Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein radikal ehrliches und inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von Mädchen, Frau etc.
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Bernardine Evaristo, geboren 1959, wuchs als viertes von acht Kindern in London auf. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und Präsidentin der Royal Society of Literature. Sie gewann als erste Schwarze Autorin den Booker-Preis für ihren Bestsellerroman Mädchen, Frau etc. (2021). Außerdem bei Tropen erschienen: Manifesto. Warum ich niemals aufgebe (2022), Mr. Loverman (2023) und Zuleika (2024).
Beiträge
Als erste schwarze Frau gewann Bernardine Evaristo für “Mädchen, Frau etc” den Booker Prize mit einem Buch, das eigentlich nicht ihrem Schreibstil der lyrischen Prosa entspricht, sondern einfach ein Prosawerk ist. Dass sie den Booker Prize gewann, ist direkt dreifach außergewöhnlich, denn sie ist eine Frau, schwarz und noch homosexuell für den Literaturbetrieb erstaunlich. Mit nun mehr sechzig Jahren hat sie nun ihre Biographie veröffentlicht, wieder in der Prosaform und sie zeigt ihren Lebensweg von ihrer Kindheit über ihre Anfänge am Theater und als Schriftstellerin. Aber sie geht auch ins Private hinein. So erzählt sie von ihrem Liebesleben und auch von den Schwierigkeiten, die sie als marginalisierte schwarze Frau in Großbritannien hat. Immer wieder kommt sie in den sieben Kapiteln auf ihr Leben als People of Color und Feminstin zu sprechen. Sie erzählt eindrücklich von ihrer Kindheit mit einer weißen Mutter und einem nigerianischen schwarzen Vater. Wobei gerade die Familie ihres Vaters in der Kindheit keine große Rolle gespielt hat, denn er hat jeglichen Kontakt in seine nigerianische Heimat abgebrochen. So erfährt sie auch nichts von der Kultur und Sprache Nigerias, was sie aber erfährt ist, dass sie und ihre sieben Geschwister aufgrund ihrer Hautfarbe nicht als echte Engländerin angesehen wird. Denn obwohl sie in Großbritannien geboren ist, sehen sowohl die Nachbarn als auch die Oma mütterlicherseits sie nicht der britischen Gesellschaft zugehörig. Was dies für ein Kind bedeutet, versucht sie uns näherzubringen. Sie sieht sich aber nicht als Opfer der Gesellschaft, sondern geht auch auf ihre eigenen Schwächen ein und wirkt dadurch authentisch. Die ersten beiden Drittel von Manifesto kann man eindeutig als Biographie bezeichnen, denn sie erzählt von ihrem Weg zur Booker Prize Gewinnerin, erzählt von den Frauen und Männern, die ihren Weg kreuzen, stellenweise begleiten und auch von ihrer Ausbildung an der Schauspielschule, am Theater, als Aktivistin und schließlich als Autorin. All dies immer im Kontext von Gender und Rassismus. Sehr gut erzählt und auch berührend. Das letzte Drittel kommt dann wie ein Bruch vor. Hier ist es weniger autobiografisch, sondern eher ein Ratgeber. Passt dann auch zum Untertitel “Warum ich nie aufgebe”. Sie erzählt hier von den noch nicht ins Deutsche übersetzten Büchern, gibt Ratschläge zum Thema Schreiben, Persönlichkeitsentwicklung und positiven Denken. Irgendwie passt es für mich nicht zu den ersten beiden Dritteln und lässt einen faden Beigeschmack zurück, mit dem Mantra “nur positiv denken, dann klappt auch alles”. Das ist mir zu billig und einfach gestrickt. Denn nicht alles kann man nur mit positiven Denken, Engagement in der heutigen Zeit schaffen, vielleicht war dies in den siebziger und achtziger Jahren einfacher. Fazit “Manifesto” überzeugt auf den ersten zwei Dritteln mit der Lebensgeschichte von Bernardine Evaristo, aber mit dem letzten Teil nimmt die Wirkung des Buches in meinen Augen ab.

