Hundepark
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
Beiträge
Abgebrochen bei Seite 212
Ich habe das Buch jetzt so lange pausiert, dass ich mich jetzt doch dazu entschlossen habe, es abzubrechen. Bisher habe ich nicht gefühlt, dass ich bis zur eigentlichen Geschichte vorgedrungen bin. Es wird zu vieles nur oberflächlich angedeutet. Vielleicht kommt es noch, aber ich möchte nicht nochmal 100 Seiten "durchhalten". Für mich war es wohl nicht das richtige.
Kein Buch zum mögen, aber interessantes Thema
Es gibt sie, die Romane, die nicht schön sind, aber fesselnd und einer davon ist für mich „Hundepark“. Erzählt wird die Geschichte zweier Frauen, Olenka und Daria. Ich kann mich immer noch nicht festlegen, ob ich die beiden nun eher vor allem unsympathisch oder mehr bedauernswert finden soll. Sicher ist nur, dass mir ihre Lebenswelt extrem fremd ist und mir beide auch von ihrer Art während der ganzen Lektüre ziemlich fremd geblieben sind. Doch dieser Blick ins Unbekannte war dennoch sehr spannend und lohnend. Im Mittelpunkt stehen die Themen Eizellenspende und Leihmutterschaft, die in der Ukraine regelrecht „industriell“ betrieben werden. Man mag sich das alles gar nicht vorstellen und es ist auch nicht eben leicht verdaulich. Darüberhinaus spielen auch die langen Schatten der UdSSR, der Anbau von Opium und der (teils illegale) Bergbau in der Ostukraine eine Rolle. Das Ende hat mich nach so vielen Seiten ein wenig überrumpelt und eher unzufrieden aus der Lektüre entlassen. Aber wie gesagt, war es ja eh schon kein Buch zum mögen sondern eher zum dran kauen.
Hach ja. "Hundepark". Die Erwartungen waren hoch, das Buch konnte sie leider nicht erfüllen. Passiert manchmal. Ich sag euch, was hier los war. Kurz nochmal zum Thema: Eine junge Ukrainerin lebt mit neuer Identität in prekären Verhältnissen in Helsinki, als sie im Hundepark einen Geist der Vergangenheit trifft. Über Rückblenden tauchen wir ein in die Ukraine nach Zerfall der Sowjetunion, in eine unethische und dunkle Kinderwunschindustrie, in das Leben von Leihmüttern und Eizellenspenderinnen und Agenturen, die für das Kinderglück ihrer internationalen Klienten auch über Leichen gehen. So weit, so gut. Leider fühlte sich der gesamte Roman an wie das erste Drittel eines Thrillers - Seite um Seite, Kapitel um Kapitel habe ich darauf gewartet, dass die Geschichte endlich an Fahrt aufnimmt. Doch der Plot-Twist wird erst spät und dazu sehr unaufregend geliefert, und das Ende bleibt so offen, dass man es selbst dann nicht mögen kann, wenn man eigentlich nichts gegen offene Enden hat. Nichts desto weniger: Setting und Thema sind so relevant, dass man das Buch auch allein dafür lesen kann. Nur den Titel "Thriller" würde ich dem Buch eigentlich ganz gerne absprechen, weil der die Erwartungen an den Plot so hoch schraubt, dass das Buch ihnen kaum noch gerecht werden kann. 2,75 Sterne und ein weiteres, solides Buch auf meinem #readukraine -Stapel.
Endlich habe ich mal wieder ein Buch beendet. Da mich Rückenprobleme plagen, kann ich jetzt ganz viel lesen. Die Handlung des Romans wechselt in Zeiten und Orten, in der Hauptsache aber geht es um die Leihmutterpolitik der Ukraine kurz vor dem Krieg. Die Protagonistin ist ein erfolgloses Exmodel mit tragischer Vergangenheit, die plötzlich mit der Vermittlung von Leihmüttern in einer Agentur Karriere macht. Allerdings liegt der Schatten organisierter Kriminalität über allem. Nur selten war mir eine Hauptfigur so unsympathisch und trotzdem habe ich ihre Geschichte gerne gelesen. Olenka versucht ständig andere zu hintergehen, aus allem den größtmöglichen Nutzen zu ziehen und ist zu niemandem ehrlich, nicht einmal zu sich selbst. Und so nimmt ein Drama seinen Lauf, das schon in ihrer Kindheit mit dem Verschwinden ihres Vaters begann. Zudem wird mir als Leserin auch ein wenig Kultur und Bevölkerung des Donbass erklärt, was gerade jetzt natürlich besonders interessant ist. Für mich war es ein ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️-Roman.
