Nichts in den Pflanzen
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Nora Haddada, geboren 1998 in Neunkirchen (Saar), studierte Kreatives Schreiben und Literaturwissenschaft in Hildesheim, Paris und Berlin. Sie arbeitete unter anderem als Drehbuchautorin, Vertretung in der Deutschen Botschaft Paris und Agentin in der Agentur Petra Eggers. Veröffentlichung in Zeitschriften und Anthologien, zuletzt im Missy Magazin und Bella Triste. Einladungen auf Konferenzen und Festivals wie das "Insert Female Artist Festival“ und "The Power(s) of Language" (Stockholm). Sie lebt in Berlin.
Beiträge
Ich tue mich ein wenig schwer über dieses Buch zu schreiben. Ich mochte es wirklich gerne. Die Abgründe der Hauptprotagonistin Leila und ihre Handlungen haben mich in den Bann gezogen. Die Insights in die Filmbranche haben mich im ersten Moment schmunzeln lassen - dann kam der Punkt, an dem ich dachte: „Stop mal… krass.“ Der Schreibstil der Autorin ist klar und ausdrucksstark & ich liebte die Metapher mit den Fliegen. Doch warum liebe Autorin hast du Bessie getötet? 🐈 4 / 5 🪴🪴🪴🪴

In Nichts in den Pflanzen von Nora Haddada begleiten wir die Ich-Erzählerin Leila auf verschiedenen Handlungssträngen zu unterschiedlichen Zeiten durch ihr Leben als Künstlerin. Sie schreibt mal mehr, mal weniger an einem Drehbuch, trifft sich auf Partys mit Menschen aus der Szene – Autor*innen, Filmemacher*innen, Theatermenschen etc. Zum einen sind da die Schilderungen ihres Lebens mit ihrem Freund (ebenfalls Künstler) Leon, den sie zu Beginn des einen Handlungsstrangs auf einer dieser Partys kennenlernt. Zum anderen gibt es den sogenannten Anderen Leon, der ihren Computer repariert und von dem sie sich irgendwie Muse für das Drehbuch erhofft. Teilweise empfand ich das Geschriebene etwas verworren, auf der anderen Seite mochte ich total die Kritik an der für Außenstehende so magisch scheinend schillernden Kunstwelt. Die verbauten Zitate aus dem "Literaturkanon" haben mich an so manche Schulstunde erinnert, fand ich aber ganz witzig. Fliegen finde ich nach der Lektüre noch ekliger als zuvor – hab das Bild der Gesichter-attackierenden Monster die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Leider so gar nicht meins. Die Protagonisten hat mich in ihrer Art und ihrem Verhalten befremdet und völlig verstört. Sprachlich tatsächlich aber wirklich gut.
Anders und nicht für jeden etwas.
Das war definitiv absolut anders als erwartet. Was genau ich erwartet habe, kann ich gar nicht so richtig erklären. Fakt ist aber, dass mich das Buch absolut überrascht hat. Es ist etwas ganz eigenes, irgendwie surreal und weird. Die Geschichte läuft über zwei Zeitlinien gleichzeitig, die innerhalb eines Jahres spielen und sich im Verlauf immer mehr annähern. Das war faszinierend, denn einerseits wusste man bereits was passiert ist, und erfährt dann häppchenweise wie es dazu gekommen ist. Für mich war es wie ein Sog, sozusagen ein Tunnel aus Wörtern. Sehr überraschend und sprachlich wirklich top. Die Protagonistin ist eher eine Antiheldin. Sie ist destruktiv, manipulativ und hat nicht wirklich positive Eigenschaften. Sie reitet sich immer mehr in den Mist, so dass man sie als Leser eigentlich nur kräftig schütteln möchte. Dabei wird auch die eine oder andere Grenze überschritten, die einen dann sprachlos zurücklässt. Ich hab mich immer nur sehr schwer losreißen können, es war wie ein sprichwörtlicher Unfall: man will gar nicht hinsehen, aber kann einfach nicht wegschauen. Es ist also kein Buch für jeden, aber wenn man sich darauf einlassen kann, ist es etwas ganz besonderes. Ich konnte mich einlassen und fand es gut, anders, aber trotzdem gut.