Klappentext von der Verlagsseite: »Bernardine Evaristo zeigt auf eindrückliche Weise, wie wir lernen können, uns trotz oberflächlicher Unterschiede anzuerkennen und wahrzunehmen.« Barack Obama Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto geht sie erstmals die Stationen ihres Lebens durch, die Höhen und die Tiefen, und erzählt davon, wie sie schließlich die erste Schwarze Booker-Preisträgerin wurde – ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. Manifesto: Warum ich niemals aufgebe ist das intime, inspirierende und kompromisslose Zeugnis dafür, wie Bernardine Evaristo, Booker-Preisträgerin und Bestsellerautorin, es geschafft hat, ihren eigenen Weg zu finden und ihn allen Widerständen zum Trotz unbeirrt weiterzugehen. 1959 als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters geboren, aufgewachsen im armen Süden Londons, war sie dazu bestimmt, als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden. Rassismus wurde erst 1965 zur Straftat erklärt und bis zur gesetzlichen Gleichbehandlung der Frau dauerte es noch einmal zehn Jahre. Doch Bernardine Evaristo lernte schon von klein auf, dass es sich nicht lohnt, ihre Herkunft zu verstecken. Dass sie vielmehr gerade deswegen ihr Leben leben, sich ausprobieren muss. Und so erzählt sie von ihren Lieben, ihrer Familie, aber auch ihrem Ringen mit der Kreativität und ihrer Suche nach einer eigenen Sprache für ihre Erfahrungen. Vom Ausprobieren queerer Beziehungen, dem Leben im künstlerisch-explosiven London der 80er und 90er Jahre und auch der Beharrlichkeit, die sie als Mensch, als Frau und als Autorin an den Tag gelegt hat, um ihre Ziele zu erreichen und schließlich 2019 als erste Schwarze Frau den Booker-Preis zu gewinnen und den internationalen Durchbruch zu schaffen. Ein augenöffnendes Buch und mitreißendes Leseerlebnis. Autoreninfo von der Verlagsseite: Bernardine Evaristo wurde 1959 als viertes von acht Kindern in London geboren. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature. Für ihren Roman Mädchen, Frau etc. wurde sie als erste schwarze Schriftstellerin 2019 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet. Erster Satz: Als ich 2019 für meinen Roman Mädchen, Frau etc. den Booker Prize erhielt, war ich plötzlich »über Nacht berühmt« – nach vierzig Jahren künstlerischer Arbeit. Meinung: Als erste schwarze Frau gewann Bernardine Evaristo für “Mädchen, Frau etc” den Booker Prize mit einem Buch, das eigentlich nicht ihrem Schreibstil der lyrischen Prosa entspricht, sondern einfach ein Prosawerk ist. Dass sie den Booker Prize gewann, ist direkt dreifach außergewöhnlich, denn sie ist eine Frau, schwarz und noch homosexuell für den Literaturbetrieb erstaunlich. Mit nun mehr sechzig Jahren hat sie nun ihre Biographie veröffentlicht, wieder in der Prosaform und sie zeigt ihren Lebensweg von ihrer Kindheit über ihre Anfänge am Theater und als Schriftstellerin. Aber sie geht auch ins Private hinein. So erzählt sie von ihrem Liebesleben und auch von den Schwierigkeiten, die sie als marginalisierte schwarze Frau in Großbritannien hat. Immer wieder kommt sie in den sieben Kapiteln auf ihr Leben als People of Color und Feminstin zu sprechen. Sie erzählt eindrücklich von ihrer Kindheit mit einer weißen Mutter und einem nigerianischen schwarzen Vater. Wobei gerade die Familie ihres Vaters in der Kindheit keine große Rolle gespielt hat, denn er hat jeglichen Kontakt in seine nigerianische Heimat abgebrochen. So erfährt sie auch nichts von der Kultur und Sprache Nigerias, was sie aber erfährt ist, dass sie und ihre sieben Geschwister aufgrund ihrer Hautfarbe nicht als echte Engländerin angesehen wird. Denn obwohl sie in Großbritannien geboren ist, sehen sowohl die Nachbarn als auch die Oma mütterlicherseits sie nicht der britischen Gesellschaft zugehörig. Was dies für ein Kind bedeutet, versucht sie uns näherzubringen. Sie sieht sich aber nicht als Opfer der Gesellschaft, sondern geht auch auf ihre eigenen Schwächen ein und wirkt dadurch authentisch. Die ersten beiden Drittel von Manifesto kann man eindeutig als Biographie bezeichnen, denn sie erzählt von ihrem Weg zur Booker Prize Gewinnerin, erzählt von den Frauen und Männern, die ihren Weg kreuzen, stellenweise begleiten und auch von ihrer Ausbildung an der Schauspielschule, am Theater, als Aktivistin und schließlich als Autorin. All dies immer im Kontext von Gender und Rassismus. Sehr gut erzählt und auch berührend. Das letzte Drittel kommt dann wie ein Bruch vor. Hier ist es weniger autobiografisch, sondern eher ein Ratgeber. Passt dann auch zum Untertitel “Warum ich nie aufgebe”. Sie erzählt hier von den noch nicht ins Deutsche übersetzten Büchern, gibt Ratschläge zum Thema Schreiben, Persönlichkeitsentwicklung und positiven Denken. Irgendwie passt es für mich nicht zu den ersten beiden Dritteln und lässt einen faden Beigeschmack zurück, mit dem Mantra “nur positiv denken, dann klappt auch alles”. Das ist mir zu billig und einfach gestrickt. Denn nicht alles kann man nur mit positiven Denken, Engagement in der heutigen Zeit schaffen, vielleicht war dies in den siebziger und achtziger Jahren einfacher. Fazit “Manifesto” überzeugt auf den ersten zwei Dritteln mit der Lebensgeschichte von Bernardine Evaristo, aber mit dem letzten Teil nimmt die Wirkung des Buches in meinen Augen ab.