Das Buch bekam ich paar Monate nach dem Erscheinen zugeschickt und kurz darauf war das Land, um das es hier öfters geht, stetig präsent in den Medien. Daher habe ich auch einfach lange gebraucht um es zu lesen… kam am Anfang einfach nicht in Stimmung dafür. Jetzt aber, habe ich es endlich fertig und kann euch berichten! Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu. Olenka erzählt ihre Lebensgeschichte im “Du” – aber an wenn richtet sie sich? Wer ist diese Person, der sie alles anvertraut? Das ist eines der Geheimnisse, die mit der Zeit aufgelöst werden. Zunächst erzählt sie in Bruchstücken und Zeitsprüngen von ihrem Leben in der Ukraine, wie sie an die Leihmutterschaft-Agentur gekommen ist und was sie dazu geführt hat, auf einer Parkbank in Helsiniki zu sitzen. In einem Hundepark, wo Kinder spielen – ohne Hund oder Kind. Zunächst muss man dem Leser Geduld schenken, durch die Sprünge erleben wir vielleicht nicht gerade den besten Einstieg. Auch wenn ich vom Schreibstil der Autorin sofort angetan war und mich das Interesse gleich packte, kam ich an ein paar Stellen doch ins Straucheln beim Lesen. Es ist auch einfach kein Buch, dass man so zack mal durchließt! Die Themen sind schwer und wir lernen eine Seite der Ukraine und ihrer Menschen kennen, die hart und grausam ist. Was ist das Thema genau? In meinen Augen geht es um die Ausbeutung der Frauen in der Ukraine, bzw. durch das System. Es sind Frauen aus armen Verhältnissen, die sich nur auf mehreren Arten verkaufen können um an Geld zu kommen. Ein Geschäft davon, boomt so richtig, die “Fruchtbarkeitsindustrie”, um die sich der Roman dreht. Zu Beginn lernen wir viel darüber kennen, aber dann lässt das Thema stark nach und ich denke, die Autorin verrennt sich darin auch. Das was mich an dem Buch hielt, war meine Neugier an Olenka. Sie ist kein Charakter, den man in Herz schließt oder hasst. Für mich war sie es interessant sie zu beobachten und Stück für Stück rauszukriegen, warum sie fliehen musste, warum sie unter falschen Namen lebt und warum sie fast täglich auf dieser Parkbank sitzt. An der Stelle kamen so bisschen die Thrillerelemente immer wieder raus, wobei ich den Roman jetzt kein bestimmtes Genre packen würde. “Hundepark” ist ein Mix aus Gesellschaftsdrama, Thriller, Liebe und Familie. Eine rasante Lebensgeschichte einer starken, gefährlichen und zerbrechlichen Frau, die scheinbar alles was sie sich wünschte in greifbarer Nähe hatte, bis das Schicksal sie einholte. Eindringlich werden schwere Themen ausgepackt und es ist ein Roman, worauf man sich als Leser einlassen muss.
„Entweder würde sie ohne jede Entschädigung für uns spenden, bis der Verlust, den das Büro erlitten hatte, mit Zinsen ausgeglichen wäre, oder sie würde selbst mit einem Zettel am Zeh enden.“ Die Geheimnisse der „Kinderwunschindustrie“ blieben mir verborgen, die angedeuteten Probleme waren zu vage, als dass ich hätte mit den Figuren mitfühlen können.