Ich lass mich ja sehr schnell von gut gestalteten Cover einfangen und dieses gefällt mir richtig gut. Dieser Kontrast von rosa Farbgebung zur 'Schnapsleiche' ist ziemlich cool. Aber so leid mir das tut, das Cover war tatsächlich mein einziges Highlight. Es geht um eine junge Drehbuchautorin mit Schreibblockade, Existenzängsten, einer niedrigen Hemmschwelle gegenüber körperlicher Gewalt und einem ausschweifenden Lebensstil. Vielleicht hab ich das Buch und die Story auch einfach nicht verstanden, aber ich fand die Protagonistin und das was Sie getan hat furchtbar und weiß eigentlich gar nicht wie ich das gelesene rezensieren soll. Sehr gespannt bin ich auf weitere Meinungen zu diesem Debütroman und ich hoffe jemand kann mir das mit den Fliegen erklären?! Vom Schreibstil macht es schon was her und ich denke manch anderen wird es gefallen. Mich hat es leider gar nicht abgeholt.

Ungewöhnlich!
NICHTS IN DEN PFLANZEN "Verliebtheit ist ein merkwürdiger Zustand, den man gezielt und selbstwirksam anleiert, um schließlich trotzdem überrascht zu sein, wenn er mit voller Wucht über einen hinwegfegt und das ohnehin mittelmäßige Wahrnehmungsspektrum des Menschen auf genau einen Teil reduziert." (S. 43) I N H A L T: Die junge Drehbuchautorin Leila hat ihren ersten Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Ihre tägliche und mäßig gelingende Schreibroutine kompensiert sie mit Nächten in Eckkneipen und auf Dinnerparties, die sie insgeheim langweilen. Man hält sich gegenseitig mit Erfolgsgeschichten am Leben — doch wie überlebt man wirklich?Ausgerechnet Leilas Erzfeindin Aischa schreibt auch gerade an einem Drehbuch und wird zu einer ernsthaften Konkurrenz. Und dann stellt Leila auch noch fest, dass ihre nicht ganz öffentliche Affäre Leon zur wichtigsten Inspirationsquelle für ihr Schreiben geworden ist. M E I N U N G: Was für ein ungewöhnliches Buch! Ein Abtauchen in einer mir völlig unbekannten Welt: die Medienbranche. Glamourös, Konkurrenzdenken und sehr viel Alkohol. Leila ist in dieser Medienbranche gefangen: sie ist jung, kreativ und gilt als Ausnahmetalent. Jetzt muss sie nur noch endlich ihr Drehbuch beenden, um durchzustarten. Mit Leila erschafft Haddada eine Antiheldin. Auf weiten Teilen ist mir Leila äußerst unsympathisch, ihr Handeln lässt sich nicht immer für mich nachvollziehen und ihre Entscheidungen sind fragwürdig. Leila gibt allen anderen die Schuld für ihre Schreibblockade. Ursache ist sie selbst. Ihre Prokrastination endet in Partys, Beziehungen und selbstherbeigeführte Konflikte. Eingebildete schwarze Fliegen tummeln sich vor ihrem Laptop, ihr Verhalten wirkt depressiv fast manisch. Haddadas Roman lässt sich leicht lesen. Die junge Drehbuchautorin bleibt mir über weite Teile fremd, was vielleicht an ihre Abgebrühtheit liegt. Denn einen richtigen Einblick in ihre Gedankenwelt gibt sie einen nicht.Die vielen menschliche Hüllen mit "L"-Namen, die Belanglosigkeit der Medienbranche und der Druck auf Autor:innen sind eindrucksvoll. Definitiv möchte ich nicht mit Leila tauschen. Ein moderner Roman mit ungewöhnlichem Inhalt: eine junge, teils überforderte Drehbuchautorin inmitten der Scheinwelt der Medienbranche, die an ihre persönlichen Grenzen gerät. Ein gutes Buch, welches mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte.

