Fegefeuer
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
Beiträge
Kaum zu ertragen ... dachte mir schon, dass es schwierig wird, aber hier war ich echt am Limit. Sprachlich sehr gut und auch der Aufbau ist durchdacht. Inhaltlich habe ich einiges über die neuere Geschichte Estlands erfahren, fand ich sehr interessant. Metaphern gibt es am laufenden Band, man könnte das Buch sicher mehrfach lesen und würde immer noch etwas Neues entdecken ... wenn man das denn will. 🙈 Triggerwarnung: explizite (sexuelle) Gewalt an Frauen und Kindern
Erschütternd, aber auch sehr fesselnd. Ein sehr beeindruckender Roman mit hoher literarischer Qualität. Eine Geschichte von zwei Schwestern zur Zeit des Stalinismus, die sich bis in die 90er Jahre hinzieht .Auf verschiedenen Zeitebenen erzählt.
Ich brauchte etwas, um mich an den Stil zu gewöhnen. Dann entwickelte das Buch aber einen starken Sog. Heftige Themen und Schicksale, unbedingt lesenswert. Unerwartete Plottwists quasi bis zur letzten Seite.
Die Storyline um Aliide war beeindruckend. Erzählerisch und sprachlich sehr gut gelungen. Zaras Erlebnisse sind nicht minder heftig und hervorragend ausgearbeitet- ab dem Punkt wo sie sich aufmacht um Aliide zu finden, kann die Geschichte für mich den 5 Sterne Kurs nicht mehr halten. Die Entwicklung zum Ende und die Offenbarung um Hans Schicksal hab ich mir bereits gedacht. Dadurch hat das letzte Viertel für mich etwas Drive rausgenommen.
Estland 1992: Die Bäuerin Aliide findet vor ihrem Haus eine ohnmächtige junge Frau, die offensichtlich vor irgendjemandem auf der Flucht ist. Als sie zu sich kommt, nimmt Aliide die junge Frau namens Zara erst einmal mit ins Haus und versorgt sie. Erst nach und nach gibt sie Preis, in welcher Lage sie sich befindet. Ein altes Foto, das Zara von ihrer Großmutter hat, weckt in Aliide Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit, als sie noch mit ihrer Schwester und deren Mann Hans auf dem Hof lebte. Ich habe relativ lange gebraucht, um einen richtigen Zugang zu Sofi Oksanens bekanntestem Roman zu finden. Das mag vor allem an der undurchsichtigen Protagonistin Aliide liegen, die im Verlauf des Buches nicht unbedingt sympathischer wird. Die Geschichte spielt sich zunächst im Jahr 1992, also kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, ab und springt dann in der Zeit zurück zum 2. Weltkrieg und dem Beginn der Sowjetherrschaft. Bis etwa zur Hälfte des Buchs liest sich das etwas zäh, doch dann beginnt ein häufigerer Wechsel zwischen den beiden Zeitstellungen, in dessen Zuge die Geschichte an Fahrt aufnimmt und mich nun auch fesseln konnte. Sprachlich zeichnet sich das Buch durch einige ungewöhnliche Metaphern und Wortkombinationen aus und ist das Buch gut lesbar. Inhaltlich ist das Buch hart, sehr hart. Zaras Schicksal als Zwangsprostituierte wird schonungslos beschrieben – Triggerwarnung. Die unnahbare Aliide wird im Verlauf zu einer unsympathischen, doch in ihrer Obsession um ihren Schwager Hans zunehmend faszinierenden Charakter, der zum Schluss angesichts ihrer Konsequenz eine merkwürdige Art von Respekt beim Leser hinterlässt. Sind Aliide und ihre Schwester frühe Opfer des Sowjetsystems in Estland, ist Zara ein Spätopfer, der Roman zeigt glaubhaft, welche Typen das System hervorbrachte und wie es auch nach seinem Ende die Vernichtung des Lebens eines Menschen zur Folge haben konnte. Ich werde gerne mehr von Sofi Oksanen lesen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
Beiträge
Kaum zu ertragen ... dachte mir schon, dass es schwierig wird, aber hier war ich echt am Limit. Sprachlich sehr gut und auch der Aufbau ist durchdacht. Inhaltlich habe ich einiges über die neuere Geschichte Estlands erfahren, fand ich sehr interessant. Metaphern gibt es am laufenden Band, man könnte das Buch sicher mehrfach lesen und würde immer noch etwas Neues entdecken ... wenn man das denn will. 🙈 Triggerwarnung: explizite (sexuelle) Gewalt an Frauen und Kindern
Erschütternd, aber auch sehr fesselnd. Ein sehr beeindruckender Roman mit hoher literarischer Qualität. Eine Geschichte von zwei Schwestern zur Zeit des Stalinismus, die sich bis in die 90er Jahre hinzieht .Auf verschiedenen Zeitebenen erzählt.
