Niemehrzeit
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Christian Dittloff, geboren 1983 in Hamburg, studierte Germanistik und Anglistik in Hamburg sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim, arbeitete in einer Psychiatrie, als Kulturjournalist und Experte für Kulturmarketing. 2018 erschienen sein Romandebüt »Das Weiße Schloss« und 2020 sein autofiktionaler Text »Niemehrzeit. Das Jahr des Abschieds von meinen Eltern«. Er lebt und schreibt in Berlin.
Beiträge
„Als sie noch lebten, dachte ich heimlich: lieber tote Eltern als sterbende Eltern. Doch jetzt wäre ich durchaus opferbereit, für einen Monat oder ein Jahr weiterer Nähe, die Zeit, Fragen zu stellen, die ich erst seit ihrem Tod habe.“ Tja…wo fängt man nur an, bei einer solchen Thematik? In Niemehrzeit verarbeitet Christian Dittloff den Tod seiner Mutter und seines Vaters. Das betone ich, da auch er es macht, denn sie sind in verschiedenen Monaten aber dennoch viel zu schnell nacheinander verstorben. Der Autor hat eine Art zu schreiben, die sehr besonders ist! Er vermittelt perfekt jegliche Emotionen, die er im Jahr der Trauer durchlebt hat, jedoch auf so rationale und dennoch ergreifende Art, dass es einfach nur wundervoll ist. Es geht um Trennungsschmerz von kleinen und großen Dingen, um die Neuentdeckung der eigenen Eltern, darum, was der eigenen Verlust mit deinen Gegenübern anstellt und darum, wie schön es ist, einen Partner an der Seite zu haben. Ich habe dieses Buch, trotz der sehr schweren Thematik, sehr genossen und habe für mich einige Sachen mitgenommen. Zum Beispiel, wie wertvoll die gemeinsame Zeit mit den Eltern ist und das man sie eben einfach mal fragen sollte, was bei ihnen so los war in der Vergangenheit. Ich habe mir direkt ein Beispiel genommen und die Frage gestellt, die der Autor nicht mehr stellen konnte: „Papa, wie war eigentlich deine erste Liebe? War die mit Mama?“ Und Papa so: „Kind, du bist ganz schön neugierig!“ Ein paar Infos konnte ich dennoch ergattern. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung von meiner Seite. Vor allem ist es, obwohl man es denken könnte, nichts, was einen total runterzieht. Dittloff schafft es, Hoffnung in dieses Thema zu bringen…und die kann doch eigentlich jeder gut gebrauchen!
Dittloffs Auseinandersetzung mit dem Tod seiner Eltern hat mich sehr berührt. Intensiv und persönlich beschreibt er das Jahr nach dem Tod seines Vaters und seiner Mutter, die innerhalb kürzester Zeit beide verstorben sind. Eingängig geschrieben, kurze Kapitel und viele Erinnerungen, die zum Nachdenken anregen.
Der Autor berichtet über das Sterben seiner Eltern und seine Trauer
Den Anfang hab ich gern gelesen, bin gut reingekommen. Aber ab der Hälfte etwa hat er mich verloren und es wurde zäh. Es wirkte mehr und mehr als würde er schreiben um zu schreiben und nicht um zu erzählen. Grundsätzlich kein Problem, in dem Fall aber unauthentisch und leider langweilig.
Binnen eines Jahres sterben beide Elternteile des Autors. Er sieht sich nicht nur mit der Trauer, sondern auch mit allem drum herum konfrontiert. Vieles muss erledigt werden: Beerdigungen organisieren, Wohnung auflösen, Verträge kündigen… Dann ist da auch noch die Arbeit, das Schreiben eines neuen Buches inkl. Abgabetermin und eine Beziehung. Dies alles verarbeitet Christian Dittloff in seinem autofiktionalen Roman „Niemehrzeit“. Mit einer sehr klaren Sprache versucht er zu ergründen, was es bedeutet, auf einmal ohne Eltern da zu stehen, bereut seine Prioritäten der letzten Jahre und setzt neue. „Niemehrzeit“ ist dabei ein sehr schöner Titel, denn darauf läuft es ein Endeffekt hinaus: Er wird nie mehr Zeit mit den Verstorbenen verbringen können. Nie mehr Fragen stellen, die ihn erst jetzt, nachdem sie nicht mehr gestellt werden können, überhaupt interessieren. Das Buch hat mit auf mehreren Ebenen sehr gut gefallen. Zum einen ist der Trauerprozess wahnsinnig eingehend beschrieben, was auch daran liegen mag, dass es ein Prozess war, also genau währenddessen stattgefunden hat. Sehr schön kommt dabei heraus, wie ambivalent dieser Prozess ist. Wie sehr sich tiefe Trauer und Phasen des OK-Seins bis hin zum glücklich Sein abwechseln. Auch die Feststellung, dass man die Zeit, die man mit Familienangehörigen hat, sofern es das Verhältnis zu lässt, nutzen sollte, da sie nicht ewig da sein werden, ist zwar nichts Neues, wirkt aber unter den Gesichtspunkten nochmal dringlicher. - Ein wirklich schönes Buch und eine große Empfehlung meinerseits.
