923 erschien. Zuerst einmal muss ich die Optik des Buches erwähnen: I’m in love! Das Büchlein ist eine kleine handliche Hardcover Ausgabe mit farbigen Lesebändchen sowie Umschlag. Einige ‚Klassiker‘ sind auf diese Art neuübersetzt/gestaltet worden – ihr solltet euch auf jeden Fall ‚Frankenstein‘ ansehen (ES IST PINK!). Volle Punktzahl für die Optik. Zum Buch selbst – seid euch bewusst das es 1922 geschrieben wurde. Das damalige Publikum kam quasi frisch aus dem Krieg. Der Autor verzichtet größtenteils auf Detaillierte Beschreibungen der Landschaft oder Umstände. Auch schildert er den Krieg von seiner absurden Seite. Die Charaktere sind keine Kriegshelden, erringen keine besonderen Siege oder erleben auch nur annähernd die Dinge, die man in einem Buch über den Krieg erwartet. Der Schwindler selbst ist ein Jungspund, der in kindlicher Manier durch das Kriegsgeschehen stolpert als wäre es ein Räuber-und-Gendarm Spiel, die Prinzessin die den Trupp befehligt sieht im Krieg eine Bühne die auf ihren Auftritt wartet, der Doktor der Geschichte macht nichts lieber als seine Mitarbeiter zu hypnotisieren. All die Figuren sind knapp geschildert und nur grob für den Leser skizziert. So geht die Fantasie ihre eigenen Wege. Trotz Kriegsschauplatz ist der ganze Roman fröhlich erzählt, da die Protagonisten den Krieg kaum als das wahrnehmen was er ist. Kekse, Theaterstücke, quasi Front-Urlaub, direkt an der Front. Im Roman mischt sich die Inszenierung mit der Realität, gleiches gilt für den Roman selbst, denn Jean Cocteau inszenierte mit Thomas nicht nur eine Fantasiegestalt, sondern auch ein wenig Selbstbildnis. Cocteau meldete sich freiwillig für die Front, wurde allerdings ausgemustert. So beschloss er auf eigene Faust einen Krankentransport für Verwundete ins Leben zu rufen. Jean Cocteau stolzierte daraufhin mit goldener Fantasieuniform durch Frankreich um den Menschen seine Wichtigkeit im Krieg vorzuhalten. Zu Beginn wirkte der Roman ein wenig als handle es sich um eine Rohfassung, deren Vollendung noch aussteht. Allerdings liest man sich nach einer Weile in die abgehackten Sätze ein.