Tausend Zeilen Lüge
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Juan Moreno, geboren 1972 in Huércal-Overa (Spanien), arbeitete zunächst für den WDR, dann für die «Süddeutsche Zeitung». Seitdem ist er vor allem für den «Spiegel» in aller Welt unterwegs. Moreno hat mehrere Bücher geschrieben, u.a. «Teufelsköche» (2011), «Uli Hoeneß» (2014) und zuletzt «Tausend Zeilen Lüge» (2019) über den Fall Relotius, einen der größten Medienskandale der Nachkriegsgeschichte. Das Buch wurde zum Nr.-1-Bestseller, Juan Moreno als «Journalist des Jahres 2019» ausgezeichnet. 2020 startete er für den «Spiegel» den vielbeachteten Auslands-Podcast «Acht Milliarden».
Beiträge
Sehr interessant!
Fesselnde Dokumentation des System Relotius!
Geschrieben wie ein Krimi und doch alles real. Juan Moreno stellt akribisch genau seine Enthüllung des System Relotius dar, gefestigt durch ausführliche Auszüge aus seiner internen SPIEGEL-Kommunikation ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dabei stellt Er sein Talent unter Beweis, da trotz der komplizierten Thematik zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Eine tolle Dokumentation eines bis dahin unfassbaren Betrugs!
Was macht einen Reporter zum Reporter? Gute Menschenkenntnisse, das Talent zum Schreiben, Hartnäckigkeit? Das alles und noch so viel mehr schien Relotius zu haben. Genau das machte ihn zum Star mit all den Preisen in seinem Rücken. In Wahrheit war das Reporter-Wunderkind aber bestenfalls mittelmäßig. Ich weiß noch, wie schockiert und gleichzeitig kaum überrascht ich war, als die Fälschungen eines Reporters im letzten Jahr öffentlich wurden. Ich persönlich liebe solche Geschichten und musste daher alles seit der ersten Sekunde mitverfolgen. Ein gut gebildeter, junger, weißer Mann aus einem Akademikerhaushalt hat sein Können gefälscht und seinen Platz in der Reporterwelt mehr oder weniger erlogen. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass das häufig vorkommt, egal in welcher Branche (gerade heute erst wird dieser Twitter-Thread über die Macher von Game of Thrones heiß diskutiert!). Was diese Geschichte so besonders macht, ist zum einen die Art und Weise, wie Relotius diese Geschichten fälschte und zum anderen wie diese Fälschungen aufflogen. Juan Moreno ist dabei der absolute Gegenpol von Class Relotius. Ein Sohn von Gastarbeitern aus Spanien, der irgendwie so zum Journalismus gekommen ist, um einiges Älter als Relotius und nie beim Spiegel fest angestellt. Er hatte also viel mehr zu verlieren. Und dennoch recherchiert Moreno seinen Kollegen nach, stellt sich gegen die kräftige Gegenwehr seiner Chefs (weitere alte, weiße Männer) und macht den Skandal schlussendlich Publik. Es waren diese Szenen, die das Buch fast als Thriller wirken ließen: Wie Moreno den ersten Entwurf der gemeinsame Geschichte "Jaegers Grenze" las, inklusive Regieanweisungen von Relotius, wie er nächtelang wie im Wahn Bilderdatenbanken durchsuchte um dieses eine Foto zu finden, was beweisen konnte, dass Relotius nie bei der Bürgerwehr in Arizona war oder wie Moreno immer gegen eine Wand zu laufen schien, wenn er seine Zweifel äußerte. Relotius hatte zu jeder Zeit eine Erklärung in der Hinterhand. Und egal wie abwegig diese zu sein schien - seine direkten Vorgesetzten glaubten immer nur Relotius. Die Beweise von Moreno wurden dabei nie richtig angesehen. Hätte mir jemand gesagt, dass David Fincher hier einen Film nach einem Drehbuch