Sprung ins Leere

Sprung ins Leere

Taschenbuch
4.03

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Das Leben als Sprung ins Leere, die Kunst als Täuschung und Zufluchtsort

Klara Ingold arbeitet im Kunsthistorischen Museum in Wien. Sie ist beseelt von einer tiefen Liebe zu den Gemälden. Deshalb interessiert sie sich anders als ihre Mutter auch für die künstlerische Hinterlassenschaft ihrer ungeliebten Großmutter Helga, die die Familie 1957 ohne ein Wort verließ – und deren Werke jetzt in einer Lagerhalle wiederentdeckt werden. Darunter findet sich eine Fotografie, die einen vagen Hinweis liefert, wohin sie gegangen sein könnte. Klaras emotionale Spurensuche führt nach Japan, zu einem Gemälde mit dem Titel »Die blinde Köchin«, das vielleicht ihre Großmutter zeigt.

»Heinrich Steinfest erzählt lustvoll, klug, mitreißend.« SZ

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
496
Preis
14.40 €

Autorenbeschreibung

Heinrich Steinfest wurde 1961 geboren. Albury, Wien, Stuttgart – das sind die Lebensstationen des erklärten Nesthockers und preisgekrönten Autors, welcher den einarmigen Detektiv Cheng erfand. Er wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, erhielt 2009 den Stuttgarter Krimipreis und den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis. Bereits zweimal wurde Heinrich Steinfest für den Deutschen Buchpreis nominiert: 2006 mit »Ein dickes Fell«; 2014 stand er mit »Der Allesforscher« auf der Shortlist. 2016 erhielt er den Bayerischen Buchpreis für »Das Leben und Sterben der Flugzeuge«, 2018 wurde »Die Büglerin« für den Österreichischen Buchpreis nominiert und 2024 wurde er für »Gemälde eines Mordes« mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet. Heinrich Steinfest lebt in der Nähe von Heidelberg.

Beiträge

3
Alle
4

Aber was in aller Welt besaß nicht genau diese Eigenart, wie nie geschehen zu sein? Oder so, als sei das Geschehene bloß eine Erfindung aus einem Roman oder Film. Oder stamme aus dem Kopf eines Träumenden. Zitat, Seite 374 Der Autor selbst hat seinem Roman einige Erklärungen vorangestellt und zugleich die Hauptfigur enthüllt, nämlich die Zeit selbst. Vielleicht könnte man in dem Zusammenhang auch von Zeitsprüngen oder Zeitsplittern sprechen, wobei die Grundhandlung selbst in naher Zukunft, im Jahre 2025 angesiedelt ist. Allerdings beschleicht einem bei der Lektüre der Verdacht, dass der Schriftsteller als Meister der Scharaden, bereits im Vorneherein nicht mit offenen Karten spielte. Was will dieses Werk wirklich sein? - Ein Roman, offensichtlich, aber auch der Beweis, dass der Schriftsteller die Grenzen, die anderen Künstlern gesetzt werden, federleicht überwinden kann. Weil für das geschriebene Wort andere Regeln gelten wie für Gemälde, Skulpturen, Fotos oder sogar Filme. Ja, durch Worte können andere Kunstwerke sogar umgedeutet, neu interpretiert oder erweitert werden. Heinrich Steinfest spielt mit unserer Phantasie und steuert ein eigenes Feuerwerk an Ideen bei. Es gibt jedoch auch Elemente, die in anderen Romanen der Gegenwart existenziell erscheinen und bei diesem Werk bewusst ausgelassen wurden. Obwohl es ausreichend Material für eine romantische Note gibt, verzichtet der Verfasser komplett darauf, die naheliegende Richtung einzuschlagen. Vielmehr wird der geheimnisvolle Mittagsmann fast im Vorbeigehen zum Reisebegleiter der Protagonistin, die sich auf die Suche nach ihrer verschwundenen Großmutter macht, die mit ihrem inszenierten Foto "Sprung ins Leere", für ein Rätsel sorgt. Auch die Figuren werden zwar hinreichend in ihrer Lebensrealität dargestellt, auf eine Psychoanalyse verzichtet der Autor. Das passt sehr gut zu dem Thriller Faktor der Geschichte, scheint aber auch durch die klassische Literatur Japans beeinflusst. Überhaupt scheint die Kunst Japans einen wesentlichen Einfluss auf diesen Roman zu haben. Die offensichliche Referenz nennt Steinfest selbst, indem er die tragische Geschichte des Yukio Mishima im Werk zitiert. Die obsessive Beziehung zu einem dinglichen Objekt wie in "Der Goldene Pavillon" beschrieben, wird hier überdeutlich als Element aufgegriffen. Interessant ist auch die subtile Hommage an das Werk von Natsume Soseki, dessen Roman "Der Bergmann", das Lieblingsbuch von Haruki Murakami ist. Nicht nur der Name Soseki taucht im Roman auf, genauso oft, wie der japanische Schriftsteller betont, dass sein Werk eben kein Roman sei, so oft lesen wir im vorliegenden Buch, dass es sich um einen Roman handelt. Sogar die Figuren selbst scheinen zu spüren, dass sie in einer Fiktion eines Buches leben - so, wie man im Traum manchmal die Gewissheit hat zu träumen. So faszinierend auch die Gedankenspiele und auch die Schauplätze des Romans sind, manchmal schießt die Handlung übers Ziel hinaus. Die Bullet Train Vibes waren etwas drüber und manche Action Szene auch. FAZIT Teilweise etwas zu abgefahren und ins Detail verliebt, bietet der Autor Heinrich Steinfest anregende und spannende Unterhaltung auf einem literarisch hohen Niveau. Und er beweist federleicht, warum die Erzählkunst etwas ganz Besonderes ist und steht so beeindruckend für das Medium Buch ein. Sehr lesenswert.