Ich hatte bereits vor diesem Buch von Bernardine Evaristo und ihrem Buch Mädchen, Frau etc. gehört. Die Lektüre von Manifesto hat dafür gesorgt, dass ich nun umso mehr auch ihre anderen Romane lesen möchte. Die Kapitel von Evaristos Manifesto sind nach Lebensbereichen eingeteilt. Zu Beginn fand ich das etwas unpraktisch, da dadurch keine chronologische Erzählung möglich ist, aber zum Ende hin gefiel mir die Wahl dieser Aufteilung umso mehr. Das Kapitel zu den menschlichen Beziehungen der Autorin fand ich besonders interessant. Da die Autorin auf über 60 Jahre Lebenserfahrung zurückblicken kann, konnte ich viel aus ihren Erlebnissen während ihres reichlichen Lebens mitnehmen und den ein oder anderen Rat werde ich mir zu Herzen nehmen. Ich kann dieses Buch jedem ans Herz legen, egal ob man einen ihrer Romane kennt oder nicht. Denn Bernadine Evaristo ist eine beeindruckende Persönlichkeit, die viel mitzugeben hat, egal in welcher Lebensphase man sich gerade befindet.
In “Manifesto - Warum ich niemals aufgebe” berichtet Bernardine Evaristo von privaten und beruflichen Herausforderungen, angefangen von ihrer Kindheit in Woolwich, im armen Süden Londons, bis hin zum Gewinn des Booker Prizes 2019. Diese Auszeichnung - sie erhält ihn als erste Schwarze Frau - ist eine große Anerkennung für ihre Leistung und bereitet damit den Weg für all die wunderbaren, talentierten Schwarzen Frauen, die ihr gerne und unbedingt folgen dürfen. Um “Communitys Auftrieb zu geben, die andernfalls abgehängt werden würden” (S. 246), wird sie aktiv. All ihr Herzblut fließt in das Schreiben und den Aktivismus - die Reihenfolge ist ihr wichtig. Erst war und ist da das Schreiben, dann der Aktivismus. Und Überraschung: Sie wurde nicht „über Nacht“ berühmt. Arbeit, das zieht sich auch durch ihr Privatleben. Evaristo wirkt ständig motiviert, lässt sich von Rückschlägen nicht aufhalten und durchläuft Wände, wenn es sein muss. Als „ultimative Lesbe“ nimmt sie sich den Raum, steht zu sich und ihren Gefühlen und gewährt uns tiefe Einblicke in ihre Beziehungen. Sie erleichtert damit wohl nicht nur die Herzen vieler queerer Menschen sondern hat auch mich sehr beeindruckt. Beim Erinnern reflektiert sie sich stets, spricht offen über die eigene Überheblichkeit und ihr Fehlverhalten und kommt zu dem Schluss, dass „jede junge Frau [..] viel zu sehr von sich überzeugt sein [sollte], um die Kraft zu finden, sich genau die Zukunft zu gestalten, die sie sich wünscht.“ (S. 140). Mit dem Wissen um ihre Familiengeschichte schließt sich der Kreis und es wird deutlich, woher sie ihre Kraft nimmt - denn aufhalten lässt sich hier wirklich niemand. Wenn ihr wissen möchtet, wer hinter „Mädchen, Frau etc.“ und ihren weiteren Büchern steckt, dann versteht dies bitte als eure Einladung. Ihr bekommt einen wahrlich intimen und humorvollen Einblick in das Leben einer Schwarzen lesbischen Frau und Autorin - und werdet ganz nebenbei auch noch motiviert!
Gute Unterhaltung
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und es war wirklich eine Freude es zu lesen. Spannend war der Bericht der Autorin über ihren Lebensweg und die Stigmata mit denen sie zu kämpfen hat, als schwarze lesbische Frau. Schön waren auch die Bilder die das Buch enthält. Es ist keine schwere Lektüre, sondern das Buch ist leicht und gut verständlich zu lesen. Das Buch hat mir Lust darauf gemacht mehr von der Autorin Bernadine Evaristo zu lesen, und ich werde auch ihre anderen Bücher im Auge behalten. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, habe ich es ohne zu zögern einer Freundin empfehlen und gleich ausgeliehen, diese Freundin war nach der Lektüre genauso begeistert wie ich. Fazit: Ein durch und durch gelungenes Buch und sehr interresant zu lesen. Klare Weiterempfehlung von mir, von dem Buch möchte ich mich nicht trennen, somit bekommt es einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal.
„In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Lebens zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet.“ In ihrem persönlichen Buch „Manifesto – Warum ich niemals aufgebe“ aus dem englischen von Tanja Handels übersetzt, beschreibt die Autorin Bernardine Evaristo ihren Werdefall und Werdegang. Als erste Schwarze Frau, die mit dem Booker-Prize ausgezeichnet wurde, muss und musste sie einiges an Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit ertragen. Trotzdem kämpfte sie sich durch und wollte ihrer Leidenschaft dem Schreiben nachgehen. In sieben gut strukturierten Kapiteln blickt sie in die Vergangenheit bis in die Gegenwart und versucht ihre eigene Biografie wie eine Erinnerung zu rekonstruieren. Ein Zimmer für sich allein war, was die Autorin wollte. In armen Verhältnissen hatten Evaristo und ihre neunköpfige Familie es nicht leicht in London. „Jetzt hatte ich endlich ein Zimmer für mich allein. Mein erstes. Bis dahin hatte ich nicht eine Nacht allein in einem Raum verbracht.“ Sie fand ihre Liebe zur Literatur und des Schreibens sehr früh, denn Worte waren die einzigen, die sie verstanden. Ständig zog sie um, und hatte eine Zeitlang keine festes zuhause. Das bedauerte die Autorin keine Sekunde, „derweil konnte durch all die Umzüge meine Kreativität immer weiter und weiter fließen, und ich schrieb und schrieb und schrieb. (…) Das Schreiben wurde mein Zimmer für mich allein; es wurde mein ewiges zu Hause.“ „Nachdem meine Beziehung sich totgelaufen hatte, machte ich mich auf die Suche nach neuen Abenteuern, und die fand ich auch, aber sowas von – mit Der Durchgeknallten Domina (DDD) und einer Geschichte, die sich nicht so sehr als Liebes –, sondern vielmehr als Leidensaffäre entpuppte. Von einem liebevollen Verhältnis kritischen eine Machtbeziehung.“ Aus irgendeinem Grund fand ich die Story mit DDD sehr hart und sog mich ein. „Im Schreiben trat ich mit meinen tiefsten Gefühlen in Kontakt, auch wenn ich schon bald aufhörte, über mich selbst zu schreiben, und stattdessen über Familie schrieb und über afrikanische Geschichte, seit ich endlich erfahren hatte, dass es sie gab.“
Sehr lesenswert. Ich habe den Großteil heute am Stück gelesen, weil ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.
