Herz der Finsternis
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Joseph Conrad (1857–1924) war polnischer Herkunft und erlernte erst im Erwachsenenalter die englische Sprache. Im Dienst der britischen Handelsmarine und ab 1886 als Kapitän bereiste er die Weltmeere, den afrikanischen Kontinent und den Fernen Osten. Erst spät begann er zu schreiben. Conrads Romane, die um das Thema der menschlichen Einsamkeit und des Ausgeliefertseins kreisen, zählen zu den berühmtesten Werken der englischen Literatur.
Beiträge
Reise in die Vergangenheit
Sehr interessante Erzählung eines Kapitäns über seine Reise nach Afrika. Es gibt wohl Zusammenhänge mit der Biografie von Joseph Conrad und seinen Erlebnissen. Seine Beschreibungen der Natur und vor allem der See sind gewaltig. Die Erfahrungen mit den kolonialen Taten erschreckend. All das verarbeitet er wohl in seinen Büchern und vor allem in „Herz der Finsternis“. Wirklich interessante Kurzgeschichte

Weltliteratur! 👏🤩
Seefahrer Charlie Marlow ist auf der Suche nach dem Schurken Kurtz mitten im westafrikanischen Dschungel im Kongo - eine Reise, die ihn an den Rand der Menschlichkeit führt. „Ich habe den Teufel der Gewalt gesehen und den Teufel der Habsucht und den Teufel heißer Begierde; aber - beim Himmel! - das waren kräftige, derbe, rotäugige Teufel, die Männer beherrschten und vor sich hertrieben - gestandene Männer, sag ich.“ Der Text umkreist auf eine mysteriöse Weise die Ereignisse, lebt von Andeutungen und ergeht sich in Widersprüchen, ist versehen mit Leerstellen. Mysteriös könnte man meinen, denn nicht alles ist auserzählt, es gibt dem Leser Raum für eigene fortführende Gedanken und Interpretationen - genau das ist es, was mich fasziniert hat an dem Text. Denn ich gebe ehrlich zu zuvor gedacht zu haben - was mag schon Großes im dem wenig umfangreichen Büchlein stecken?! Und ich wurde eines Besseren belehrt - denn es steckt unglaublich viel im diesem Text, nämlich Weltliteratur. Die Reise zum „Herz der Finsternis“ sehe ich letztlich als eine Reise Marlows zu sich selbst. Er entfernt sich vom Bekannten und macht sich auf, neues, unbekanntes zu entdecken voller Idealismus, getrieben von innerer Unruhe strebt er nach dem Unbekannten. „ Der menschliche Geist ist zu allem imstande - weil alles in ihm steckt, die ganze Vergangenheit ebenso wie die ganze Zukunft. Was war das denn schließlich, dort, vor uns? Jubel, Trauer, Hingabe, Tapferkeit, Raserei - wer weiß es? - aber auch das Eigentliche - die Wahrheit, befreit vom Mantel der Zeit.“ Inhaltlich möchte ich nicht tiefer darauf eingehen, außer dass es auch ein kritikübendes Werk ist. Es übt zwischen den Zeilen Zivilisations- und Sozialkritik, stellt die Kolonialpolitik im Kongo in Frage, ist aber auch ein Werk, in dem Ihr das „N“-Wort lesen werdet (für mich legitim in dem Kontext, dass es 1899 erschienen ist). Ich bin restlos begeistert, werde mir die Verfilmung anschauen und freue mich nun umso mehr auf die Lektüre von „Die Schattenlinie“ (ein weiteres Seefahrt-Werk des Autoren, aber wesentlich umfangreicher).
Hmm
Das Buch ist ein historischer Text über die Auswüchse des Kolonialismus um die Jahrhundertwende. Das Buch ist eine Reise auch in die Untiefen des Unterbewusstseins. Das Buch ist voller rassistischer Klischees und voller Eurozentrismus. Ich denke, alles stimmt gleichzeitig. Es lohnt dennoch sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Ich habe dieses Buch vor langer Zeit gelesen und dann am Wochenende noch einmal, und ich habe festgestellt, dass ich mich an vielleicht 5 % davon erinnern kann. Das ist vielleicht nicht so überraschend, weil die existenziellen Mäander das eigentliche Geschehen dominieren, und viele dieser Ereignisse bestehen darin, dass man herumliegt, weil es zu heiß, zu verschwitzt und zu krank ist, und nur wartet. Das ist ungerecht, denn die Ereignisse überschlagen sich, man begegnet Figuren, wird Zeuge von Widerwärtigkeiten und am Höhepunkt wird Blut vergossen. Das Tempo ist jedoch langsam. Langsam im neunzehnten Jahrhundert. Im Vergleich dazu sprintet Dickens. Jeder Moment der Emotion und der Kontemplation wird auseinandergepflückt, überbeschrieben, mit sehr gehobener Sprache in die Unterwerfung geprügelt. Zwei Dinge bewahren dieses Buch davor, nach wenigen Seiten weggeworfen zu werden, und erklären vielleicht (zusammen mit der Liebe der akademischen Welt und der Aufnahme in zehntausende Englisch-Lehrpläne an Schulen) seine Langlebigkeit. Erstens hat Conrad, wenn man die übertriebene Sprache verzeiht, die vielleicht eher ein Zeichen seiner Zeit ist, ein seltenes Auge für Charakterisierung und Beschreibung. Er "sieht" und schafft es, ganze Menschen mit einer Handvoll Zeilen zu beschreiben, wenn er es will. Zweitens ist der Kern der Geschichte, die Finsternis, ein Geheimnis, das den Erzähler fesselt und den Leser in seinen Bann zieht. Wie unser Erzähler, der sich flussaufwärts ins Unbekannte begibt, wollen wir Kurtz kennen lernen, um herauszufinden, was an diesem Mann so außergewöhnlich ist. Am Ende ist Kurtz, wie alles, was hochgejubelt und immer weiter aufgebauscht wird, eine Enttäuschung, aber irgendwie rettet Conrad es mit den letzten Worten des Mannes. Ein weiteres Mysterium, das dem Leser überlassen wird und das die Menschen seit hundert Jahren dazu bringt, das Werk zu lesen. 3,5 Sterne von mir - ich kann den Wert des Buches schätzen, aber ich war nicht begeistert.
