Terror: Roman
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Im eisigen Nichts wartete der Tod auf sie...
📚 Tatsachen treffen auf spannende Fiktion 📚 1845 brechen zwei Schiffe ins ewige Eis auf - die Erebus und die (namensgebende) Terror. Das Kommando hat Sir John Franklin, der mit der Mannschaft die Nord-West-Passage finden will. Dieser Teil beruht auf Tatsachen. Ebenso ist es ein Fakt, dass alle 130 Mann nie wieder nach England zurückkehrten. Doch was geschah im Eis? Weshalb verschwanden die beiden Schiffe? Recht schnell spitzt sich die Situation an Bord zu, als eine Weiterfahrt unmöglich wird. Und so belasten der Lagerkoller, die Konflikte untereinander und die Nahrungsknappheit, während zugleich eine große Gefahr vom Eis kommt. Denn etwas riesiges hat die Männer entdeckt... Und das Furchtbarste geschieht, wenn es ums Überleben geht. Denn dann überschreiten manche Menschen auch die letzte Grenze. ❄️❄️❄️❄️❄️ Von Beginn spürt man die Stimmung auf den Schiffen. Von freudig und aufgeregt zu beklemmend und verstört, jede Emotion ist unglaublich realistisch. Besonders das Bedrückende an Bord fühlt man regelrecht. Ja, es gibt einige Stellen, die sich ziehen, aber das hat mir nichts gemacht. Denn fesselnd ist es definitiv! Ein wirklich tolles Buch, dass die Abgründe der menschlichen Natur mit dem historischen Hintergrund der Expedition verknüpft.

Was für ein tolles intensives Buch. Die ganze aufgebaute Atmosphäre durch die Aufregung einer so wichtigen Expedition um die Nord-West Passage zu finden. Man mag sich gar nicht vorstellen was es mit Menschen macht, die hilflos in der Kälte mit dem Schiff im Eis stecken . Ohne vernünftiger Kleidung und Nahrung. Dan Simmons hat hier wirklich einen tolle atmosphärischen Roman geschaffen. Der jegliche Abgründe aufnimmt und was diese Situation mit Menschen macht . Hunger , Kälte, Meuterei , Krankheit und Kannibalismus . Niemand weiß was wirklich vorgefallen ist , aber er hat dieses fehlende Puzzle mit einer wirklich guten Story gefüllt. Das Monster ist vielleicht nicht unbedingt nötig,aber es fügt sich alles gut in die Geschichte ein. Es sind sehr viele Charaktere und auch diverse Fachbegriffe aus der Schifffahrt. Dafür gibt es einen informativen Anhang am Ende des Buches. Mir hat es super gefallen und ich gebe eine klare Leseempfehlung 👍
Eine großartige Geschichte zwischen Wahrheit und Fiktion!
"Der Tod durch Verhungern ist grausam, Goodsir. Glauben Sie mir. Ich habe ihn in London gesehen, und ich habe ihn bei Schiffbrüchigen gesehen. Doch der Tod durch Scorbut ist noch schlimmer. Es wäre besser, wenn uns dieses Wesen alle noch heute holen würde." In seinem historischen Roman "Terror" erzählt Dan Simmons uns die Geschichte der geheimnisumwobenen und letzten Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin. Im Mai 1845 machte er sich mit der "HMS Terror" und ihrem Schwesterschiff "HMS Erebus", beides Schiffe der Royal Navy, auf den Weg, um erstmals die Nordwestpassage, durch das arktische Eis in den Pazifik vollständig zu durchsegeln, diesen Weg kartografisch zu erfassen und damit den kürzesten Seeweg von Europa nach Asien zu finden. Diese Expedition endete jedoch in einer Katastrophe. Und erst 2014 - also mehr als 160 Jahre später! - wurde das Wrack der "HMS Erebus" und erst 2016 die Überreste der "HMS Terror" gefunden. Es ranken sich viele Theorien um diese Expedition und es war für mich sehr spannend dieses Buch, das eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist, zu lesen. (Aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader.) "Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben." Was für eine Geschichte! Sehr atmosphärisch erzählt uns Simmons über das Los der Schiffe und ihrer Männer und kreirt einen Roman, der uns erbarmungslos mit sich ins kalte Eis reißt. Der uns spürbar frieren und uns bibbernd vor dem eisigen Wind und der Bestie aus dem Eis Schutz suchen lässt. Eine Geschichte die viele Schrecken und die tiefsten Abgründe der Menschheit offenbart, uns Hunger leiden lässt und uns die unerbittliche Grausamkeit dieser entbehrungsreichen Region aufzeigt. Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat, die ich aber definitiv nicht beantworten kann, ist: Würde ich in dieser Situation Menschenfleich essen? "Wenn es eine Hölle gibt - woran ich nicht mehr zu glauben vermag, da das Leben auf dieser Erde Hölle genug für ein ganzes Universum ist -, dann muss ich in den tiefsten Kreis des Infernos geworfen werden."

