Queer
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Benno Gammerl ist Historiker und gilt als führend in der Erforschung von queerem Leben in Deutschland. Nach Stationen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und am Goldsmiths College in London lehrt er seit 2021 als Professor für Gender- und Sexualitätengeschichte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Für seine Forschung wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Hanser anders fühlen. Schwules und lesbisches Leben in der Bundesrepublik. Eine Emotionsgeschichte (2021).
Beiträge
Eine ungemeine Bereichung, die dazu bei, deutsche Geschichte in ihrer Gänze zu verstehen.
„Queer“ stellt eine Bereicherung für den Blick auf die deutsche Geschichte seit der Kaiserzeit dar. Dabei berichtet der Historiker Benno Gammerl nicht von einer linearen Erfolgsgeschichte, sondern weitet die Perspektive für Ambivalenzen und Widersprüche. Der Autor setzt an mit der Formung der homosexuellen Bewegung im Kaiserreich und fährt fort mit den 20er Jahren, der Verfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus und den Entwicklungen in der BRD und DDR, wobei Differenzen zwischen den beiden deutschen Staaten erkennbar werden. Er verzichtet darauf, ein Narrativ zu zeichnen, in dem nur zwischen „Höhepunkten der Anerkennung“ und den „Abgründen der Diskriminierung“ unterschieden wird. Stattdessen wird die simultane Existenz von Stigmatisierung, Emanzipation und Normalisierung in den Fokus gerückt, Konflikte innerhalb der Bewegungen beleuchtet und emanzipative, wie rückläufige Entwicklungen herausgearbeitet. Dabei wird er, umso weiter er sich der Gegenwart annähert, immer detaillierter und stellt auch die Zusammenhänge zu den heutigen Zuständen her. Mit diesem Buch, welches verschiedene queere Bewegungen und Persönlichkeiten in den Blick nimmt und die Veränderungen in der Forschung und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von gleichgeschlechtlich begehrenden und gender-nonkonformen Menschen deutlich macht, wird die deutsche Geschichte diversifiziert und die Perspektive erweitert. Das Buch hat mir vor Augen geführt, wie wenig ich, und das als Geschichtsstudentin, über queere Geschichte in Deutschland wusste. Aufgrund dessen stellt das Buch eine ungemeine Bereicherung dar, die dazu beiträgt, deutsche Geschichte in ihrer Gänze zu verstehen

Der Juni ist da und damit auch der Pride Month. Vor Kurzem habe ich "Queer - Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute" von Benno Gammerl gelesen. Dieses Buch bietet einen kurzen Abriss über die Geschichte queeren Lebens in Deutschland. Es geht um Aktivismus, Verfolgung und den Alltag von LSBTQIA+ Personen. Viele unterschiedliche Themen werden aufgegriffen. Besonders gefallen hat mir, dass es zum Schluss zu jedem Kapitel weiterführende Leseempfehlungen gab. Dieses Buch erfüllt seinen Zweck als Überblick. Schon während des Lesens wollte ich zu vielen Themen noch mehr wissen.

Bietet einen gut strukturierten Überblick über den Umgang mit Queerness von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart der BRD. Für den Einstieg ins Thema eine prima Grundlage und um die eine oder andere 'epochale Wissenslücke' zu füllen!