5

Weder Krimi noch Fantasy noch Familiensaga, einordnen lassen sich Steinfests Romane kaum. Aber eintauchen kann man in seinen wunderbar schrägen Kosmos. Großartig, eigentlich sechs Sterne

Schade nur, dass seine Art Bücher zu schreiben nur wenigen vergönnt ist.

3

Nocht so spannend wie andere Bücher von Steinfest. Geschichte wirkt ab einem gewissen Punkt wie an den Haaren herbeigezogen

Beitrag erstellen

Mehr von Heinrich Steinfest

Alle
Sprung ins Leere
Sprung ins Leere: Roman | Der SPIEGEL-Bestseller-Autor mit einem großen Roman über die Kunst und das Verschwinden
Gemälde eines Mordes (Markus-Cheng-Reihe 7): Frau Wolf und Cheng ermitteln | Kultermittler Cheng im siebten Fall
Der betrunkene Berg
Die Möbel des Teufels
Die Möbel des Teufels (Markus-Cheng-Reihe 6): Frau Wolf und Cheng ermitteln
Ein dickes Fell (Markus-Cheng-Reihe 3)
Amsterdamer Novelle
Die Möbel des Teufels (Markus-Cheng-Reihe 6)
Der schlaflose Cheng
Der Chauffeur
Mariaschwarz
Die Büglerin
Gebrauchsanweisung fürs Scheitern
Philipps Fall
Ein Junge namens Schrei
Das Leben und Sterben der Flugzeuge
Das grüne Rollo
Der Nibelungen Untergang
Der Allesforscher
Das Gift der Welt
Das himmlische Kind
Wo die Löwen weinen
Ein sturer Hund
Cheng
Die Haischwimmerin
Gewitter über Pluto
Batmans Schönheit
Die feine Nase der Lilli Steinbeck
Randzeichnungen
Der Mann, der den Flug der Kugel kreuzte
Gebrauchsanweisung für Österreich
Tortengräber
Ein dickes Fell
Der Umfang der Hölle
Nervöse Fische
Der Mann, der den Flug der Kugel kreuzte
Der Nachmittag des Pornographen
Das Ein-Mann-Komplott
Ein dickes Fell: Chengs dritter Fall (Markus-Cheng-Reihe, Band 3) by Steinfest, Heinrich (2007) Taschenbuch