von Aaron Sorkin mit dem Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross dreht, hätte ich es geglaubt (in Deutschland sieht es eher anders aus: Michael "Bully" Herbig wird das Buch verfilmen. Vielleicht sollte ich mir doch halb so viel Selbstbewusstsein wie David Benioff und D. B. Weiss aneignen und ein Meeting mit Ufa Fiction buchen. Nur so zum reden, Ideen austauschen, ich hab keine Erfahrung, aber ich kann den Dreh ja als teure Filmschule nutzen). Tausend Zeilen Lüge ist ein Sachbuch ohne trocken zu sein. Was anderes würde die Geschichte wahrscheinlich auch nicht hergeben. Emotionen spielten sicher eine Rolle, aber sie nahmen nicht die Überhand. Und ich persönlich glaube auch, dass die Anschuldigungen durch Relotius viel zu sehr aufgebauscht werden. Der Fälscher bezichtigt der Fälschung - Dass darauf emotional reagiert wird, ist sicher auch normal. Bei manchen Szenen hätte auch ich gerne das Buch aus dem Fenster geworfen. (Und jetzt werde ich mir noch ein paar Gedanken über die Verfilmung machen. Und über das Potential dahinter. Aber… Ich sehe schon die fünf gleichen Gesichter im Cast und mich nach 5 Minuten abschalten.)
Deutlich interessanterer als man meint. Besonders hervorzuheben ist der lockere und nahbare Schreibstil des Autors. Man möge, dank des Covers, eine trockene Geschichte erwarten, wird aber mit einer spannenden Erzählung überrascht.
Oha. Einfach nur "oha".
Wie ein Thriller
Vorweg: ich mag Moreno. In seinen Podcasts und auch seine Veröffentlichungen. Das Buch ist ein absoluter Thriller, nur das es wahrscheinlich wahr ist. Es ist wirklich wild, zu lesen (das Hörbuch kann ich auch sehr empfehlen), wie sehr das Umfeld des Spiegels auch wollte, dass Relotius einer von den Guten ist. Und es ist auch wild, zu merken, wie abgebrüht dieser zu sein scheint. Morenos Emotionalität ist hierbei die größte Stärke (man fühlt einfach dieses "mit dem Rücken zur Wand stehen" so sehr und auch das Unrecht das Moreno erfährt) zugleich ist es aber auch etwas, das Moreno im Weg steht. Im Buch neigt er dazu, nachzutreten während er zeitgleich noch versucht dem Spiegel zu gefallen und die entscheidenden Leute zu besänftigen. Beides zugleich geht irgendwie nicht auf. Ich kann verstehen, warum Moreno das tut, vermutlich würde ich es ebenso machen, aber es liest sich stellenweise sehr wie eine Rechtfertigung gepaart mit einer Abrechnung. Da hat jemand seine Gefühle runtergeschrieben. Gerade deshalb ist es wunderbar menschlich, teilweise aber auch einen Tick drüber.
super interessant einen Einblick hinter den Journalismus zu bekommen, außerdem ist der Fall Relotius so krass :) Leider kam der Autor im letzten Teil etwas unsympathisch rüber und es gab einige Wiederholungen. Insgesamt aber sehr lesenswert um den Journalismus mehr zu verstehen!
Oha. Einfach nur "oha".
Was soll man zu diesem Buch sagen. Kommt es zu richtigen Zeit oder nicht? Es hat mich sprachlos zurückgelassen. Hier greift Mureno Relotius nicht an, sondern versucht einen Menschen, der mit Lügenmärchen ein erfolgreicher Reporter wurde, zu porträtieren. Es ist vieles Falsch gelaufen, man hätte es früher merken sollen und warum ist es überhaupt passiert? Juan Mureno versucht ein unglaubliches Ereignis uns Lesern näher zu bringen. Und er versucht auch, dass wir das Vertrauen in den Journalismus nicht verlieren sollen. Vielleicht sollten wir mehr mit eigenem Kopf mitdenken und nicht aufsagen, was uns geschrieben wird.