DIESE REZENSION KANN SPUREN VON SPOILER ENTHALTEN. „Eine Stunde später, ohne Ergebnis, wurde ich unruhig, fühlte den Stress aufgeschobener Arbeit. Also schaute ich auf den kleinen Cursor und wartete ungeduldig wie ein Kind auf seiner Geburtstagsparty auf die eingeladenen und nicht erscheinenden Worte“ (S. 35). Leila Amari, ihres Zeichens Drehbuchautorin, hat ihren ersten Deal an Land gezogen und einen Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Durch den Vertrag stehen nun einige inhaltliche Änderungen eines bereits vorhandenen Drehbuchs an, außerdem fehlt das Ende ihres Werks. Normal wäre an dieser Stelle der Zeitpunkt, hochmotiviert den Tag mit Schreiben zu verbringen. Doch Leila steckt fest, das Schreiben will nicht gelingen – komplette Schreibblockade und so beginnt Leila ihre Tage und Nächte mit anderen Inhalten fernab ihres Laptops zu füllen… „Kurz brüllte ich vor Wut, dann beschloss ich, dass dieser Tag ohnehin versaut war, verschob die heutigen Tasks in meiner Organisations-App auf morgen und ging meine Kontakte durch. Wer würde an einem Mittwoch um 16:00 Uhr Zeit haben. […] „Ich sollte gerade zu Hause sein und ein Ende schreiben, aber ich bin hier und saufe, und eigentlich saufe ich jeden Abend, und nie schreibe ich““ (S. 71-78). Zu Beginn an verwirrt mich das Buch. Die Zeit verläuft nicht linear, sondern die Kapitel sind abwechselnd in zwei Zeitstränge, von Oktober – Dezember und Januar – Oktober, unterteilt. Am Ende klappe ich das Buch auch irgendwie unzufrieden zu, ABER so richtig angebracht finde ich dieses Gefühl jetzt nicht. Mal mag ich Leila, habe Mitgefühl und Verständnis für sie und ihre Situation, mal nervt sie mich und meine Unzufriedenheit ihr und ihren Handlungen gegenüber wächst wieder. Die Erzählerin wird in einer Phase ihres Lebens begleitet, in der sie versucht, sich zu entwickeln, es aber nicht wirklich schafft. Nora Haddadas Schreibstil ist intensiv, vor allem nimmt die Autorin die Leserschaft tief in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin Leila mit. Was mich am meisten beeindruckt, ist die Art des Schreibens – Nora Haddada fesselt mich mit eindrücklichen und bewegenden inneren Dialogen der Protagonistin, die sich losgelöst von der Haupthandlung auf brillante Art beweisen können. Ein paar Tage später, ich hab eine Weile gebraucht, mir über das Buch Gedanken zu machen, ist meine Unzufriedenheit vergessen und es bleibt der Eindruck eines Buchs mit einem ausgezeichneten Schreibstil, das inhaltlich ein angenehm zackiges Tempo für die Leserschaft bereit hält und bis zum Ende spannend bleibt. CN: Alkoholabusus.

Sprachlich bemerkenswert, aber auch bemerkenswert verworren. Nora Haddada nimmt uns mit in Leilas aufstrebendes Leben als Drehbuchautorin; mit all dem Druck, Partys, Kontakte, dass man es förmlich spürt. Dennoch ist es nach dem Weglegen schwierig wieder völlig einzutauchen und am Ende habe ich es aufgegeben nachzuschauen auf welcher Zeitachse es weitergeht.
Der Hauptcharakter ist unerwartet, verrückt und ich hab mich erst in den letzten Seiten mit ihr anfreunden können. Der Einstieg viel mir ehrlich gesagt etwas schwer, dranbleiben hat sich aber gelohnt. Das Buch ist toll, die Geschichte gut und die Sprache gewaltig.
