Gegen den Hass

Gegen den Hass

Hardcover
4.322
PegidaFriedenspreis Des Deutschen BuchhandelsRassismusFanatismus

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

»Es gilt zu mobilisieren, was dem Hassenden abgeht: die Fähigkeit zur Ironie, zu Zweifeln und die Vision einer offenen Gesellschaft.« Carolin Emcke

Carolin Emcke, eine der wichtigsten Intellektuellen der Gegenwart, äußert sich in ihrem engagierten Essay »Gegen den Hass« zu den großen Themen unserer Zeit: Rassismus, Fanatismus, Demokratiefeindlichkeit. In der zunehmend polarisierten, fragmentierten Öffentlichkeit dominiert vor allem jenes Denken, das Zweifel nur an den Positionen der anderen, aber nicht an den eigenen zulässt. Diesem dogmatischen Denken, das keine Schattierungen berücksichtigt, setzt Carolin Emcke ein Lob des Vielstimmigen, des »Unreinen« entgegen — weil so die Freiheit des Individuellen und auch Abweichenden zu schützen ist. Allein mit dem Mut, dem Hass zu widersprechen, und der Lust, die Pluralität auszuhalten und zu verhandeln, lässt sich Demokratie verwirklichen. Nur so können wir den religiösen und nationalistischen Fanatikern erfolgreich begegnen, weil Differenzierung und Genauigkeit das sind, was sie am meisten ablehnen.
Für alle, die überzeugende Argumente und Denkanstöße suchen, um eine humanistische Haltung und eine offene Gesellschaft zu verteidigen.

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
240
Preis
20.60 €

Autorenbeschreibung

Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie in London, Frankfurt/Main und Harvard. Sie promovierte über den Begriff »kollektiver Identitäten«.Von 1998 bis 2013 bereiste Carolin Emcke weltweit Krisenregionen und berichtete darüber. 2003/2004 war sie als Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale University.Sie ist freie Publizistin und engagiert sich immer wieder mit künstlerischen Projekten und Interventionen, u.a. die Thementage »Krieg erzählen« am Haus der Kulturen der Welt. Seit über zehn Jahren organisiert und moderiert Carolin Emcke die monatliche Diskussionsreihe »Streitraum« an der Schaubühne Berlin. Für ihr Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus, dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen und dem Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2016 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei S. Fischer erschienen ›Von den Kriegen. Briefe an Freunde‹, ›Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF‹, ›Wie wir begehren‹, ›Weil es sagbar ist: Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit‹ sowie ›Gegen den Hass‹.»Emckes Texte halten die Frage lebendig, ob es gleichgültig ist, wenn Menschen übertönt werden und verstummen, während andere beredt ihre Macht ausüben.«Elisabeth von Thadden, Die Zeit»Gut also, dass mit dem Friedenspreis […] eine Autorin ausgezeichnet wird, die erfolgreich an der moralischen Aufladung der politischen Auseinandersetzung des öffentlichen Geredes arbeitet.«Jens Bisky, Süddeutsche ZeitungLiteraturpreise:»Das Politische Buch« der Friedrich-Ebert-Stiftung (2005)Förderpreis des Ernst-Bloch-Preises (2006)Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie Essay für den Beitrag »Stumme Gewalt«, erschienen im »ZEITmagazin« vom 06.09.2007 (2008)Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus 2010Deutscher Reporterpreis 2010 für die beste ReportageJournalistin des Jahres 2010 (ausgezeichnet vom ›medium magazin‹)Journalistenpreis für Kinderrechte der Ulrich-Wickert-Stiftung 2012Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Dichtung und Sprache (2014)Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2015)Preis der Lichtenberg Poetik-Dozentur (2015)Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2016)

Beiträge

5
Alle
5

Ich möchte gar nicht viel zu dem Inhalt des Buches sagen, nur soviel, dass es gerade zur aktuellen Zeit jeder mal gelesen/gehört haben sollte.