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Autorenbeschreibung
Christian Dittloff, geboren 1983 in Hamburg, studierte Germanistik und Anglistik in Hamburg sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim, arbeitete in einer Psychiatrie, als Kulturjournalist und Experte für Kulturmarketing. 2018 erschienen sein Romandebüt »Das Weiße Schloss« und 2020 sein autofiktionaler Text »Niemehrzeit. Das Jahr des Abschieds von meinen Eltern«. Er lebt und schreibt in Berlin.
Beiträge
„Als sie noch lebten, dachte ich heimlich: lieber tote Eltern als sterbende Eltern. Doch jetzt wäre ich durchaus opferbereit, für einen Monat oder ein Jahr weiterer Nähe, die Zeit, Fragen zu stellen, die ich erst seit ihrem Tod habe.“ Tja…wo fängt man nur an, bei einer solchen Thematik? In Niemehrzeit verarbeitet Christian Dittloff den Tod seiner Mutter und seines Vaters. Das betone ich, da auch er es macht, denn sie sind in verschiedenen Monaten aber dennoch viel zu schnell nacheinander verstorben. Der Autor hat eine Art zu schreiben, die sehr besonders ist! Er vermittelt perfekt jegliche Emotionen, die er im Jahr der Trauer durchlebt hat, jedoch auf so rationale und dennoch ergreifende Art, dass es einfach nur wundervoll ist. Es geht um Trennungsschmerz von kleinen und großen Dingen, um die Neuentdeckung der eigenen Eltern, darum, was der eigenen Verlust mit deinen Gegenübern anstellt und darum, wie schön es ist, einen Partner an der Seite zu haben. Ich habe dieses Buch, trotz der sehr schweren Thematik, sehr genossen und habe für mich einige Sachen mitgenommen. Zum Beispiel, wie wertvoll die gemeinsame Zeit mit den Eltern ist und das man sie eben einfach mal fragen sollte, was bei ihnen so los war in der Vergangenheit. Ich habe mir direkt ein Beispiel genommen und die Frage gestellt, die der Autor nicht mehr stellen konnte: „Papa, wie war eigentlich deine erste Liebe? War die mit Mama?“ Und Papa so: „Kind, du bist ganz schön neugierig!“ Ein paar Infos konnte ich dennoch ergattern. Dieses Buch ist eine klare Empfehlung von meiner Seite. Vor allem ist es, obwohl man es denken könnte, nichts, was einen total runterzieht. Dittloff schafft es, Hoffnung in dieses Thema zu bringen…und die kann doch eigentlich jeder gut gebrauchen!
Dittloffs Auseinandersetzung mit dem Tod seiner Eltern hat mich sehr berührt. Intensiv und persönlich beschreibt er das Jahr nach dem Tod seines Vaters und seiner Mutter, die innerhalb kürzester Zeit beide verstorben sind. Eingängig geschrieben, kurze Kapitel und viele Erinnerungen, die zum Nachdenken anregen.
Der Autor berichtet über das Sterben seiner Eltern und seine Trauer
Den Anfang hab ich gern gelesen, bin gut reingekommen. Aber ab der Hälfte etwa hat er mich verloren und es wurde zäh. Es wirkte mehr und mehr als würde er schreiben um zu schreiben und nicht um zu erzählen. Grundsätzlich kein Problem, in dem Fall aber unauthentisch und leider langweilig.
Binnen eines Jahres sterben beide Elternteile des Autors. Er sieht sich nicht nur mit der Trauer, sondern auch mit allem drum herum konfrontiert. Vieles muss erledigt werden: Beerdigungen organisieren, Wohnung auflösen, Verträge kündigen… Dann ist da auch noch die Arbeit, das Schreiben eines neuen Buches inkl. Abgabetermin und eine Beziehung. Dies alles verarbeitet Christian Dittloff in seinem autofiktionalen Roman „Niemehrzeit“. Mit einer sehr klaren Sprache versucht er zu ergründen, was es bedeutet, auf einmal ohne Eltern da zu stehen, bereut seine Prioritäten der letzten Jahre und setzt neue. „Niemehrzeit“ ist dabei ein sehr schöner Titel, denn darauf läuft es ein Endeffekt hinaus: Er wird nie mehr Zeit mit den Verstorbenen verbringen können. Nie mehr Fragen stellen, die ihn erst jetzt, nachdem sie nicht mehr gestellt werden können, überhaupt interessieren. Das Buch hat mit auf mehreren Ebenen sehr gut gefallen. Zum einen ist der Trauerprozess wahnsinnig eingehend beschrieben, was auch daran liegen mag, dass es ein Prozess war, also genau währenddessen stattgefunden hat. Sehr schön kommt dabei heraus, wie ambivalent dieser Prozess ist. Wie sehr sich tiefe Trauer und Phasen des OK-Seins bis hin zum glücklich Sein abwechseln. Auch die Feststellung, dass man die Zeit, die man mit Familienangehörigen hat, sofern es das Verhältnis zu lässt, nutzen sollte, da sie nicht ewig da sein werden, ist zwar nichts Neues, wirkt aber unter den Gesichtspunkten nochmal dringlicher. - Ein wirklich schönes Buch und eine große Empfehlung meinerseits.