Tolles Buch, tolle Reise.🫶 Dan Simmons schafft es wie kaum ein anderer, den Leser in fremde Welten zu entführen und ihn dort an bizarren, unheimlichen, erhabenen und surrealistischen Momenten teilhaben zu lassen. Dieses mal nimmt er den Leser auf eine Reise in den nördlichen Polarkreis mit, wohin 1845 die Franklin Expedition mit zwei Schiffen aufbrach um einen Weg durch die Nordwest Passage zu finden. Nach einem Jahr der Suche froren beide Schiffe im kanadisch-arktischen Archipel im Packeis fest. Mit exzellenter Recherche Arbeit schildert Simmons die Situation an Bord der Schiffe, abwechselnd aus der Sicht der beiden Kapitäne, eines Offiziers, eines Schiffsarztes und anderen Teilen der Mannschaft. Die Atmosphäre in dieser unendlichen Eiswüste mit Temperaturen bis unter -50° C und wenig Tageslicht ist so unheimlich, wie das Monster aus dem Eis, das Simmons erfand, um es ab und zu aus dem Schneetreiben auftauchen und seine Beute holen zu lassen. Unten geht's weiter😁🙈👇.
Die Eckdaten der Expedition, die Orte, das Verhalten der Mannschaft sowie die Pläne und Anweisungen der Kapitäne stimmen größtenteils mit den wahren Geschehnissen der Franklin Expedition überein, wie sie später rekonstruiert wurden. Auf eintausend Seiten schildert Simmons die vierjährige Arktis Odyssee der Schiffe "HMS Terror" und "HMS Erebus" in einer Szenerie die gleichzeitig ein Ort überirdischer Schönheit und tödlicher Grausamkeit ist. Die damalige Fortschrittsgläubigkeit stellt sich hier als schwerer Irrtum dar, aus dem später viele Erkenntnisse für andere Expeditionen gewonnen wurden. Sowohl was die mit Kohle betriebenen Schiffe als auch die Qualität der Lebensmittel, Kleidung und Ausrüstung anging, waren die Konsequenzen fatal. Hinzu kam die völlig ungerechtfertigte Selbstüberschätzung der englischen Admiralität mit ihrem selbstgerechten Glauben an ihre Zivilisationserrungenschaften und überlegene Kultur. Während der dreijährigen Gefangenschaft im Packeis schwinden langsam alle Illusionen über eine überlegene Technik und Kultur dahin, während die Lage der Seeleute mit jedem Tag hoffnungsloser und bedrohlicher wird. Sehr überzeugend und ausführlich schildert der Autor den langsamen Verfall der Mannschaft, bis hin zu Krankheit, Tod, Mord, dem Verlust der Autoritätsstruktur und dem schier endlosen Grauen, einem überlegenen und scheinbar intelligenten Wesen ausgeliefert zu sein. Das Monster aus dem Eis steht als Gegensatz dazu für die wilde Mythologie der Innuit, die eine ureigene, für Außenstehende schwer verständliche Beziehung zu ihrer Umwelt haben. In dem fiktiven Schluss des Romans schwenkt Simmons in den Lebensraum der arktischen Ureinwohner und der Leser erhält einzigartige Einblicke in das spirituelle Leben dieser Kultur. Dieser Wechsel der Perspektiven ist wie eine warme Dusche in diesem vor Kälte und Wahnsinn klirrenden Roman. Nach dem dramatischen Scheitern der Expedition und dem drohenden Tod in der Eiswüste, taucht der Leser in das fremde, naturnahe und archaische Leben der Innuit ein und erfährt vollkommen neue Sichtweisen mit den Bedingungen der Arktis umzugehen. Diese Wendung der Geschichte wird zu einem genialen Kunstgriff, der dem Leser die Möglichkeit gibt, das Geschehen noch einmal aus einem vollkommen anderen Blickwinkel zu betrachten. Es ist in mehrfacher Hinsicht ein fantastischer Roman, eine Mischung aus detailiertem Tatsachenbericht und frei erfundenen Elementen. Diese Symbiose ist allerdings sehr gelungen und macht aus dieser eindrucksvollen Expeditionsbeschreibung einen großartigen Roman, der einem das Grauen von Menschen vor Augen führt, die einen Kampf um ihr Leben führen und an ihrer Unfähigkeit scheitern, die gewohnten Denkmuster zu verlassen und auf außergewöhnliche Bedingungen zu reagieren. Hier öffnet sich ein Abgrund zwischen zwei Welten, in dem sich mythische Geschöpfe und verlorene Seelen begegnen. Auch werden tiefe Einblicke in die verschiedenen Persönlichkeiten der Schiffsbesatzungen und deren Verhalten innerhalb einer strengen Schiffshierarchie offenbart. Im Angesicht der Ausweglosigkeit ihrer Situation werden die wahren Charaktere der Teilnehmer sichtbar und zeigen sich in den unterschiedlichen Auffassungen des einzigen Zieles dieses nicht enden wollenden Albtraums: irgendwie zu überleben. 5 von 5 Sternen

Ein Highlight!!