5

„Wie sie sich so sicher sein können. Denn das müssen die Hassenden sein: sicher. Sonst würden sie nicht so sprechen, so verletzen, so morden. Sonst könnten sie andere nicht so herabwürdigend, demütigen, angreifen. Sie müssen sich sicher sein. ohne jeden Zweifel. Am Hass zweifelnd lässt sich nicht hassen.“   Mit einem ähnlichen Ansatz und gelassenem Ton wie in ihrem Buch „Wie wir Begehren“ schreibt Carolin Emcke in „Gegen den Hass“ über verschiedene Diskriminierungsformen in unserer Gesellschaft. Das gleiche Prinzip, das sie anwendet, ist, sich zu einfachen Fragen versuchen eine einfache Antwort zu geben. Schnell merkt sie, dass die Wurzeln der Antworten tiefer sind. Mit cleveren Denkanstößen lässt sie die Lesenden sich selbst positionieren und vielleicht die eigenen Handlungsformen hinterfragen. Was heute ‚sichtbarer ‘und ‚logischer‘ erscheint bezüglich des strukturellen Rassismus, Queerfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, usw. legt Emcke schon 2016 die eigentlichen Grundlagen zu Papier und beschreibt es wahnsinnig pointiert und klug.   Auch wenn ich ab und zu einige Passagen nicht verstanden habe, und Google verwenden musste, um mir wirklich nicht das Wichtigste zu entgehen, ist dieser Essay ein Muss! Manchmal hatte ich den Eindruck, dass manche Themen mehr behandelt wurden als andere. Aber würden alle Themen genau so viele Seiten brauchen, wäre es so dick, wie die Bibel gewesen. Ich denke, dass Emcke sich bewusst ihrer Schwerpunkte gesetzt hat, bei denen sie auch gezielt eingehen konnte. Wobei ich denke, dass sie doch fast alles kann. (vielleicht eine superpower?) Vermutlich landet dieses Buch nur bei Menschen, die schon ein grundlegendes und ethisches Menschenverständnis besitzen bzw.  sich deren Privilegien durch das Buch nochmal bewusster wird. Aber vielleicht hilft das Buch sich selbst zu bestärken und weiterhin gegen den Hass anzukämpfen. Absolute Leseempfehlung!   „(…), schreibt Hannah Arendt in Vita Activa, „Macht besitzt eigentlich niemand, sie entsteht zwischen Menschen, wenn sie zusammen handeln, und sie verschwindet, wenn sie sich zerstreuen.“ Das wäre auch die zutreffendste und schönste Beschreibung von einem Wir in einer offenen demokratischen Gesellschaft: Dieses Wir ist immer ein Potenzial und nicht etwas Unveränderliches, Messbares, Verlässliches. Das Wir definiert niemand allein. Es entsteht, wenn Menschen zusammen handeln, und es verschwindet, wenn sie sich aufspalten.“

5

Worum geht´s? Ein Essay über die großen Themen unserer Zeit - Rassismus, Fanatismus und Demokratiefeindlichkeit. Für alle, die überzeugende Argumente und Denkanstöße suchen, um eine humanistische Haltung und eine offene Gesellschaft zu verteidigen. Meine Meinung: Emckes Buch aus dem Jahr 2016 hat leider nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil, nie war es wichtiger, sich mit den Themen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und anderen Ausgrenzungen von Minderheiten auseinanderzusetzen, wie jetzt. Emcke versucht hier zu beleuchten, wie es zu dieser Ausgrenzung und dem grenzenlosen Hass kommen kann, dem sich Minderheiten in unserer Gesellschaft aussetzen müssen. Emckes Schreibstil ist sachlich und eindringlich und betont, insbesondere am Anfang des Buches, dass wir Taten verurteilen sollen, nicht aber die Menschen, um diesen die Chance zu geben, sich und ihre Handlungen und Denkmuster zu überdenken und anders zu agieren. Anhand von Beispielen aus der Vergangenheit (Clausnitz und Staten Island) erklärt Emcke explizit, welche Konsequenzen Hass und Vorverurteilung von Fremden in unserer Gesellschaft anrichten. Schockierend und emotional unglaublich berührend schreibt Emcke hier über die Vorfälle. Man ist ein weiteres Mal fassungslos, obwohl das Bewusstsein für dieses Thema vorhanden ist, kann man einfach nicht begreifen, was Menschen zu solchen Gräueltaten führt. Weiterhin geht die Autorin auf Ideologien und deren Verbreitung ein und appelliert eindringlich dafür, die Diversität unserer Gesellschaft als etwas Gutes anzusehen und daraus positive Aspekte zu gewinnen. “Pluralität in einer Gesellschaft bedeutet nicht den Verlust der individuellen (oder kollektiven) Freiheit, sondern garantiert sie erst.” Fazit: Auch drei Jahre nach Erstveröffentlichung hat dieses Buch (leider) nichts an Aktualität verloren und gehört in meinen Augen zur Pflichtlektüre! Lesenswert!

5

Ein Buch, das Mut macht. Klug analysiert, verständlich formuliert, kritisch und zugleich empathisch. Ohne Einschränkungen empfehlenswert!

Beitrag erstellen