Ich brauchte etwas, um mich an den Stil zu gewöhnen. Dann entwickelte das Buch aber einen starken Sog. Heftige Themen und Schicksale, unbedingt lesenswert. Unerwartete Plottwists quasi bis zur letzten Seite.
Die Storyline um Aliide war beeindruckend. Erzählerisch und sprachlich sehr gut gelungen. Zaras Erlebnisse sind nicht minder heftig und hervorragend ausgearbeitet- ab dem Punkt wo sie sich aufmacht um Aliide zu finden, kann die Geschichte für mich den 5 Sterne Kurs nicht mehr halten. Die Entwicklung zum Ende und die Offenbarung um Hans Schicksal hab ich mir bereits gedacht. Dadurch hat das letzte Viertel für mich etwas Drive rausgenommen.
Estland 1992: Die Bäuerin Aliide findet vor ihrem Haus eine ohnmächtige junge Frau, die offensichtlich vor irgendjemandem auf der Flucht ist. Als sie zu sich kommt, nimmt Aliide die junge Frau namens Zara erst einmal mit ins Haus und versorgt sie. Erst nach und nach gibt sie Preis, in welcher Lage sie sich befindet. Ein altes Foto, das Zara von ihrer Großmutter hat, weckt in Aliide Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit, als sie noch mit ihrer Schwester und deren Mann Hans auf dem Hof lebte. Ich habe relativ lange gebraucht, um einen richtigen Zugang zu Sofi Oksanens bekanntestem Roman zu finden. Das mag vor allem an der undurchsichtigen Protagonistin Aliide liegen, die im Verlauf des Buches nicht unbedingt sympathischer wird. Die Geschichte spielt sich zunächst im Jahr 1992, also kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, ab und springt dann in der Zeit zurück zum 2. Weltkrieg und dem Beginn der Sowjetherrschaft. Bis etwa zur Hälfte des Buchs liest sich das etwas zäh, doch dann beginnt ein häufigerer Wechsel zwischen den beiden Zeitstellungen, in dessen Zuge die Geschichte an Fahrt aufnimmt und mich nun auch fesseln konnte. Sprachlich zeichnet sich das Buch durch einige ungewöhnliche Metaphern und Wortkombinationen aus und ist das Buch gut lesbar. Inhaltlich ist das Buch hart, sehr hart. Zaras Schicksal als Zwangsprostituierte wird schonungslos beschrieben – Triggerwarnung. Die unnahbare Aliide wird im Verlauf zu einer unsympathischen, doch in ihrer Obsession um ihren Schwager Hans zunehmend faszinierenden Charakter, der zum Schluss angesichts ihrer Konsequenz eine merkwürdige Art von Respekt beim Leser hinterlässt. Sind Aliide und ihre Schwester frühe Opfer des Sowjetsystems in Estland, ist Zara ein Spätopfer, der Roman zeigt glaubhaft, welche Typen das System hervorbrachte und wie es auch nach seinem Ende die Vernichtung des Lebens eines Menschen zur Folge haben konnte. Ich werde gerne mehr von Sofi Oksanen lesen.