„Helsinki 2016: Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet zwei Kinder mit ihren Eltern und einem Hund. Als sich plötzlich eine Frau neben sie setzt verfällt sie. Eine Frau, die sie überall wiedererkennen würde; denn sie, Olenka, hat das Leben dieser Frau, Daria, zerstört. Daria, eine Spenderin, die sie gefunden hat und einem ihrer Kinder gefährlich nahekommt.“ Geplatzt, der Traum von der Modellkarriere in Paris, kehrt Olenka heim nach Snizne: Ohne Perspektiven, ohne Job, ohne Geld. Auf der verzweifelten Suche nach Arbeit entdeckt sie einen Aushang. Und befindet sich plötzlich mitten drin, in der Akkumulation der Eizellen-Spenderinnen-Ma.fia. Olenka hatte alles. Nun ist sie Putzfrau in Helsinki und versteckt sich vor den Menschen von früher. Sofi Oksanen. Finnische Bestseller-Autorin. Ein Name, der mir bisher nichts sagte. Aber ab jetzt! Mit einem schauderhaften Thema hat sich die Autorin hier beschäftigt. „Hundepark“ erzählt von reichen Europäerinnen, die sich ihre Kinderwünsche erfüllen. Auf Kosten von ukrainischen Frauen wird auf deren Existenzen gesetzt. Menschliche Ausbeutung, die haarsträubend und dennoch real ist. Weder die Leihmutterschaft noch das Spenden von Eizellen sind in der Ukraine verboten. Snizne, der Ausgangspunkt der Geschichte. Quasi an Österreichs nordöstlicher Tür hielt ich es nicht für möglich, dass dies nicht verboten sein könnte. Das Geschäft mit der Sehnsucht nach Kindern boomt in der Ukraine offensichtlich. Fruchtbare Frauen, hellhäutig, makellos … das sind die gesuchten. Ethik, Moral und das Recht der/auf Familie, kann man das so benennen (?), werden komplett ignoriert. Frauen, die Geld brauchen, um ihre eigenen Familien zu ernähren. Agentur-Agentinnen drehen ihre Runden, um Frauen zu rekrutieren. Diese „Portale“ sind bitter, denn Frauen sind nur Ware. Sie profitieren von den (finanziellen) Nöten dieser Frauen. Und die EU sieht zu … warum geschieht hier nichts? Beim Lesen erinnerte mich an „Wenn ich wiederkomme“ von Balzano. Ein Buch – zwei Ausbeutungsstränge: sowohl die „Fertilitäts-Industrie“ als auch die politische Ausbeutung der Ukraine durch die UdSSR. Sehr gut umgesetzt! Ein Roman, ein Thriller, ein raffiniertes Buch, dass uns helfen soll, die Ukraine und die Gegenwart besser zu verstehen, und uns anherrscht, den Osten Europas nicht weiter stiefmütterlich zu behandeln. Hier wird eindringlich der Finger in die Wunde gelegt! Ein Augenöffner!!! Eine Erweiterung des Lesehorizonts! Ein Ausbruch aus meiner Lesekomfort-Zone! GROSSE LESEEMPFEHLUNG
Ich wollte das Buch so gerne mögen, denn die Thematik und Tragik ,die hier drin steckt, hat mich dazu bewegt es überhaupt zu lesen. Ich mag anspruchsvolle Literatur und werde gerne gefordert, allerdings waren die Sätze teilweise so verschachtelt und kompliziert, dass ich oft die Abschnitte wiederholend lesen musste. Ich habe leider die Vermutung, dass die Übersetzung mit eines das Problem war. Leider führte das dazu, dass ich immer wieder ins Stocken geraten bin. Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, was gut war, denn so konnten wir uns gegenseitig motivieren es weiter zu lesen. Mir ist dann auch aufgefallen, dass ich vieles, trotz meines langsamen Lesetempos, überlesen habe. Ich beendet das Buch mit so vielen Fragezeichen, was ich in der Regel nicht dramatisch finde, allerdings fühlte ich mich so, als ob mir Informationen fehlten und etwas überlesen habe. Dennoch bin ich gerne in die Länder gereist, in denen sich die Protagonistin aufhielt und habe viel über die Ukraine gelernt. Das Geschäft der Leihmutterschaft erzählte die Autorin ebenfalls ganz hervorragend. Mit allen Höhen und Tiefen. Wie mit Frauen umgegangen wird, die vielleicht „gut“ entlohnt werden, aber mit denen ALLES medizinisch möglich gemacht wird, nur um erfolgreich ein Kind zur Welt zu bringen und die werdenden Eltern glücklich und zufrieden ihren Familien zeigen können: wir haben es geschafft. Geld, Macht und Einfluss machen es möglich. Was der unerfüllte Kinderwunsch die Menschen dazu veranlasst, alles erdenklich mögliche zu tun, finde ich dramatisch und lässt mich nachdenklich zurück.