Onleihe-Einschub#1: Benno Gammerl stellt eine Übersicht über die Entwicklung der Diskriminierung gegen die LGBTQI+*- Community für den deutschen Raum ab der Jahrtausendwende zum 20. Jahrhundert zusammen. Beginnend im Kaiserreich, Weimarer Republik, 3. Reich, BRD und DDR bis in die heutige Zeit (Erscheinungsdatum war 2023, also wird der Betrachtungszeitraum 2021/22 geendet haben). Insgesamt 7 Kapitel + Einleitung und Schluss können hier von interessierten Lesenden erfasst werden. Es gibt ein Literatur- und Stichwortverzeichnis, sowie eine geschriebene Übersicht über die jeweiligen Quellen für die Kapitel. Somit kommt der Text ohne Anmerkungen und Fussnoten aus. Zusätzlich wird hier aktiv gegendert mit * in den entsprechenden Worten. Dies stört in meinen Augen den Lesefluss nicht und es verhunzt auch nicht die auchsoheilige "deutsche Sprache". Durch das gesamte Buch zieht sich der Strafgesetzbuch (Reichsgesetzbuch etc.) Paragraf 175, der aus heutigiger Sicht viel zu lange Bestand hatte und den sexuellen Kontakt zwischen Männer unter Strafe stellte. Die verschiedenen sexuellen "Interessen" bzw. Ausdifferenzierungen hatten Alle und Repressionen zu leiden und mussten sich bis in die 1970er im Verborgenen halten und daraufhoffen nicht denunziert oder bekannt zu werden. Sie wurden als politische Druckmittel und zur gesellschaftlichen Ächtung genutzt. Gleichzeitig gab es immer wieder Freiräume und Phasen von Duldungen selbst in der Weimarer Zeit und in der NS-Zeit ("Goldende 20er in Berlin" siehe Babylon Berlin/Kutscher oder Röhm-Putsch). In den 1970er kam es immer mehr zu einer Ausfächerung und Stärkung durch Emanzipation, Feminismus und die insgesamte offenere Gesellschaft, was allerdings nicht heißt, dass die Gefahren und Repressionen verschwunden sind. AIDS- und der immer wieder aufkeimenden Rechtsradikalismus waren für die queere Szene Rückschläge und bleiben eine tödliche Bedrohung. Die immer weitere Auffächerung in kleinere Subszenen mit entsprechender Sichtbarkeit führen einerseits zur Emanzipierung aber auch zu einer Art Distanzierung innerhalb der "Szene". Dieses moderne Phänomen lässt sich aktuell weiter beobachten und wird sicherlich auch wissenschaltliche analysiert werden. Auch die sozialen Medien und ihre Möglichkeiten sowie Gefahren werden hier angeschnitten. Dieses Buch bietet einen guten Einstieg über die Entwicklung sowie die Geschichte im Raum Deutschland und kann gut aus Startpunkt für interessierte Menschen genutzt werden. Ich habe es nicht bewusst im Pride-Month gelesen, aber es war ein passender Zufall. 3 1/2* aufgerundet auf 4
Das Buch gibt einen guten ersten Einblick in das queere Leben und den Kampf um Gleichberechtigung in Deutschland seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Schade fand ich, dass (Mal wieder) die ostdeutsche Forschung nach dem zweiten Weltkrieg zu kurz kam — auch wenn mehr vorhanden war als in anderen Überblickstexten. Eine Leseempfehlung für jede*n Interessierte*n.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Benno Gammerl ist Historiker und gilt als führend in der Erforschung von queerem Leben in Deutschland. Nach Stationen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und am Goldsmiths College in London lehrt er seit 2021 als Professor für Gender- und Sexualitätengeschichte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Für seine Forschung wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Hanser anders fühlen. Schwules und lesbisches Leben in der Bundesrepublik. Eine Emotionsgeschichte (2021).
Beiträge
Eine ungemeine Bereichung, die dazu bei, deutsche Geschichte in ihrer Gänze zu verstehen.
„Queer“ stellt eine Bereicherung für den Blick auf die deutsche Geschichte seit der Kaiserzeit dar. Dabei berichtet der Historiker Benno Gammerl nicht von einer linearen Erfolgsgeschichte, sondern weitet die Perspektive für Ambivalenzen und Widersprüche. Der Autor setzt an mit der Formung der homosexuellen Bewegung im Kaiserreich und fährt fort mit den 20er Jahren, der Verfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus und den Entwicklungen in der BRD und DDR, wobei Differenzen zwischen den beiden deutschen Staaten erkennbar werden. Er verzichtet darauf, ein Narrativ zu zeichnen, in dem nur zwischen „Höhepunkten der Anerkennung“ und den „Abgründen der Diskriminierung“ unterschieden wird. Stattdessen wird die simultane Existenz von Stigmatisierung, Emanzipation und Normalisierung in den Fokus gerückt, Konflikte innerhalb der Bewegungen beleuchtet und emanzipative, wie rückläufige Entwicklungen herausgearbeitet. Dabei wird er, umso weiter er sich der Gegenwart annähert, immer detaillierter und stellt auch die Zusammenhänge zu den heutigen Zuständen her. Mit diesem Buch, welches verschiedene queere Bewegungen und Persönlichkeiten in den Blick nimmt und die Veränderungen in der Forschung und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von gleichgeschlechtlich begehrenden und gender-nonkonformen Menschen deutlich macht, wird die deutsche Geschichte diversifiziert und die Perspektive erweitert. Das Buch hat mir vor Augen geführt, wie wenig ich, und das als Geschichtsstudentin, über queere Geschichte in Deutschland wusste. Aufgrund dessen stellt das Buch eine ungemeine Bereicherung dar, die dazu beiträgt, deutsche Geschichte in ihrer Gänze zu verstehen

Der Juni ist da und damit auch der Pride Month. Vor Kurzem habe ich "Queer - Eine deutsche Geschichte vom Kaiserreich bis heute" von Benno Gammerl gelesen. Dieses Buch bietet einen kurzen Abriss über die Geschichte queeren Lebens in Deutschland. Es geht um Aktivismus, Verfolgung und den Alltag von LSBTQIA+ Personen. Viele unterschiedliche Themen werden aufgegriffen. Besonders gefallen hat mir, dass es zum Schluss zu jedem Kapitel weiterführende Leseempfehlungen gab. Dieses Buch erfüllt seinen Zweck als Überblick. Schon während des Lesens wollte ich zu vielen Themen noch mehr wissen.