Meine Meinung Nach ihrem weltweiten Erfolg »Mädchen, Frau etc.« (»Girl, Woman, Other«), durch den Bernardine Evaristo 2019 als erste schwarze Frau im Alter von 60 Jahren den Booker Prize gewann, meldet sie sich nun mit ihren Memoiren unter dem Titel »Manifesto. Warum ich niemals aufgebe« zurück. In sieben Kapitel schildert Bernardine Evaristo ihre Lebensumstände von der Herkunft als Tochter einer Mischehe in den 60er Jahren über ihre Kindheit in einer Großfamilie bis hin zu ihren Erfahrungen mit dem Heranwachsen und Älter werden. Themen wie Sexualität, Rassismus und Feminismus sind dabei genauso prägende Bestandteile wie ihre familiären Hintergründe. Bernardine Evaristo schreibt in einer angenehmen Sprache über ihr Leben, das sie voller Mut und Selbstbestimmung bestreitet und damit den besten Beweis liefert, dass es sich lohnt niemals aufzugeben. Auf beeindruckende Art und Weise reflektiert sie Erlebnisse und diverse Stationen ihrer Karriere und gibt dabei intime Einblicke auf ihre Persönlichkeit. Die gesellschaftlichen Fallstricke für eine schwarze Frau, die in London ihren Weg zu gehen versucht, pflastern Evaristos Weg zu einer erfolgreichen Romanautorin, die sich zunächst finden muss und dementsprechend ausprobiert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer sexuellen Orientierung meistert sie mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit neue Herausforderungen und trotz aufkommendem Gegenwind. »Manifesto« ist ein unglaublich spannende Biographie über eine inspirierende Frau, die sich für Toleranz, Gleichberechtigung und das Menschsein starkmacht und die Aufmerksamkeit und den Erfolg durch den Booker Prize mehr als verdient! Fazit Eine berauschende Lebensgeschichte über eine beeindruckende Autorin, deren Beharrlichkeit sich aller Resistenzen zum Trotz ausgezahlt hat. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.05.2022
Meine Meinung Nach ihrem weltweiten Erfolg »Mädchen, Frau etc.« (»Girl, Woman, Other«), durch den Bernardine Evaristo 2019 als erste schwarze Frau im Alter von 60 Jahren den Booker Prize gewann, meldet sie sich nun mit ihren Memoiren unter dem Titel »Manifesto. Warum ich niemals aufgebe« zurück. In sieben Kapitel schildert Bernardine Evaristo ihre Lebensumstände von der Herkunft als Tochter einer Mischehe in den 60er Jahren über ihre Kindheit in einer Großfamilie bis hin zu ihren Erfahrungen mit dem Heranwachsen und Älter werden. Themen wie Sexualität, Rassismus und Feminismus sind dabei genauso prägende Bestandteile wie ihre familiären Hintergründe. Bernardine Evaristo schreibt in einer angenehmen Sprache über ihr Leben, das sie voller Mut und Selbstbestimmung bestreitet und damit den besten Beweis liefert, dass es sich lohnt niemals aufzugeben. Auf beeindruckende Art und Weise reflektiert sie Erlebnisse und diverse Stationen ihrer Karriere und gibt dabei intime Einblicke auf ihre Persönlichkeit. Die gesellschaftlichen Fallstricke für eine schwarze Frau, die in London ihren Weg zu gehen versucht, pflastern Evaristos Weg zu einer erfolgreichen Romanautorin, die sich zunächst finden muss und dementsprechend ausprobiert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer sexuellen Orientierung meistert sie mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit neue Herausforderungen und trotz aufkommendem Gegenwind. »Manifesto« ist ein unglaublich spannende Biographie über eine inspirierende Frau, die sich für Toleranz, Gleichberechtigung und das Menschsein starkmacht und die Aufmerksamkeit und den Erfolg durch den Booker Prize mehr als verdient! Fazit Eine berauschende Lebensgeschichte über eine beeindruckende Autorin, deren Beharrlichkeit sich aller Resistenzen zum Trotz ausgezahlt hat. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.05.2022
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Bernardine Evaristo, geboren 1959, wuchs als viertes von acht Kindern in London auf. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und Präsidentin der Royal Society of Literature. Sie gewann als erste Schwarze Autorin den Booker-Preis für ihren Bestsellerroman Mädchen, Frau etc. (2021). Außerdem bei Tropen erschienen: Manifesto. Warum ich niemals aufgebe (2022), Mr. Loverman (2023) und Zuleika (2024).