Ich kam unglaublich schwer in das Buch rein. Durch die ersten 100 Seiten habe ich mich wirklich gekämpft. Sehr viele Namen, Fachbegriffe, Zeitsprünge und frühere Expeditionen haben mir das Lesen nicht gerade vereinfacht. Dan Simmons hat die echten Namen der Besatzung verwendet, was geschichtlich natürlich sinnvoll ist. Aber da damals gefühlt jeder "John", "James", "William" oder "Thomas" hieß, war es um so schwieriger den Überblick zu behalten. Ich habe dann einfach beschlossen weiter zu lesen und gehofft, dass ich rein komme ohne mir jeden Namen zu jeder Person zu merken. Und es hat geklappt! Nach den ersten 100 Seiten, war ich total begeistert von dem Buch. Bei diesem Wälzer, blieben dann ja auch noch über 800 Seiten die ich genießen konnte. Atmosphärisch ist das Buch, von Beginn an ein Highlight. Das ewige Eis, die über Monate anhaltende Nacht, Krankheiten, Hunger, das Monster und alle weiteren Gegebenheiten, die das Leben der Besatzung erschweren, sind so authentisch beschrieben, dass ich sogar bei 28 Grad im Schwimmbad, eine Gänsehaut hatte. Wie man sich vorstellen kann, ergeben sich bei einer Expedition von mehreren Jahren, auch genügend Reibungspunkte zwischen den Protagonisten. Wir lesen aus verschiedenen Perspektiven und somit lernt man Stück für Stück immer mehr die Geschichten der einzelnen Männer kennen und ihre Probleme die sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Kapitän Francis Rawdon Moira Crozier bildet hier den Mittelpunkt und alle Stränge führen zu seinen Entscheidungen und Handlungen zurück oder lassen ihn ins Handeln kommen. Ein toller Charakter. Sehr nahbar, intelligent, menschlich und bis zum Schluss einer meiner Lieblinge. Mit keinem anderen habe ich so mitgefiebert und mitgelitten. Mein Fazit: Wen die Thematik interessiert, sollte für dieses Meisterwerk einiges an Geduld und Zeit mitbringen. Dafür wird man mit einer guten Portion Grusel, einer sehr erdrückenden Atmosphäre und Protagonisten die bis zum Schluss kämpfen und nicht aufgeben, belohnt. Na, habt ihr Lust die Terror zu betreten und das ewige Eis der Arktis kennen zu lernen? Ich hab es nicht bereut!
1845 brechen die zwei Schiffe HMS Erebus und HMS Terror mit 130 Mann von England aus auf, um die Nord-West-Passage in der Arktis zu finden. Keiner von ihnen sollte zurückkehren. Dan Simmons lässt sich von diesem wahren Ereignis inspirieren und spinnt seine eigene, schaurige Geschichte darum. Mehrere Jahre steckten die beiden Schiffe Terror und Erebus im Eis fest, die Besatzung kämpfte gegen Kälte, Hunger, Skorbut, die schiere Verzweiflung – und in dieser Geschichte auch noch gegen eine mysteriöse Bestie, die im Eis lauert. Simmons beschreibt das alles sehr eindringlich. Obwohl das ein 1000-Seiten-Schinken ist und die Geschichte im öden Eis spielt, war ich zu keiner Zeit gelangweilt. Im Gegenteil, auch tagsüber musste ich immer wieder an die Schicksale der Besatzung denken. Ich kannte die wahre Geschichte zwar schon relativ gut, zum Beispiel hatte ich "Erebus" von Michael Palin gelesen, aber "Terror" hat mich immer wieder dazu gebracht, weiter zu recherchieren und es ist wirklich faszinierend, was Simmons alles in seiner Fiktion verarbeitet hat. Es wären fast 5/5 Punkten gewesen, aber es gab ein paar Sachen, die ich nicht spoilern will (und auch die vollkommen unnötigen Beschreibungen von Brüsten und weirder Sexszenen – ich will hier von Abenteuern im Eis lesen, nicht sowas 😠), die mich ein bisschen gestört haben.
Puh ... also ich hatte mich ja ziemlich auf das Buch gefreut, da ich den geschichtlichen Aspekt von der HMS Terror und HMS Erebus total spannend finde. Ich uhm ... das war aber tatsächlich einfach nicht mein Buch, nein. Der Beginn des Buches war für mich sehr zäh und oft auch verwirrend. Die Verwirrung kann allerdings auch daher kommen, dass ich das Hörbuch gehört habe – welches ganz nebenbei wundervoll gelesen wurde! Ich bin mit den ganzen Zeitsprüngen nicht klargekommen. Mal haben wir uns im Hier und Jetzt befunden und dann wurde plötzlich wieder über lange Strecken an die Vergangenheit gedacht und sich darin verloren. Für mich wäre all dies viel angenehmer gewesen, hätten wir uns chronologisch durch das Geschehen gekämpft. Auch hat das Auftauchen des „Monsters“ dadurch an Spannung und Horror verloren. Die Besatzungen wussten einfach schon, dass da was ist und alle waren so „Ja yolo, das Ding ist wieder da.“ Natürlich hatten sie Angst, aber das ist durch die nüchterne und sachliche Schreibweise einfach nicht gut rübergekommen. Generell hat mich die Geschichte rund um das „Monster“ und die Auflösung dieses Stranges und er Geschichte einfach nicht überzeugt. Es ist eine recht klassische und weit verbreitete Angst – nicht sonderlich innovativ, aber auch nicht sonderlich bedrohlich geschrieben. Es war halt einfach von Anfang an da und ich war so „Pfft, ja, ok – hebt mich jetzt nicht ab.“ Was ich sehr mochte, waren die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Charakteren; wie die Stimmung immer angespannter wurde und das Vertrauen kontinuierlich verloren ging. Auch hier war natürlich alles recht nüchtern geschrieben, aber für mich war die menschliche Psyche und die Angst vorm Erfrieren etc der wahre Horror. Ich hätte eine ganze Geschichte ohne „Monster“ wahrscheinlich viel klaustrophobischer und spannender gefunden. Natürlich hatte das Buch so seine Längen, aber ich denke, das ist bei der Thematik auch zu erwarten und total in Ordnung. Wahrscheinlich musste es auch jene Längen haben, die einen manchmal sogar in Sicherheit wiegen sollten, um später so richtig zuschlagen zu können. Ich mochte die ganzen historischen Aspekte, all das war meiner Meinung nach wirklich gut gemacht. Mein größter Kritikpunkt und wohl auch jener, der mir das Buch (neben dem „Monster“, welches hätte cool sein können) echt madig gemacht hat, war die Rolle der Frau(en) im Buch. Für mich braucht ein Buch wie „The Terror“ keine Sexszenen und auch kein sich versteifen auf weibliche Anatomie. Der knackige Po, die starken Hüften und der Rücken und diese BRÜSTE. Immer die Brüste und all das. Wirklich, warum haben wir in diesem Buch sowas gebraucht? Warum braucht man sowas überhaupt? Ich hätte das Hörbuch (aka mein Handy) aus dem Fenster ballern können. Natürlich geht es bei Frauen mal wieder nur um ihren Körper und wie Männer ihn sehen. Schlimm ... Die ganze Geschichte um Lady Silence ging mir auf die Nerven und war ... unnötigerweise erotisiert. Das hätte nicht sein müssen und hat sich so falsch angefühlt. Einfach fehl am Platz. Auch fand ich es cool, was über die Mythologie zu erfahren, aber das war mir am Ende einfach eine Zuckerkirsche zu viel auf der Torte. Ich war einfach nur noch genervt. Wie gesagt, geschichtlich spannend und die Beziehungen der Crewmitglieder untereinander Top. Der ganze mythologische / phantastische / weibliche Überbau ein Graus. (Jedenfalls für mich.)