Leila ist jung, kreativ und auf dem Weg zum großen Erfolg. Gerade hat sie einen Vertrag für ein Drehbuch unterschrieben. Jetzt muss sie nur noch weiter schreiben… doch das lässt sich nicht so leicht in die Tat umsetzen wie gedacht. Schreibblockade jagt Schreibblockade, die sich kurzfristig prima mit Nächten voller Alkohol, Sex und oberflächlichen bis tiefsinnig abstrusen Gesprächen mit bekannten und unbekannten Menschen vergessen lässt. Außerdem stürzt Leila sich obsessiv in die Beziehung zu ihrem Freund Leon, während sie ihn obsessiv mit einem anderen Leon betrügt… dazu kommen eine ordentliche Portion Selbstsabotage, Selbstzerstörungstendenzen sowie Misstrauen, Missgunst und auch Gewalt gegenüber anderen. In „Nichts in den Pflanzen“ kann man eine junge Frau auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben begleiten. Man kann sie dabei ‚beobachten‘, wie sie sich immer tiefer in einen Sog aus Neid, Selbstzerstörung, Brutalität und Oberflächlichkeit selbst hineinzieht. Besonders ist hierbei, dass einem vieles einerseits völlig fremd und nicht nachvollziehbar erscheint. Andererseits wirkt es im Kontext der oberflächlichen Medienwelt und der Menschen, mit denen Leila sich umgibt, aber auch wieder stimmig. „Nichts in den Pflanzen“ ist ein besonderes Buch, auf dessen Stil und Inhalt man sich definitiv erstmal einlassen muss. Tut man das aber, erwartet einen eine vielschichtige und kluge Geschichte über Druck, Oberflächlichkeiten und menschliche Abgründe hinter den schönen Fassaden. Hinzu bekommt ein gekonnter Umgang mit Sprache, der das Buch zusätzlich zu einem Leseerlebnis macht. Wovon ich mir hingegen etwas mehr gewünscht hätte, wären roter Faden und Spannungsbogen gewesen (auch wenn die Abwesenheit letztlich die Stimmung der Geschichte stützt). Und auch am Ende fragt man sich noch, war da was oder war da „nichts in den Pflanzen“?
Ähnliche Bücher
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Nora Haddada, geboren 1998 in Neunkirchen (Saar), studierte Kreatives Schreiben und Literaturwissenschaft in Hildesheim, Paris und Berlin. Sie arbeitete unter anderem als Drehbuchautorin, Vertretung in der Deutschen Botschaft Paris und Agentin in der Agentur Petra Eggers. Veröffentlichung in Zeitschriften und Anthologien, zuletzt im Missy Magazin und Bella Triste. Einladungen auf Konferenzen und Festivals wie das "Insert Female Artist Festival“ und "The Power(s) of Language" (Stockholm). Sie lebt in Berlin.
Beiträge
Ich tue mich ein wenig schwer über dieses Buch zu schreiben. Ich mochte es wirklich gerne. Die Abgründe der Hauptprotagonistin Leila und ihre Handlungen haben mich in den Bann gezogen. Die Insights in die Filmbranche haben mich im ersten Moment schmunzeln lassen - dann kam der Punkt, an dem ich dachte: „Stop mal… krass.“ Der Schreibstil der Autorin ist klar und ausdrucksstark & ich liebte die Metapher mit den Fliegen. Doch warum liebe Autorin hast du Bessie getötet? 🐈 4 / 5 🪴🪴🪴🪴

In Nichts in den Pflanzen von Nora Haddada begleiten wir die Ich-Erzählerin Leila auf verschiedenen Handlungssträngen zu unterschiedlichen Zeiten durch ihr Leben als Künstlerin. Sie schreibt mal mehr, mal weniger an einem Drehbuch, trifft sich auf Partys mit Menschen aus der Szene – Autor*innen, Filmemacher*innen, Theatermenschen etc. Zum einen sind da die Schilderungen ihres Lebens mit ihrem Freund (ebenfalls Künstler) Leon, den sie zu Beginn des einen Handlungsstrangs auf einer dieser Partys kennenlernt. Zum anderen gibt es den sogenannten Anderen Leon, der ihren Computer repariert und von dem sie sich irgendwie Muse für das Drehbuch erhofft. Teilweise empfand ich das Geschriebene etwas verworren, auf der anderen Seite mochte ich total die Kritik an der für Außenstehende so magisch scheinend schillernden Kunstwelt. Die verbauten Zitate aus dem "Literaturkanon" haben mich an so manche Schulstunde erinnert, fand ich aber ganz witzig. Fliegen finde ich nach der Lektüre noch ekliger als zuvor – hab das Bild der Gesichter-attackierenden Monster die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Leider so gar nicht meins. Die Protagonisten hat mich in ihrer Art und ihrem Verhalten befremdet und völlig verstört. Sprachlich tatsächlich aber wirklich gut.