Bietet einen gut strukturierten Überblick über den Umgang mit Queerness von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart der BRD. Für den Einstieg ins Thema eine prima Grundlage und um die eine oder andere 'epochale Wissenslücke' zu füllen!
Onleihe-Einschub#1: Benno Gammerl stellt eine Übersicht über die Entwicklung der Diskriminierung gegen die LGBTQI+*- Community für den deutschen Raum ab der Jahrtausendwende zum 20. Jahrhundert zusammen. Beginnend im Kaiserreich, Weimarer Republik, 3. Reich, BRD und DDR bis in die heutige Zeit (Erscheinungsdatum war 2023, also wird der Betrachtungszeitraum 2021/22 geendet haben). Insgesamt 7 Kapitel + Einleitung und Schluss können hier von interessierten Lesenden erfasst werden. Es gibt ein Literatur- und Stichwortverzeichnis, sowie eine geschriebene Übersicht über die jeweiligen Quellen für die Kapitel. Somit kommt der Text ohne Anmerkungen und Fussnoten aus. Zusätzlich wird hier aktiv gegendert mit * in den entsprechenden Worten. Dies stört in meinen Augen den Lesefluss nicht und es verhunzt auch nicht die auchsoheilige "deutsche Sprache". Durch das gesamte Buch zieht sich der Strafgesetzbuch (Reichsgesetzbuch etc.) Paragraf 175, der aus heutigiger Sicht viel zu lange Bestand hatte und den sexuellen Kontakt zwischen Männer unter Strafe stellte. Die verschiedenen sexuellen "Interessen" bzw. Ausdifferenzierungen hatten Alle und Repressionen zu leiden und mussten sich bis in die 1970er im Verborgenen halten und daraufhoffen nicht denunziert oder bekannt zu werden. Sie wurden als politische Druckmittel und zur gesellschaftlichen Ächtung genutzt. Gleichzeitig gab es immer wieder Freiräume und Phasen von Duldungen selbst in der Weimarer Zeit und in der NS-Zeit ("Goldende 20er in Berlin" siehe Babylon Berlin/Kutscher oder Röhm-Putsch). In den 1970er kam es immer mehr zu einer Ausfächerung und Stärkung durch Emanzipation, Feminismus und die insgesamte offenere Gesellschaft, was allerdings nicht heißt, dass die Gefahren und Repressionen verschwunden sind. AIDS- und der immer wieder aufkeimenden Rechtsradikalismus waren für die queere Szene Rückschläge und bleiben eine tödliche Bedrohung. Die immer weitere Auffächerung in kleinere Subszenen mit entsprechender Sichtbarkeit führen einerseits zur Emanzipierung aber auch zu einer Art Distanzierung innerhalb der "Szene". Dieses moderne Phänomen lässt sich aktuell weiter beobachten und wird sicherlich auch wissenschaltliche analysiert werden. Auch die sozialen Medien und ihre Möglichkeiten sowie Gefahren werden hier angeschnitten. Dieses Buch bietet einen guten Einstieg über die Entwicklung sowie die Geschichte im Raum Deutschland und kann gut aus Startpunkt für interessierte Menschen genutzt werden. Ich habe es nicht bewusst im Pride-Month gelesen, aber es war ein passender Zufall. 3 1/2* aufgerundet auf 4