Kurzmeinung Obwohl sich die ersten 30% des Buches für mich ganz schön gezogen haben und ich dadurch das Buch mehrmals weglegen und pausieren musste, war es letztlich eine tolle Geschichte mit einem passenden Ende. Ich mochte den Schreibstil (nach den ersten 30%) und mochte es, wie sehr die Protagonisten ein "eigenes Leben" hatten und sich durch das Buch hinweg entwickelten. Die eisige Kälte wurde so gut vermittelt, dass ich selbst unter der Decke noch fröstelte. Ich mochte die Auflösung und fand die Mischung aus historischen Fakten und Fantasy sehr gut gewählt. Auch wenn das Buch sehr lang ist, ist es doch empfehlenswert.
3,75 Sterne 🌟 Puh, es ist vollbracht. Ich gebe zu, ich bin schon erleichtert, das ich jetzt durch bin. Zwischendurch hat mich mal kurz die Motivation verlassen....Denn der Autor spielt wenig mit den Emotionen der Besatzung. Er erwähnt natürlich das der ein oder andere Mal Angst hat aber das könnte er viel besser ausarbeiten, so das ich es auch fühle. Stattdessen verwendet er all seiner Energie darauf jede Situation möglichst detailliert zu beschreiben und das war zwischenzeitlich sehr ermüdend, zum Ende hin war das wiederum schockierend spannend. Außerdem kann man sich wirklich Bildhaft vorstellen, wie so eine Expedition aufgebaut ist, wirklich gut recherchiert 👌🏻 Es ist ja im Grunde von Anfang an klar, das Franklin sich falsch entschieden hat und das wird sehr gedehnt, jede darauffolgende Entscheidung und Unternehmung war ähnlich gestrickt und vorhersehbar. Die Tunbaaq-Sache war interessant aber sehr abstrakt und in den ersten 600 Seiten nur ein einziges Mal erwähnt. Aaaaaaaber. Viel Genörgel um nichts. Das Ende war grausam, traumatisierenden, ekelerregend und großartig. Der Autor schafft es doch noch alle Facetten der menschlichen Seele abzudecken und darzustellen. Von Übelkeit bis Schockstarre war alles dabei. Ich bereue nicht, meine Zeit in dieses Buch investiert zu haben. 👏🏼👏🏼👏🏼
1845 brechen zwei britische Schiffe unter Sir John Franklin in die Arktis auf, um die legendäre Nordwestpassage, und damit einen kürzeren Seeweg von Europa nach Asien, zu finden. 130 Männer befinden sich an Bord der Terror und der Erebus und keiner von ihnen wird diese Reise überleben. Erst 170 Jahre später werden die Überreste der beiden Schiffe, schriftliche Nachrichten und verschiedene Ausrüstungsgegenstände gefunden - doch was genau ist damals eigentlich passiert? Diesem Thema hat sich Dan Simmons in seinem fast 1000-seitigen Roman angenommen und eine atmosphärisch dichte Geschichte mit phantastischen Elementen rund um das Verschwinden dieser Expedition gewebt. Kannibalismus, Rassismus, Hunger, Krankheit, Minusgrade - für mich war diese Mischung aus detailiertem Tatsachenbericht und frei erfundenen Elementen durchweg spanned zu lesen und ich finde, dass ihm diese Symbiose sehr gelungen ist. Mit eindrucksvollen Expeditionsbeschreibungen führt Simmons dem Leser das Grauen der Menschen vor Augen, die mehr als einen Kampf um ihr Leben führen mussten und auch wenn mir der Wechsel vom 21. Jahrhundert in die eiskalte Vergangenheit Anfangs etwas schwer gefallen ist, war ich nach 70 Seiten mitten drin. Packend und beeindruckend und definitiv ein neues Highlight in meinem Regal.
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Im eisigen Nichts wartete der Tod auf sie...