Anders und nicht für jeden etwas.
Das war definitiv absolut anders als erwartet. Was genau ich erwartet habe, kann ich gar nicht so richtig erklären. Fakt ist aber, dass mich das Buch absolut überrascht hat. Es ist etwas ganz eigenes, irgendwie surreal und weird. Die Geschichte läuft über zwei Zeitlinien gleichzeitig, die innerhalb eines Jahres spielen und sich im Verlauf immer mehr annähern. Das war faszinierend, denn einerseits wusste man bereits was passiert ist, und erfährt dann häppchenweise wie es dazu gekommen ist. Für mich war es wie ein Sog, sozusagen ein Tunnel aus Wörtern. Sehr überraschend und sprachlich wirklich top. Die Protagonistin ist eher eine Antiheldin. Sie ist destruktiv, manipulativ und hat nicht wirklich positive Eigenschaften. Sie reitet sich immer mehr in den Mist, so dass man sie als Leser eigentlich nur kräftig schütteln möchte. Dabei wird auch die eine oder andere Grenze überschritten, die einen dann sprachlos zurücklässt. Ich hab mich immer nur sehr schwer losreißen können, es war wie ein sprichwörtlicher Unfall: man will gar nicht hinsehen, aber kann einfach nicht wegschauen. Es ist also kein Buch für jeden, aber wenn man sich darauf einlassen kann, ist es etwas ganz besonderes. Ich konnte mich einlassen und fand es gut, anders, aber trotzdem gut.

Ich lass mich ja sehr schnell von gut gestalteten Cover einfangen und dieses gefällt mir richtig gut. Dieser Kontrast von rosa Farbgebung zur 'Schnapsleiche' ist ziemlich cool. Aber so leid mir das tut, das Cover war tatsächlich mein einziges Highlight. Es geht um eine junge Drehbuchautorin mit Schreibblockade, Existenzängsten, einer niedrigen Hemmschwelle gegenüber körperlicher Gewalt und einem ausschweifenden Lebensstil. Vielleicht hab ich das Buch und die Story auch einfach nicht verstanden, aber ich fand die Protagonistin und das was Sie getan hat furchtbar und weiß eigentlich gar nicht wie ich das gelesene rezensieren soll. Sehr gespannt bin ich auf weitere Meinungen zu diesem Debütroman und ich hoffe jemand kann mir das mit den Fliegen erklären?! Vom Schreibstil macht es schon was her und ich denke manch anderen wird es gefallen. Mich hat es leider gar nicht abgeholt.

Ungewöhnlich!