Beiträge
Als erste schwarze Frau gewann Bernardine Evaristo für “Mädchen, Frau etc” den Booker Prize mit einem Buch, das eigentlich nicht ihrem Schreibstil der lyrischen Prosa entspricht, sondern einfach ein Prosawerk ist. Dass sie den Booker Prize gewann, ist direkt dreifach außergewöhnlich, denn sie ist eine Frau, schwarz und noch homosexuell für den Literaturbetrieb erstaunlich. Mit nun mehr sechzig Jahren hat sie nun ihre Biographie veröffentlicht, wieder in der Prosaform und sie zeigt ihren Lebensweg von ihrer Kindheit über ihre Anfänge am Theater und als Schriftstellerin. Aber sie geht auch ins Private hinein. So erzählt sie von ihrem Liebesleben und auch von den Schwierigkeiten, die sie als marginalisierte schwarze Frau in Großbritannien hat. Immer wieder kommt sie in den sieben Kapiteln auf ihr Leben als People of Color und Feminstin zu sprechen. Sie erzählt eindrücklich von ihrer Kindheit mit einer weißen Mutter und einem nigerianischen schwarzen Vater. Wobei gerade die Familie ihres Vaters in der Kindheit keine große Rolle gespielt hat, denn er hat jeglichen Kontakt in seine nigerianische Heimat abgebrochen. So erfährt sie auch nichts von der Kultur und Sprache Nigerias, was sie aber erfährt ist, dass sie und ihre sieben Geschwister aufgrund ihrer Hautfarbe nicht als echte Engländerin angesehen wird. Denn obwohl sie in Großbritannien geboren ist, sehen sowohl die Nachbarn als auch die Oma mütterlicherseits sie nicht der britischen Gesellschaft zugehörig. Was dies für ein Kind bedeutet, versucht sie uns näherzubringen. Sie sieht sich aber nicht als Opfer der Gesellschaft, sondern geht auch auf ihre eigenen Schwächen ein und wirkt dadurch authentisch. Die ersten beiden Drittel von Manifesto kann man eindeutig als Biographie bezeichnen, denn sie erzählt von ihrem Weg zur Booker Prize Gewinnerin, erzählt von den Frauen und Männern, die ihren Weg kreuzen, stellenweise begleiten und auch von ihrer Ausbildung an der Schauspielschule, am Theater, als Aktivistin und schließlich als Autorin. All dies immer im Kontext von Gender und Rassismus. Sehr gut erzählt und auch berührend. Das letzte Drittel kommt dann wie ein Bruch vor. Hier ist es weniger autobiografisch, sondern eher ein Ratgeber. Passt dann auch zum Untertitel “Warum ich nie aufgebe”. Sie erzählt hier von den noch nicht ins Deutsche übersetzten Büchern, gibt Ratschläge zum Thema Schreiben, Persönlichkeitsentwicklung und positiven Denken. Irgendwie passt es für mich nicht zu den ersten beiden Dritteln und lässt einen faden Beigeschmack zurück, mit dem Mantra “nur positiv denken, dann klappt auch alles”. Das ist mir zu billig und einfach gestrickt. Denn nicht alles kann man nur mit positiven Denken, Engagement in der heutigen Zeit schaffen, vielleicht war dies in den siebziger und achtziger Jahren einfacher. Fazit “Manifesto” überzeugt auf den ersten zwei Dritteln mit der Lebensgeschichte von Bernardine Evaristo, aber mit dem letzten Teil nimmt die Wirkung des Buches in meinen Augen ab.

