Hemingway und ich
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Paula McLain studierte an der University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonien Yaddo und MacDowell. Nach zwei Gedichtsammlungen und einem ersten Roman gelang ihr mit dem in 35 Sprachen übersetzten Roman „Madame Hemingway“ ein internationaler Bestseller. Paula McLain lebt mit ihrer Familie in Cleveland.Im Aufbau Taschenbuch sind neben „Madame Hemingway“ ebenfalls ihre Romane "Lady Africa" und "Hemingway und ich" lieferbar.Mehr zur Autorin unter paulamclain.com
Beiträge
Eher eine enttäuschende, als eine romantische Liebesgeschichte
Mir ist bewusst, dass historische oder biografische Romane nicht völlig frei etwas erfinden können. Etwas mehr Interpretation aus Sicht des 21. Jahrhunderts, hätte dem Buch, meiner Meinung nach, aber gut getan. Martha Gellhorn wird auf dem Klappentext als „großartige Frau“ beschrieben und auch in den Anmerkungen der Autorin wird eine starke Frau porträtiert, die selbstbestimmt ihren eigenen Weg geht. Davon ist im Buch aber nicht viel zu sehen. Die einzigen Entscheidungen, die Marty im Buch selbst trifft, sind, gegen den Willen ihres Ehemannes alleine zu verreisen. Zugegeben, sich immer wieder in Kriegsgebiete zu begeben und von dort zu berichten ist mutig und verlangt einiges an Stärke. Ihre Beweggründe dafür sind aber höchst fadenscheinig: Zunächst reist sie einfach nur ihrem Idol Hemingway hinterher und empfindet den spanischen Bürgerkrieg, in dem 500.000 Menschen sterben, als Bereicherung und großartige Selbsterfahrung. Ihre Wahrnehmung vom Krieg hat fast schon etwas voyeuristisches und hat mich ziemlich irritiert. Weitere Gründe um wieder in ein Kriegsgebiet zu reisen scheinen es zu sein, aus ihrer Beziehung auszubrechen oder vor dieser davon zu laufen. Nur ganz selten äußert sie sich so, dass deutlich wird, dass sie mit ihrer Berichterstattung helfen will und nicht nur den nächsten Kick sucht. Auch die Beziehung zu Hemingway fand ich alles - aber nicht romantisch. Bereits bei ihrem Kennenlernen in Spanien zeichnete sich all das ab, was später zum Bruch der Beziehung führte. Sich so sehenden Auges in die nächste toxische Beziehung zu stürzen empfinde ich nicht als stark und auch nicht als romantisch. Darauf, dass Hemingway in diesem Buch (evtl. auch zu Recht) nicht gut wegkommt, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein. Was ich, wie üblich, an historischen/biografischen Romanen sehr mochte, war die Nennung anderer historisch relevanter Persönlichkeiten. Auch fand ich es sehr interessant, die Alliierten nicht, wie sonst so häufig, als die glorreichen Retter zu sehen, sondern eher als zögerliche Mächte, die viel früher hätten eingreifen können. Auch, an wie vielen Orten sich, innerhalb dieser Zeit, Kriegshandlungen auf der Welt abspielten, die alle indirekt mit dem Weltkrieg zu tun hatten, fand ich eine wichtige Darstellung.
4,5 Sterne, was für ein Ende 😪
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Paula McLain studierte an der University of Michigan Kreatives Schreiben und lebte in den Künstlerkolonien Yaddo und MacDowell. Nach zwei Gedichtsammlungen und einem ersten Roman gelang ihr mit dem in 35 Sprachen übersetzten Roman „Madame Hemingway“ ein internationaler Bestseller. Paula McLain lebt mit ihrer Familie in Cleveland.Im Aufbau Taschenbuch sind neben „Madame Hemingway“ ebenfalls ihre Romane "Lady Africa" und "Hemingway und ich" lieferbar.Mehr zur Autorin unter paulamclain.com
Beiträge
Eher eine enttäuschende, als eine romantische Liebesgeschichte
Mir ist bewusst, dass historische oder biografische Romane nicht völlig frei etwas erfinden können. Etwas mehr Interpretation aus Sicht des 21. Jahrhunderts, hätte dem Buch, meiner Meinung nach, aber gut getan. Martha Gellhorn wird auf dem Klappentext als „großartige Frau“ beschrieben und auch in den Anmerkungen der Autorin wird eine starke Frau porträtiert, die selbstbestimmt ihren eigenen Weg geht. Davon ist im Buch aber nicht viel zu sehen. Die einzigen Entscheidungen, die Marty im Buch selbst trifft, sind, gegen den Willen ihres Ehemannes alleine zu verreisen. Zugegeben, sich immer wieder in Kriegsgebiete zu begeben und von dort zu berichten ist mutig und verlangt einiges an Stärke. Ihre Beweggründe dafür sind aber höchst fadenscheinig: Zunächst reist sie einfach nur ihrem Idol Hemingway hinterher und empfindet den spanischen Bürgerkrieg, in dem 500.000 Menschen sterben, als Bereicherung und großartige Selbsterfahrung. Ihre Wahrnehmung vom Krieg hat fast schon etwas voyeuristisches und hat mich ziemlich irritiert. Weitere Gründe um wieder in ein Kriegsgebiet zu reisen scheinen es zu sein, aus ihrer Beziehung auszubrechen oder vor dieser davon zu laufen. Nur ganz selten äußert sie sich so, dass deutlich wird, dass sie mit ihrer Berichterstattung helfen will und nicht nur den nächsten Kick sucht. Auch die Beziehung zu Hemingway fand ich alles - aber nicht romantisch. Bereits bei ihrem Kennenlernen in Spanien zeichnete sich all das ab, was später zum Bruch der Beziehung führte. Sich so sehenden Auges in die nächste toxische Beziehung zu stürzen empfinde ich nicht als stark und auch nicht als romantisch. Darauf, dass Hemingway in diesem Buch (evtl. auch zu Recht) nicht gut wegkommt, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein. Was ich, wie üblich, an historischen/biografischen Romanen sehr mochte, war die Nennung anderer historisch relevanter Persönlichkeiten. Auch fand ich es sehr interessant, die Alliierten nicht, wie sonst so häufig, als die glorreichen Retter zu sehen, sondern eher als zögerliche Mächte, die viel früher hätten eingreifen können. Auch, an wie vielen Orten sich, innerhalb dieser Zeit, Kriegshandlungen auf der Welt abspielten, die alle indirekt mit dem Weltkrieg zu tun hatten, fand ich eine wichtige Darstellung.
4,5 Sterne, was für ein Ende 😪