Eine Geschichte zweier Städte
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Charles Dickens (1812-1870), geboren in Landport bei Portsea, wuchs in Chatham bei London auf. Als er elf Jahre alt war, musste sein Vater wegen nicht eingelöster Schuldscheine ins Schuldgefängnis; seine Mutter folgte ihm mit Charles' Geschwistern dorthin. Charles, das zweitälteste Kind, musste währenddessen in einer Schuhwichsfabrik arbeiten. Erst als der Vater nach einigen Monaten entlassen wurde, besuchte Charles wieder eine Schule. Mit fünfzehn begann er in einem Rechtsanwaltsbüro als Gehilfe zu arbeiten, später wurde er Zeitungsreporter. Seine schriftstellerische Karriere begann er mit seinen Skizzen des Londoner Alltagslebens, die unter dem Titel «Sketches by Boz» 1836 in Buchform erschienen. Seine «Pickwick Papers» folgten ein Jahr später und machten Dickens über England hinaus berühmt. Anschließend entstanden in rascher Folge die ersten Romane, u.a. «Oliver Twist» und «Nicholas Nickleby». Dickens wurde Herausgeber der liberalen Londoner Zeitung «Daily News», reiste in die USA und nach Italien und verfasste 1848/1849 «David Copperfield», der viel autobiographisches Material enthält. Dickens' liebevolle Schilderungen menschlicher Schwächen, sein Kosmos skurriler und schrulliger englischer «Originale» und die satirische Anprangerung sozialer Missstände machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einem der beliebtesten Romanciers der Weltliteratur. Seine Bücher brachten ihm außerdem beträchtlichen Wohlstand ein. Seit 1860 lebte er auf seinem Landsitz Gad's Hill Place in Kent, wo er im Alter von nur 58 Jahren an einem Schlaganfall starb.
Beiträge
2,5 Sterne Ich hoffe nach diesem Urteil erschlägt mich kein Dickensianer. Seine Gesellschaftskritik war zwar in schöne Worte verpackt aber für meinen Geschmack doch recht plump bzw. plakativ vorgetragen. Und somit wären wir beim nächsten Punkt. Die Charaktere sind für mich alle sehr blass geblieben. Es gab einige Ausnahmen, besonders in den Nebencharakteren, wie bspw. Mr. Cruncher der ein widerlicher, tyrannischer Ehemann ist, dafür aber seinem anständigen Vorgesetzten Mr. Lorry treu ergeben und hilfsbereit, als es Darnay an den Kragen gehen soll. Das ist aber auch die einzige ambivalente Figur die mir einfällt und selbst der wird am Ende geläutert und gehört zu den Guten. Monsieur Defarge steht auch zwischen den Fronten, ansonsten sind alle Charaktere eindeutig gut oder böse. Das fand ich enttäuschend. Regelrecht genervt hat mich seine Darstellung der Lucie, die nichts anderes war als brave Ehefrau, die brav betet, jedes Schicksal erträgt, ständig in Ohnmacht fällt und ansonsten immer hübsch anzusehen ist. Ich konnte bis zuletzt nicht nachvollziehen warum Sydney Carton so sehr in Lucie verliebt war, dass er sich sogar für ihren Ehemann opfert. Warum, wann und wie hat er sich so in dieses Püppchen verschossen? I don't get it. Ebenfalls nicht erwartet hatte ich dass, besonders das Ende, so kitschig ausfällt. Generell war mir die Geschichte zu oberflächlich. Man merkt hier, dass Dickens pro Wort bezahlt wurde. Die positiven Aspekte bleiben. Dickens Schreibtalent möchte ich gar nicht in Frage stellen, bildhafte Beschreibungen gehören dazu ebenso wie eine Prise Humor. Besonders den Anfang und auch das letzte Drittel habe ich gerne gelesen. Aber so ganz bin ich nicht mit diesem Autor warm geworden. Ich habe aber fest vor, mich irgendwann in naher Zukunft an Bleak House zu wagen. Vielleicht gefällt mir das ja besser.