Klappentext von der Verlagsseite: »Bernardine Evaristo zeigt auf eindrückliche Weise, wie wir lernen können, uns trotz oberflächlicher Unterschiede anzuerkennen und wahrzunehmen.« Barack Obama Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto geht sie erstmals die Stationen ihres Lebens durch, die Höhen und die Tiefen, und erzählt davon, wie sie schließlich die erste Schwarze Booker-Preisträgerin wurde – ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. Manifesto: Warum ich niemals aufgebe ist das intime, inspirierende und kompromisslose Zeugnis dafür, wie Bernardine Evaristo, Booker-Preisträgerin und Bestsellerautorin, es geschafft hat, ihren eigenen Weg zu finden und ihn allen Widerständen zum Trotz unbeirrt weiterzugehen. 1959 als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters geboren, aufgewachsen im armen Süden Londons, war sie dazu bestimmt, als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden. Rassismus wurde erst 1965 zur Straftat erklärt und bis zur gesetzlichen Gleichbehandlung der Frau dauerte es noch einmal zehn Jahre. Doch Bernardine Evaristo lernte schon von klein auf, dass es sich nicht lohnt, ihre Herkunft zu verstecken. Dass sie vielmehr gerade deswegen ihr Leben leben, sich ausprobieren muss. Und so erzählt sie von ihren Lieben, ihrer Familie, aber auch ihrem Ringen mit der Kreativität und ihrer Suche nach einer eigenen Sprache für ihre Erfahrungen. Vom Ausprobieren queerer Beziehungen, dem Leben im künstlerisch-explosiven London der 80er und 90er Jahre und auch der Beharrlichkeit, die sie als Mensch, als Frau und als Autorin an den Tag gelegt hat, um ihre Ziele zu erreichen und schließlich 2019 als erste Schwarze Frau den Booker-Preis zu gewinnen und den internationalen Durchbruch zu schaffen. Ein augenöffnendes Buch und mitreißendes Leseerlebnis. Autoreninfo von der Verlagsseite: Bernardine Evaristo wurde 1959 als viertes von acht Kindern in London geboren. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature. Für ihren Roman Mädchen, Frau etc. wurde sie als erste schwarze Schriftstellerin 2019 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet. Erster Satz: Als ich 2019 für meinen Roman Mädchen, Frau etc. den Booker Prize erhielt, war ich plötzlich »über Nacht berühmt« – nach vierzig Jahren künstlerischer Arbeit. Meinung: Als erste schwarze Frau gewann Bernardine Evaristo für “Mädchen, Frau etc” den Booker Prize mit einem Buch, das eigentlich nicht ihrem Schreibstil der lyrischen Prosa entspricht, sondern einfach ein Prosawerk ist. Dass sie den Booker Prize gewann, ist direkt dreifach außergewöhnlich, denn sie ist eine Frau, schwarz und noch homosexuell für den Literaturbetrieb erstaunlich. Mit nun mehr sechzig Jahren hat sie nun ihre Biographie veröffentlicht, wieder in der Prosaform und sie zeigt ihren Lebensweg von ihrer Kindheit über ihre Anfänge am Theater und als Schriftstellerin. Aber sie geht auch ins Private hinein. So erzählt sie von ihrem Liebesleben und auch von den Schwierigkeiten, die sie als marginalisierte schwarze Frau in Großbritannien hat. Immer wieder kommt sie in den sieben Kapiteln auf ihr Leben als People of Color und Feminstin zu sprechen. Sie erzählt eindrücklich von ihrer Kindheit mit einer weißen Mutter und einem nigerianischen schwarzen Vater. Wobei gerade die Familie ihres Vaters in der Kindheit keine große Rolle gespielt hat, denn er hat jeglichen Kontakt in seine nigerianische Heimat abgebrochen. So erfährt sie auch nichts von der Kultur und Sprache Nigerias, was sie aber erfährt ist, dass sie und ihre sieben Geschwister aufgrund ihrer Hautfarbe nicht als echte Engländerin angesehen wird. Denn obwohl sie in Großbritannien geboren ist, sehen sowohl die Nachbarn als auch die Oma mütterlicherseits sie nicht der britischen Gesellschaft zugehörig. Was dies für ein Kind bedeutet, versucht sie uns näherzubringen. Sie sieht sich aber nicht als Opfer der Gesellschaft, sondern geht auch auf ihre eigenen Schwächen ein und wirkt dadurch authentisch. Die ersten beiden Drittel von Manifesto kann man eindeutig als Biographie bezeichnen, denn sie erzählt von ihrem Weg zur Booker Prize Gewinnerin, erzählt von den Frauen und Männern, die ihren Weg kreuzen, stellenweise begleiten und auch von ihrer Ausbildung an der Schauspielschule, am Theater, als Aktivistin und schließlich als Autorin. All dies immer im Kontext von Gender und Rassismus. Sehr gut erzählt und auch berührend. Das letzte Drittel kommt dann wie ein Bruch vor. Hier ist es weniger autobiografisch, sondern eher ein Ratgeber. Passt dann auch zum Untertitel “Warum ich nie aufgebe”. Sie erzählt hier von den noch nicht ins Deutsche übersetzten Büchern, gibt Ratschläge zum Thema Schreiben, Persönlichkeitsentwicklung und positiven Denken. Irgendwie passt es für mich nicht zu den ersten beiden Dritteln und lässt einen faden Beigeschmack zurück, mit dem Mantra “nur positiv denken, dann klappt auch alles”. Das ist mir zu billig und einfach gestrickt. Denn nicht alles kann man nur mit positiven Denken, Engagement in der heutigen Zeit schaffen, vielleicht war dies in den siebziger und achtziger Jahren einfacher. Fazit “Manifesto” überzeugt auf den ersten zwei Dritteln mit der Lebensgeschichte von Bernardine Evaristo, aber mit dem letzten Teil nimmt die Wirkung des Buches in meinen Augen ab.