Ein Roman, der es in sich hat. Für mich war es eine Reise in eine andere, für mich unbekannt, Welt. Leider war das Ende ziemlich rar.
Eine nicht ganz einfache Thematik, die dennoch so gut rübergebracht wurde, als wäre man selbst mitten drin. Für mich wirkte es sehr authentisch und realistisch, vor allem wenn dieses Schicksal mehrere Frauen betrifft. Das einzige Manko ist für mich, das Ende. Es hinterlässt ein paar offene Fragen, die für mich gerne auserzählt werden konnte.
Hätte mir in diesem Buch so viel mehr die Geschichte Darias als das elend lange Lamentieren von Olenka gewünscht. Ihre gesamte Familienhistorie war für mich leider eher unspannend und ihre eigene frauenfeindliche Art den Spenderinnen ggü. ließ leider null Empathie für ihre eigene "tragische" Geschichte aufkommen. Das Setting gefiel mir dafür ausgesprochen gut (Ukraine in Postsowjetzeiten und aus gegenwärtiger Perspektive der 00er Jahre), ebenso die schwarzhumorigen, zynischen Kommentare zum Einfluss der SU & Russland auf ehemalige Sowjetstaaten wie die Ukraine. Identität, Einsamkeit, Misshandlung und Ausbeutung junger Frauen als große Themen funktionierten auch gut, aber die individuellen Schicksale hätten so viel spannender sein können. Am Lover festhängen, der für den einen reichen Dude arbeitet, der deinen Vater umbringen ließ, ist auch 'ne seltsame soapige Trope. Nicht mein Fall.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sofi Oksanen, geboren 1977, Tochter einer estnischen Mutter und eines finnischen Vaters, studierte Dramaturgie an der Theaterakademie von Helsinki. Ihr dritter Roman, »Fegefeuer«, war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Der Roman erschien in über vierzig Ländern und machte die Autorin auch in Deutschland zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der internationalen Gegenwartsliteratur. Sofi Oksanen lebt in Helsinki.
Beiträge
Abgebrochen bei Seite 212
Ich habe das Buch jetzt so lange pausiert, dass ich mich jetzt doch dazu entschlossen habe, es abzubrechen. Bisher habe ich nicht gefühlt, dass ich bis zur eigentlichen Geschichte vorgedrungen bin. Es wird zu vieles nur oberflächlich angedeutet. Vielleicht kommt es noch, aber ich möchte nicht nochmal 100 Seiten "durchhalten". Für mich war es wohl nicht das richtige.
Kein Buch zum mögen, aber interessantes Thema
Es gibt sie, die Romane, die nicht schön sind, aber fesselnd und einer davon ist für mich „Hundepark“. Erzählt wird die Geschichte zweier Frauen, Olenka und Daria. Ich kann mich immer noch nicht festlegen, ob ich die beiden nun eher vor allem unsympathisch oder mehr bedauernswert finden soll. Sicher ist nur, dass mir ihre Lebenswelt extrem fremd ist und mir beide auch von ihrer Art während der ganzen Lektüre ziemlich fremd geblieben sind. Doch dieser Blick ins Unbekannte war dennoch sehr spannend und lohnend. Im Mittelpunkt stehen die Themen Eizellenspende und Leihmutterschaft, die in der Ukraine regelrecht „industriell“ betrieben werden. Man mag sich das alles gar nicht vorstellen und es ist auch nicht eben leicht verdaulich. Darüberhinaus spielen auch die langen Schatten der UdSSR, der Anbau von Opium und der (teils illegale) Bergbau in der Ostukraine eine Rolle. Das Ende hat mich nach so vielen Seiten ein wenig überrumpelt und eher unzufrieden aus der Lektüre entlassen. Aber wie gesagt, war es ja eh schon kein Buch zum mögen sondern eher zum dran kauen.