Wow! Natürlich hatte ich letztes Jahr auf Spiegel.de den Artikel zur Enthüllung der Relotius-Lügen gelesen und schon damals stand mir der Mund offen. In diesem Buch schildert der Journalist, der Relotius überführt hat, seine Geschichte und das liest sich wie ein sehr guter Krimi. Ein Krimi, bei dem man regelmäßig unangenehm zusammenzuckt, wenn einem wieder bewusst wird, dass das alles Realität ist und zwar eine sehr bittere. Juan Moreno schildert von den ersten Verdachtsmomenten bei einem gemeinsamen Artikel mit Relotius, über seine darauffolgenden Recherchen und die starken Widerstände beim Spiegel gegen die immer erdrückendere Beweislast minutiös die Ereignisse mehrerer Monate. Zahlreiche Emails und Textauszüge geben einem das Gefühl, bei der Enthüllung quasi neben ihm zu stehen. Der Blick in die Abgründe des deutschen Mediensystems - immer wieder stellt sich die Frage: Wie konnte das solange gutgehen??? - ist erschreckend und verstörend. Am meisten mitgenommen haben mich die Passagen, in denen Moreno beschreibt, was das alles mit ihm und seiner Familie gemacht hat. Moreno hätte seinen Job beim Spiegel verloren, wenn Relotius sich erfolgreich aus den Vorwürfen hätte herauswinden können und hat aufgrund des psychischen Drucks einen hohen mentalen Preis gezahlt. Ich ziehe meinen Hut - letztlich hat Juan Moreno fast im Alleingang die Flagge des investigativen Journalismus in Deutschland hochgehalten und dafür sehr viel geopfert und in Kauf genommen. Und dass er in der Lage ist, sehr gute Reportagen zu schreiben, dürfte nach der Lektüre dieses Buches jedem klar sein.
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Autorenbeschreibung
Juan Moreno, geboren 1972 in Huércal-Overa (Spanien), arbeitete zunächst für den WDR, dann für die «Süddeutsche Zeitung». Seitdem ist er vor allem für den «Spiegel» in aller Welt unterwegs. Moreno hat mehrere Bücher geschrieben, u.a. «Teufelsköche» (2011), «Uli Hoeneß» (2014) und zuletzt «Tausend Zeilen Lüge» (2019) über den Fall Relotius, einen der größten Medienskandale der Nachkriegsgeschichte. Das Buch wurde zum Nr.-1-Bestseller, Juan Moreno als «Journalist des Jahres 2019» ausgezeichnet. 2020 startete er für den «Spiegel» den vielbeachteten Auslands-Podcast «Acht Milliarden».
Beiträge
Sehr interessant!
Fesselnde Dokumentation des System Relotius!
Geschrieben wie ein Krimi und doch alles real. Juan Moreno stellt akribisch genau seine Enthüllung des System Relotius dar, gefestigt durch ausführliche Auszüge aus seiner internen SPIEGEL-Kommunikation ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dabei stellt Er sein Talent unter Beweis, da trotz der komplizierten Thematik zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Eine tolle Dokumentation eines bis dahin unfassbaren Betrugs!