📚 Tatsachen treffen auf spannende Fiktion 📚 1845 brechen zwei Schiffe ins ewige Eis auf - die Erebus und die (namensgebende) Terror. Das Kommando hat Sir John Franklin, der mit der Mannschaft die Nord-West-Passage finden will. Dieser Teil beruht auf Tatsachen. Ebenso ist es ein Fakt, dass alle 130 Mann nie wieder nach England zurückkehrten. Doch was geschah im Eis? Weshalb verschwanden die beiden Schiffe? Recht schnell spitzt sich die Situation an Bord zu, als eine Weiterfahrt unmöglich wird. Und so belasten der Lagerkoller, die Konflikte untereinander und die Nahrungsknappheit, während zugleich eine große Gefahr vom Eis kommt. Denn etwas riesiges hat die Männer entdeckt... Und das Furchtbarste geschieht, wenn es ums Überleben geht. Denn dann überschreiten manche Menschen auch die letzte Grenze. ❄️❄️❄️❄️❄️ Von Beginn spürt man die Stimmung auf den Schiffen. Von freudig und aufgeregt zu beklemmend und verstört, jede Emotion ist unglaublich realistisch. Besonders das Bedrückende an Bord fühlt man regelrecht. Ja, es gibt einige Stellen, die sich ziehen, aber das hat mir nichts gemacht. Denn fesselnd ist es definitiv! Ein wirklich tolles Buch, dass die Abgründe der menschlichen Natur mit dem historischen Hintergrund der Expedition verknüpft.

Was für ein tolles intensives Buch. Die ganze aufgebaute Atmosphäre durch die Aufregung einer so wichtigen Expedition um die Nord-West Passage zu finden. Man mag sich gar nicht vorstellen was es mit Menschen macht, die hilflos in der Kälte mit dem Schiff im Eis stecken . Ohne vernünftiger Kleidung und Nahrung. Dan Simmons hat hier wirklich einen tolle atmosphärischen Roman geschaffen. Der jegliche Abgründe aufnimmt und was diese Situation mit Menschen macht . Hunger , Kälte, Meuterei , Krankheit und Kannibalismus . Niemand weiß was wirklich vorgefallen ist , aber er hat dieses fehlende Puzzle mit einer wirklich guten Story gefüllt. Das Monster ist vielleicht nicht unbedingt nötig,aber es fügt sich alles gut in die Geschichte ein. Es sind sehr viele Charaktere und auch diverse Fachbegriffe aus der Schifffahrt. Dafür gibt es einen informativen Anhang am Ende des Buches. Mir hat es super gefallen und ich gebe eine klare Leseempfehlung 👍
Eine großartige Geschichte zwischen Wahrheit und Fiktion!
"Der Tod durch Verhungern ist grausam, Goodsir. Glauben Sie mir. Ich habe ihn in London gesehen, und ich habe ihn bei Schiffbrüchigen gesehen. Doch der Tod durch Scorbut ist noch schlimmer. Es wäre besser, wenn uns dieses Wesen alle noch heute holen würde." In seinem historischen Roman "Terror" erzählt Dan Simmons uns die Geschichte der geheimnisumwobenen und letzten Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin. Im Mai 1845 machte er sich mit der "HMS Terror" und ihrem Schwesterschiff "HMS Erebus", beides Schiffe der Royal Navy, auf den Weg, um erstmals die Nordwestpassage, durch das arktische Eis in den Pazifik vollständig zu durchsegeln, diesen Weg kartografisch zu erfassen und damit den kürzesten Seeweg von Europa nach Asien zu finden. Diese Expedition endete jedoch in einer Katastrophe. Und erst 2014 - also mehr als 160 Jahre später! - wurde das Wrack der "HMS Erebus" und erst 2016 die Überreste der "HMS Terror" gefunden. Es ranken sich viele Theorien um diese Expedition und es war für mich sehr spannend dieses Buch, das eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist, zu lesen. (Aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader.) "Aber Crozier empfand keine Verzweiflung dieser Art. Noch nicht. Viel wichtiger für ihn in diesem Augenblick war die blaue Flamme der Entschlossenheit, die immer noch in seiner Brust brannte: Ich will leben." Was für eine Geschichte! Sehr atmosphärisch erzählt uns Simmons über das Los der Schiffe und ihrer Männer und kreirt einen Roman, der uns erbarmungslos mit sich ins kalte Eis reißt. Der uns spürbar frieren und uns bibbernd vor dem eisigen Wind und der Bestie aus dem Eis Schutz suchen lässt. Eine Geschichte die viele Schrecken und die tiefsten Abgründe der Menschheit offenbart, uns Hunger leiden lässt und uns die unerbittliche Grausamkeit dieser entbehrungsreichen Region aufzeigt. Eine Frage, die mich sehr beschäftigt hat, die ich aber definitiv nicht beantworten kann, ist: Würde ich in dieser Situation Menschenfleich essen? "Wenn es eine Hölle gibt - woran ich nicht mehr zu glauben vermag, da das Leben auf dieser Erde Hölle genug für ein ganzes Universum ist -, dann muss ich in den tiefsten Kreis des Infernos geworfen werden."