Hach ja. "Hundepark". Die Erwartungen waren hoch, das Buch konnte sie leider nicht erfüllen. Passiert manchmal. Ich sag euch, was hier los war. Kurz nochmal zum Thema: Eine junge Ukrainerin lebt mit neuer Identität in prekären Verhältnissen in Helsinki, als sie im Hundepark einen Geist der Vergangenheit trifft. Über Rückblenden tauchen wir ein in die Ukraine nach Zerfall der Sowjetunion, in eine unethische und dunkle Kinderwunschindustrie, in das Leben von Leihmüttern und Eizellenspenderinnen und Agenturen, die für das Kinderglück ihrer internationalen Klienten auch über Leichen gehen. So weit, so gut. Leider fühlte sich der gesamte Roman an wie das erste Drittel eines Thrillers - Seite um Seite, Kapitel um Kapitel habe ich darauf gewartet, dass die Geschichte endlich an Fahrt aufnimmt. Doch der Plot-Twist wird erst spät und dazu sehr unaufregend geliefert, und das Ende bleibt so offen, dass man es selbst dann nicht mögen kann, wenn man eigentlich nichts gegen offene Enden hat. Nichts desto weniger: Setting und Thema sind so relevant, dass man das Buch auch allein dafür lesen kann. Nur den Titel "Thriller" würde ich dem Buch eigentlich ganz gerne absprechen, weil der die Erwartungen an den Plot so hoch schraubt, dass das Buch ihnen kaum noch gerecht werden kann. 2,75 Sterne und ein weiteres, solides Buch auf meinem #readukraine -Stapel.
Endlich habe ich mal wieder ein Buch beendet. Da mich Rückenprobleme plagen, kann ich jetzt ganz viel lesen. Die Handlung des Romans wechselt in Zeiten und Orten, in der Hauptsache aber geht es um die Leihmutterpolitik der Ukraine kurz vor dem Krieg. Die Protagonistin ist ein erfolgloses Exmodel mit tragischer Vergangenheit, die plötzlich mit der Vermittlung von Leihmüttern in einer Agentur Karriere macht. Allerdings liegt der Schatten organisierter Kriminalität über allem. Nur selten war mir eine Hauptfigur so unsympathisch und trotzdem habe ich ihre Geschichte gerne gelesen. Olenka versucht ständig andere zu hintergehen, aus allem den größtmöglichen Nutzen zu ziehen und ist zu niemandem ehrlich, nicht einmal zu sich selbst. Und so nimmt ein Drama seinen Lauf, das schon in ihrer Kindheit mit dem Verschwinden ihres Vaters begann. Zudem wird mir als Leserin auch ein wenig Kultur und Bevölkerung des Donbass erklärt, was gerade jetzt natürlich besonders interessant ist. Für mich war es ein ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️-Roman.
Das Buch bekam ich paar Monate nach dem Erscheinen zugeschickt und kurz darauf war das Land, um das es hier öfters geht, stetig präsent in den Medien. Daher habe ich auch einfach lange gebraucht um es zu lesen… kam am Anfang einfach nicht in Stimmung dafür. Jetzt aber, habe ich es endlich fertig und kann euch berichten! Helsinki, 2016. Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie: Mutter, Vater, zwei Kinder. Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu. Olenka erzählt ihre Lebensgeschichte im “Du” – aber an wenn richtet sie sich? Wer ist diese Person, der sie alles anvertraut? Das ist eines der Geheimnisse, die mit der Zeit aufgelöst werden. Zunächst erzählt sie in Bruchstücken und Zeitsprüngen von ihrem Leben in der Ukraine, wie sie an die Leihmutterschaft-Agentur gekommen ist und was sie dazu geführt hat, auf einer Parkbank in Helsiniki zu sitzen. In einem Hundepark, wo Kinder spielen – ohne Hund oder Kind. Zunächst muss man dem Leser Geduld schenken, durch die Sprünge erleben wir vielleicht nicht gerade den besten Einstieg. Auch wenn ich vom Schreibstil der Autorin sofort angetan war und mich das Interesse gleich packte, kam ich an ein paar Stellen doch ins Straucheln beim Lesen. Es ist