Was macht einen Reporter zum Reporter? Gute Menschenkenntnisse, das Talent zum Schreiben, Hartnäckigkeit? Das alles und noch so viel mehr schien Relotius zu haben. Genau das machte ihn zum Star mit all den Preisen in seinem Rücken. In Wahrheit war das Reporter-Wunderkind aber bestenfalls mittelmäßig. Ich weiß noch, wie schockiert und gleichzeitig kaum überrascht ich war, als die Fälschungen eines Reporters im letzten Jahr öffentlich wurden. Ich persönlich liebe solche Geschichten und musste daher alles seit der ersten Sekunde mitverfolgen. Ein gut gebildeter, junger, weißer Mann aus einem Akademikerhaushalt hat sein Können gefälscht und seinen Platz in der Reporterwelt mehr oder weniger erlogen. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass das häufig vorkommt, egal in welcher Branche (gerade heute erst wird dieser Twitter-Thread über die Macher von Game of Thrones heiß diskutiert!). Was diese Geschichte so besonders macht, ist zum einen die Art und Weise, wie Relotius diese Geschichten fälschte und zum anderen wie diese Fälschungen aufflogen. Juan Moreno ist dabei der absolute Gegenpol von Class Relotius. Ein Sohn von Gastarbeitern aus Spanien, der irgendwie so zum Journalismus gekommen ist, um einiges Älter als Relotius und nie beim Spiegel fest angestellt. Er hatte also viel mehr zu verlieren. Und dennoch recherchiert Moreno seinen Kollegen nach, stellt sich gegen die kräftige Gegenwehr seiner Chefs (weitere alte, weiße Männer) und macht den Skandal schlussendlich Publik. Es waren diese Szenen, die das Buch fast als Thriller wirken ließen: Wie Moreno den ersten Entwurf der gemeinsame Geschichte "Jaegers Grenze" las, inklusive Regieanweisungen von Relotius, wie er nächtelang wie im Wahn Bilderdatenbanken durchsuchte um dieses eine Foto zu finden, was beweisen konnte, dass Relotius nie bei der Bürgerwehr in Arizona war oder wie Moreno immer gegen eine Wand zu laufen schien, wenn er seine Zweifel äußerte. Relotius hatte zu jeder Zeit eine Erklärung in der Hinterhand. Und egal wie abwegig diese zu sein schien - seine direkten Vorgesetzten glaubten immer nur Relotius. Die Beweise von Moreno wurden dabei nie richtig angesehen. Hätte mir jemand gesagt, dass David Fincher hier einen Film nach einem Drehbuch von Aaron Sorkin mit dem Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross dreht, hätte ich es geglaubt (in Deutschland sieht es eher anders aus: Michael "Bully" Herbig wird das Buch verfilmen. Vielleicht sollte ich mir doch halb so viel Selbstbewusstsein wie David Benioff und D. B. Weiss aneignen und ein Meeting mit Ufa Fiction buchen. Nur so zum reden, Ideen austauschen, ich hab keine Erfahrung, aber ich kann den Dreh ja als teure Filmschule nutzen). Tausend Zeilen Lüge ist ein Sachbuch ohne trocken zu sein. Was anderes würde die Geschichte wahrscheinlich auch nicht hergeben. Emotionen spielten sicher eine Rolle, aber sie nahmen nicht die Überhand. Und ich persönlich glaube auch, dass die Anschuldigungen durch Relotius viel zu sehr aufgebauscht werden. Der Fälscher bezichtigt der Fälschung - Dass darauf emotional reagiert wird, ist sicher auch normal. Bei manchen Szenen hätte auch ich gerne das Buch aus dem Fenster geworfen. (Und jetzt werde ich mir noch ein paar Gedanken über die Verfilmung machen. Und über das Potential dahinter. Aber… Ich sehe schon die fünf gleichen Gesichter im Cast und mich nach 5 Minuten abschalten.)
Deutlich interessanterer als man meint. Besonders hervorzuheben ist der lockere und nahbare Schreibstil des Autors. Man möge, dank des Covers, eine trockene Geschichte erwarten, wird aber mit einer spannenden Erzählung überrascht.
Oha. Einfach nur "oha".