Von Dickens' "Grosse Erwartungen" war ich hin und weg, da mir aber damals "Oliver Twist" weniger gut gefallen hat, war ich neugierig darauf zu erfahren, wie mir ein drittes Werk des Grossmeisters gefallen würde. Tja, ich war ein weiteres Mal hin und weg. Wieder bedient sich Dickens seiner wundervollen Sprache, in die ich einfach eintauchen kann, ohne vorher gross Luft geholt zu haben. Ein begnadeter Erzähler, feinfühlig, interessiert und geschickt darin, eine dichte Handlung zu weben. Dicht wie ein kuscheliger Pullover an einem kalten Winterabend. Dickens lesen tut der Seele gut. Von der Französischen Revolution hören wir im Geschichtsunterricht immer wieder. Doch was danach geschah, davon erzählen die Lehrer weniger gerne. Davon, wie die Revolution ihre eigenen Kinder frass und ein ganz neues Terrorregime entstand, das die Strassen von Paris in Blut tränkte. Davon erzählt uns Charles Dickens in "Eine Geschichte zweier Städte". Dieses Buch ist weniger umfangreich wie z.B. Tolstois "Krieg und Frieden", funktioniert aber auf ähnlicher Ebene. Gut recherchierte Hintergründe gehen auf in der Geschichte der Helden. Als Leser erhält man so einen Ausflug in die Geschichte, ohne dabei gelangweilt Blümchen auf ein Aufgabenblatt malen zu müssen, und lernt dabei noch Figuren kennen, die, ganz Dickens, einem ans Herz wachsen und dort zu bleiben pflegen. Trotz des Themas und der 500+ Seiten wirkte das Buch an keiner Stelle langatmig auf mich, sondern durchdacht und gut komponiert. Die Figuren brauchen ihre Zeit, um sich zu entwickeln und Vertrauen zum Leser zu fassen (und umgekehrt). Dickens ist keiner, der sich beeilt, nur weil das vielleicht jemand von ihm verlangen könnte. Er nimmt sich die Zeit, die die Geschichte und die Charaktere brauchen, um das auszusagen, was ihm wichtig ist. Deshalb hat mich "Eine Geschichte zweier Städte" auch so berührt. Dieses Buch geht tief, nicht nur bei den Helden, sondern auch bei mir. Es hat mir gezeigt, dass jeder Mensch zu etwas Grossem fähig ist. Dass immer noch ein Stückchen Kraft in uns ist, um weiterzumachen. Dass schlimme Zeiten, die wir ertragen müssen, uns stark machen und uns zukünftig helfen können. Dass es immer etwas gibt, wofür es sich lohnt, zu kämpfen. Danke dafür, Mister Dickens.
Ich habe das Buch nach Monaten Quälerei nun endlich abgebrochen... war leider gar nichts für mich :/
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Autorenbeschreibung
Charles Dickens (1812-1870), geboren in Landport bei Portsea, wuchs in Chatham bei London auf. Als er elf Jahre alt war, musste sein Vater wegen nicht eingelöster Schuldscheine ins Schuldgefängnis; seine Mutter folgte ihm mit Charles' Geschwistern dorthin. Charles, das zweitälteste Kind, musste währenddessen in einer Schuhwichsfabrik arbeiten. Erst als der Vater nach einigen Monaten entlassen wurde, besuchte Charles wieder eine Schule. Mit fünfzehn begann er in einem Rechtsanwaltsbüro als Gehilfe zu arbeiten, später wurde er Zeitungsreporter. Seine schriftstellerische Karriere begann er mit seinen Skizzen des Londoner Alltagslebens, die unter dem Titel «Sketches by Boz» 1836 in Buchform erschienen. Seine «Pickwick Papers» folgten ein Jahr später und machten Dickens über England hinaus berühmt. Anschließend entstanden in rascher Folge die ersten Romane, u.a. «Oliver Twist» und «Nicholas Nickleby». Dickens wurde Herausgeber der liberalen Londoner Zeitung «Daily News», reiste in die USA und nach Italien und verfasste 1848/1849 «David Copperfield», der viel autobiographisches Material enthält. Dickens' liebevolle Schilderungen menschlicher Schwächen, sein Kosmos skurriler und schrulliger englischer «Originale» und die satirische Anprangerung sozialer Missstände machten ihn bereits zu Lebzeiten zu einem der beliebtesten Romanciers der Weltliteratur. Seine Bücher brachten ihm außerdem beträchtlichen Wohlstand ein. Seit 1860 lebte er auf seinem Landsitz Gad's Hill Place in Kent, wo er im Alter von nur 58 Jahren an einem Schlaganfall starb.