Tolles Buch, tolle Reise.🫶 Dan Simmons schafft es wie kaum ein anderer, den Leser in fremde Welten zu entführen und ihn dort an bizarren, unheimlichen, erhabenen und surrealistischen Momenten teilhaben zu lassen. Dieses mal nimmt er den Leser auf eine Reise in den nördlichen Polarkreis mit, wohin 1845 die Franklin Expedition mit zwei Schiffen aufbrach um einen Weg durch die Nordwest Passage zu finden. Nach einem Jahr der Suche froren beide Schiffe im kanadisch-arktischen Archipel im Packeis fest. Mit exzellenter Recherche Arbeit schildert Simmons die Situation an Bord der Schiffe, abwechselnd aus der Sicht der beiden Kapitäne, eines Offiziers, eines Schiffsarztes und anderen Teilen der Mannschaft. Die Atmosphäre in dieser unendlichen Eiswüste mit Temperaturen bis unter -50° C und wenig Tageslicht ist so unheimlich, wie das Monster aus dem Eis, das Simmons erfand, um es ab und zu aus dem Schneetreiben auftauchen und seine Beute holen zu lassen. Unten geht's weiter😁🙈👇.
Die Eckdaten der Expedition, die Orte, das Verhalten der Mannschaft sowie die Pläne und Anweisungen der Kapitäne stimmen größtenteils mit den wahren Geschehnissen der Franklin Expedition überein, wie sie später rekonstruiert wurden. Auf eintausend Seiten schildert Simmons die vierjährige Arktis Odyssee der Schiffe "HMS Terror" und "HMS Erebus" in einer Szenerie die gleichzeitig ein Ort überirdischer Schönheit und tödlicher Grausamkeit ist. Die damalige Fortschrittsgläubigkeit stellt sich hier als schwerer Irrtum dar, aus dem später viele Erkenntnisse für andere Expeditionen gewonnen wurden. Sowohl was die mit Kohle betriebenen Schiffe als auch die Qualität der Lebensmittel, Kleidung und Ausrüstung anging, waren die Konsequenzen fatal. Hinzu kam die völlig ungerechtfertigte Selbstüberschätzung der englischen Admiralität mit ihrem selbstgerechten Glauben an ihre Zivilisationserrungenschaften und überlegene Kultur. Während der dreijährigen Gefangenschaft im Packeis schwinden langsam alle Illusionen über eine überlegene Technik und Kultur dahin, während die Lage der Seeleute mit jedem Tag hoffnungsloser und bedrohlicher wird. Sehr überzeugend und ausführlich schildert der Autor den langsamen Verfall der Mannschaft, bis hin zu Krankheit, Tod, Mord, dem Verlust der Autoritätsstruktur und dem schier endlosen Grauen, einem überlegenen und scheinbar intelligenten Wesen ausgeliefert zu sein. Das Monster aus dem Eis steht als Gegensatz dazu für die wilde Mythologie der Innuit, die eine ureigene, für Außenstehende schwer verständliche Beziehung zu ihrer Umwelt haben. In dem fiktiven Schluss des Romans schwenkt Simmons in den Lebensraum der arktischen Ureinwohner und der Leser erhält einzigartige Einblicke in das spirituelle Leben dieser Kultur. Dieser Wechsel der Perspektiven ist wie eine warme Dusche in diesem vor Kälte und Wahnsinn klirrenden Roman. Nach dem dramatischen Scheitern der Expedition und dem drohenden Tod in der Eiswüste, taucht der Leser in das fremde, naturnahe und archaische Leben der Innuit ein und erfährt vollkommen neue Sichtweisen mit den Bedingungen der Arktis umzugehen. Diese Wendung der Geschichte wird zu einem genialen Kunstgriff, der dem Leser die Möglichkeit gibt, das Geschehen noch einmal aus einem vollkommen anderen Blickwinkel zu betrachten. Es ist in mehrfacher Hinsicht ein fantastischer Roman, eine Mischung aus detailiertem Tatsachenbericht und frei erfundenen Elementen. Diese Symbiose ist allerdings sehr gelungen und macht aus dieser eindrucksvollen Expeditionsbeschreibung einen großartigen Roman, der einem das Grauen von Menschen vor Augen führt, die einen Kampf um ihr Leben führen und an ihrer Unfähigkeit scheitern, die gewohnten Denkmuster zu verlassen und auf außergewöhnliche Bedingungen zu reagieren. Hier öffnet sich ein Abgrund zwischen zwei Welten, in dem sich mythische Geschöpfe und verlorene Seelen begegnen. Auch werden tiefe Einblicke in die verschiedenen Persönlichkeiten der Schiffsbesatzungen und deren Verhalten innerhalb einer strengen Schiffshierarchie offenbart. Im Angesicht der Ausweglosigkeit ihrer Situation werden die wahren Charaktere der Teilnehmer sichtbar und zeigen sich in den unterschiedlichen Auffassungen des einzigen Zieles dieses nicht enden wollenden Albtraums: irgendwie zu überleben. 5 von 5 Sternen

Ein Highlight!!