Wie ein Thriller
Vorweg: ich mag Moreno. In seinen Podcasts und auch seine Veröffentlichungen. Das Buch ist ein absoluter Thriller, nur das es wahrscheinlich wahr ist. Es ist wirklich wild, zu lesen (das Hörbuch kann ich auch sehr empfehlen), wie sehr das Umfeld des Spiegels auch wollte, dass Relotius einer von den Guten ist. Und es ist auch wild, zu merken, wie abgebrüht dieser zu sein scheint. Morenos Emotionalität ist hierbei die größte Stärke (man fühlt einfach dieses "mit dem Rücken zur Wand stehen" so sehr und auch das Unrecht das Moreno erfährt) zugleich ist es aber auch etwas, das Moreno im Weg steht. Im Buch neigt er dazu, nachzutreten während er zeitgleich noch versucht dem Spiegel zu gefallen und die entscheidenden Leute zu besänftigen. Beides zugleich geht irgendwie nicht auf. Ich kann verstehen, warum Moreno das tut, vermutlich würde ich es ebenso machen, aber es liest sich stellenweise sehr wie eine Rechtfertigung gepaart mit einer Abrechnung. Da hat jemand seine Gefühle runtergeschrieben. Gerade deshalb ist es wunderbar menschlich, teilweise aber auch einen Tick drüber.
super interessant einen Einblick hinter den Journalismus zu bekommen, außerdem ist der Fall Relotius so krass :) Leider kam der Autor im letzten Teil etwas unsympathisch rüber und es gab einige Wiederholungen. Insgesamt aber sehr lesenswert um den Journalismus mehr zu verstehen!
Oha. Einfach nur "oha".
Was soll man zu diesem Buch sagen. Kommt es zu richtigen Zeit oder nicht? Es hat mich sprachlos zurückgelassen. Hier greift Mureno Relotius nicht an, sondern versucht einen Menschen, der mit Lügenmärchen ein erfolgreicher Reporter wurde, zu porträtieren. Es ist vieles Falsch gelaufen, man hätte es früher merken sollen und warum ist es überhaupt passiert? Juan Mureno versucht ein unglaubliches Ereignis uns Lesern näher zu bringen. Und er versucht auch, dass wir das Vertrauen in den Journalismus nicht verlieren sollen. Vielleicht sollten wir mehr mit eigenem Kopf mitdenken und nicht aufsagen, was uns geschrieben wird.
Wow! Natürlich hatte ich letztes Jahr auf Spiegel.de den Artikel zur Enthüllung der Relotius-Lügen gelesen und schon damals stand mir der Mund offen. In diesem Buch schildert der Journalist, der Relotius überführt hat, seine Geschichte und das liest sich wie ein sehr guter Krimi. Ein Krimi, bei dem man regelmäßig unangenehm zusammenzuckt, wenn einem wieder bewusst wird, dass das alles Realität ist und zwar eine sehr bittere. Juan Moreno schildert von den ersten Verdachtsmomenten bei einem gemeinsamen Artikel mit Relotius, über seine darauffolgenden Recherchen und die starken Widerstände beim Spiegel gegen die immer erdrückendere Beweislast minutiös die Ereignisse mehrerer Monate. Zahlreiche Emails und Textauszüge geben einem das Gefühl, bei der Enthüllung quasi neben ihm zu stehen. Der Blick in die Abgründe des deutschen Mediensystems - immer wieder stellt sich die Frage: Wie konnte das solange gutgehen??? - ist erschreckend und verstörend. Am meisten mitgenommen haben mich die Passagen, in denen Moreno beschreibt, was das alles mit ihm und seiner Familie gemacht hat. Moreno hätte seinen Job beim Spiegel verloren, wenn Relotius sich erfolgreich aus den Vorwürfen hätte herauswinden können und hat aufgrund des psychischen Drucks einen hohen mentalen Preis gezahlt. Ich ziehe meinen Hut - letztlich hat Juan Moreno fast im Alleingang die Flagge des investigativen Journalismus in Deutschland hochgehalten und dafür sehr viel geopfert und in Kauf genommen. Und dass er in der Lage ist, sehr gute Reportagen zu schreiben, dürfte nach der Lektüre dieses Buches jedem klar sein.