Ich hatte bereits vor diesem Buch von Bernardine Evaristo und ihrem Buch Mädchen, Frau etc. gehört. Die Lektüre von Manifesto hat dafür gesorgt, dass ich nun umso mehr auch ihre anderen Romane lesen möchte. Die Kapitel von Evaristos Manifesto sind nach Lebensbereichen eingeteilt. Zu Beginn fand ich das etwas unpraktisch, da dadurch keine chronologische Erzählung möglich ist, aber zum Ende hin gefiel mir die Wahl dieser Aufteilung umso mehr. Das Kapitel zu den menschlichen Beziehungen der Autorin fand ich besonders interessant. Da die Autorin auf über 60 Jahre Lebenserfahrung zurückblicken kann, konnte ich viel aus ihren Erlebnissen während ihres reichlichen Lebens mitnehmen und den ein oder anderen Rat werde ich mir zu Herzen nehmen. Ich kann dieses Buch jedem ans Herz legen, egal ob man einen ihrer Romane kennt oder nicht. Denn Bernadine Evaristo ist eine beeindruckende Persönlichkeit, die viel mitzugeben hat, egal in welcher Lebensphase man sich gerade befindet.
In “Manifesto - Warum ich niemals aufgebe” berichtet Bernardine Evaristo von privaten und beruflichen Herausforderungen, angefangen von ihrer Kindheit in Woolwich, im armen Süden Londons, bis hin zum Gewinn des Booker Prizes 2019. Diese Auszeichnung - sie erhält ihn als erste Schwarze Frau - ist eine große Anerkennung für ihre Leistung und bereitet damit den Weg für all die wunderbaren, talentierten Schwarzen Frauen, die ihr gerne und unbedingt folgen dürfen. Um “Communitys Auftrieb zu geben, die andernfalls abgehängt werden würden” (S. 246), wird sie aktiv. All ihr Herzblut fließt in das Schreiben und den Aktivismus - die Reihenfolge ist ihr wichtig. Erst war und ist da das Schreiben, dann der Aktivismus. Und Überraschung: Sie wurde nicht „über Nacht“ berühmt. Arbeit, das zieht sich auch durch ihr Privatleben. Evaristo wirkt ständig motiviert, lässt sich von Rückschlägen nicht aufhalten und durchläuft Wände, wenn es sein muss. Als „ultimative Lesbe“ nimmt sie sich den Raum, steht zu sich und ihren Gefühlen und gewährt uns tiefe Einblicke in ihre Beziehungen. Sie erleichtert damit wohl nicht nur die Herzen vieler queerer Menschen sondern hat auch mich sehr beeindruckt. Beim Erinnern reflektiert sie sich stets, spricht offen über die eigene Überheblichkeit und ihr Fehlverhalten und kommt zu dem Schluss, dass „jede junge Frau [..] viel zu sehr von sich überzeugt sein [sollte], um die Kraft zu finden, sich genau die Zukunft zu gestalten, die sie sich wünscht.“ (S. 140). Mit dem Wissen um ihre Familiengeschichte schließt sich der Kreis und es wird deutlich, woher sie ihre Kraft nimmt - denn aufhalten lässt sich hier wirklich niemand. Wenn ihr wissen möchtet, wer hinter „Mädchen, Frau etc.“ und ihren weiteren Büchern steckt, dann versteht dies bitte als eure Einladung. Ihr bekommt einen wahrlich intimen und humorvollen Einblick in das Leben einer Schwarzen lesbischen Frau und Autorin - und werdet ganz nebenbei auch noch motiviert!
Gute Unterhaltung
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und es war wirklich eine Freude es zu lesen. Spannend war der Bericht der Autorin über ihren Lebensweg und die Stigmata mit denen sie zu kämpfen hat, als schwarze lesbische Frau. Schön waren auch die Bilder die das Buch enthält. Es ist keine schwere Lektüre, sondern das Buch ist leicht und gut verständlich zu lesen. Das Buch hat mir Lust darauf gemacht mehr von der Autorin Bernadine Evaristo zu lesen, und ich werde auch ihre anderen Bücher im Auge behalten. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, habe ich es ohne zu zögern einer Freundin empfehlen und gleich ausgeliehen, diese Freundin war nach der Lektüre genauso begeistert wie ich. Fazit: Ein durch und durch gelungenes Buch und sehr interresant zu lesen. Klare Weiterempfehlung von mir, von dem Buch möchte ich mich nicht trennen, somit bekommt es einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal.
„In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Lebens zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet.“ In ihrem persönlichen Buch „Manifesto – Warum ich niemals aufgebe“ aus dem englischen von Tanja Handels übersetzt, beschreibt die Autorin Bernardine Evaristo ihren Werdefall und Werdegang. Als erste Schwarze Frau, die mit dem Booker-Prize ausgezeichnet wurde, muss und musste sie einiges an Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit ertragen. Trotzdem kämpfte sie sich durch und wollte ihrer Leidenschaft dem Schreiben nachgehen. In sieben gut strukturierten Kapiteln blickt sie in die Vergangenheit bis in die Gegenwart und versucht ihre eigene Biografie wie eine Erinnerung zu rekonstruieren. Ein Zimmer für sich allein war, was die Autorin wollte. In armen Verhältnissen hatten Evaristo und ihre neunköpfige Familie es nicht leicht in London. „Jetzt hatte ich endlich ein Zimmer für mich allein. Mein erstes. Bis dahin hatte ich nicht eine Nacht allein in einem Raum verbracht.“ Sie fand ihre Liebe zur Literatur und des Schreibens sehr früh, denn Worte waren die einzigen, die sie verstanden. Ständig zog sie um, und hatte eine Zeitlang keine festes zuhause. Das bedauerte die Autorin keine Sekunde, „derweil konnte durch all die Umzüge meine Kreativität immer weiter und weiter fließen, und ich schrieb und schrieb und schrieb. (…) Das Schreiben wurde mein Zimmer für mich allein; es wurde mein ewiges zu Hause.“ „Nachdem meine Beziehung sich totgelaufen hatte, machte ich mich auf die Suche nach neuen Abenteuern, und die fand ich auch, aber sowas von – mit Der Durchgeknallten Domina (DDD) und einer Geschichte, die sich nicht so sehr als Liebes –, sondern vielmehr als Leidensaffäre entpuppte. Von einem liebevollen Verhältnis kritischen eine Machtbeziehung.“ Aus irgendeinem Grund fand ich die Story mit DDD sehr hart und sog mich ein. „Im Schreiben trat ich mit meinen tiefsten Gefühlen in Kontakt, auch wenn ich schon bald aufhörte, über mich selbst zu schreiben, und stattdessen über Familie schrieb und über afrikanische Geschichte, seit ich endlich erfahren hatte, dass es sie gab.“
Sehr lesenswert. Ich habe den Großteil heute am Stück gelesen, weil ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.