Ich kam unglaublich schwer in das Buch rein. Durch die ersten 100 Seiten habe ich mich wirklich gekämpft. Sehr viele Namen, Fachbegriffe, Zeitsprünge und frühere Expeditionen haben mir das Lesen nicht gerade vereinfacht. Dan Simmons hat die echten Namen der Besatzung verwendet, was geschichtlich natürlich sinnvoll ist. Aber da damals gefühlt jeder "John", "James", "William" oder "Thomas" hieß, war es um so schwieriger den Überblick zu behalten. Ich habe dann einfach beschlossen weiter zu lesen und gehofft, dass ich rein komme ohne mir jeden Namen zu jeder Person zu merken. Und es hat geklappt! Nach den ersten 100 Seiten, war ich total begeistert von dem Buch. Bei diesem Wälzer, blieben dann ja auch noch über 800 Seiten die ich genießen konnte. Atmosphärisch ist das Buch, von Beginn an ein Highlight. Das ewige Eis, die über Monate anhaltende Nacht, Krankheiten, Hunger, das Monster und alle weiteren Gegebenheiten, die das Leben der Besatzung erschweren, sind so authentisch beschrieben, dass ich sogar bei 28 Grad im Schwimmbad, eine Gänsehaut hatte. Wie man sich vorstellen kann, ergeben sich bei einer Expedition von mehreren Jahren, auch genügend Reibungspunkte zwischen den Protagonisten. Wir lesen aus verschiedenen Perspektiven und somit lernt man Stück für Stück immer mehr die Geschichten der einzelnen Männer kennen und ihre Probleme die sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Kapitän Francis Rawdon Moira Crozier bildet hier den Mittelpunkt und alle Stränge führen zu seinen Entscheidungen und Handlungen zurück oder lassen ihn ins Handeln kommen. Ein toller Charakter. Sehr nahbar, intelligent, menschlich und bis zum Schluss einer meiner Lieblinge. Mit keinem anderen habe ich so mitgefiebert und mitgelitten. Mein Fazit: Wen die Thematik interessiert, sollte für dieses Meisterwerk einiges an Geduld und Zeit mitbringen. Dafür wird man mit einer guten Portion Grusel, einer sehr erdrückenden Atmosphäre und Protagonisten die bis zum Schluss kämpfen und nicht aufgeben, belohnt. Na, habt ihr Lust die Terror zu betreten und das ewige Eis der Arktis kennen zu lernen? Ich hab es nicht bereut!
1845 brechen die zwei Schiffe HMS Erebus und HMS Terror mit 130 Mann von England aus auf, um die Nord-West-Passage in der Arktis zu finden. Keiner von ihnen sollte zurückkehren. Dan Simmons lässt sich von diesem wahren Ereignis inspirieren und spinnt seine eigene, schaurige Geschichte darum. Mehrere Jahre steckten die beiden Schiffe Terror und Erebus im Eis fest, die Besatzung kämpfte gegen Kälte, Hunger, Skorbut, die schiere Verzweiflung – und in dieser Geschichte auch noch gegen eine mysteriöse Bestie, die im Eis lauert. Simmons beschreibt das alles sehr eindringlich. Obwohl das ein 1000-Seiten-Schinken ist und die Geschichte im öden Eis spielt, war ich zu keiner Zeit gelangweilt. Im Gegenteil, auch tagsüber musste ich immer wieder an die Schicksale der Besatzung denken. Ich kannte die wahre Geschichte zwar schon relativ gut, zum Beispiel hatte ich "Erebus" von Michael Palin gelesen, aber "Terror" hat mich immer wieder dazu gebracht, weiter zu recherchieren und es ist wirklich faszinierend, was Simmons alles in seiner Fiktion verarbeitet hat. Es wären fast 5/5 Punkten gewesen, aber es gab ein paar Sachen, die ich nicht spoilern will (und auch die vollkommen unnötigen Beschreibungen von Brüsten und weirder Sexszenen – ich will hier von Abenteuern im Eis lesen, nicht sowas 😠), die mich ein bisschen gestört haben.
Puh ... also ich hatte mich ja ziemlich auf das Buch gefreut, da ich den geschichtlichen Aspekt von der HMS Terror und HMS Erebus total spannend finde. Ich uhm ... das war aber tatsächlich einfach nicht mein Buch, nein. Der Beginn des Buches war für mich sehr zäh und oft auch verwirrend. Die Verwirrung kann allerdings auch daher kommen, dass ich das Hörbuch gehört habe – welches ganz nebenbei wundervoll gelesen wurde! Ich bin mit den ganzen Zeitsprüngen nicht klargekommen. Mal haben wir uns im Hier und Jetzt befunden und dann wurde plötzlich wieder über lange Strecken an die Vergangenheit gedacht und sich darin verloren. Für mich wäre all dies viel angenehmer gewesen, hätten wir uns chronologisch durch das Geschehen gekämpft. Auch hat das Auftauchen des „Monsters“ dadurch an Spannung und Horror verloren. Die Besatzungen wussten einfach schon, dass da was ist und alle waren so „Ja yolo, das Ding ist wieder da.“ Natürlich hatten sie Angst, aber das ist durch die nüchterne und sachliche Schreibweise einfach nicht gut rübergekommen. Generell hat mich die Geschichte rund um das „Monster“ und die Auflösung dieses Stranges und er Geschichte einfach nicht überzeugt. Es ist eine recht klassische und weit verbreitete Angst – nicht sonderlich innovativ, aber auch nicht sonderlich bedrohlich geschrieben. Es war halt einfach von Anfang an da und ich war so „Pfft, ja, ok – hebt mich jetzt nicht ab.