NICHTS IN DEN PFLANZEN "Verliebtheit ist ein merkwürdiger Zustand, den man gezielt und selbstwirksam anleiert, um schließlich trotzdem überrascht zu sein, wenn er mit voller Wucht über einen hinwegfegt und das ohnehin mittelmäßige Wahrnehmungsspektrum des Menschen auf genau einen Teil reduziert." (S. 43) I N H A L T: Die junge Drehbuchautorin Leila hat ihren ersten Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Ihre tägliche und mäßig gelingende Schreibroutine kompensiert sie mit Nächten in Eckkneipen und auf Dinnerparties, die sie insgeheim langweilen. Man hält sich gegenseitig mit Erfolgsgeschichten am Leben — doch wie überlebt man wirklich?Ausgerechnet Leilas Erzfeindin Aischa schreibt auch gerade an einem Drehbuch und wird zu einer ernsthaften Konkurrenz. Und dann stellt Leila auch noch fest, dass ihre nicht ganz öffentliche Affäre Leon zur wichtigsten Inspirationsquelle für ihr Schreiben geworden ist. M E I N U N G: Was für ein ungewöhnliches Buch! Ein Abtauchen in einer mir völlig unbekannten Welt: die Medienbranche. Glamourös, Konkurrenzdenken und sehr viel Alkohol. Leila ist in dieser Medienbranche gefangen: sie ist jung, kreativ und gilt als Ausnahmetalent. Jetzt muss sie nur noch endlich ihr Drehbuch beenden, um durchzustarten. Mit Leila erschafft Haddada eine Antiheldin. Auf weiten Teilen ist mir Leila äußerst unsympathisch, ihr Handeln lässt sich nicht immer für mich nachvollziehen und ihre Entscheidungen sind fragwürdig. Leila gibt allen anderen die Schuld für ihre Schreibblockade. Ursache ist sie selbst. Ihre Prokrastination endet in Partys, Beziehungen und selbstherbeigeführte Konflikte. Eingebildete schwarze Fliegen tummeln sich vor ihrem Laptop, ihr Verhalten wirkt depressiv fast manisch. Haddadas Roman lässt sich leicht lesen. Die junge Drehbuchautorin bleibt mir über weite Teile fremd, was vielleicht an ihre Abgebrühtheit liegt. Denn einen richtigen Einblick in ihre Gedankenwelt gibt sie einen nicht.Die vielen menschliche Hüllen mit "L"-Namen, die Belanglosigkeit der Medienbranche und der Druck auf Autor:innen sind eindrucksvoll. Definitiv möchte ich nicht mit Leila tauschen. Ein moderner Roman mit ungewöhnlichem Inhalt: eine junge, teils überforderte Drehbuchautorin inmitten der Scheinwelt der Medienbranche, die an ihre persönlichen Grenzen gerät. Ein gutes Buch, welches mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte.

DIESE REZENSION KANN SPUREN VON SPOILER ENTHALTEN. „Eine Stunde später, ohne Ergebnis, wurde ich unruhig, fühlte den Stress aufgeschobener Arbeit. Also schaute ich auf den kleinen Cursor und wartete ungeduldig wie ein Kind auf seiner Geburtstagsparty auf die eingeladenen und nicht erscheinenden Worte“ (S. 35). Leila Amari, ihres Zeichens Drehbuchautorin, hat ihren ersten Deal an Land gezogen und einen Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Durch den Vertrag stehen nun einige inhaltliche Änderungen eines bereits vorhandenen Drehbuchs an, außerdem fehlt das Ende ihres Werks. Normal wäre an dieser Stelle der Zeitpunkt, hochmotiviert den Tag mit Schreiben zu verbringen. Doch Leila steckt fest, das Schreiben will nicht gelingen – komplette Schreibblockade und so beginnt Leila ihre Tage und Nächte mit anderen Inhalten fernab ihres Laptops zu füllen… „Kurz brüllte ich vor Wut, dann beschloss ich, dass dieser Tag ohnehin versaut war, verschob die heutigen Tasks in meiner Organisations-App auf morgen und ging meine Kontakte durch. Wer würde an einem Mittwoch um 16:00 Uhr Zeit haben. […] „Ich sollte gerade zu Hause sein und ein Ende schreiben, aber ich bin hier und saufe, und eigentlich saufe ich jeden Abend, und nie schreibe ich““ (S. 71-78). Zu Beginn an verwirrt mich das Buch. Die Zeit verläuft nicht linear, sondern die Kapitel sind abwechselnd in zwei Zeitstränge, von Oktober – Dezember und Januar – Oktober, unterteilt. Am Ende klappe ich das Buch auch irgendwie unzufrieden zu, ABER so richtig angebracht finde ich dieses Gefühl jetzt nicht. Mal mag ich Leila, habe Mitgefühl und Verständnis für sie und ihre Situation, mal nervt sie mich und meine Unzufriedenheit ihr und ihren Handlungen gegenüber wächst wieder. Die Erzählerin wird in einer Phase ihres Lebens begleitet, in der sie versucht, sich zu entwickeln, es aber nicht wirklich schafft. Nora Haddadas Schreibstil ist intensiv, vor allem nimmt die Autorin die Leserschaft tief in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin Leila mit. Was mich am meisten beeindruckt, ist die Art des Schreibens – Nora Haddada fesselt mich mit eindrücklichen und bewegenden inneren Dialogen der Protagonistin, die sich losgelöst von der Haupthandlung auf brillante Art beweisen können. Ein paar Tage später, ich hab eine Weile gebraucht, mir über das Buch Gedanken zu machen, ist meine Unzufriedenheit vergessen und es bleibt der Eindruck eines Buchs mit einem ausgezeichneten Schreibstil, das inhaltlich ein angenehm zackiges Tempo für die Leserschaft bereit hält und bis zum Ende spannend bleibt. CN: Alkoholabusus.