auch einfach kein Buch, dass man so zack mal durchließt! Die Themen sind schwer und wir lernen eine Seite der Ukraine und ihrer Menschen kennen, die hart und grausam ist. Was ist das Thema genau? In meinen Augen geht es um die Ausbeutung der Frauen in der Ukraine, bzw. durch das System. Es sind Frauen aus armen Verhältnissen, die sich nur auf mehreren Arten verkaufen können um an Geld zu kommen. Ein Geschäft davon, boomt so richtig, die “Fruchtbarkeitsindustrie”, um die sich der Roman dreht. Zu Beginn lernen wir viel darüber kennen, aber dann lässt das Thema stark nach und ich denke, die Autorin verrennt sich darin auch. Das was mich an dem Buch hielt, war meine Neugier an Olenka. Sie ist kein Charakter, den man in Herz schließt oder hasst. Für mich war sie es interessant sie zu beobachten und Stück für Stück rauszukriegen, warum sie fliehen musste, warum sie unter falschen Namen lebt und warum sie fast täglich auf dieser Parkbank sitzt. An der Stelle kamen so bisschen die Thrillerelemente immer wieder raus, wobei ich den Roman jetzt kein bestimmtes Genre packen würde. “Hundepark” ist ein Mix aus Gesellschaftsdrama, Thriller, Liebe und Familie. Eine rasante Lebensgeschichte einer starken, gefährlichen und zerbrechlichen Frau, die scheinbar alles was sie sich wünschte in greifbarer Nähe hatte, bis das Schicksal sie einholte. Eindringlich werden schwere Themen ausgepackt und es ist ein Roman, worauf man sich als Leser einlassen muss.
„Entweder würde sie ohne jede Entschädigung für uns spenden, bis der Verlust, den das Büro erlitten hatte, mit Zinsen ausgeglichen wäre, oder sie würde selbst mit einem Zettel am Zeh enden.“ Die Geheimnisse der „Kinderwunschindustrie“ blieben mir verborgen, die angedeuteten Probleme waren zu vage, als dass ich hätte mit den Figuren mitfühlen können.
„Helsinki 2016: Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet zwei Kinder mit ihren Eltern und einem Hund. Als sich plötzlich eine Frau neben sie setzt verfällt sie. Eine Frau, die sie überall wiedererkennen würde; denn sie, Olenka, hat das Leben dieser Frau, Daria, zerstört. Daria, eine Spenderin, die sie gefunden hat und einem ihrer Kinder gefährlich nahekommt.“ Geplatzt, der Traum von der Modellkarriere in Paris, kehrt Olenka heim nach Snizne: Ohne Perspektiven, ohne Job, ohne Geld. Auf der verzweifelten Suche nach Arbeit entdeckt sie einen Aushang. Und befindet sich plötzlich mitten drin, in der Akkumulation der Eizellen-Spenderinnen-Ma.fia. Olenka hatte alles. Nun ist sie Putzfrau in Helsinki und versteckt sich vor den Menschen von früher. Sofi Oksanen. Finnische Bestseller-Autorin. Ein Name, der mir bisher nichts sagte. Aber ab jetzt! Mit einem schauderhaften Thema hat sich die Autorin hier beschäftigt. „Hundepark“ erzählt von reichen Europäerinnen, die sich ihre Kinderwünsche erfüllen. Auf Kosten von ukrainischen Frauen wird auf deren Existenzen gesetzt. Menschliche Ausbeutung, die haarsträubend und dennoch real ist. Weder die Leihmutterschaft noch das Spenden von Eizellen sind in der Ukraine verboten. Snizne, der Ausgangspunkt der Geschichte. Quasi an Österreichs nordöstlicher Tür hielt ich es nicht für möglich, dass dies nicht verboten sein könnte. Das Geschäft mit der Sehnsucht nach Kindern boomt in der Ukraine offensichtlich. Fruchtbare Frauen, hellhäutig, makellos … das sind die gesuchten. Ethik, Moral und das Recht der/auf Familie, kann man das so benennen (?), werden komplett ignoriert. Frauen, die Geld brauchen, um ihre eigenen Familien zu ernähren. Agentur-Agentinnen drehen ihre Runden, um Frauen zu rekrutieren. Diese „Portale“ sind bitter, denn Frauen sind nur Ware. Sie profitieren von den (finanziellen) Nöten dieser Frauen. Und die EU sieht zu … warum geschieht hier nichts? Beim Lesen erinnerte mich an „Wenn ich wiederkomme“ von Balzano. Ein Buch – zwei Ausbeutungsstränge: sowohl die „Fertilitäts-Industrie“ als auch die politische Ausbeutung der Ukraine durch die UdSSR. Sehr gut umgesetzt! Ein Roman, ein Thriller, ein raffiniertes Buch, dass uns helfen soll, die Ukraine und die Gegenwart besser zu verstehen, und uns anherrscht, den Osten Europas nicht weiter stiefmütterlich zu behandeln. Hier wird eindringlich der Finger in die Wunde gelegt! Ein Augenöffner!!! Eine Erweiterung des Lesehorizonts! Ein Ausbruch aus meiner Lesekomfort-Zone! GROSSE LESEEMPFEHLUNG
Ich wollte das Buch so gerne mögen, denn die Thematik und Tragik ,die hier drin steckt, hat mich dazu bewegt es überhaupt zu lesen. Ich mag anspruchsvolle Literatur und werde gerne gefordert, allerdings waren die Sätze teilweise so verschachtelt und kompliziert, dass ich oft die Abschnitte wiederholend lesen musste. Ich habe leider die Vermutung, dass die Übersetzung mit eines das Problem war. Leider führte das dazu, dass ich immer wieder ins Stocken geraten bin. Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, was gut war, denn so konnten wir uns gegenseitig motivieren es weiter zu lesen. Mir ist dann auch aufgefallen, dass ich vieles, trotz meines langsamen Lesetempos, überlesen habe. Ich beendet das Buch mit so vielen Fragezeichen, was ich in der Regel nicht dramatisch finde, allerdings fühlte ich mich so, als ob mir Informationen fehlten und etwas überlesen habe. Dennoch bin ich gerne in die Länder gereist, in denen sich die Protagonistin aufhielt und habe viel über die Ukraine gelernt. Das Geschäft der Leihmutterschaft erzählte die Autorin ebenfalls ganz hervorragend. Mit allen Höhen und Tiefen. Wie mit Frauen umgegangen wird, die vielleicht „gut“ entlohnt werden, aber mit denen ALLES medizinisch möglich gemacht wird, nur um erfolgreich ein Kind zur Welt zu bringen und die werdenden Eltern glücklich und zufrieden ihren Familien zeigen können: wir haben es geschafft. Geld, Macht und Einfluss machen es möglich. Was der unerfüllte Kinderwunsch die Menschen dazu veranlasst, alles erdenklich mögliche zu tun, finde ich dramatisch und lässt mich nachdenklich zurück.
Ein Roman, der es in sich hat. Für mich war es eine Reise in eine andere, für mich unbekannt, Welt. Leider war das Ende ziemlich rar.
Eine nicht ganz einfache Thematik, die dennoch so gut rübergebracht wurde, als wäre man selbst mitten drin. Für mich wirkte es sehr authentisch und realistisch, vor allem wenn dieses Schicksal mehrere Frauen betrifft. Das einzige Manko ist für mich, das Ende. Es hinterlässt ein paar offene Fragen, die für mich gerne auserzählt werden konnte.
Hätte mir in diesem Buch so viel mehr die Geschichte Darias als das elend lange Lamentieren von Olenka gewünscht. Ihre gesamte Familienhistorie war für mich leider eher unspannend und ihre eigene frauenfeindliche Art den Spenderinnen ggü. ließ leider null Empathie für ihre eigene "tragische" Geschichte aufkommen. Das Setting gefiel mir dafür ausgesprochen gut (Ukraine in Postsowjetzeiten und aus gegenwärtiger Perspektive der 00er Jahre), ebenso die schwarzhumorigen, zynischen Kommentare zum Einfluss der SU & Russland auf ehemalige Sowjetstaaten wie die Ukraine. Identität, Einsamkeit, Misshandlung und Ausbeutung junger Frauen als große Themen funktionierten auch gut, aber die individuellen Schicksale hätten so viel spannender sein können. Am Lover festhängen, der für den einen reichen Dude arbeitet, der deinen Vater umbringen ließ, ist auch 'ne seltsame soapige Trope. Nicht mein Fall.