Melodie des Bösen

Melodie des Bösen

Hardcover
4.56

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Beschreibung

In den Bars feiern die Pariser ausgelassen zu den betörenden Klängen des Jazz, doch auf den Straßen treibt ein grausamer Serienmörder sein Unwesen …

Paris 1925: Während die Klänge von Jazzmusik durch die schmalen Gassen von Montmartre wehen, wird auf dem Friedhof Père Lachaise eine grausame Entdeckung gemacht. Ein menschliches Herz wurde vor Frédéric Chopins Grab niedergelegt. Ermittler Julien Vioric erinnert der groteske Anblick an den einzigen ungelösten Fall seiner Karriere – einen skandalumwitterten Fund vor zwölf Jahren. Seine Recherchen führen ihn in die Kreise junger Exilanten und zur rechtsextremenAction française, die immer wieder gewaltsame Überfälle organisiert. Inmitten des Chaos taucht plötzlich eine weitere Leiche auf und Vioric weiß, dass weitere Tode folgen werden …

»Britta Habekost schreibt sehr ausdrucksstark und bildgewaltig, manchmal poetisch, dann wieder brutal realistisch. Ihr Paris ist eine Stadt voller Gewalt, Vergnügungssucht und Hysterie.« NDR Kultur überStadt der Mörder

Haupt-Genre
Krimis
Sub-Genre
Historisch
Format
Hardcover
Seitenzahl
464
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Britta Habekost, geboren 1982 in Heilbronn, studierte Literatur sowie Kunstgeschichte und arbeitete unter anderem als Museumsführerin. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für surrealistische Dichter, die sie in ihrem historischen Kriminalroman »Stadt der Mörder« gekonnt durch die Szenerie wandeln lässt. Auch in »Melodie des Bösen« verwebt die Autorin Fakten mit Fiktion und erzählt bildgewaltig von der Ära des Jazz.

Beiträge

3
Alle
5

Kraftvoll, bildhafte Sprache, die sowohl Gänsehaut als auch Bauchkribbeln erzeugt.

Bereits als das menschliche Herz auf Chopins Grabstätte gefunden wurde war klar, diese Geschichte wird kein seichter Cosy Crime, hier verdunkelt sich der Pariser Himmel. Der ehemalige Besitzer des Herzens ist schnell gefunden. Es gehörte einem aufstrebenden Jazz-Pianisten. Britta Habekost katapultiert uns zurück ins Paris von 1925 und mitten hinein in die pulsierende Jazz-Szene. Und so lebenshungrig und ekstatisch die Menge in den Clubs feiert, so düster und unheilschwanger werden wir in den Sog der Pariser Gewaltexzesse gezogen. Vertrauensvoll klammern wir uns an den unerschütterlichen Ermittler Julien Vioric, der durch seinen Spürsinn und klaren Verstand unser sicherer Hafen ist. Und die mutige und umtriebige Journalistin Lysanne hält uns die erleuchtende Fackel in den dunklen Pariser Straßen. Dennoch trudeln wir mitten zwischen die Fronten von Ewig-Gestrigen, Modernen und denen die Menschen (auch damals schon) nach äußeren Merkmalen einteilen und verurteilen. Und während ein Serienmörder in den Gassen lauert, hält sich die Pariser Gesellschaft noch mit verschrobener Attitüde auf. Der Kriminalroman lebt von der beindruckenden, ausdrucksstarken und bildhaften Sprache. Szenen sind so fantastisch ausgestaltet, dass sie wie in einem Film vor meinem inneren Auge vorbeizogen- mehr noch: als wäre man mittendrin! Hat mich schon der erste Band dieser Reihe begeistert, so bin ich nun vollends entflammt!

4

Kunst- und anspruchsvoller Gesellschafts-Krimi im Paris der 20er Jahre

"Lieutenant Vioric [steuerte] am Fuß des Montmartre eine kleine Boulangerie Ecke Rue de Clichy an, stürzte einen Kaffee noch am Tresen im Stehen hinunter und kaufte zwei Pains au chocolat." (Zitat, S. 45) Bühne frei für einen nicht alltäglichen Kriminalroman. Er ist vielmehr noch eine kritische Gesellschaftsstudie. Dieses Buch liest man nicht einfach mal eben locker-flockig durch. Hier muss man ein- und abtauchen und sich definitiv darauf einlassen. Wir befinden uns in Paris im Jahr 1925. Der Jazz erobert die Clubs. Den einen gefällt's, den anderen ist es zuwider. Als auf dem Grab von Chopin ein menschliches Herz niedergelegt wird, beschwört das bei Lieutenant Julien Vioric Bilder an einen 12 Jahre alten ungelösten Fall herauf.  Britta Habekost hat einen außergewöhnlichen Schreibstil. Bild- Und wortgewaltig. Detailverliebt. Zwischen feinster Poesie und brutalem Realismus. Hier finden sich Nonchalance und Eleganz, die ich beim Cinema Francaise schätze. Auf der einen Seite feinste Poesie. Auf der anderen brutaler Realismus. Kunst und Kultur sind im Wandel begriffen. Der Jazz wird zum Symbol für die Anerkennung Schwarzer Kultur und den Kampf für die Gleichheit aller Menschen. Freidenker setzen sich dafür ein - was der rechtsextremen Action francaise wiederum ein Dorn im Auge ist. In diesem Spannungsverhältnis begegnen sich auch Ermittler Julien Vioric und sein Bruder Edouard, der Polizeipräfekt. Die Thematik ist und bleibt wichtig und wird in großartige Bilder verpackt. Mal bunt-schillernd und dann wieder bedrückend-düster. In diesem historischen Krimi steckt ein waschechter Zeitgeist-Roman. Der Krimi steht nicht durchgängig im Vordergrund und wird teilweise vom Gesellschafts-Szenario überlagert. Das drückt dem Buch einen unverkennbaren Stempel auf. Fazit: "Die Melodie des Bösen" ist kein typischer Krimi - und hat mir doch gut gefallen. Das Buch bewegt sich abseits vom Mainstream. Der Roman ist kunst- und anspruchsvoll. Britta Habekost trifft damit sicherlich nicht den Geschmack von jedermann. Auf mich hat "Die Melodie des Bösen" eine besondere Faszination ausgeübt. 

Kunst- und anspruchsvoller Gesellschafts-Krimi im Paris der 20er Jahre
5

Ein Unterhaltungsroman bei dem man etwas lernen kann!

Wie auch sein Vorgänger konnte mich Melodie des Bösen in das Paris der 20er Jahre zaubern. Beim Lesen des Romanes lernt man so viel über die Zeit, den Surrealismus und den Jazz. Britta Habekost baut auch in ihrem zweiten Band reale historische Persönlichkeiten in die Handlung ein, sodass man das Gefühl bekommt, man lernt sie kennen! Ich habe großen Respekt für diese enorme Recherchearbeit, die sich definitiv gelohnt hat.

Ein Unterhaltungsroman bei dem man etwas lernen kann!
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