Ein Klassiker, der sicherlich nicht mein Liebster bleiben wird. Zwischendurch hatte ich ein paar Probleme, der Geschichte zu folgen.
Auch ein Buch, das man immer und immer wieder re-readen kann. Dabei wird die Stimmung jedes Mal beklemmender und drückender.
Sehr schleppend. Klar ist das Buch älter, aber Spannung kommt in keinster Weise auf.
Durchdrungen von dunklem, entmenschlichtem Grauen - meisterhaft geschrieben. Die Absicht hinter der Erzählung bleibt unklar (Verarbeitung von Erlebtem, Anregung zu Hinterfragen...), lässt jedoch in jedem Fall betroffen und begeistert ob der Erzählkunst zurück.
Es hat mir ein bisschen die Spannung gefehlt, teilweise musste ich Abschnitte zweimal lesen, da ich Schwierigkeiten mit den Gedankensprüngen von Marlow hatte.
Der Roman besteht aus einem Bericht des Kapitäns Marlow der mit einem Dampfschiff im Kongo unterwegs ist. Die Reise führt zu dem Handelsagenten Kurtz, der ein regelrechtes Terrorregime als Grundlage für seine künftige Karriere aufgebaut hat.

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Autorenbeschreibung
Joseph Conrad (1857–1924) war polnischer Herkunft und erlernte erst im Erwachsenenalter die englische Sprache. Im Dienst der britischen Handelsmarine und ab 1886 als Kapitän bereiste er die Weltmeere, den afrikanischen Kontinent und den Fernen Osten. Erst spät begann er zu schreiben. Conrads Romane, die um das Thema der menschlichen Einsamkeit und des Ausgeliefertseins kreisen, zählen zu den berühmtesten Werken der englischen Literatur.
Beiträge
Reise in die Vergangenheit
Sehr interessante Erzählung eines Kapitäns über seine Reise nach Afrika. Es gibt wohl Zusammenhänge mit der Biografie von Joseph Conrad und seinen Erlebnissen. Seine Beschreibungen der Natur und vor allem der See sind gewaltig. Die Erfahrungen mit den kolonialen Taten erschreckend. All das verarbeitet er wohl in seinen Büchern und vor allem in „Herz der Finsternis“. Wirklich interessante Kurzgeschichte

Weltliteratur! 👏🤩
Seefahrer Charlie Marlow ist auf der Suche nach dem Schurken Kurtz mitten im westafrikanischen Dschungel im Kongo - eine Reise, die ihn an den Rand der Menschlichkeit führt. „Ich habe den Teufel der Gewalt gesehen und den Teufel der Habsucht und den Teufel heißer Begierde; aber - beim Himmel! - das waren kräftige, derbe, rotäugige Teufel, die Männer beherrschten und vor sich hertrieben - gestandene Männer, sag ich.“ Der Text umkreist auf eine mysteriöse Weise die Ereignisse, lebt von Andeutungen und ergeht sich in Widersprüchen, ist versehen mit Leerstellen. Mysteriös könnte man meinen, denn nicht alles ist auserzählt, es gibt dem Leser Raum für eigene fortführende Gedanken und Interpretationen - genau das ist es, was mich fasziniert hat an dem Text. Denn ich gebe ehrlich zu zuvor gedacht zu haben - was mag schon Großes im dem wenig umfangreichen Büchlein stecken?! Und ich wurde eines Besseren belehrt - denn es steckt unglaublich viel im diesem Text, nämlich Weltliteratur. Die Reise zum „Herz der Finsternis“ sehe ich letztlich als eine Reise Marlows zu sich selbst. Er entfernt sich vom Bekannten und macht sich auf, neues, unbekanntes zu entdecken voller Idealismus, getrieben von innerer Unruhe strebt er nach dem Unbekannten. „ Der menschliche Geist ist zu allem imstande - weil alles in ihm steckt, die ganze Vergangenheit ebenso wie die ganze Zukunft. Was war das denn schließlich, dort, vor uns? Jubel, Trauer, Hingabe, Tapferkeit, Raserei - wer weiß es? - aber auch das Eigentliche - die Wahrheit, befreit vom Mantel der Zeit.“ Inhaltlich möchte ich nicht tiefer darauf eingehen, außer dass es auch ein kritikübendes Werk ist. Es übt zwischen den Zeilen Zivilisations- und Sozialkritik, stellt die Kolonialpolitik im Kongo in Frage, ist aber auch ein Werk, in dem Ihr das „N“-Wort lesen werdet (für mich legitim in dem Kontext, dass es 1899 erschienen ist). Ich bin restlos begeistert, werde mir die Verfilmung anschauen und freue mich nun umso mehr auf die Lektüre von „Die Schattenlinie“ (ein weiteres Seefahrt-Werk des Autoren, aber wesentlich umfangreicher).