Sprachlich bemerkenswert, aber auch bemerkenswert verworren. Nora Haddada nimmt uns mit in Leilas aufstrebendes Leben als Drehbuchautorin; mit all dem Druck, Partys, Kontakte, dass man es förmlich spürt. Dennoch ist es nach dem Weglegen schwierig wieder völlig einzutauchen und am Ende habe ich es aufgegeben nachzuschauen auf welcher Zeitachse es weitergeht.
Der Hauptcharakter ist unerwartet, verrückt und ich hab mich erst in den letzten Seiten mit ihr anfreunden können. Der Einstieg viel mir ehrlich gesagt etwas schwer, dranbleiben hat sich aber gelohnt. Das Buch ist toll, die Geschichte gut und die Sprache gewaltig.
Leila ist jung, kreativ und auf dem Weg zum großen Erfolg. Gerade hat sie einen Vertrag für ein Drehbuch unterschrieben. Jetzt muss sie nur noch weiter schreiben… doch das lässt sich nicht so leicht in die Tat umsetzen wie gedacht. Schreibblockade jagt Schreibblockade, die sich kurzfristig prima mit Nächten voller Alkohol, Sex und oberflächlichen bis tiefsinnig abstrusen Gesprächen mit bekannten und unbekannten Menschen vergessen lässt. Außerdem stürzt Leila sich obsessiv in die Beziehung zu ihrem Freund Leon, während sie ihn obsessiv mit einem anderen Leon betrügt… dazu kommen eine ordentliche Portion Selbstsabotage, Selbstzerstörungstendenzen sowie Misstrauen, Missgunst und auch Gewalt gegenüber anderen. In „Nichts in den Pflanzen“ kann man eine junge Frau auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben begleiten. Man kann sie dabei ‚beobachten‘, wie sie sich immer tiefer in einen Sog aus Neid, Selbstzerstörung, Brutalität und Oberflächlichkeit selbst hineinzieht. Besonders ist hierbei, dass einem vieles einerseits völlig fremd und nicht nachvollziehbar erscheint. Andererseits wirkt es im Kontext der oberflächlichen Medienwelt und der Menschen, mit denen Leila sich umgibt, aber auch wieder stimmig. „Nichts in den Pflanzen“ ist ein besonderes Buch, auf dessen Stil und Inhalt man sich definitiv erstmal einlassen muss. Tut man das aber, erwartet einen eine vielschichtige und kluge Geschichte über Druck, Oberflächlichkeiten und menschliche Abgründe hinter den schönen Fassaden. Hinzu bekommt ein gekonnter Umgang mit Sprache, der das Buch zusätzlich zu einem Leseerlebnis macht. Wovon ich mir hingegen etwas mehr gewünscht hätte, wären roter Faden und Spannungsbogen gewesen (auch wenn die Abwesenheit letztlich die Stimmung der Geschichte stützt). Und auch am Ende fragt man sich noch, war da was oder war da „nichts in den Pflanzen“?