Schelmenstreich, zwei Knackis im Knast
"Kann ich mal dein Handy benutzen, mein Akku ist leer. danke."
Tiptiptiptiptip 09876/54321 es klingelte. Hier bei Bohrmann.
“Hallo, grüß dich“,----„im Urlaub.“---„Klar warum soll ich nicht?“---„Du weißt doch, wir hatten darüber geredet.“---
“Auf der MS Augusta.“ ---„Herrlich, manchmal ist das Meer sehr stürmisch. Die ersten zwei Tage war ich ziemlich seekrank.“---„Wie?“---„Ja, jetzt gehts mir wieder besser.“---
Ich habe für vier Wochen gebucht, danach sehe ich weiter. Vielleicht bleibe ich noch eine Weile, wo es mir gut gefällt.“---„nein, ich hab keine Eile.“---„Wieso denkst du, dass ich Schulden haben?“--- Ich bin doch nicht bescheuert, dass ich dafür mein Konto überziehe, also soviel müsstest du mich schon kennen.“---„Geld, was ist mit Geld, warum soll es nicht reichen?“---Muss ich dir das alles auf die Nase binden, es geht dich doch nix mehr an.“--- „Ja, dass du es nun weißt ich habe im Lotto gewonnen.“---„Nix gibt’s, das schminke dir mal schön ab. Ich komme erst wieder, wenn alles verbraten ist.“--- „hahaha und tschüss, der Akku ist leer.“
Sein Mitbewohner, in der eigentlich recht behaglichen Zelle, meinte, „Mann hast du eine blühende Fantasie, wen hast du eben so angelogen? Glauben die wirklich alles, was du sagst?"
“Ja natürlich Klar doch, wen geht es etwas an, dass ich mal wieder einsitze. Das muss niemand wissen, im Gegenteil, jetzt wird sich die ganze Bagage ärgern, weil sie mich immer so schnöde behandelt hat. Meine eineinhalb Jahre schaffe ich schon, ohne dass meine ehrenwerte Verwandtschaft etwas davon erfährt. Deshalb brauchte ich dein Handy.“
"Bist du verheiratet?"---,
"Das war einmal."---
„Und, hast du Kinder?"
"Du spinnst wohl, glaubst du im Ernst, dass ich dann solche Sachen machen würde, also soviel Verantwortungsgefühl hätte ich schon.?"
"Du bist mir ein Schlawiner, das muss ich mir für die Zukunft merken."
“Ich melde mich einmal im Monat, dass sie keinen Verdacht schöpfen, das klappte bisher immer. Und ehe ich zurückkomme, verbrenne ich mir das Gesicht und den Oberkörper auf der Sonnenbank."
"An was du alles denkst,--- ich muss dich bewundern. Wollen sie keine Ansichtskarten, das ist doch so üblich?"
“Da habe ich vorgesorgt, ich schreibe schon lange nicht mehr. Jetzt sind sie es gewohnt."
"Warum bist du denn hier?"
"Nun, das ist eine lange Geschichte.“
„Nur zu, wir haben doch Zeit."
"Ich bin ein Taschendieb." Automatisch tastete mein Gegenüber nach seiner Geldbörse.)
"Du musst vor mir keine Angst haben, ich ziehe nur , wo es sich auch lohnt."
"Erlaube mal."
"Doch, ich meine, wo richtig viel Zaster drin ist."
"Aha, und wie viel kann man dabei verdienen?“ Wenn ich die letzten zwei Monate zusammenrechne waren es cirka 18000.-
Ja, soviel wären es jetzt." „Mann, mir bleibt die Spucke weg, dann bist du wohl richtig reich?“ „ Ja das war ich einmal.“
"Hast du denn schon alles ausgegeben?"
"Bis auf den letzten Cent."
"Und nichts auf die Seite gelegt für die Zukunft, das verstehe ich nicht."
"Wozu, ich brauche es nicht, ich kann mir immer etwas besorgen."
"Aber was hast du dann damit gemacht?“
"Das ist die eigentliche Geschichte.
“ Lachend erzählte ich:
Ich ziehe nur, wo es sich lohnt, und stecke dem nächsten Opfer die leere Brieftasche zu. Was glaubst du, wie verwirrt der ist, wenn er statt der eigene eine fremde öffnet. Ich bin stets in seiner Nähe, denn das Schauspiel will ich mir nicht entgehen lassen.