Meine Meinung Nach ihrem weltweiten Erfolg »Mädchen, Frau etc.« (»Girl, Woman, Other«), durch den Bernardine Evaristo 2019 als erste schwarze Frau im Alter von 60 Jahren den Booker Prize gewann, meldet sie sich nun mit ihren Memoiren unter dem Titel »Manifesto. Warum ich niemals aufgebe« zurück. In sieben Kapitel schildert Bernardine Evaristo ihre Lebensumstände von der Herkunft als Tochter einer Mischehe in den 60er Jahren über ihre Kindheit in einer Großfamilie bis hin zu ihren Erfahrungen mit dem Heranwachsen und Älter werden. Themen wie Sexualität, Rassismus und Feminismus sind dabei genauso prägende Bestandteile wie ihre familiären Hintergründe. Bernardine Evaristo schreibt in einer angenehmen Sprache über ihr Leben, das sie voller Mut und Selbstbestimmung bestreitet und damit den besten Beweis liefert, dass es sich lohnt niemals aufzugeben. Auf beeindruckende Art und Weise reflektiert sie Erlebnisse und diverse Stationen ihrer Karriere und gibt dabei intime Einblicke auf ihre Persönlichkeit. Die gesellschaftlichen Fallstricke für eine schwarze Frau, die in London ihren Weg zu gehen versucht, pflastern Evaristos Weg zu einer erfolgreichen Romanautorin, die sich zunächst finden muss und dementsprechend ausprobiert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer sexuellen Orientierung meistert sie mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit neue Herausforderungen und trotz aufkommendem Gegenwind. »Manifesto« ist ein unglaublich spannende Biographie über eine inspirierende Frau, die sich für Toleranz, Gleichberechtigung und das Menschsein starkmacht und die Aufmerksamkeit und den Erfolg durch den Booker Prize mehr als verdient! Fazit Eine berauschende Lebensgeschichte über eine beeindruckende Autorin, deren Beharrlichkeit sich aller Resistenzen zum Trotz ausgezahlt hat. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.05.2022
Meine Meinung Nach ihrem weltweiten Erfolg »Mädchen, Frau etc.« (»Girl, Woman, Other«), durch den Bernardine Evaristo 2019 als erste schwarze Frau im Alter von 60 Jahren den Booker Prize gewann, meldet sie sich nun mit ihren Memoiren unter dem Titel »Manifesto. Warum ich niemals aufgebe« zurück. In sieben Kapitel schildert Bernardine Evaristo ihre Lebensumstände von der Herkunft als Tochter einer Mischehe in den 60er Jahren über ihre Kindheit in einer Großfamilie bis hin zu ihren Erfahrungen mit dem Heranwachsen und Älter werden. Themen wie Sexualität, Rassismus und Feminismus sind dabei genauso prägende Bestandteile wie ihre familiären Hintergründe. Bernardine Evaristo schreibt in einer angenehmen Sprache über ihr Leben, das sie voller Mut und Selbstbestimmung bestreitet und damit den besten Beweis liefert, dass es sich lohnt niemals aufzugeben. Auf beeindruckende Art und Weise reflektiert sie Erlebnisse und diverse Stationen ihrer Karriere und gibt dabei intime Einblicke auf ihre Persönlichkeit. Die gesellschaftlichen Fallstricke für eine schwarze Frau, die in London ihren Weg zu gehen versucht, pflastern Evaristos Weg zu einer erfolgreichen Romanautorin, die sich zunächst finden muss und dementsprechend ausprobiert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer sexuellen Orientierung meistert sie mit einer bewundernswerten Beharrlichkeit neue Herausforderungen und trotz aufkommendem Gegenwind. »Manifesto« ist ein unglaublich spannende Biographie über eine inspirierende Frau, die sich für Toleranz, Gleichberechtigung und das Menschsein starkmacht und die Aufmerksamkeit und den Erfolg durch den Booker Prize mehr als verdient! Fazit Eine berauschende Lebensgeschichte über eine beeindruckende Autorin, deren Beharrlichkeit sich aller Resistenzen zum Trotz ausgezahlt hat. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.05.2022