Hmm
Das Buch ist ein historischer Text über die Auswüchse des Kolonialismus um die Jahrhundertwende. Das Buch ist eine Reise auch in die Untiefen des Unterbewusstseins. Das Buch ist voller rassistischer Klischees und voller Eurozentrismus. Ich denke, alles stimmt gleichzeitig. Es lohnt dennoch sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Ich habe dieses Buch vor langer Zeit gelesen und dann am Wochenende noch einmal, und ich habe festgestellt, dass ich mich an vielleicht 5 % davon erinnern kann. Das ist vielleicht nicht so überraschend, weil die existenziellen Mäander das eigentliche Geschehen dominieren, und viele dieser Ereignisse bestehen darin, dass man herumliegt, weil es zu heiß, zu verschwitzt und zu krank ist, und nur wartet. Das ist ungerecht, denn die Ereignisse überschlagen sich, man begegnet Figuren, wird Zeuge von Widerwärtigkeiten und am Höhepunkt wird Blut vergossen. Das Tempo ist jedoch langsam. Langsam im neunzehnten Jahrhundert. Im Vergleich dazu sprintet Dickens. Jeder Moment der Emotion und der Kontemplation wird auseinandergepflückt, überbeschrieben, mit sehr gehobener Sprache in die Unterwerfung geprügelt. Zwei Dinge bewahren dieses Buch davor, nach wenigen Seiten weggeworfen zu werden, und erklären vielleicht (zusammen mit der Liebe der akademischen Welt und der Aufnahme in zehntausende Englisch-Lehrpläne an Schulen) seine Langlebigkeit. Erstens hat Conrad, wenn man die übertriebene Sprache verzeiht, die vielleicht eher ein Zeichen seiner Zeit ist, ein seltenes Auge für Charakterisierung und Beschreibung. Er "sieht" und schafft es, ganze Menschen mit einer Handvoll Zeilen zu beschreiben, wenn er es will. Zweitens ist der Kern der Geschichte, die Finsternis, ein Geheimnis, das den Erzähler fesselt und den Leser in seinen Bann zieht. Wie unser Erzähler, der sich flussaufwärts ins Unbekannte begibt, wollen wir Kurtz kennen lernen, um herauszufinden, was an diesem Mann so außergewöhnlich ist. Am Ende ist Kurtz, wie alles, was hochgejubelt und immer weiter aufgebauscht wird, eine Enttäuschung, aber irgendwie rettet Conrad es mit den letzten Worten des Mannes. Ein weiteres Mysterium, das dem Leser überlassen wird und das die Menschen seit hundert Jahren dazu bringt, das Werk zu lesen. 3,5 Sterne von mir - ich kann den Wert des Buches schätzen, aber ich war nicht begeistert.
Ein Klassiker, der sicherlich nicht mein Liebster bleiben wird. Zwischendurch hatte ich ein paar Probleme, der Geschichte zu folgen.
Auch ein Buch, das man immer und immer wieder re-readen kann. Dabei wird die Stimmung jedes Mal beklemmender und drückender.
Sehr schleppend. Klar ist das Buch älter, aber Spannung kommt in keinster Weise auf.
Durchdrungen von dunklem, entmenschlichtem Grauen - meisterhaft geschrieben. Die Absicht hinter der Erzählung bleibt unklar (Verarbeitung von Erlebtem, Anregung zu Hinterfragen...), lässt jedoch in jedem Fall betroffen und begeistert ob der Erzählkunst zurück.
Es hat mir ein bisschen die Spannung gefehlt, teilweise musste ich Abschnitte zweimal lesen, da ich Schwierigkeiten mit den Gedankensprüngen von Marlow hatte.
Der Roman besteht aus einem Bericht des Kapitäns Marlow der mit einem Dampfschiff im Kongo unterwegs ist. Die Reise führt zu dem Handelsagenten Kurtz, der ein regelrechtes Terrorregime als Grundlage für seine künftige Karriere aufgebaut hat.