Beiträge
2,5 Sterne Ich hoffe nach diesem Urteil erschlägt mich kein Dickensianer. Seine Gesellschaftskritik war zwar in schöne Worte verpackt aber für meinen Geschmack doch recht plump bzw. plakativ vorgetragen. Und somit wären wir beim nächsten Punkt. Die Charaktere sind für mich alle sehr blass geblieben. Es gab einige Ausnahmen, besonders in den Nebencharakteren, wie bspw. Mr. Cruncher der ein widerlicher, tyrannischer Ehemann ist, dafür aber seinem anständigen Vorgesetzten Mr. Lorry treu ergeben und hilfsbereit, als es Darnay an den Kragen gehen soll. Das ist aber auch die einzige ambivalente Figur die mir einfällt und selbst der wird am Ende geläutert und gehört zu den Guten. Monsieur Defarge steht auch zwischen den Fronten, ansonsten sind alle Charaktere eindeutig gut oder böse. Das fand ich enttäuschend. Regelrecht genervt hat mich seine Darstellung der Lucie, die nichts anderes war als brave Ehefrau, die brav betet, jedes Schicksal erträgt, ständig in Ohnmacht fällt und ansonsten immer hübsch anzusehen ist. Ich konnte bis zuletzt nicht nachvollziehen warum Sydney Carton so sehr in Lucie verliebt war, dass er sich sogar für ihren Ehemann opfert. Warum, wann und wie hat er sich so in dieses Püppchen verschossen? I don't get it. Ebenfalls nicht erwartet hatte ich dass, besonders das Ende, so kitschig ausfällt. Generell war mir die Geschichte zu oberflächlich. Man merkt hier, dass Dickens pro Wort bezahlt wurde. Die positiven Aspekte bleiben. Dickens Schreibtalent möchte ich gar nicht in Frage stellen, bildhafte Beschreibungen gehören dazu ebenso wie eine Prise Humor. Besonders den Anfang und auch das letzte Drittel habe ich gerne gelesen. Aber so ganz bin ich nicht mit diesem Autor warm geworden. Ich habe aber fest vor, mich irgendwann in naher Zukunft an Bleak House zu wagen. Vielleicht gefällt mir das ja besser.
Von Dickens' "Grosse Erwartungen" war ich hin und weg, da mir aber damals "Oliver Twist" weniger gut gefallen hat, war ich neugierig darauf zu erfahren, wie mir ein drittes Werk des Grossmeisters gefallen würde. Tja, ich war ein weiteres Mal hin und weg. Wieder bedient sich Dickens seiner wundervollen Sprache, in die ich einfach eintauchen kann, ohne vorher gross Luft geholt zu haben. Ein begnadeter Erzähler, feinfühlig, interessiert und geschickt darin, eine dichte Handlung zu weben. Dicht wie ein kuscheliger Pullover an einem kalten Winterabend. Dickens lesen tut der Seele gut. Von der Französischen Revolution hören wir im Geschichtsunterricht immer wieder. Doch was danach geschah, davon erzählen die Lehrer weniger gerne. Davon, wie die Revolution ihre eigenen Kinder frass und ein ganz neues Terrorregime entstand, das die Strassen von Paris in Blut tränkte. Davon erzählt uns Charles Dickens in "Eine Geschichte zweier Städte". Dieses Buch ist weniger umfangreich wie z.B. Tolstois "Krieg und Frieden", funktioniert aber auf ähnlicher Ebene. Gut recherchierte Hintergründe gehen auf in der Geschichte der Helden. Als Leser erhält man so einen Ausflug in die Geschichte, ohne dabei gelangweilt Blümchen auf ein Aufgabenblatt malen zu müssen, und lernt dabei noch Figuren kennen, die, ganz Dickens, einem ans Herz wachsen und dort zu bleiben pflegen. Trotz des Themas und der 500+ Seiten wirkte das Buch an keiner Stelle langatmig auf mich, sondern durchdacht und gut komponiert. Die Figuren brauchen ihre Zeit, um sich zu entwickeln und Vertrauen zum Leser zu fassen (und umgekehrt). Dickens ist keiner, der sich beeilt, nur weil das vielleicht jemand von ihm verlangen könnte. Er nimmt sich die Zeit, die die Geschichte und die Charaktere brauchen, um das auszusagen, was ihm wichtig ist. Deshalb hat mich "Eine Geschichte zweier Städte" auch so berührt. Dieses Buch geht tief, nicht nur bei den Helden, sondern auch bei mir. Es hat mir gezeigt, dass jeder Mensch zu etwas Grossem fähig ist. Dass immer noch ein Stückchen Kraft in uns ist, um weiterzumachen. Dass schlimme Zeiten, die wir ertragen müssen, uns stark machen und uns zukünftig helfen können. Dass es immer etwas gibt, wofür es sich lohnt, zu kämpfen. Danke dafür, Mister Dickens.
Ich habe das Buch nach Monaten Quälerei nun endlich abgebrochen... war leider gar nichts für mich :/