“ Was ich sehr mochte, waren die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Charakteren; wie die Stimmung immer angespannter wurde und das Vertrauen kontinuierlich verloren ging. Auch hier war natürlich alles recht nüchtern geschrieben, aber für mich war die menschliche Psyche und die Angst vorm Erfrieren etc der wahre Horror. Ich hätte eine ganze Geschichte ohne „Monster“ wahrscheinlich viel klaustrophobischer und spannender gefunden. Natürlich hatte das Buch so seine Längen, aber ich denke, das ist bei der Thematik auch zu erwarten und total in Ordnung. Wahrscheinlich musste es auch jene Längen haben, die einen manchmal sogar in Sicherheit wiegen sollten, um später so richtig zuschlagen zu können. Ich mochte die ganzen historischen Aspekte, all das war meiner Meinung nach wirklich gut gemacht. Mein größter Kritikpunkt und wohl auch jener, der mir das Buch (neben dem „Monster“, welches hätte cool sein können) echt madig gemacht hat, war die Rolle der Frau(en) im Buch. Für mich braucht ein Buch wie „The Terror“ keine Sexszenen und auch kein sich versteifen auf weibliche Anatomie. Der knackige Po, die starken Hüften und der Rücken und diese BRÜSTE. Immer die Brüste und all das. Wirklich, warum haben wir in diesem Buch sowas gebraucht? Warum braucht man sowas überhaupt? Ich hätte das Hörbuch (aka mein Handy) aus dem Fenster ballern können. Natürlich geht es bei Frauen mal wieder nur um ihren Körper und wie Männer ihn sehen. Schlimm ... Die ganze Geschichte um Lady Silence ging mir auf die Nerven und war ... unnötigerweise erotisiert. Das hätte nicht sein müssen und hat sich so falsch angefühlt. Einfach fehl am Platz. Auch fand ich es cool, was über die Mythologie zu erfahren, aber das war mir am Ende einfach eine Zuckerkirsche zu viel auf der Torte. Ich war einfach nur noch genervt. Wie gesagt, geschichtlich spannend und die Beziehungen der Crewmitglieder untereinander Top. Der ganze mythologische / phantastische / weibliche Überbau ein Graus. (Jedenfalls für mich.)
Kurzmeinung Obwohl sich die ersten 30% des Buches für mich ganz schön gezogen haben und ich dadurch das Buch mehrmals weglegen und pausieren musste, war es letztlich eine tolle Geschichte mit einem passenden Ende. Ich mochte den Schreibstil (nach den ersten 30%) und mochte es, wie sehr die Protagonisten ein "eigenes Leben" hatten und sich durch das Buch hinweg entwickelten. Die eisige Kälte wurde so gut vermittelt, dass ich selbst unter der Decke noch fröstelte. Ich mochte die Auflösung und fand die Mischung aus historischen Fakten und Fantasy sehr gut gewählt. Auch wenn das Buch sehr lang ist, ist es doch empfehlenswert.
3,75 Sterne 🌟 Puh, es ist vollbracht. Ich gebe zu, ich bin schon erleichtert, das ich jetzt durch bin. Zwischendurch hat mich mal kurz die Motivation verlassen....Denn der Autor spielt wenig mit den Emotionen der Besatzung. Er erwähnt natürlich das der ein oder andere Mal Angst hat aber das könnte er viel besser ausarbeiten, so das ich es auch fühle. Stattdessen verwendet er all seiner Energie darauf jede Situation möglichst detailliert zu beschreiben und das war zwischenzeitlich sehr ermüdend, zum Ende hin war das wiederum schockierend spannend. Außerdem kann man sich wirklich Bildhaft vorstellen, wie so eine Expedition aufgebaut ist, wirklich gut recherchiert 👌🏻 Es ist ja im Grunde von Anfang an klar, das Franklin sich falsch entschieden hat und das wird sehr gedehnt, jede darauffolgende Entscheidung und Unternehmung war ähnlich gestrickt und vorhersehbar. Die Tunbaaq-Sache war interessant aber sehr abstrakt und in den ersten 600 Seiten nur ein einziges Mal erwähnt. Aaaaaaaber. Viel Genörgel um nichts. Das Ende war grausam, traumatisierenden, ekelerregend und großartig. Der Autor schafft es doch noch alle Facetten der menschlichen Seele abzudecken und darzustellen. Von Übelkeit bis Schockstarre war alles dabei. Ich bereue nicht, meine Zeit in dieses Buch investiert zu haben. 👏🏼👏🏼👏🏼
1845 brechen zwei britische Schiffe unter Sir John Franklin in die Arktis auf, um die legendäre Nordwestpassage, und damit einen kürzeren Seeweg von Europa nach Asien, zu finden. 130 Männer befinden sich an Bord der Terror und der Erebus und keiner von ihnen wird diese Reise überleben. Erst 170 Jahre später werden die Überreste der beiden Schiffe, schriftliche Nachrichten und verschiedene Ausrüstungsgegenstände gefunden - doch was genau ist damals eigentlich passiert? Diesem Thema hat sich Dan Simmons in seinem fast 1000-seitigen Roman angenommen und eine atmosphärisch dichte Geschichte mit phantastischen Elementen rund um das Verschwinden dieser Expedition gewebt. Kannibalismus, Rassismus, Hunger, Krankheit, Minusgrade - für mich war diese Mischung aus detailiertem Tatsachenbericht und frei erfundenen Elementen durchweg spanned zu lesen und ich finde, dass ihm diese Symbiose sehr gelungen ist. Mit eindrucksvollen Expeditionsbeschreibungen führt Simmons dem Leser das Grauen der Menschen vor Augen, die mehr als einen Kampf um ihr Leben führen mussten und auch wenn mir der Wechsel vom 21. Jahrhundert in die eiskalte Vergangenheit Anfangs etwas schwer gefallen ist, war ich nach 70 Seiten mitten drin. Packend und beeindruckend und definitiv ein neues Highlight in meinem Regal.